🌅 28

Eilig läuft Inho zu Hyunuks Zimmertür und klopft ein wenig energischer als beabsichtigt. Lächelnd öffnet Hyunuk und wundert sich, dass Inho ihm so stürmisch in die Arme fällt. "Darf ich dich auf ein Stranddate ausführen?", fragt er aufgeregt.

"Gerne", schmunzelt Hyunuk.

"Ich hab vergessen, meine Badehose anzuziehen."

"Komm rein, ich leih dir eine."

Inho stellt sein Gepäck auf dem Schuhschrank im Flur ab und zieht, da Jek nirgends in Sichtweite ist, mitten im Zimmer die angebotene Badeshorts an. Hyunuk zieht sich ebenfalls vor seinen Augen um und packt dann zwinkernd einen kleinen, weißen Beutel in die Strandtasche.

"Was ist da drin?", will Inho neugierig wissen.

"Wirst du dann feststellen."

"Okay."

Bevor es losgeht, setzt Hyunuk sich ein Base Cap auf und leiht Inho das von Jek. Vernünftig, da draußen die Sonne noch brutzelt. Er setzt es ihm auf und lächelt ihn an. Inhos Herz schlägt höher.

Hyunuk schnappt sich die Strandtasche und Inho nimmt die Picknickdecke. Unter der warmen Abendsonne schlendern sie durch die unteren Hotelanlagen in Richtung Strand. Allerdings führt Inho ihn hinterm Tor nicht runter zum Ufer, sondern biegt oberhalb zu den Felsen ab.

Sie laufen am Rand entlang und genießen die Aussicht. Nicht weit entfernt von ihrem Trampelpfad geht es steil nach unten.

"Hast du dich mit Sonnencreme eingeschmiert?", fragt Hyunuk.

"Oh. Nee. Das letzte Mal ist eine Weile her." Sein aufmerksamer Begleiter reicht ihm die Flasche aus der Tasche. Inho cremt sich Arme und Beine ein, Nacken und Gesicht übernimmt Hyunuk. Dabei schließt Inho die Augen und schnurrt beinah wie eine Katze. Fast ist Hyunuk versucht ihm einen Kuss auf die Lippen zu hauchen, doch sie sind noch in Sichtweite des Hotels und so früh am Abend sind auch unten am Strand noch viele Urlauber.

Nach einer Weile nimmt Hyunuk Inhos Hand, der ihn daraufhin überrascht ansieht. Hyunuk lächelt nur. Inhos Wangen sind ein bisschen rosa.

"Wie war dein Tag?", erkundigt Hyunuk sich bei ihm.

"Entspannt. Ich hab am Pool gelegen. Und unser Date vorbereitet. Und- nee, darüber will ich jetzt nicht reden. Sagen wir so, meine Frau hat mal wieder für erschütternde Momente gesorgt. Aber auch für erheiternde. Ich hab ihre Kreditkarten gesperrt."

"Echt?", lacht Hyunuk.

"Das hab ich schon gemacht, bevor ich ihr kleines Geheimnis rausgefunden hab. Ich wollte einfach sehen, wie sie reagiert, aber mittlerweile weiß ich ja ganz genau, worauf sie aus ist. Naja. Es war lustig. Aber das Highlight des Tages war etwas anderes."

"Was denn?"

"Du zum Beispiel."

"Ach süß", grinst Hyunuk.

"Und die Schildkröten, die könnte ich mir den ganzen Tag angucken!"

"Oh ja, die sind toll! Warst du schonmal bei einer Fütterung dabei?"

"Nein, du?"

"Gleich am ersten Morgen, als Jek und ich zum Frühstück wollten. Da hat ein Mitarbeiter sie mit Schinken gefüttert."

"Das will ich auch mal sehen!"

"Das war so gegen acht. Wir können es ja morgen versuchen."

"Hmmm..."

"Was?"

"Die Buggytour geht um neun los."

"Ah okay. Na mal sehen. Dann vielleicht übermorgen. Wegen der Buggytour... hältst du das für eine gute Idee, wenn wir das alle zusammen machen?"

Inho lächelt vielsagend. "Falls meine Frau was merkt, meinst du?"

"Ja..."

"Dann müssen wir uns eben etwas zurückhalten beim Turteln. Und meine Frau konzentriert sich sowieso mehr auf ihre Mutter als auf mich."

"Na, wenn du meinst."

"Mach dir nicht so viele Gedanken darüber." Zuversichtlich drückt Inho Hyunuks Hand.

"Okay."

Sie sind am höchsten Punkt der Klippen angekommen. Hinter ihnen sieht man die winzig gewordene Stadt mit den langen Straßen, an denen sich ein Hotel ans nächste reiht, ganz am Ende das, in dem sie ihren Urlaub verbringen. Unter ihnen sind der Strand und das Meer und über ihnen ragt einer der vielen erloschenen Vulkane der Insel in den Himmel. Eine laue Meeresbrise weht um ihre Köpfe.

"Was hältst du von wandern?", fragt Inho und blickt zum Gipfel.

"Mit dir würde ich das machen."

"Schön."

"Warst du schon an der Lagune?"

"Nee. Die ist noch ein Stück weiter südlich als dort, wo wir... nachts am Strand waren."

"Mhm", bestätigt Hyunuk und dreht sich zu Inho. Er kommt ihm sehr nah. "War ziemlich dumm von uns."

"Warum?", hakt Inho nach, als könne er sich bei dieser Nähe darauf konzentrieren, was Hyunuk ihm erklärt.

"Bei Flut sollte man nicht da unten zwischen den Klippen herumwandern, da hatten wir Glück, dass wir bei Ebbe dort waren."

"Achso." Wie von selbst wandert seine freie Hand in Hyunuks Nacken. Hyunuks Hand legt sich auf seine Hüfte und zieht ihn näher. Ihre Lippen landen aufeinander.

"Mhhhh!", stöhnt Inho wohlig in den Kuss. Er könnte fast vergessen, wo er ist, und in Hyunuks Armen dahinschmelzen. Auch Hyunuk genießt es sehr. Seine Lippen werden verlangender und fordern immer mehr von Inho, der bereitwillig mitmacht.

Die Hand an Inhos Hüfte findet ihren Weg unter das Shirt und berührt die nackte Haut darunter. Inho drängt sich ihm entgegen. Wenn sie jetzt weitermachen, lässt er sich an Ort und Stelle f¡cken, auf dem harten, staubigen Boden.

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