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"Na dann!" Enthusiastisch hakt Inho Hyunuk bei sich unter und zieht ihn zu seinem wartenden Vater, der sie freundlich begrüßt.

"Na? Das ist er wohl?" Er schenkt Hyunuk ein warmes Lächeln und klopft ihm auf den Arm. Unbeholfen verbeugt sich Hyunuk und wird von Inho zurückgehalten.

"Nicht so tief, das ist mein Dad, nicht der Präsident!", lacht er. "Und ja, Paps, das ist er!"

"Na dann. Willkommen in der Familie, Hyunuk!"

Hyunuk staunt. Inhos Vater ist so nett!

"Da hinten ist sein bester Freund, der holt ihn ab", erklärt Inho. Dann fällt ihm ein: "Moment, Jek hat doch gar keinen Führerschein?"

"Äh... äh... Yeontae Hyung, Jeks Mitbewohner, parkt draußen", erklärt Hyunuk, der noch immer ganz verdattert ist. "Also... ähm... dann heißt es jetzt Abschied nehmen?" Seine Stimme wird leise und unsicher und Inhos Blick traurig.

"Lasst euch Zeit, Jungs", meint Inhos Vater und stiefelt los. "Ich hol mir noch einen Cappuccino da vorne."

Die beiden sehen sich zögernd an. Dann räuspert sich Hyunuk. "Du hast es also schon deinem Vater erzählt."

"Ja, naja, er holt mich ja ab, da wollte ich vorher Bescheid sagen, dass ich hier turtelnd mit meinem Traumtyp auftauche."

Verlegen kichert Hyunuk. "Okay?"

"Er ist auch stinksauer wegen... wegen ihr, aber er freut sich, dass wir beide, du und ich, dass wir uns so toll finden und die Flitterwochen doch noch schön waren." Zaghaft nimmt Inho Hyunuks Hände. "Und wie du siehst, ist es okay für ihn, dass ich dich in meinem Leben haben möchte."

"Ja... ja, das ist toll!", freut sich Hyunuk und streichelt mit den Daumen über Inhos Handrücken.

"Also... meld dich, ja?"

"Klar! Du bist nicht derjenige, der sich darüber Sorgen machen muss."

"Hey, du auch nicht!", versichert Inho eindringlich.

Hyunuk nickt. Das hofft er zumindest. Er denkt nicht, dass Inho ihn sofort vergisst, sobald er sich umdreht, aber man kann ja nie wissen.

Unsicher räuspert sich Inho. "Also, ähm..."

Sein Gegenüber ist mindestens genauso unsicher.

"Ich weiß ja nicht, ob du mich küssen magst..."

Natürlich mag Hyunuk, doch sie sind hier in der Öffentlichkeit in ihrem Heimatland, da war er sich nicht sicher, ob es okay wäre danach zu fragen. "Ja", bestätigt er leise.

Inho freut sich und fällt ihm direkt um den Hals. Der Kuss fällt etwas länger und feuchter aus als eigentlich beabsichtigt, doch das ist der erste richtige Abschied der beiden und keiner will loslassen.

Erst ein leises Räuspern unterbricht die beiden. "Ich will ja nicht stören, aber da drüben gucken Leute neugierig und Yomi wird ungeduldig...", meint Jek und deutet hinter die beiden, die sich langsam voneinander loseisen.

"Oh", stellt Inho fest. "Die eine sieht aus wie eine Reporterin von einem Wirtschaftsmagazin."

"Oh..." Besorgt zieht Hyunuk die Augenbrauen zusammen.

"Ist nicht schlimm, ich geb sowieso eine kurze Mitteilung an die Presse raus. Also, morgen hab ich den Termin zur Eheannulierung, aber am Tag danach würd ich dich gern sehen... oder auch morgen abend? Ganz wie du magst."

"Ja, sehr gerne!"

"Ja, schön! Schreib mir einfach."

"Mach ich! Alsooo", sagt Hyunuk langgezogen. Irgendwann müssen sie sich wirklich verabschieden. "Wo parkt dein Vater denn?"

Inho zeigt nach rechts. "Ich nehme an, da, wo er immer parkt."

"Ah. Yeontae parkt da drüben." Jek zeigt nach links. "Und jetzt macht schon", grinst er. "Ihr könnt euch ja jederzeit schreiben."

"Japp." Inho gibt Hyunuk ein letztes schnelles Küsschen und schnappt sich einen seiner Koffer. Sein Vater, der angeschlendert kommt, nimmt sich den anderen und nickt Hyunuk und Jek freundlich zu, eh sie getrennte Wege gehen.

Hyunuk dreht sich mehrmals um und schaut zurück. Mit einem wehmütigen Lächeln winkt er Inho zu, der ihm ebenfalls hinterherschaut.

Inhos Vater amüsiert sich. "Der ist ja ein ganz Niedlicher!"

"Ja", haucht Inho und lächelt selig. Er kann ihr Wiedersehen kaum erwarten.

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