4. Der Ausflug und ein Krankenhausaufenthalt


Shoto Pov:

Ein Ausflug ja, hoffentlich ans Meer denn da war ich schon lange nicht mehr. Mit einer gewissen Vorfreude betrat ich gerade mein Zimmer. Als ich von hinten umgerannt wurde.

„Ahh ist das schön einen Ausflug. Hoffentlich geht es ans Meer, dann kann ich dir meinen neuen Bikini zeigen.", kreischte sie mir ins Ohr.

„Momo geh runter von mir und kreisch mir nicht so ins Ohr, ich bin nicht taub", fauchte ich und schubste sie von mir weg.

„Aber ...", begann sie traurig und es schien als würde sie gleich anfangen zu weinen. Gott wie ich dieses Mädchen hasste.

„Momo ich sag ja nichts, wenn du normal reinkommst und normal mit mir sprichst, ok und jetzt hör auf zu weinen", versuchte ich sie zu beruhigen und strich ihr kurz über den Kopf. Plötzlich wurde meine Aufmerksamkeit einer Person auf mich gezogen und ich sah auf, direkt in zwei eiskalte blaue Augen. Bakugos Schwester Kira. Ihre Augen fixierten meine.

„Tch. Mach wenigsten die Tür zu", sagte sie und lief weiter.

Wow, was für eine wunderschöne Stimme, hatte sie die schon immer? Wo wohl ihr Zimmer war? Ob ich sie dort einmal besuchen könnte? dachte ich. Erst ein zischender Laut riss mich zurück in die Gegenwart. Kurz schüttelte ich meinen Kopf, um meine Gedanken zu ordnen. Dann sah ich in die großen schwarzen Augen von Momo und stellte direkt fest das Kira viel schönere Augen besaß als sie.

Momo blieb daraufhin noch eine Weile in meinem Zimmer und quasselte vor sich hin. Ich hörte ihr schon lange nicht mehr zu, stattdessen dachte ich die ganze Zeit an Bakugos Schwester.

Warum jetzt auf einmal? Ob ich ihr beim Ausflug näher komm?

Gegen Abend ging Momo endlich in ihr Zimmer, um zu packen. Ich hatte damit vor einer Stunde angefangen und war nun fertig. Gedankenverloren starrte ich an die Decke.

Am nächsten Morgen stand ich nun mit meinem Koffer vor der Halle. Neugierig sah ich mich nach einer bestimmten Blondine um. Doch wurde ich wieder von Momo bedrängt. So bekam ich nicht mit das sie mit Katsuki und Izuku ebenfalls die Mensa erreichte.

„Guten Morgen 1-A und 1-B, wir wollen es kurzhalten. Wir werden nach Yokohama fahren um dort am großen See zu Campen. Wir wären auch lieber in eine Jugendherberge gegangen, aber diese ist leider letzten Monat komplett ausgebrannt.", begann King Vlad und wurde zum Ende hin sehr traurig. „Aber das ist egal, so könnt ihr auch lernen eure Umgebung besser zu beobachten", klatschte er dann Sekunden später fröhlich in die Hände. Meine Güte hat der ein wechselndes Gemüt.

„Das musst du doch auch nicht, Kacchan und ich sind bei dir", hörte ich meinen besten Freund und drehte meinen Kopf in dessen Richtung. Kira sah kurz in meine Richtung, ehe sie sich wieder abwandte.

Ihre strahlenden Augen hatten an Farbe verloren und wirkten matter. Was hatte sie warum ist sie plötzlich so traurig. Kurz stupste ich Midoriya an und fragte was los sei, doch er schüttelte nur den Kopf und winkte ab.

Zehn Minuten später stiegen wir in den großen Reisebus. Mein Plan war es eigentlich mich zu Midoriya zu setzen, aber wie immer machte mir Momo einen Strich durch die Rechnung. Also setzte ich mich hinter ihn und konnte es leider nicht mehr verhindern das sie sich neben mich setzte.

Kaum saßen wir quasselte sie los. Das ging anscheinend nicht nur mir auf den Sack, sondern auch Bakugos Schwester, denn sie drehte sich zu uns um und sah sie mit funkelten Eisblauen Augen an.

„Tu dir und uns einen Gefallen und halt die Klappe. Sieh nur Todoroki hat auch schon voll die Elefantenohren. Also halt mal die Luft an und sieh aus dem Fenster", sagte sie und ließ sich zurück auf den Sitz plumpsen. Fassungslos starrte die Schwarzhaarige gerade aus und ich musste mir das Lachen verkneifen. Die gleiche spitze Zunge wie ihr Bruder, dachte ich und drehte meinen Kopf zum Fenster, um mein Grinsen zu verstecken.

„Was fällt dir ein ...", fauchte sie und wollte gerade zum Gegenschlag ausholen, da erhob sich Katsuki und funkelte sie nur böse an.

Was mir schon die ganze Zeit auffiel, immer wenn seine Schwester in der Nähe war, ist er viel ruhiger als sonst.

Nach ungefähr drei Stunden waren wir dort und fanden schon fertige Zelte vor. Ein Glück ich bin in sowas nicht sehr begabt, schoss es mir in durch Kopf. Nach der Einteilung, die überraschenderweise gemischt war, saß ich nun mit einem Handtuch vor meinem Zelt und sah auf den See. Es war sehr schön hier und auch erstaunlicherweise ruhig. Im Zelt nebenan waren die Bakugo Geschwister, Midoriya und Kirishima. In meinem Zelt waren Mina, Tenya, Tetsutetsu und Mineta. Letzterer wurde uns zwang zugeteilt.

Ich genoss die wärmende Sonne auf meiner Haut, als sich plötzlich ein Schatten über mich legte. Langsam öffnete ich eines meiner Augen und sah Momo die vor mir stand und sich zu mir beugte. „Kommst du mit?", fragte sie, doch ich verneinte. Als sie sich eingeschnappt umdrehte fiel mein Blick auf die Bakugo Geschwister. Ich konnte beobachten wie Katsuki und Izuku sich immer wieder abwechselnd zu ihr setzten. Nach einiger Zeit entschied ich mich, mich zu ihnen zu setzen. Also stand ich auf und ging mit meinem Handtuch zu ihnen. „Was dagegen, wenn ich mich zu euch setze?", fragte ich und Midoriya nickte mir zu.

„Warum geht ihr nicht ins Wasser?", fragte ich nach einer Weile. „Zu kalt", nuschelte die Blondine und sah angespannt auf den See. „Sollen wir zusammen gehen? Ich kann es für dich wärmer machen?", versuchte ich mein Glück, doch plötzlich sah sie mich panisch an und schüttelte schnell den Kopf. Ich sah, dass sie sich komplett anspannte, bis sie vom Grünhaarigen leicht am Arm berührt wird. „Er hat nur ein Scherz gemacht, Kira. Er kann das Wasser nicht erwärmen, stimmt's", sagte er und sah mich eindringlich an. Ich wusste nicht, warum und was los war, aber etwas stimmte nicht. Um keine weiteren Unannehmlichkeiten auszulösen, stimmte ich zu. „Wäre zu schön, aber ich habe gelogen. Tut mir leid", sagte ich und wendete den Blick von ihr ab.

Die folgenden Tage hatten wir hin und wieder ein paar Gesellschaftsspiele gemacht und immer, wenn diese im Wasser stattfanden, war Kira nie dabei. Dies fiel nicht nur mir auf, aber im Gegensatz zu den anderen machte ich mir darüber keine Gedanken und nahm es einfach so hin.

Bis zu diesem einen Morgen. Ich wurde durch schreie wach, panische Schrei. Als ich aus dem Zelt rannte sah ich wie Bakugo und Kirishima Jemanden aus dem Wasser zogen. Als sie an Land kamen sahen wir das es Kira war. Katsuki begann sofort sie zu beatmen. Wir standen alle geschockt da und sahen sie an. Eine gewisse Traurigkeit machte sich in mir breit, dann hörte ich Momo und ein paar andere Mädchen leise lästern.

Plötzlich sprang Bakugo auf und ging auf Momo los. „Blödes Miststück. Halt deine Fresse. Wenn sie wegen dir stirbt, bring ich dich um", schrie er, Midoriya hatte große Probleme ihn zurückzuhalten.

„Bakugo", schritt All Might ein und legte seine große Hand auf dessen Schulter. In der Zwischenzeit wurde Kira mit dem Rettungswagen in eine Klinik gebracht.

Etwas später saß ich und ein paar anderen vor dem Zelt und sahen betrübt in die Überreste des Lagerfeuers vom Vorabend.

Midoriya und Bakugo waren im Krankenhaus und ich in Gedanken.

Gegen Nachmittag kam Midoriya zurück, ohne Kira und Katsuki. Sofort wurde er ausgefragt, doch er schüttelte nur den Kopf und meinte er bräuchte etwas Ruhe und möchte allein sein. Er war blass und hatte glasige Augen. Als er in seinem Zelt verschwand ging ich ihm sofort nach.

„Hey alles gut", fragte ich und setzte mich neben den Grünhaarigen, diese ließ sich sofort mit dem Kopf auf meinen Schoß nieder und begann zu weinen. Das war das erste Mal, dass ich ihn so herzzerreißend weinen sah. Sanft fuhr ich ihm durch die grünen Locken.


Katsuki Pov:

„Ein oder zwei Minuten später und sie wäre ertrunken", krächzte ich und sah zu Kira, die im Bett lag und zur Unterstützung ihrer Lunge beatmet wurde.

Unsere Eltern sind gerade angekommen und ich hatte ihnen alles erzählt und wie es dazu kam. Ängstlich hielt Mutter die Hand von meiner Schwester und Vater drückte mir seine große Hand auf die Schulter. „Gut, dass Kirishima da war", sagte er leise. „Ja er war wie jeden Morgen joggen und da hörte er sie um Hilfe schreien. Er rief sofort nach mir und sprang in den See und rettete sie", wiederholte ich mich erneut und war meinem besten Freund in dem Moment sehr dankbar. Nicht auszudenken was passiert wäre, wäre er nicht joggen gewesen.

„Wer tut nur sowas schreckliches meinem Baby an", weinte Mutter und legte ihren Kopf auf Kiras Hand.

Sofort ging mein Vater auf sie zu und nahm sie in den Arm. Ich ging um das Bett herum und setzte mich auf die andere Seite und nahm die rechte Hand in meine.

So verbrachten wir fast den ganzen Tag im Krankenhaus. Erst gegen Abend fuhren meine Eltern mich zurück zum Campingplatz und fuhren dann selbst nach Hause.

„Kacchan wie geht es ihr", hörte ich seine besorgte und krächzende Stimme. Ich ging auf ihn zu und nahm ihn einfach in den Arm. Auf dem Weg hierher habe ich mir einen Plan ausgedacht, um den oder die Täter ausfindig zu machen.

Doch er drückte mich weg und schüttelte nur den Kopf, während ihm dicke Tränen aus den Augen quollen.

„Nein! Sag mir, dass es nicht wahr ist! Sag das sie lebt", schrie er, doch ich schüttelte stumm den Kopf. Ich wusste das es ihn mit am schlimmsten trifft. Aber es war nötig. Er ging schreiend in die Knie. Schrie ihren Namen. Schnell nahm ich ihn in den Arm und sah mich um. Alle trauerten, doch eine kleine Gruppe, die sich immer weiter distanzierte, kam mir verdächtig vor. Ich bat Kirishima mir zu helfen und übergab Izuku, Todoroki.

„Hey euch scheint es ja überhaupt nicht zu interessieren das meine Schwester im Krankenhaus liegt. Ihr habt sie mit ihrer Matte auf den See gebracht. Stimmts", schrie ich und abrupt blieben sie stehen.

Momo, Ashido und Kendo aus der B drehten sich langsam um.

Plötzlich sah ich nur noch etwas schwarzes an mir vorbei rauschen und hörte, wie sie spitz aufschrien.

„Das ist dafür das ihr sie verletzt habt. Sollte sie daran gestorben sein, werdet ihr es bitter bereuen", knurrte Izuku. Verständlich Kira war seine erste Freundin und ist mittlerweile auch seine beste Freundin. Und dass er immer noch Gefühle für sie hat, konnte ich ihm nicht vorwerfen, dennoch schmerzt es ihn so zu sehen. Eine Hand legte sich auf meine Schulter. „Du hast das richtige getan. Die Lehrer sollten den Rest machen, Bro", hörte ich Kirishima dicht an meinem Ohr. Ich nickte und drehte mich zu Izuku um, dann ging ich auf ihn zu und hob ihn wie ein Äffchen hoch. „Komm wir gehen ins Zelt", brummte ich.

Als wir dann allein waren setzte ich mich und ließ ihn dabei nicht los, stattdessen vergrub ich meine Nase tief in seinem Hals und verteilte unbedachte Küsse darauf.

„K-Kacchan? Nhhhggg", wimmerte er und krallte sich in meine Nackenhaare.

„Wie geht es K-Ki?" presste er hervor, kurz löste ich mich und sah ihm in die grünen Augen.

„Sie lebt und ist wohl auf. Sie wird aber bis morgen beatmet.", erklärte ich ihm und er nickte bedrückt. „Das ist gut", hauchte er und beugte sich zu mir herab, Sekunden später spürte ich seine zarten Lippen auf meinen, wie er sie zärtlich massierte. Doch viel zu schnell löste er sich von mir, einem leichten Lächeln lag ihm auf den Lippen.

„Ich habe bis vor kurzem nicht verstanden, warum Kira sich von mir trennte, bis ich dich und Kirishima beobachtete. Ich war so eifersüchtig auf ihn, dann bin ich zu ihr und redete mit ihr darüber. Sie meinte nicht nur ich hätte Gefühle, ich verstand es erst nicht bis eben. Tut mir leid, dass ich es nicht bemerkt hatte, Kacchan", sagte er leise und küsste mich wieder. Ich war völlig perplex, es dauerte etwas, bis es langsam in mein Hirn strömte. Izuku erwiderte meine Gefühle, mein langjähriger Freund hatte die gleichen Gefühle für mich wie ich für ihn. Ich verstärkte meine Umarmung um ihn und drückte ihn näher an mich. Erneut verfielen wir den Lippen des anderen. Irgendwann schliefen wir Arm in Arm ein. Am nächsten Morgen wurde ich durch sanftes Streicheln auf meiner Brust wach. Als ich ihn aber erneut küssen wollte rief mich Aizawa zu sich. "Bakugo, komm bitte raus. Das Krankenhaus hat angerufen. Es geht um Kira.", schnell ließen wir voneinander ab und ich stolperte aus dem Zelt.

"Sie ist aufgewacht und verlangt nach dir und Midoriya", sagte der Schwarzhaarige mit leiser Stimme. Ich nickte und wollte gerade losrennen, als mich Todoroki aufhielt.

"Bakugo nehmt mich mit, bitte", bat er, skeptisch sah ich ihm in die heteromischen Augen. "Kacchan komm du kannst nachher auch noch darüber nachdenken, Herr Aizawa wartet schon", sagte Deku und schob mich in Richtung Parkplatz. "Kacchan", drängte Izuku und ich nickte einfach und stimmte zu das Todoroki mit ins Krankenhaus könne, obwohl mir der Grund nicht ganz klar war. Kurz darauf saßen wir in einem Taxi, welches Herr Aizawa rief und wir ins Krankenhaus fuhren.

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