🌅 35
Zurück im Hotel verschwindet Inho mit den anderen beiden in deren Zimmer. "Wie schade, dass wir das Mittagsbuffett verpasst haben", bedauert Hyunuk und bringt Jek und Inho damit zum Lachen.
"Wir hatten doch Tapas."
"Schon."
"Und bald gibt es Kaffee und Kuchen."
"Jaaa! Und dazwischen Mittagsschlaf!"
Jek und Inho werfen sich einen verschwörerischen Blick zu. Das ist die perfekte Gelegenheit für ihren geheimen Plan. Leider haben sie die Rechnung ohne Hyunuk gemacht, der Inho ins Bett zieht und ihn mit seinen Gliedmaßen umschlingt.
Inho wartet einfach, bis Hyunuk eingeschlafen ist. Aber es ist gar nicht so einfach, ihn unauffällig von sich runterzuschieben. Als er kurz murrt und sich umdreht, erstarrt Inho für einen Augenblick. Dann rutscht er vorsichtig vom Bett und schleicht mit Jek und Hyunuks Reisepass auf den Balkon.
"So. Lass mal sehen."
Es nervt ein wenig, das am kleinen Handydisplay zu klären, aber keiner von ihnen hat einen Laptop hier. Jek wird nervös bei den ganzen Zusatzoptionen, die Inho bucht. Er dreht sein Handy so, dass Jek den Gesamtpreis nicht sehen kann. Naja, er wird ihn später sehen, da er auf dem Ticket steht.
Dass er den ursprünglichen Flug nicht storniert, sondern einfach einen neuen gebucht hat, behält Inho auch vorerst für sich. Die Gebühren für die kurzfristige Stornierung hätten den bezahlten Betrag überstiegen, daher hätte sich das nicht gelohnt.
Als er sich auf den Weg zur Rezeption begibt, regt Hyunuk sich im Bett und murrt verschlafen. "Was macht ihr denn?"
"Wir haben auf dem Balkon gequatscht. Ich bin gleich zurück."
Zwar spricht Inho trotz seines Jobs nicht ganz so gut Englisch wie Jek, doch seine Kenntnisse reichen aus, um an der Rezeption das Flugticket in zweifacher Ausführung zu drucken und sich kurz einen schwarzen Marker zu borgen.
Zurück im Hotelzimmer ist Hyunuk im Bad. Eilig nimmt Jek einen der Zettel entgegen und packt ihn in Hyunuks Koffer an die Stelle, wo vorher das alte Flugticket war, bevor sein bester Freund vom Klo zurückkommt.
"Ähm, hey", meint er unsicher, setzt sich aufs Bett und klopft neben sich, damit Inho dort Platz nimmt. "Ich wollte dich was fragen."
"Ja?" Aus dem Augenwinkel sieht Inho Jeks Grinsen.
"Ähm, also, wir schlafen ja heute bei dir... und naja, wir sehen uns danach wahrscheinlich eine Weile nicht, oder? Da wollte ich fragen... ob... ich vielleicht die letzte Nacht auch bei dir schlafen könnte?" Hyunuk versucht, einen neutralen Blick aufzusetzen, doch Inho entgeht der Hoffnungsschimmer in seinen Augen nicht. Er findet das unheimlich süß.
"Von mir aus gerne", lächelt er und nun kann Hyunuk seine Freude kaum noch verbergen.
"Wie schön!! Ich hab auch Jek schon gefragt, ob ihm das recht ist, aber äh... also Jek hat nichts dagegen, aber es gibt da noch ein kleines Problem."
"Was denn?", fragt Inho gespannt.
"Naja, unser Flug geht sehr früh."
"Hm achso." Inho tut so, als wüsste er das nicht längst. "Wann genau denn?"
"Äh... kurz nach sieben, warte, war es 7:13 Uhr?"
"Guck nochmal nach", schlägt Jek vor. Hyunuk ist zu konzentriert, um mitzubekommen, dass Jek sich nur schwer sein Lachen verkneifen kann. Stirnrunzelnd schaut Hyunuk auf das Dokument, das er aus seinem Koffer holt.
"Seit wann ist denn der Preis geschwärzt?", wundert er sich. "Und wieso- neiiin, das ist doch... was zur..." Hyunuk starrt aufs Papier und kann sich nicht zusammenreimen, was hier los ist. Die Abflugzeit stimmt überhaupt nicht. Das Datum erst recht nicht. "Hab ich ein falsches Ticket gedruckt?"
Nun kann Jek nicht mehr an sich halten und prustet los. Verwirrt schaut Hyunuk ihn an.
"Naja.. wie wäre es denn... wenn du ein paar Tage länger bleibst?", fragt Inho unsicher.
"Was?" Verständnislos schaut Hyunuk zwischen den beiden anderen hin und her, bis es ihm dämmert. "Ihr habt doch nicht... das kann nicht euer Ernst sein?"
"Doch", sagt Jek.
"Aber... aber der Flug...", stammelt Hyunuk.
"Du setzt sich jetzt erstmal", befiehlt Jek und Hyunuk plumst aufs Bett. "Wir haben ihn umgebucht."
"Aber an dem Tag muss ich arbeiten."
"Das ist kein Problem. Ich hab deinen Chef angerufen."
"Wieso wundert mich das jetzt nicht?" Ungläubig schüttelt Hyunuk den Kopf. "Und was ist mit dir? Bei dir auf Arbeit steht doch schon am Tag davor was Wichtiges an."
"Ich fliege wie geplant."
"Was?" Entsetzt springt Hyunuk auf. "Ich flieg doch nicht ohne dich!"
"Ich kann nicht so einfach spontan Urlaub einreichen wie du. Und du würdest doch gern noch bleiben."
Hyunuk ist sprachlos.
"Sag nicht, dass du dich nicht freust!", meint Jek schmollend.
Hyunuk schluckt.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top