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Nach einem Spaziergang am Strand kehren sie zurück zum Auto, diesmal fährt Hyunuk wieder. Am Hotel parken sie den Wagen in derselben Lücke wie zuvor. Den Schlüssel müssen sie erst morgen früh abgeben. Sie schaffen den Rucksack in die Suite und lassen sich nachher im Restaurant ihr Abendessen schmecken, eh sie einen Abstecher zum Schildkrötenbecken machen. Inho stützt die Arme auf der Mauer ab, Hyunuk tritt hinter ihn, nimmt ihn in den Arm und haucht Küsschen in seinen Nacken.

"Heut war ein wunderschöner Tag mit dir", seufzt Inho selig.

"Mhm", brummt Hyunuk bestätigend.

"Willst du morgen noch was Bestimmtes unternehmen? Ist zwar nur ein halber Tag bis zum Flug..."

"Keine Ahnung? Hast du was vor? Ansonsten einfach am Pool entspannen?"

"Ja... gerne. Da gibt es allerdings doch noch etwas, das ich mit dir machen möchte. Aber das sag ich dir morgen."

"Okay? Ich, ähm... würd auch gern noch was mit dir besprechen. Aber nicht hier."

"Okay?" Inho lässt sich ein letztes Mal küssen, dann dreht er sich um und nimmt Hyunuks Hand, um ihm zum Fahrstuhl zu ziehen. In der Suite setzen sie sich auf den Balkon, wo Inho Hyunuk erwartungsvoll ansieht.

"Also, ähm", fängt Hyunuk unsicher an, "ich weiß, wir hatten das Thema schon, und ich will dich nicht unendlich damit nerven..."

"Sprich es einfach an", ermutigt Inho ihn.

Hyunuk räuspert sich. "Nun. Du meintest, ich kann dir vertrauen, dass ich einen festen Platz in deinem Leben bekomme. Allerdings... ist das halt oft so, dass man sich im Alltag aus den Augen verliert. Wir müssen keinen genauen Plan aufstellen, wann wir uns treffen oder so, wenn du darauf keine Lust hast, aber ich fänd es schon nicht schlecht zu wissen... also, ich hätte da gerne eine grobe Orientierung, was wir voneinander erwarten."

"Ja, gut. Das war dir zu unsicher, was?"

"Naja-"

"Ist okay, Hyunuk."

"Ich hab nur Angst, Inho. Auf der einen Seite will ich dich nicht verlieren, auf der anderen sorge ich mich, dass es dir zu viel ist, wenn ich so nachhake."

Zuversichtlich lächelt Inho ihn an und drückt seine Hand. Diese Zweifel kann er gut nachvollziehen. "Ich versteh das. Ehrlich gesagt, wurde mir auch schon vorgeworfen, dass ich klammere und auf die Nerven gehe, deswegen hab ich versucht das so locker wie möglich zu halten, aber wenn du es verbindlicher möchtest, freut mich das sehr."

"Okay?", meint Hyunuk. Seine Stimme klingt hoffnungsvoll.

"Ich kann dir gern bisschen von meinem Alltag erzählen und du mir von deinem, und dann schauen wir, wie es passt und können uns was ausmachen, wann wir uns wiedersehen, ja? Falls du magst?"

Eifrig nickt Hyunuk und Inho lächelt zufrieden. "Ich glaub, dir ist gar nicht bewusst, wie sehr mich das gerade freut!"

"Mich erst!" Inho lehnt sich herüber und küsst ihn, eh er zu seiner Schilderung ansetzt: "Also, meine Arbeitszeiten sind recht flexibel, aber grundsätzlich Montags bis Freitags, so 9 bis 17 Uhr. Das gilt für alle. Ich achte da auch drauf, dass keiner nach 22 Uhr arbeitet, gerade die Entwicklungsabteilung ist da sehr eifrig, oder dass keinem der unteren Chefs einfällt, Mitarbeiter außerhalb der Arbeitszeiten zu kontaktieren."

Hyunuk findet: "Klingt, als wärst du ein guter Boss."

"Na, das hoffe ich doch", lacht Inho. "Ich selbst schau auch am Wochenende manchmal, ob alles läuft, aber ich übertreibe es nicht. So 24/7-Bosse haben doch viel zu viel Stress und sterben dann mit 50, ohne genug Zeit mit ihren Lieben verbracht zu haben, darauf habe ich keine Lust. Also, was ich sagen will: du kannst dich immer einfach melden und ich kann es mir einrichten, Zeit mit dir zu verbringen."

Bedächtig nickt Hyunuk. "Also für mich klingt das alles sehr vielversprechend!"

"Ja?", freut sich Inho. Dahee meinte mal, dass Inho übertreibt und sich ruhig mehr um seinem eigenen Kram kümmern kann und sie öfter mit Freundinnen ausgehen will. Ist völlig okay so, wenn beide Partner einverstanden sind. Aber mit Hyunuk hat Inho das Gefühl, in der Hinsicht auf einen besseren gemeinsamen Nenner zu kommen.

Hyunuk bestätigt es mit einem Lächeln. "Ich hab Schichtarbeit und manchmal ist es blöd, Treffen mit Freunden abzusagen, aber für Jek nehme ich mir immer Zeit, wann ich kann. Und für dich dann auch."

"Schön! Von mir aus können wir uns auch vormittags oder spätnachts treffen, ist mir eigentlich egal. Soll jetzt keine strenge Forderung sein, aber einmal die Woche fänd ich schon irgendwie schön, aber kommt drauf an, wie dir das passt... naja, Hauptsache nicht nur einmal im Monat." Nun ist Inho derjenige mit dem hoffnungsvollen Blick.

"Ich kann dir auch einfach meinen Schichtplan schicken und Bescheid sagen, wann Familientermine anstehen, und ansonsten können wir uns gern sehen. Wir wohnen in derselben Stadt, das wär doch lächerlich es nicht zu schaffen, sich regelmäßig zu treffen. Wenn es beide wollen, sollte das doch klargehen!"

Blöd ist nur, wenn man sich uneinig ist und der eine mehr will als der andere. Aber wenn beide eine ähnliche Vorstellung davon haben, wie eine Beziehung ablaufen sollte, die einem selbst gefällt, sollte man sich gut einigen können.

"Ja, schön!", freut Inho sich. "Manchmal hab ich auch wichtige Meetings oder stressige Phasen im Unternehmen oder Familientermine, aber wie gesagt, für meinen festen Freund hab ich immer Zeit."

Lächelnd sieht Hyunuk zu ihm. "Find ich schön, wenn du mich so nennst."

"Fester Freund?", grinst Inho.

Hyunuk nickt und erwidert das Grinsen.

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