Kapitel 3 - (un)normaler Alltag


Ich schreckte hoch, als mein Vater das Wohnzimmer betrat. "Hallo Shailene. Wo ist denn deine Mutter?", begrüßte er mich. Ich setzte mich auf und blickte um mich. "Keine Ahnung." Er schaute mich für eine Sekunde prüfend an, dann nickte er. Kurz bevor er überstürzt das Zimmer verlassen wollte, hielt ich ihn auf. "Und Dad? Nenn mich bitte nicht Shailene. Der Name ist ..." Ich gestilulierte mit meinen Händen und suchte nach einem Wort, um meine Abneigung gegenüber meinem Namen zum Ausdruck zu bringen, doch auf die Schnelle fiel mir kein passendes Wort ein. "Der Name ist einfach schrecklich. Shay klingt viel besser." Über das Gesicht meines Vaters huschte ein Lächeln. "Du willst doch nicht deinem Vater verbieten, deinen Namen auszusprechen." Ich verdrehte die Augen. "Ach mach doch was du willst", gab ich grinsend zurück. Es hatte keinen Sinn. Mein Vater liebte es, mich mit meinem vollen Namen anzusprechen. Das hörte wohl nie auf.

Schweigend schaute ich meinem Vater hinterher, als er nun endgültig aus dem Raum ging. Kurz darauf hörte ich das vertraute Knarzen der Treppe, die in den ersten Stock führte. Anscheinend schaute er nach, ob meine Mutter im Schlafzimmer war. Meine Gedanken kreisten erneut um die seltsame Spiegelerscheinung. Warum konnte Alice mich nicht einfach in Ruhe lassen. Mein Leben war gut so, wie es war. Ich brauchte sie nicht. Und trotzdem drehten sich meine Gedanken seit Wochen nur noch um dieses fremde Mädchen.

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