⋙ Ein märchenhaftes Geschenk ⋘
chrislie_all_around Stichwort: 📕
"FROHE WEIHNACHTEN!!!!"
Eine laute Stimme unterbrach meine wunderschönen Träume.
Was für Nachten?
"Aufstehen Schlafmütze!"
Ich stöhnte genervt - musste das sein? Vor allem in dieser Lautstärke!
Aus Protest drückte ich meine Augen noch fester zu.
"Ich sag dir, der steht sowieso nicht auf. Egal, wie laut du schreist.", hörte ich eine leise Stimme im Hintergrund wispern. Ja, da hatte die Stimme recht. Niemand wagt es mich aus meinem Schlaf zu reißen - wirklich NIEMAND.
"Pah, das werden wir ja sehen! Hallo! - Aufstehen!"
Wenn ich niemand sagte, dann meinte ich auch NIEMAND. Das wir uns hier mal klar sind.
"James!"
Diese Stimme!! Am liebsten würde ich die Person erwürgen.
"James Potter!"
Wie eine Ziege mit Halsschmerzen...
"James Sirius!"
Ach, halt doch die Klappe! Genervt schlug ich mit einer Hand vage in die Richtung, aus der ich die Stimme zu hören glaubte. Irgendetwas traf meine Hand auch. Triumphierend drehte ich mich auf die andere Seite.
Leises Gekicher. "Wieso hat er seinen Schrank geschlagen?"
Oh fuck.
Naja, wenigstens war es jetzt wieder leise.
"JAMES SIRIUS POTTER!!!! STEH VERDAMMT NOCH MAL AUF!!!"
Erschrocken schnellte ich mit dem Oberkörper hoch und stieß dabei fast gegen einen Kopf. Einen weiblichen Kopf.
Hä? Wer - Oh. Mein Gehirn war anscheinend immer noch im Standby.
"Hi Lils", sagte ich verlegen und blickte meiner 13-jährigen Schwester in die Augen. Mit hochrotem Kopf schlug sie mir auf den Oberarm und richtete sich wieder auf. Nun hatte ich auch Sicht auf meinen kichernden Bruder, der direkt hinter meiner Schwester stand. "Jaja, hi Al."
Müde rieb ich mir die Augen: "Also, was gibts?"
"Was gibts?", meine Schwester strich sich empört die roten Haare aus dem Gesicht. "Was gibts?! Ich kann es nicht fassen! Du - du... Du hast es vergessen!"
Wütend drehte sie sich zu Al um: "Ich kann es nicht fassen - ich kann es einfach nicht fassen! Kannst du? Ich meine, er hat es vergessen!"
Al sah mich ein wenig mitleidig an. "Naja, es ist auch 6Uhr morgens..."
Doch meine Schwester schnaubte nur geringschätzig und starrte mich wütend an.
Wahrscheinlich wollte sie mir damit Angst machen. Allerdings half der Fakt, dass sie immer noch in ihren Pyjamas war nicht gerade. "Es ist der 25. Dezember!!!!!", schrie mir Lily gradewegs ins Gesicht. Der 25. Dezember? In meinem Hirn ratterte es. Was war so besonders an dem 25.Dezember?
Geschenke.
Sofort sprang ich aus dem Bett, schob Lily und Al beiseite und stürmte nach unten. Als die beiden endlich angekommen waren hatte ich schon längst alle meine Geschenke unter dem Baum rausgesucht, und war gerade dabei sie auszupacken. Meine Geschwister setzten sich augenrollend neben mich. Tja, wenn es um Geschenke geht bin ich für sie da.
Gierig griff ich nach dem erst besten Geschenk auf meinem Haufen und besah die angehängte Karte. "Lils, das hier ist von dir!"
Überrascht sah Lily mir zu, wie ich ihr schön verpacktes Geschenk auspackte.
"Ein Buch." Stille. "Du schenkst mir ein Buch."
"Jaaa", meinte Lily etwas verwirrt.
Entsetzt sah ich sie an. "Willst du mich vergiften???!!!!" Schnell schmiss ich das Buch in eine Ecke des Raumes.
"War das eine ernsthafte Frage?"
"Probier es doch einfach mal aus!", meinte Al, Lilys Kommentar ignorierend. "Du kannst uns doch vorlesen." Er sah mich erwartungsvoll an. Augenrollend hob ich das Buch wieder auf und betrachtete den Titel: Disneys schönste Märchen. "Ich dachte es könnte dir gefallen... Es ist eine Sammlung von Muggel-Märchen", sagte Lily verlegen. Zweifelnd sah ich sie an, begann dann aber trotzdem vorzulesen:
Die kleine Meerjungfrau
"Oh ja, bitte. Eine Geschichte über Meerjungfrauen!" Meine Stimme triefte vor Sarkasmus.
Es war einmal eine kleine Meerjungfrau namens Ariel,
"Iiiiihhhhhh. Was ist das denn für ein Name?!", fragte Al schockiert.
"Hah, sagt der, der Alberus Severus mit Vornamen heißt." Oh - Oh. Lily war also gereizt.
die in einem Königreich unter dem Meer lebte.
"Wo denn sonst", murmelte ich.
Jeden Tag wünschte sich Ariel nur das Eine: die Welt über dem Ozean zu sehen.
"Oh nein", Al machte eine dramatische Geste und tat so, als ob er in Ohnmacht fallen würde. "Was wird sie bloß tun?!"
"Wenn ich doch ein Mensch anstelle von einer Meerjungfrau wäre...", sagte sie sich selbst.
"Sie spricht mit sich selbst? Das ist nicht gut. Es gibt da so ne Krankheit - vielleicht sollte sie mal einen Arzt besuchen." Lily warf mir einen bösen Blick zu.
"Das ist kein Scherz! Über so ein ernstes Thema macht man keine Witze.", empört sah ich meine kleine Schwester an, starb innerlich aber vor lachen.
"Lies bitte einfach weiter! Und wenn möglich bitte ohne eure dummen Kommentare!", sie funkelte uns beide böse an.
Ariels Vater, der König Triton,
"Ein König also. Na, das kam überraschend."
Al und ich klatschten grinsend ab.
fand heraus, dass Ariel an der Oberfläche des Wassers geschwommen war, obwohl das verboten ist.
"Damm - damm - damm.", imitierte ich einen dramatischen Tusch.
"Behalte Ariel im Auge" befiel der König dem Hofkomponisten, Sebastian die Krabbe.
Ich biss mir auf die Lippe um ein Kichern zu unterdrücken.
"Wehe du lässt sie in die Nähe von Menschen!" Aber Sebastian konnte Ariel nicht stoppen. Eines Tages näherte sie sich einem Segelschiff, wo sie den stattlichen und hübschen Prinzen Eric erspäht hatte.
Ich hustete laut: "Stalker."
Plötzlich kam ein schrecklicher Sturm auf.
"Wie jetzt. Einfach so?" Lily sah uns fragend an, doch wir zuckten nur mit den Schultern.
Ariel sah wie Prinz Eric über Bord fiel. "Ich muss ihn retten!", schrie sie.
"Und wieder spricht sie mit sich selbst.", sagte Al mit gerunzelter Stirn.
"Das einzige was du hier retten musst ist dich selbst, meine Liebe."
Sie fand den Prinzen und zog ihn in Sicherheit.
Erstaunt sah ich hoch. "Und die Anderen lässt sie einfach sterben?!"
Bevor Eric aufwachte sang Ariel für ihn. Sie fand, dass Eric der wundervollste Mensch war, den sie jemals gesehen hatte.
"Und wahrscheinlich auch einer der Einzigen.", meinte Lils trocken.
Lange nachdem Ariel wieder zur See zurückgekehrt war,
"Ernsthaft, wann wurde das geschrieben? Wieso klingt hier jeder zweite Satz so seltsam?!"
konnte Eric noch ihre wunderschöne Stimme in seinen Träumen hören.
"Der Arme."
Doch King Triton fand heraus, dass Ariel ihm mal wieder nicht gehorcht hatte. "Ich hab dir doch gesagt, dass du fern von den Menschen bleiben sollst!", schreite er Ariel an. "Aber Daddy, ich liebe ihn!"
"Sie hat ihn gerade mal fünf Minuten gesehen und sich schon in ihn verliebt? Ja. Klar."
Ich sah Lily skeptisch an: "Wer hat hier was von fünf Minuten gesagt?"
Sie musste Prinz Eric wieder sehen.
"Sta-hal-ker", sang ich.
Später an diesem Tag ging Ariel zu Ursula, der bösen Meerhexe.
"Ui, sie ist eine Hexe!", Lily freute sich sichtlich. "Ja, aber eine böse Hexe", ermahnte Al sie mit der besonderen Betonung auf dem Wörtchen 'böse'.
Ursula versprach Ariel in einen Menschen zu verwandeln - aber für einen Preis. "Du musst mir deine Stimme geben", befahl Ursula. "Und wenn der Prinz dich nicht innerhalb von drei Tagen küsst, dann bist du mein!"
"Jaaa. Schafft sie doch locker! Drei Tage sind doch nichts. Da hat sie ja sogar noch Zeit für nen Quickie." Ich sollte echt mal aufhören immer die Geschichte zu unterbrechen.
Ariel stimmte zu und gab Ursula ihre Stimme.
"Also, dass war jetzt wirklich dumm." Lily sah entsetzt aus. "Dass sieht doch jeder Blinde, dass das nicht gut ausgehen wird."
"Wann war dies Ariel in dieser Geschichte jemals schlau? Nenn mir bitte ein Beispiel.", Al sah sie herausfordernd an.
Innerhalb von Sekunden hatte sie menschliche Beine und konnte nicht mehr schwimmen.
"Menschen können auch ohne Flossen schwimmen. Wollte ich nur mal erwähnt haben."
Sebastian und Flounder mussten ihr ans Ufer helfen.
"Hä? Wer sind die bitteschön?"
Ich zeigte Al das Bild unter dem Text, wo diese seltsame Krabbe, eine Möwe und ein Fisch Ariel, die ihre neugewonnenen Menschenbeine bestaunte, skeptisch beobachteten.
"Aha."
Ja, dass fasste wohl alles, was wir von diesem Märchen hier begriffen, kompakt in ein einziges Wort zusammen: 'Aha'.
Als der Prinz Ariel fand, wusste er nicht wer sie war. "Kannst du sprechen?", fragte er Ariel.
"Na, offensichtlich nicht."
"Dann lass mich dir helfen. Ich werde dich zum Palast bringen."
"Was für ein Gentleman. Er schleppt ein fremdes Mädchen, das nicht sprechen kann, und dass er gerade vom Strand geholfen hat in seinen Palast. Wow. Und intelligent ist er auch noch. Was für ein Traummann. Langsam verstehe ich, was diese Ariel so an ihm findet.", der Sarkasmus in Lilys Stimme war nicht zu überhören.
Am zweiten Tag von Ariels Besuch, nahm Prinz Eric sie mit auf eine Tour durch sein Königreich. Sie gingen auf eine romantische Bootstour in der Lagune. Doch bevor Eric sie küssen konnte,
"Ich - er wollte WAS?" Lily blinzelte benommen "Sie kennen sich nur zwei Tage und er will sie schon sofort küssen?!"
"Tja", ich zuckte mit den Schultern, "das nennt man dann wohl Liebe auf den zweiten Blick."
kippten Ursulas gemeinen Aale das Boot um.
"UNFAIR!", schrie ich. "Diese hinterhältige, kleine b*tch!"
Ursula wusste, dass sie die Sachen ab jetzt in ihre eigenen Tentakeln nehmen musste.
"Tentakeln?!"
"Jep, anscheinend ist unsere liebe Hexe auch noch halb Oktopus."
So verwandelte sie sich in des wunderschöne Mädchen Vanessa.
"Sie ist also gut in Verwandlung", nickte Lily anerkennend.
Ariels Stimme war sicher in die Muschel um Vanessas Hals gepackt. Sobald Eric diese Stimme hörte, war er hypnotisiert.
"Diese Ursula regt mich echt auf!"
Unter Ursulas Einfluss stimmte er zu Vanessa sofort, also an diesem Tag, zu auf seinem Hochzeitsschiff zu heiraten.
"Vanessa - Ursula. Das ist irgendwie ziemlich verwirrend.", meinte Lily.
Al und ich nickten heftig.
Ariels Freund Scuttle, die Möwe,
"Ahhhh", man sah Al an, dass er es endlich verstanden hatte. "Also Scuttle ist die Möwe, Flounder der Fisch und Sebastian die Krabbe!"
fand Ursulas Plan heraus. Er leitete eine Armee von Möwen und Seeungeheuern zu dem Schiff, in der Hoffnung die Hochzeit stoppen zu können. In dem Gerangel zerbrach Vanessas Kette. Auf der Stelle, erwachte Eric aus der Hypnose und Ariel hatte endlich ihre Stimme wieder.
"Hah! Jetzt gibts ärger!"
Nun konnte sie Eric endlich sagen, wer sie war.
"Wurde dann aber auch Zeit.", sagte Lily empört.
Doch genau in diesem Moment ging die Sonne auf, und Ariel wurde wieder in eine Meerjungfrau zurückverwandelt.
Ich blickte kurz auf, nur um Al und Lils gespannte Gesichter zu erblicken.
Die Meereshexe ergriff sie und sprang mit ihr über Bord.
"ENFÜHRUNG!!", schrie Al.
Eric folgte den beiden ins Meer. Er bekämpfte Ursula mit all seiner Kraft und besiegte sie letztendlich. Ariel war wieder zurück bei ihrem Vater unter dem Meer.
"Ende!" Ich grinste hinterhältig.
"Hahaha. James lies bitte weiter!" Meine kleinen Geschwister sahen mich mit einem Bettelblick an. Wer konnte da widerstehen?
Allerdings war die Meerjungfrau sehr unglücklich. Sie und ihr Prinz würden nun niemals zusammenkommen. Sogar König Triton bemerkte wie unglücklich Ariel war. "Sie liebt ihn wirklich, nicht wahr?" fragte er Sebastian. Als dieser nickte, wusste der König, was er tun musste. Er wedelte mit seinem Dreizack und machte Ariel somit wieder zu einem Menschen. Bald, auf dem Hochzeitsschiff sagte Ariel tschüss zu ihren Freunden unter dem Meer. Sie und ihr Prinz waren nun endlich zusammen. Der Wunsch der kleinen Meerjungfrau war wahr geworden.
Meine Augen wollte nicht von dem letzten Satz wegsehen. Vielleicht war dieses Buch ja doch gar nicht so ein schlimmes Geschenk gewesen, wie ich zuerst behauptet hatte. Bücher sind gar nicht so schlecht. Jedes von ihnen enthält eine Geschichte, oder ähnliches, die uns in einen Bann ziehen kann. Mann muss sie nur lassen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top