I'll never be the same again
Es ist dunkel um mich herum. Die Rollläden sind zugezogen, sodass kein Licht den Raum erhellen kann. Ich schließe erneut meine Augen. Vor meinen Augen bilden sich Déjà-vus meiner Vergangenheit, die mich im Traum verfolgen. Seit dem Tod meines Vaters sind schon drei Jahre vergangen, doch immer noch fühle ich mich wie ein einem Loch gefangen.
»Kwan? Alles in Ordnung?«, fragt Sehun besorgt. Er steht hinter der verschlossenen Tür, doch das Klicken der sich öffnenden Tür bleibt aus. Ich seufze, bevor ich schließlich aufstehe und zur Tür gehe. Als ich die Tür öffne, fällt mein Blick direkt auf Sehun, der mich besorgt mustert.
Seit mein Vater erschossen wurde, hat sich einiges in unserer Beziehung geändert. Ich weiß, dass Sehun so viel mehr verdient, als den Freund, den ich ihm gerade biete. Doch ich kann mich einfach nicht dazu zwingen, zu meinem alten Ich zu werden.
»Alles gut.«, antworte ich, um ihn nicht noch mehr zu belasten. Ich zwinge mir sogar ein kleines Lächeln auf, was aber nicht so überzeugend ausgesehen haben muss. Sehun legt den Kopf schief, wobei ihm seine kurzen, schwarzen Locken in die Stirn fallen.
Ich halte es nicht aus, wenn er mich so intensiv anschaut und versucht, meine Gedanken zu erraten. Allein seine Präsenz macht mich schon nervös, auch wenn ich ihm das natürlich niemals sagen würde. Er verdient so viel mehr. Sehun verdient jemanden, der ihm unendlich viel Liebe zeigt und ihn vor allem glücklich macht. Ich weiß, dass ich diese Person gerne sein würde, aber das war einmal. Mein altes Ich scheint unerreichbar. Allmählich habe ich aufgegeben, jemals wieder der zu sein, der ich vor drei Jahren war und ich weiß nicht, was schlimmer war, mir einzugestehen, dass ich mich selbst verloren hatte oder dass ich dadurch Sehun verlieren könnte.
»Kwan, rede mit mir.«
Sehun nimmt meine Hand in seine und streicht mit seinen langen, weichen Fingern darüber. Ich komme mir kindisch vor. Der Tod meines Vaters ist schon drei Jahre her und noch immer befinde ich mich im tiefsten Loch der Trauer. Ich merke, wie es Sehun verletzt, aber ich komme nicht heraus.
Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht merke, wie mir eine Träne die Wange herunter rinnt. Hektisch möchte ich sie wegwischen, doch er ist schneller. Seine warme Hand streichelt über meine Wange und wischt die Träne weg.
»Schau mich an, Kwannie.«, sagt er leise und dreht meinen Kopf zu sich. Seine braunen Augen halten mich fest und strahlen so viel Liebe aus, dass ich drohe, zu versinken.
»Ich weiß, dass der Tod deines Vaters noch immer schwer auf deinen Schultern lastet und ich weiß auch, dass du mich beschützen möchtest, weil du glaubst, dass ich nicht damit klar komme, aber das musst du nicht. Du musst dich nicht vor mir verschließen und ich möchte das auch gar nicht. Ich bin dein fester Freund, okay? Wir stehen das gemeinsam durch, ja?«
Sehun drückt mir einen sanften Kuss auf die Lippen, bevor er mich in eine feste Umarmung schließt.
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