Kapitel 5
Warnung: Mord
Ich bin wieder da! Und Tara leider auch.
2. Kapitel
Ich geb's auf.
Ich zupfte meine kurzen schwarzen Haare zurecht und beobachtete Clint aus dem Augenwinkel.
Ich stell mir das grade extrem seltsam vor: Sie steht mitten im Raum, zieht an ihren Haaren herum und schielt währenddessen zu Clint.
Er sah nicht aus wie ein Killer.
Sieht dieser Mann aus wie ein Killer?
Zu auffällig. Ein Anfänger, na toll.
Ich hab keinen Plan was Tara uns sagen will, aber ich werde mal so tun, als wüsste ich es.
„Also, was tun wir jetzt?", fragte er.
Clint, diese Frage ist etwas unangebracht, findest du nicht?
„Gar nichts. Wir warten bis wir einen Auftrag bekommen."
Gechilltes Leben.
Clint nickt. Er war aufgeregt und nervös. Das sah ich sofort.
Und wie, wenn ich fragen darf?
Also entweder war jemand hinter ihm her oder er war noch ganz frisch im Geschäft.
Oder er will dich drankriegen? Schon mal dran gedacht?
Ich tippte auf letzteres.
Sei mal nicht so gemein zu Clint, Tara. Nur weil du anscheinend ein Wunderkind im Töten bist, musst du ihn nicht so runtermachen.
Mein Laptop summte. Ich hatte eine neue Nachricht.
Also mein Laptop hat noch nie gesummt.
Pink-Fluffy-Unicorn
WFT?!
Pink-Fluffy-Unicorn bat mich, ihren Mann zu töten.
Diese unendlich süße Kreatur will, dass du ihren Mann umbringst?
Sie hatte mir schon öfter geschrieben, war sich aber nicht sicher gewesen. Jetzt war sie es.
Armer Mann. Warte mal.
Ist das nicht irgendwie der Partner von dem Einhorn? Warum will es ihn töten?!
„Wir haben einen Auftrag.", sagte ich zu Clint.
Nein, haben wir nicht. Pink-Fluffy-Unicorn soll sich einfach trennen!
„Wann legen wir los?", fragte er.
Ich liebe die Abwechslung von den Verben nach der wörtlichen Rede.
„Jetzt gleich. Wir müssen einen Flieger nehmen."
Casual. Ich flieg auch schnell in ein anderes Land, nur um jemanden zu ermorden. Ihr etwa nicht?
Ich packte meine Sachen zusammen.
Und was packst du so ein? Dürfte ich das vielleicht erfahren?
„Aber wie sollen wir die Waffen mitnehmen?" Er sah verwirrt drein.
Berechtigte Frage Clint.
Ich lächelte. „Du bist süß."
War mir schon bewusst. Aber was ist jetzt mit den Waffen?
Ich hatte Clint befohlen, seine Waffen da zu lassen. Stattdessen hatte ich ihm ein Keramikmesser gegeben. Er hatte nicht nachgefragt. Offenbar wusste er, dass ein Metalldetektor keine Keramikmesser bemerkte.
Ich hab keinen Plan, ob das stimmt, aber ich habe es mal in einem Buch gelesen. Es hieß ‚Ohne Entschuldigung' oder so.
Ich hielt ein Taxi an und stieg mit Clint ein. Der Fahrer -ein älterer Mann- lächelte nach hinten?
Warum ist da ein Fragezeichen? Ist Tara so verwirrt, dass der Fahrer nach hinten schaut?
„Vater und Tochter?", fragte er.
„Nur Freunde.", erwiderte ich mit einem Lächeln.
Och ne, jetzt fällt mir der Plot, den ich geplant hatte, wieder ein. Sie sind nämlich tatsächlich Vater und Tochter.
„Wo solls denn hingehen?"
Polizei bitte, das ist eine Mörderin.
„Zum Flughafen."
Kriegen die überhaupt noch einen Flug, so kurzfristig?
Der Flughafen war überfüllt mit Menschen.
Ist meistens so.
Ich bemerkte, dass Clint angespannt war.
Wahrscheinlich hat er Agoraphobie, der Arme.
Ich jedoch mochte Menschenmassen. Niemand bemerkte, dass Clint und ich auf dem Weg zu einem Mord waren.
Sie ist schon ein kleiner Psychopath, nicht wahr?
Es wurde allmählich dunkel, als wir landeten.
Und da sieht man, dass ich erst einmal, als kleines Kind geflogen bin. Klein Ich hatte ja mal null Ahnung wie es an einem Flughafen funktioniert.
Die perfekte Zeit für einen Mord.
Also ich finde Morde am helllichten Tag wesentlich beeindruckender, aber gut.
Ich hatte noch nie mit Partner gearbeitet und wusste nichts mit Clint anzufangen.
Dann musst du dir halt mal Gedanken machen, womit er dir helfen könnte.
Aber er war offenbar kein Mensch, der immer Anweisungen brauchte, sondern er folgte mir einfach durch die Nacht.
Da hast du aber Glück gehabt, dass Clint nicht ganz so blöd ist, wie du gedacht hast, nicht wahr?
Ich musste zugeben, es war angenehm jemanden bei mir zu wissen.
Ich fühle mit dir.
Auch wenn es ein Mann war, der mich erpresste.
Hä. Er erpresst Tara? Wann kam das bitte? Oder hab ich das nur vergessen?
Wir erreichten das Haus und ich sah mich um. Keinerlei Sicherheitsvorkehrungen.
Was verstehst du unter Sicherheitsvorkehrungen? Eine Mauer, mit Kameras und zwei Hunden? Oder eine abgeschlossene Tür? Sei doch mal genauer!
Die Tür war unverschlossen
Irgendwie hat er es verdient, getötet zu werden. Was lässt er auch die Tür auf.
und so verschafften Clint und ich uns lautlos Zutritt. Seine aufgeregte Nervosität war Entschlossenheit gewichen.
Woher weißt du das jetzt schon wieder?
„Du bleibst hier und hältst Wache.", befahl ich und lief weiter zum Schlafzimmer, wo das Zielobjekt tief und fest schlief.
Er ist zwar ein Einhorn, aber trotzdem musst du ihn nicht so nennen.
Langsam hob ich das Messer zur Stirn des Mannes. Da hörte ich Polizeisirenen und der Raum war rot-blau erleuchtet.
Oh no!
Schnell rammt ich dem Mann das Messer in die Stirn und wandte mich nach Clint um.
Und der Mann wacht nicht von den Sirenen auf?
„Partner!", rief ich.
Vor einer Sekunde wusstest du noch seinen Namen.
Er rannte zu mir. Ich scheuchte ihn in die Toilette, wo das Fenster offen stand. Ich sprang hinaus und rollte mich ab. Clint war direkt hinter mir.
Ich lass das jetzt einfach so stehen und tu so, als wäre das ganz normal.
„Woher wusste die Polizei, dass wie hier sind?", fragte er im Rennen.
Ich dachte, Clint hat denen Bescheid gesagt? Etwa doch nicht?
„Keine Ahnung. Vielleicht hat die Auftraggeberin kalte Füße gekriegt."
Verständlich.
Da klingelte Clint's Handy. Er hielt an und zog es aus der Tasche.
Ich nehme an, sie sind vielleicht vier Meter gerannt. Das heißt, sie sind immer noch in Reichweite der Polizei. Oder denken sich die Cops etwa: „Oh verdammt, er ist schon tot. Na dann, wer will einen Donut?"
„Barrow.", meldete er sich. „Ich arbeite. Ja, ich weiß. Verstanden. Auf Wiedersehen."
Ich hab wirklich keinen Plan mehr, mit wem er da telefoniert hat. Vielleicht mit seinem Boss oder so.
Jeder andere hätte jetzt nachgefragt, aber ich hatte kein Interesse am Privatleben meines Partners.
Das könnte aber eure Beziehung zueinander verbessern, wenn du etwas Interesse an Clint zeigen würdest.
Ich schlug gegen den Boxsack, jedoch verging mir bald die Lust. Ich brauchet einen echten Gegner.
Vielleicht ist Tara doch keine so kleine Psychopathin.
„John!", rief ich. Das war der Name, mit dem Clint sich hier im Fitnessstudio angemeldet hatte. Meiner war Nathalie.
Da bisher noch niemand polizeiliches Interesse an euch gezeigt hat, wäre das doch theoretisch gar nicht nötig. Und wo habt ihr überhaupt die gefälschten Papiere dafür her?
„Was ist?" „Du und ich. Faustkampf. Wie wär's?" „Bin dabei."
Bitte Clint-John, bitte besieg sie einfach.
Er ging in Position und hob die Fäuste. Ich täuschte einen Kinnhaken an und trat ihm in den Magen. Er wollte mit einem Fußschwung auf meinen Kopf antworten,
WTF?
doch ich blockte und riss ihn an den Beinen von den Füßen. Er klemmte mich zwischen ihnen ein und ich knallte zu ihm auf den Boden. Nach kurzem Gerangel saß ich auf ihm und hielt ihn fest.
Ich bin wirklich enttäuscht. Clint ist ein ausgebildeter Agent und dann kommt so eine Dreizehnjährige daher und haut ihn einfach um.
„Gewonnen." „Anfängerglück."
Na wenn du das sagst.
Wenn der wüsste...
Was dann? Komm schon, sei nicht immer so kryptisch.
„Ich geh mich kurz frischmachen.", sagte ich und verließ die Sporträume. Mein Ziel waren die Spinde. Genauer gesagt Clint's.
Lass doch seine Sachen in Frieden. Er schnüffelt doch auch nicht in deinen rum.
Ich fragte mich, wo er so gut kämpfen gelernt hatte.
Ich frage mich, wo du so gut kämpfen gelernt hast.
Ich zog einen Draht aus meiner Tasche
Hat dich der nicht gepikt, während du gekämpft hast?
und fummelte im Schloss des Spindes.
Klingt das nur für mich so falsch?
Er sprang auf.
Natürlich. Tara wäre auch nicht Tara, oder Nathalie, wenn sie nicht alles könnte.
Schnell durchsuchte ich seine Sachen und fand einen Ausweis. Und eine weitere Karte.
Krass.
Darauf war ein Symbol zu sehen. Daneben ein Foto von Clint. Das Symbol kam mir wage bekannt vor, aber ich konnte es nicht zuordnen.
Was?! Du kannst etwas nicht zuordnen? Ich bin von deinem Mastermind enttäuscht!
„Nat?", tönte Clint's Stimme ganz in der Nähe.
Nat. Ich habe Marvel Flashbacks.
#Natashahättenichtsterbensollen
Menschen und ihre Spitznamen.
Falls du das vergessen hast Tara, du bist ebenfalls ein Mensch.
Ich schloss den Spind und kam ihm entgegen. Ich würde herausfinden, was Clint für ein Spiel mit mir spielte.
Ich bin mir sicher.
Und mit diesem schrecklichen Cliffhanger beenden wir dieses Kapitel. Im nächsten wird es nur noch abgedrehter und wir lernen einen neuen Charakter, gespielt von Brad Pitt, kennen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top