5.
10 Jahre zuvor
Heute ist der besagte Tag. Genau eine Woche nach des Alarms und der Attacke von den Cranks, hat A.N.G.S.T. beschlossen, die Tests durchzuführen. Wir werden wohl an eine Maschine angeschlossen, eine Maschine, die schon viel weiter vorangeschritten ist und so eine, wie wir es nie gesehen haben. Somit soll festgestellt werden, wer unter uns über die besagte Intelligenz verfügt und ein Mitglied für A.N.G.S.T. für ihre berümt- berüchtigten Experimente zu werden. Ich hoffe so sehr, dass Newt und ich nicht ausgewählt werden, natürlich währen wir bei ihnen in Sicherheit vor zukünftigen Crankattacken, doch ich müsste mein komplettes familiäres Umfeld verlassen und das könnte ich nicht verkraften. Newts Mutter wird, wenn der Test ergibt, dass er geeignet ist, natürlich alles in ihrer Macht stehende tun, um ihn da anzumelden, obwohl Newt das nicht will. Er will hier bei mir bleiben und wenn es sein muss an meiner Seite sterben. An diese beruhrenden Worte muss ich denken, als ich den Gang langtrotte, auf dem Weg zum Büro des Direktors, in dem der Test stattfinden soll. Was wird mich wohl erwarten? Ich habe Angst, dass ich geeignet bin und auch Anst, dass ich ungeeignet bin, eigentlich habe ich vor jedem Ergebnis solche Angst, dass sich mein Magen wie ein Knoten zusammenschnürt und mir fast die Luft zum Atmen raubt. Wieso können wir nicht einfach in einer heilen Welt leben? Nachdem wir letzte Woche von A.N.G.S.T. befreit wurden, indem sie die Cranks erschossen haben, sind beinahe alle meiner Klassenkameraden die größten Fans von ihnen und darauf erpicht, einen Platz als Testperson zu ergattern. Ich will genau das Gegenteil, jedoch spüre ich, dass es schwer werden könnte, mein Ziel zu erreichen. Mit zitternden Fingern umschließe ich den kalten Türgriff des Büros und drücke ihn hinunter. Zitternd trete ich ein und sehe um mich, zwei Personen stehen auf der Türschwelle zum eigentlichen Büro. Der Raum dahinter ist abgedunkelt, sodass ich nichts erkennen kann, rein gar nichts. Wollen sie uns etwa noch mehr verunsichern? Was soll das? „Hallo, Maria, schön, dass du hier bist. Begebe dich bitte in diesen Raum, setze dich auf die Liege und befreie dich von allem Schmuck, den du trägst. Gleich wirst du angeschlossen werden." Ich schlucke und begebe mich in den besagten, dunklen Raum, mit vor Angst klappernden Zähnen. Die Tür wird hinter mir geschlossen und ich befinde mich in fast vollkommener Dunkelheit. Alles ist schwarz, lediglich ein paar Lichtstreifen lugen aus dem Fenster in das Büro. Zitternd trotte ich zu der Liege und lasse mich auf ihr nieder. Welchen Schmuck soll ich denn bitte entfernen? Ich bin 6 Jahre alt, da trägt man doch keinen Schmuck! Wobei, es gibt da ein paar Spezialisten in meiner Klasse, die Elite, die sich jetzt schon wie Erwachsene gekleidet hatten. Bei ihnen würden sich wohl die Verzögerungen zuziehen, da sie wahrscheinlich erst einmal minutenlang damit beschäftigt wären, ihren Schmuck zu entfernen. Ich weiß, dass ich gerade innerlich hetzte, doch das war das einzige, was mich davon ablenken konnte, an das Bevorstehende zu denken.
„So, dann legen wir mal los. Maria, fühlst du dich in der gesundheitlichen Verfassung diesen Test zu machen? Oder gibt es etwas, was dein Gehirn blockieren könnte?", fragt eine Frau, die gerade das Büro betreten hat und vor mir Platz nimmt. Was ist das denn bitte für eine bescheuerte Frage?! Soll ich sie davon abgesehen beantworten, dass ich panische Angst habe? Sicherlich wird es so sein, denn sonst könnte sicherlich niemand diesen Test vollführen. „Ja, es geht mir gut, Miss ..." „Miss Miller. Mein Name ist Miss Miller", sagt sie und streicht mir beruhigend über den Kopf. Ihre mütterliche Art widert mich an. Ich will es einfach nur hinter mich bringen. „Können wir bitte anfangen?", frage ich und sie nickt mir lächelnd zu. Wie kann man denn nur so fröhlich sein? Das ist doch nicht mehr normal. Ich lege mich auf die Liege und atme tief durch. Alles ist gut. Gleich ist es vorbei. Als mir der Kasten auf den Kopf gesetzt wird und sich etwas in mein Ohr schiebt, kann ich es nicht verhindern, meine Gedanken wandern zu Newt und ob es ihm wohl gut geht. Alles um mich herum wird schwarz.
Ich fühle mich wie in einem Delirium. Ich habe da Gefühl, dass es schon gleich fertig ist. Es ist viel passiert, ich wurde mit den verschiedensten Situationen konfrontiert, doch ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Auf einmal steht Newt mir gegenüber. Er ist älter, sicherlich schon 15 Jahre alt und sieht mir mit seinem haselnussbraunen Augen in die Augen. Was ist denn mit mir los? In meinem Bauch kribbelt es so seltsam, was ist das denn nur? Ich fühle mich so wohl in seiner Nähe. Was ist das, ich kenne doch nur Freundschaft? Was ist das für ein seltsames Gefühl? Auf einmal hat er seine Lippen auf meine gelegt, genau so wie es Mom und Dad immer machen. Das ist doch etwas für Erwachsenen. Was macht er da? Doch es fühlt sich toll an und ich will nicht, dass es endet. Doch es wird wieder alles dunkel.
„Maria, du bist eine wichtige Person. Du kannst der Welt sehr nützen, du bist bisher die Intelligenteste. Ich rate dir wirklich, heute mit deinen Elten darüber zu sprechen und uns bald deine Meinung mitzuteilen. Merk dir, dass das wirklich wichtig ist! So jemanden wie dich gibt es nur ganz selten!" Ich weiß nicht, was ich antworten soll. Mir ist ganz schwindelig, es war wirklich anstrengend und ich bin froh, dass es vorbei ist. Mit meinem Ergebnis kann ich eigentlich ziemlich zufrieden sein, doch ich weiß, dass A.N.G.S.T. nun darauf erpicht sein wird, dass ich mich ihnen anschließe. „Dürfte ich dann wieder zu den anderen gehen?", frage ich und stehe auf, als Miss Miller mir freundlich zunickt. Sie hält mir die Tür auf und tritt schon wieder zu der Liege, anscheinend will sie schon mal alles für den nächsten vorbereiten. Als nächstes ist Newt an der Reihe. Ich hoffe, dass bei ihm alles gut verläuft und es ihm nicht so schlecht ergeht wie mir. In der letzten Sekunde drehe ich mich noch einmal zu Miss Miller um. Sie lehnt am Computer und tippt hektisch etwas ein: Maria dringend von Newt fernhalten!
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