Kapitel 2 - wirre Gedanken


Nachdenklich lag ich auf dem Sofa im Wohnzimmer und starrte an die weiße Zimmerdecke. Ich zwang mich, innerlich die Situation von Anfang bis Ende durchzudenken. Ich musste Geister sehen. Es konnte nicht sein, dass mein Spiegelbild ein Eigenleben führte. Ich setzte mich auf und bewegte den Kopf nach links und rechts, um den Gedanken abzuschütteln. Das war doch Schwachsinn. Doch mich ließen diese seltsamen Ereignisse nicht in Ruhe. Alice. Dieser Name spukte mir ständig im Kopf herum. Schon länger hatte ich das Gefühl gehabt, dass ich anders war als meine Freunde, ja sogar anders als meine Familie. Wenn ich an meinen kleinen Bruder Yannik dachte, musste ich lächeln. Er war gerade einmal acht Jahre alt und baute bereits selbstständig Legoroboter und programmierte diese. Wenn man ihm dabei zuschaute, könnte man beinahe denken, er sei hochbegabt. Dennoch war ich anscheinend die Einzige in meinem Verwandtenkreis, die eine imaginäre Freundin hatte.

Ich hielt inne und runzelte die Stirn. War sie überhaupt imaginär oder existierte sie sogar wirklich? Verwirrt schloss ich die Augen. "Alice, wer bist du?", murmelte ich leise. In meine Stimme schwang ein Hauch Verzweiflung mit.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top