Kapitel 4

Warnung: Mord

Und weil das letzte Kapitel mehr als peinlich war, mal eine andere Geschichte. Ich präsentiere: Der Schatten. Eine Geschichte über eine Mörderin.

Prolog

Sehr kreativ.

„Und sie sind sich sicher?"

Dass ich mir diese Katastrophe antun will? Ja.

„Absolut Agent. Ihre Aufgabe besteht darin, das Mädchen zu rekrutieren."
„Aber sie ist eine Mörderin."

Ja, ein absolutes No-Go für angehende Agenten.

„Die seit fünf Jahren keiner geschnappt hat."

Ein Mädchen? Warum sind alle Beamten so unfähig?

„Wie soll ich vorgehen?"

Finden, packen, mitnehmen fertig.

„Alles was sie wissen müssen steht in dieser Akte. Viel Glück. Sie werden es brauchen." Daran zweifelte Clint nicht, als er das Büro des Geheimdienstes verließ.

Das ist zwar der größte Klischeesatz, den es gibt, aber gut. So schlecht war es nicht.

1. Kapitel

Ich seh schon, besser wird's nicht.

Der Regen war heftiger geworden, aber das störte mich nicht weiter.

Also mich stört heftiger Regen schon. Aber vielleicht bin ich ja auch einfach nur überempfindlich.

Ich hatte das Ziel im Visier und würde treffen.

Wow, ganz schön eingebildet.

Der Mann hatte keine Chance, mir zu entkommen.

Ich hab heftige Lucy Flashbacks.

Ich saß hinter der Mülltonne und sah zu, wie mein Zielobjekt sich durch den nächtlichen Garten bewegte. Er legte sich auf einen Liegestuhl und schloss die Augen.

In der Nacht? Was ist das denn für ein Weirdo?

Meine Auftraggeberin hatte mir erzählt, dass der Mann gerne mondbadete.

„Und, was haben Sie so für Hobbys?"
„Ach ich spiele Tennis und gehe in den Klarinettenunterricht. Und Sie?"
„Ich mondbade."

Das war sein Tod.

Und ich wollte grad schreiben, dass ich das mal ausprobieren sollte.

Ich ließ das Messer auf meiner Handfläche kreisen.

Das will ich sehen. Wie soll das denn bitte gehen?

Durch die schwarzen Klamotten, die Kapuze und das Tuch, das ich mir um Mund und Nase gebunden hatte, war ich unsichtbar.

Also ich trage ja selbst auch schwarze Klamotten, aber deswegen bin ich nicht unsichtbar. Aber gut, ich schau Leuten ja auch nicht beim mondbaden zu.

Ich zielte, warf das Messer und stand auf.

Wait, what? Das ging mir jetzt ein bisschen zu schnell.

Gemächlich lief ich zu dem Toten und zog es aus seiner Stirn.

Fragt bitte einfach nicht, warum mein Gehirn solche kranken Sachen produziert hat. Ich weiß es nicht.

Eigenwerbung an dieser Stelle: solltest du düstere Geschichten mögen, dann schau doch mal bei meiner Normal-Trilogie vorbei. Würde mich sehr freuen.

Auftrag ausgeführt.

Glückwunsch, I guess.

Einer von drei diese Nacht.

Da hast du aber ein strenges Programm, Person ohne Namen.

Mit dem Messer war ich fertig und steckte es weg. Das nächste Opfer würde ich erschießen.

Wow, du bist ja mega organisiert. Im Morden.

Es war weniger auffällig, nicht immer auf die gleiche Art zu töten.

Das fand ich damals schon und heute immer noch. Oder nicht? Ist doch so.

Und trotzdem würde die Polizei wissen, dass der Schatten den Mann getötet hatte.

Warum? Tweetest du das nachher oder was?

„Hey Kleine, brauchst du Hilfe?", fragte ein Mann.

Wenn der schon so blöd anfängt, sicher nicht. Ich sag ja auch nicht „Hey Großer".

Ich zog mir das Tuch von Mund und Nase und lächelte mein Kleines-Mädchen-Lächeln.

Ähm, okay. Und wie geht das?

„Nein danke, ich treffe mich hier mit meinem Onkel.", erwiderte ich und wollte mich abwenden, da spürte ich einen Pistolenlauf an der Schläfe.

Beste Lüge ever. Wahrscheinlich trefft ihr euch zum mondbaden, oder?

„Wirklich?", fragte ich den Mann und setzte zu einem Fußschwung an.

Ja wirklich. Obviously.

Er nahm die Pistole weg und blockte meinen Angriff. Ein Profi, auch mal schön.

Ich habe keine Worte. Knall sie doch einfach ab, meine Güte! Solange wir der braucht, da wär ich ja schon zehnmal weggerannt.

Ich riss mein Knie nach oben und der Mann sackte zu Boden.

Warum sind die bösen Männer in meinen Geschichten immer solche Lappen?

Ich zog mein Messer heraus und beendete sein Leben.

Da sieht man mal, wie dramatisch ich damals rüberkommen wollte. Ich hab einfach nie töten geschrieben.

Das hatte mich aus dem Zeitplan geworfen. Während ich gemütlich zu meinem nächsten Opfer lief,

Du wurdest aus dem Zeitplan geworfen und anstatt dich zu beeilen, spazierst du einfach ein bisschen rum? Ihre Entspanntheit will ich haben.

zog ich die Pistole aus ihrem Halfter an meiner Hüfte. Sie war geladen und hatte 10 Schuss.

Wenn sie schon die ganze Zeit geladen war, hätte sie nicht beim Kampf losgehen müssen?

Einer genügte mir.

Du bist mir langsam zu eingebildet.

Ich schwebte kurz in Erinnerungen. Der Kampf hatte mich an meine Flucht aus dem Waisenhaus erinnert:

Dramatisch. Ich frage mich nur, wie du entkommen bist. Ich meine, das sollte normalerweise nicht möglich sein.

Seit ich denken konnte lebte ich im Waisenhaus. Meine Eltern hatten mich dort ausgesetzt. Den Namen, den sie mir gegeben hatten, kannte ich nicht.

Wenn sie dich da ausgesetzt haben, dann haben sie dir vermutlich gar keinen Namen gegeben.

Die Leiterin gab mir den Namen Tara Gold.

Aber so funktioniert das doch nicht. Und ja, ich bin in Namen nicht sehr kreativ, don't judge me. Aber vielleicht ist das ja Taras dunkle Vorgeschichte, wer weiß.

Aber den Namen hatte ich seit 5 Jahren nicht gehört. 8 Jahre lebte ich im Waisenhaus, dann hielt ich es nicht mehr aus.

Warte. Fünf plus acht ist 13. Du willst mir dich nicht erzählen, dass ne Dreizehnjährige fröhlich in der Gegend rummordet und nicht geschnappt wird.

Irgendwie landete ich dann bei einem Mann, der mir das beibrachte, was ich nun tat. Das Töten mit jeder möglichen Waffe.

Das Traurige ist, ich hab mir damals wirklich sau viele Gedanken über ihre Backstory gemacht und trotzdem ist alles so unlogisch.

Mit 9 Jahren brachte ich mein erstes Opfer um und seitdem war ich Auftragskillerin.

Wie sagt man, früh übt sich.

Im Business war ich die beste.

Woher willst du das wissen? Gibt's da ne Website auf der man die Rangliste der besten Aufragskiller der Welt sieht oder was?

Ich stellte keine Fragen sondern nahm das Geld und schwieg.

Das macht man meistens so, oder nicht?

Ich konnte jedes Gefühl abschalten, wenn nötig.

Aber das ist nicht normal, Tara.

So wurde ich zum Schatten. Die Regierung hatte schon mehrere Angestellte an mich verloren.

Schickt doch mal Donald Trump zu ihr, wie wärs? Der regelt das schon.

Niemand kannte mein Gesicht.
Genug mit den Erinnerungen. Ich hatte eine Aufgabe vor mir.

Wenn du es so nennen willst, okay.

Der Haustürschlüssel lag, wie mir mitgeteilt, unter dem Fußabtreter.

Ey, da ist ja alles genau besprochen.

Ich schloss auf, verharrte aber auf der Schwelle. Ein leises Klicken war zu hören.

Oh nein, ein Hummer!

Mit einem Ruck rannte ich los, zu der Stelle an der der Schütze sich befand.

Also doch kein Hummer?

Dies war nicht die erste Falle, die man mir stellte.

Und dann lernt man nichts draus, wenn die anderen Fallen schon nicht funktioniert haben? Sind das alles Schwachköpfe?

Der Schütze hatte sein Magazin leer gefeuert.

Wann hat er bitte angefangen, auf dich zu schießen?

Ich zog die Pistole, nahm Kapuze und Tuch ab und reusperte mich.

Ich bin mir sicher, das wird so nicht geschrieben.

Er drehte sich um und wollte seine Waffe hochreißen.

Wie dumm, wenn die doch leer ist.

Ich trat sie ihm aus der Hand, warf 2 Messer und nagelte ihn an der Wand fest.

Spektakulär. Aber eben stand da noch, sie zieht die Pistole und jetzt hat sie doch zwei Messer? Ich bin verwirrt.

Mit weit aufgerissenen Augen starrte der Mann mich an.

Ich sag dir, schickt mal eine Frau gegen Tara und dat Ding is erledigt. Die ganzen Männer, die reißens nicht.

Ich hob die Pistole an seine Schläfe und spannte den Abzug. „Wer hat sie beauftragt?", fragte ich.

Ja wer wohl? Polizei, SWAT, Militär, irgendsowas halt. Willst du dich rächen gehen oder was?

Er schüttelte nur den Kopf. Zu schade. Ich drückte ab.

Und das wars auch mit Donald. Schade schade.

Ich wachte auf, als ich Polizeisirenen hörte.

Also ich kann die Sirenen nicht unterscheiden, aber gut, Tara kann ja auch alles.

Weit entfernt, aber nah genug, als dass ich von ihnen wach wurde.

Ich weiß jetzt nicht, ob das deutsch war.

Ich zog den Laptop heran und machte die Nachrichten an. Natürlich berichteten sie über die 3 Tote.

Lasst uns mal nachzählen:
Der Tote der mondbadet, der Typ der sie Kleine genannt hat, Donald und die zwei Anderen, die sie diese Nacht noch töten wollte. Macht fünf und nicht drei.

Ich lachte über ihre Unwissenheit.

Lasst uns alle mal eine Runde über ihre Unwissenheit lachen!

Sie hatten keine Ahnung.

Wovon?

Ich stand auf und lief zum Spiegel. Ich hatte mir eine 2 Zimmer Wohnung gemietet. Der Vermieter dachte, meine Mutter wäre schwer krank, deshalb würde sie nie rauskommen.

Aber das ist doch Bullshit! Du kannst doch den Vertrag nicht selber unterschreiben! Was ist das denn für ein Vermieter?

Da hörte ich ein Geräusch.

Der Hummer ist wieder da.

Ich wirbelte herum und sah einem Mann in die Augen. Er hatte eine Pistole in der Hand.

Clint, mein Freund! Ich hatte dich schon vermisst!

„Gib mir einen Grund, dich nicht zu töten.", sagte ich.

Ah, unter Druck kann ich nicht denken. Krieg ich bisschen Zeit?

„Ich möchte dein Partner sein.", antwortete er. „Ich arbeite allein. Such dir jemand anderes."

Ich würde einen Wildfremden, der in meiner Wohnung auftaucht auch nicht als meinen Partner wollen. Das könnte ja sonst wer sein.

Wenn du nicht mit mir zusammenarbeitest werde ich der Regierung alles erzählen.", drohte er.

Warum eigentlich der Regierung? Die kümmert sich doch einen Dreck um irgend so eine Mörderin.

Der Mann machte keine Witze. Er würde mich verpfeifen.

Und das weißt du woher? Vielleicht bist du bei der versteckten Kamera und wirst grad mächtig verascht.

„Du willst mir drohen?"

Ja schon.

Er lachte. „Nein, ich mache dir ein Angebot. Eines das du nicht ausschlagen kannst."

Nein, eigentlich drohst du ihr.

Der Mann streckte seine Hand aus und ich schlug ein. „Clint.", sagte er und sah mich erwartungsvoll an.

Warum? Willst du, dass Tara dir ein Kompliment für deinen (wunderbaren) Namen macht?

„Sicher nicht."

Hä.

Verdammt, ich hatte einen Partner!

Sieht ganz so aus.

Und somit beenden wir dieses Kapitel. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Schreibt gern mal in die Kommentare, ob ich weiter diese Geschichte kommentieren soll (sie hat nur vier Kapitel), oder ob ich weiter Lucy und ihre Freunde machen soll.

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