Reicht jetzt auch
Ich habe jetzt schon seit zwei Wochen nicht mehr geschrieben und so langsam aber sicher macht mich das wahnsinnig, würde ich meinen. Momentan sind so viele Dinge in meinem Kopf, die alles blockieren, dass ich kaum Zugang zu meiner geliebten Fantasie habe. Vor allem, weil ich nebenbei stark damit beschäftigt bin, meine mentale Gesundheit zu schützen und das kostet enorm viel Energie. Und jetzt denk ich mir so: Klatsch ich das einfach mal in die Abstellkammer, statt wieder mal alles in meinem Kopf versauern zu lassen bis unter mir der Boden wegbricht. Welches Thema spreche ich denn nun an?
Erstmal was Positives, das kommt immer gut an. Ich habe mich vor so zwei Monaten verliebt und bin im Dezember mit meiner Angebeteten zusammengekommen. Fazit: Ich habe jetzt eine Freundin und die rosarote Brille steht einem einfach besser als die pechschwarze. Was noch positiv ist: Mir ist jetzt einfach alles egal. Ich war neun Wochen lang in stationärer Behandlung und meine Lehrer können sich meinetwegen auf den Kopf stellen, aber ich werde nichts nachschreiben. Dann kann ich mich sofort wieder einweisen lassen. Ich habe halt auch meiner Mathelehrerin einen Brief geschrieben, während mein Kurs mit einer Leistungskontrolle beschäftigt war. Sie hat gelächelt und freut sich darauf, ihn zu lesen. Aber es ist halt wirklich so: Ich will seit meinem fünften Lebensjahr Autorin werden und dafür braucht man streng genommen nicht mal einen Schulabschluss. Natürlich habe ich einen und der ist auch nicht schlecht, aber wozu Abitur machen? Weil bei jedem Idioten auf der letzten Seite steht: „hat Philosophie, Mathe, Germanistik und Literatur studiert, während er/sie Tierbabys gerettet und ein Restaurant gebaut hat."? Na und, dann wird bei mir halt nur mein Ausbildungsweg drinstehen, damit kann ich leben. Letztendlich lernt man Talent eben nicht, sondern muss üben, üben, üben. Wenn du schreibst, seit du keine Muttermilch mehr trinkst, kannst du das genauso gut wie jeder Akademiker. Vielleicht sogar besser, wenn es um Kreativität geht.
Meine Familie stellt sich allerdings mehr oder weniger quer, weshalb ich das jetzt alleine in die Hand nehme, so als fast Achtzehnjährige. Ich habe halt gemerkt, dass ich keine Motivation und keine Freude am Abitur habe und damit hat sich das erledigt. Schreibe ich halt hundert Bewerbungen, irgendein Vollidiot muss mich wollen. Irgendein Arbeitgeber wartet nur auf mich und falls nicht, schlag ich halt ein Loch in die Tür, die verschlossen ist.
Ich sehe das halt so: Meine Suizidgedanken sind nicht unbedingt etwas Bösartiges, sondern einfach der endgültige Hinweis darauf, dass sich etwas ändern muss. Außerdem haben die irgendwie auch keine Lust mehr auf mich und wollen nur noch gehen. Ich soll jetzt einfach mal mein Leben anpacken und jedem Menschen die Meinung sagen.
Ich höre auf mit Abi? Verdammt, ja!
Hab ich vor einem Monat noch was ganz anders gesagt? Sicher, aber ich bin ein hormongesteuertes Etwas, ihr Idioten. Meinungen können sich ändern!
Werde ich das mal bereuen? Klar, ich werde es bestimmt bereuen, meine Psyche gerettet zu haben.
Wird meine Familie vielleicht darüber herziehen? Da die nichts anderes kann, vermutlich schon, aber was geht mich das an.
Im Endeffekt kann das vermutlich jeder schaffen mit der richtigen Willensstärke, aber von der habe ich halt nix. Und der Lieblingsspruch aller weisen Gurus: Wo kein Wille, da kein Weg.
Aber ich habe durchaus den Willen, mein Leben zu ändern, mich aus der Scheiße zu ziehen, weil kein anderer es machen wird und endlich Bücher zu schreiben, während ich einen Beruf ausführe, der mir Spaß macht. Die Welt legt mir Steine in den Weg? Von mir aus, dann kick ich sie ihr einfach mit ganz viel Schwung in die Fresse!
Zum Schluss wird es nun mal kein andrer für mich tun und das müssen sehr viele junge Menschen noch lernen: Wirklich keinen interessiert es, wie du lebst also raff dich oder lass es. Eine wahre Freundin von mir meinte mal: Es gibt nur eine einzige Person, die dir helfen kann und das bist du selbst.
Für mich gilt ab jetzt: Raus aus dem Selbstmitleid, kämpfe dich da durch. Irgendwann wird die Zeit kommen, in der du auf andere herabsehen kannst und in der alle plötzlich sagen, dass sie mit dir in die gleiche Klasse gegangen sind, um sich cool zu fühlen.
Sogar das Schicksal kann mich mal kreuzweise. Dämliches Gerede von wegen: „vielleicht ist es einfach nicht deine Bestimmung..."
Ich bin mein eigenes Schicksal, okay? Ich sitze doch nicht rum und warte darauf, dass mir meine dämliche Bestimmung zufliegt. Ich sehe jetzt zu, mein Leben in den Griff zu kriegen und jeder, der mich daran hindern will, kriegt eine Widmung in meine Bücher, wo stehen wird, was die Person für ein riesiges Arschloch ist.
Ganz ehrlich, in der Psychiatrie konnten die mir auch nicht helfen und deswegen habe ich es aufgegeben. War ja ganz lustig, aber reicht jetzt auch. Letztendlich gibt es immer ein Weg und selbst, wenn er dornenüberwuchert ist... Dann hole ich mir halt den nächsten Flammenwerfer.
In diesem Sinne:
Rutscht mir doch alle den Buckel runter, ich mach jetzt mein eignes Ding! C'est la vie
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