Im Düsterwald
Wir liefen los. Ich hatte etwas Angst vor diesem Wald. Er war fast wie verflucht. Wir liefen über Laub und Gestein. Immer weiter. Ich war ziemlich weit hinten. Langsam aber sicher wurden die Zwerge verrückt. Und dann hatten wir den Weg verloren.
Alle liefen einfach und suchten den Weg. Die Stimmen der anderen hallten in meinem Kopf. 'Werd jetzt nicht auch noch verrückt.', dachte ich. Wir liefen und blieben ab und zu stehen. Die Zwerge fingen an sich zu streiten. Ich wusste, jetzt kletterte Bilbo. Da hörten wir ein Knacken und alles um mich herum wurde dunkel.
Als ich erwachte schauderte es mich. Ich befand mich eingehüllt in Spinnenweben. Wie widerlich! Ich hatte doch solche Angst vor Spinnen! Vor mir tauchte eine Spinne auf. 'OH bitte nicht!', dachte ich panisch und versuchte, mich zu befreien. Da fiel ich auch schon nach unten! Bilbo hatte uns befreit. Dwalin half mir, mich aus meinem Konkon zu befreien und auf die Beine zu kommen.
Wir rannten los und die Zwerge töteten jede Spinne, die sich uns in den Weg stellte. Ich war nicht so schnell wie die Zwerge, weil meine Wunde zwar schon besser, aber immernoch nicht ganz verheilt war. Ich wunderte mich, wie sie überhaupt so schnell besser geworden war. Bis ich mich an meinen Traum erinnerte.
Als wir gerade alle Spinnen erledigt hatten, stellten sich uns noch welche in den Weg. Und da sah ich ihn! Legolas! Er tötete die Spinnen und landete mit gespanntem Bogen vor Thorin. Augenblicklich waren noch viel mehr Elben da und richteten ihre Pfeile auf die Zwerge. Kili und ich waren von den anderen getrennt und nun kam eine Spinne auf uns zu. Ich schrie um Hilfe. "Ronja! Kili!", hörte ich Thorin schreien. Ich fiel rückwärts um, als die Spinne an meinem Bein zog. Ein lautes "Ahh!", entfuhr mir.
Kili wurde inzwischen von einer anderen Spinne in schach gehalten. Da kam Tauriel. Sie erledigte die übrigen Spinnen und rettete so Kili und mich. Nur tat mein Rücken durch den harten Aufprall sehr weh. Kili und ich wurden zu den anderen gebracht. Legolas gab den Befehl, uns zu durchsuchen. Die Elben redeten auf elbisch durcheinander und nahmen uns die Waffen weg. Legolas kam auf mich zu und nahm mir meinen Dolch weg. "Was macht ein Mensch mit Elben Klamotten bei einer Horde von Zwergen?", fragte er mich. Doch ich antwortete ihm nicht. "Du wirst schon noch reden, Mädchen.", sagte er und schubste mich nach vorne. Wir liefen weiter, nun als Gefangene der Elben.
Wir überquerten eine Brücke und gingen durch ein großes Tor. Ich wusste, Bilbo war direkt hinter uns. Wir wurden weiter gebracht. Die Aussicht war atemberaubend. Aber leider nicht lange. Wir wurden unter dem lauten Gemurre der Zwerge eingesperrt und Thorin zu Thranduil gebracht. Die Zwerge versuchten unterdessen, sich zu befreien. Ich hatte eine Zelle für mich allein. "Das bringt nichts. Wir kommen hier nicht raus!", rief ich und setzte mich auf den Boden. Balin erklärte, warum wir hier nicht rauskommen werden. Ich hörte ihm nicht zu und war niedergeschlagen. Was hatte Legolas nur damit gemeint? Bald werde ich reden?
Da wurde Thorin schon zurück gebracht und die Zwerge redeten miteinander. Da kamen die zwei Wachen und öffneten meine Tür. Sie zogen mich hoch und ich ging mit ihnen mit. "Ronja!", rief Thorin. Ich drehte mich mit besorgtem Blick zu ihnen um. Dann wurde ich schon weiter gebracht. Ich wurde in einen großen Saal geführt. Und da saß er. Thranduil auf seinem Thron. Er sah unglaublich anmutig aus, aber ich wusste, dass er nicht gut drauf war. War er eigentlich nie.
"Wer bist du?", wollte Thranduil wissen. Ich verschränkte die Arme. "Wer will das wissen?", fragte ich provozierend, obwohl ich es schon wusste. Innerlich lachte ich gerade so heftig los. "Du bist mutig, mich heraus zu fordern.", meinte Thranduil. "Wer bist du?!", fragte er noch einmal, dieses Mal etwas lauter. "Mein Name ist Ronja." "Nun sag, Ronja. Woher hast du diese Elben Kleidung? Du hast sie gestohlen." "Nein hab ich nicht! Sie wurde mir geschenkt!", erwiderte ich. "Lügnerin! Wieso sollte jemand dir Elben Kleidung schenken?!", sagte Thranduil. Ich sah Legolas mit meinen Augenwinkeln näher kommen. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich konnte ihnen ja schlecht erzählen, dass ich aus einer anderen Welt stamme. "Nun bist du still, was?", lachte Thranduil. "Du würdest es eh nicht verstehen. Das passt gar nicht in dein kleines Elben Köpfchen rein.", sagte ich. Thranduil stand wütend auf. Ich blieb stehen und rührte mich nicht. 'Bloß keine Schwäche zeigen.', dachte ich. Thranduil kam auf mich zu. Da stellte sich Legolas vor mich. "Vater.", sagte er, um Thranduil davon abzuhalten, mir etwas zu tun. Thranduil ging ein paar Schritte zurück. "Nun denn. Wie du willst. Aber nun zu einem anderen Punkt. Wohin wolltet ihr?", fragte Thranduil. "Das hat Thorin dir doch bestimmt schon gesagt." "Ja, hat er. Aber ich will es von dir hören." "Wir wollen zum Erebor." "Was erhofft sich Thorin davon?" "Er will seine Heimat zurück erobern."
Da kam eine Wache rein gestürmt. "Mein König. Die Zwerge sind weg! Alle Verliese sind leer." Thranduil musste grinsen. "Los, geht und fangt sie wieder ein.", sagte er zu der Wache. "Na da siehst du, was Zwerge sind. Verräter. Sie haben dich zurück gelassen. Schafft sie zurück in ihr Verlies!"
Zwei Wachen kamen und brachten mich zurück. 'Na toll. Und was jetzt?', dachte ich mir. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie ich hier raus kommen sollte.
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