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"Es ist nur ein bisschen Geld, nichts weiter. Davon abgesehen bin ich einfach ich, okay? Ausgerechnet das steht uns doch jetzt nicht im Weg? Oder?" Besorgt schaut Inho ihn an.

Hyunuk schluckt. "Du musst dein Vermögen nicht ausgerechnet für uns zum Fenster rauswerfen..."

"Überleg mal, mit wie vielen Leuten ich für nur eine Million in den Zoo gehen könnte. Lass mich einfach den Tag mit euch genießen und denk nicht drüber nach. Es ist nur Geld." Da gibt es doch wirklich Wichtigeres für eine Beziehung als der Reichtum des Partners, findet zumindest Inho. Er hat gut reden, er hat ja selbst genug. So viel, dass manche Menschen nur darauf scharf sind und manch andere eingeschüchtert. Hyunuk ist immer noch sprachlos.

"Hast du das schon gebucht?", fragt Jek.

"Nein. Welcher Tag wär euch denn lieber? Der nach der Buggytour oder wollt ihr einen Tag Pause?"

"Ähm. Ein Tag dazwischen klingt gut. Der Zoo wäre ein toller Abschluss für den Urlaub."

"Was?", fragt Inho erschüttert. "Abschluss?? Sag nicht, ihr fliegt dann schon wieder zurück?"

"Doch", meint Hyunuk leise und Jek nickt.

"Sieben Nächte sind wir hier."

"Ganz schön kurz", findet Inho. Nur eine Woche Urlaub ist doch kaum erholsam. Zwei Wochen hingegen sind manchmal schon zu lang. Seine Frau hat sich für elf Tage entschieden. "Ich bin dann noch zwei Nächte hier", jammert er. Das wird elend. Nicht nur, dass er sich wieder zu Tode langweilen wird, nein, er wird auch noch Hyunuk vermissen, das weiß er jetzt schon.

"Die überstehst du schon."

"Will ich aber nicht! Habt ihr nicht Lust, länger zu bleiben?"

Leise lacht Hyunuk. "Lust schon. Aber dann müsste ich noch mindestens einen Tag Urlaub einreichen. Und bei Jek wird es auch schwierig, sein Chef hat einen wichtigen Kongress, bei dem er ihn braucht."

"Das stimmt", seufzt Jek.

"Ach schaaade", schmollt Inho.

"Wollen wir essen gehen? Das Abendbuffet öffnet gleich", wechselt Hyunuk das traurige Thema.

Jek schüttelt verwundert den Kopf. "Kaum zu glauben, aber warum wundert mich das eigentlich? Wir haben den ganzen Tag lang gegessen, aber in Hyunuk passt immer was rein", erklärt er Inho.

"Sieht man ihm gar nicht an."

"Er macht auch Sport."

"Ich trainiere nur deswegen, damit ich den ganzen Tag essen kann", sagt Hyunuk dazu und räumt die mitgebrachten Dinge auf seinem Bett auf. Inho schmunzelt. Er lässt sich von Hyunuk hochziehen und trottet ihm mit Jek hinterher. Sie essen alle nicht viel, aber falls sie später noch Hunger kriegen, können sie nochmal ins Restaurant gehen. Das hat bis 22 Uhr offen und die Bar bis Mitternacht.

"Ich muss noch kurz in die Suite und komm dich gleich abholen, ok?", meint Inho, als Hyunuk und Jek auf den Fahrstuhl warten.

"Okay. Dann bis gleich?"

"Ja, bis gleich!" Inho eilt davon, um die Strandtasche zu holen. Leise öffnet er die Tür. Kann ja sein, dass seine wütende Frau zurück ist, und wenn sie sich im kleinen Schlafzimmer aufhält, kann er hier unbemerkt rumschleichen.

Was er nicht erwartet hätte, ist die Szene, die sich auf dem Balkon abspielt. Inho muss beinah würgen. Er flüchtet in sein Zimmer und verzieht das Gesicht. Ihn hat seine Frau noch nie von sich aus geküsst, nicht einmal beim Sex oder gar bei der Hochzeit.

Aber ihre Mutter?? Was zur Hölle läuft da???

"Kannst du bei Gelegenheit was für mich prüfen? Ist Dahees Mutter wirklich ihre Mutter?", schreibt er seiner Anwältin und schüttelt sich dann, als wolle sein Körper diese seltsamen Bilder aus seinem Kopf kippen. Vielleicht hat er sich auch verguckt und sein Gehirn schmückt die Sache falsch aus, aber würde er wirklich nochmal hinsehen und die Situation überprüfen wollen? Eher nicht.

Er schnappt sich die vorbereitete Strandtasche und die Decke und flüchtet. Unwillkürlich wirft er trotzdem einen Blick zurück. Der eigene Mann ist also eklig, aber mit Mitte zwanzig auf Mamis Schoß sitzen und tausend Küsschen austauschen ist normal.

Und mit dieser Person hatte er ungeschützten Sex. Unangenehmer Gedanke.

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