28.

10 Monate zuvor

„Newt, du bist echt unmöglich", kichere ich, als ich in sein Zimmer komme und sie hinter mir schließe. „Wieso, was habe ich denn gemacht? Ich habe dich nur die Wahrheit erzählt, was ich mir vorgestellt habe. In Zukunft lasse ich dich lieber in Ruhe bei den langweiligen Versammlungen vor dich hinschmoren, ist dir das lieber, ganz ehrlich?" „Du weißt, was ich meine. Ganz ehrlich, Janson muss schon gedacht haben, dass ich nicht mehr alle Tassen im Schrank habe. Julia hat mir ihren Ellenbogen in die Rippen gebohrt, so rot muss ich wohl im Gesicht gewesen sein." Trotzig verschränke ich die Arme vor der Brust und tigere in Newts Zimmer hin und her. Ich weiß, dass er das wirklich nur nett gemeint hat, dennoch muss ich ihm das dringend sagen. Was wäre, wenn ich zum Beispiel gerade in einem total wichtigen Gespräch mit Ava Paige wäre und er mich so unterbrechen würde? Das wäre total peinlich und ich müsste verbergen, dass er mit mir spricht und völlig ernst dreinblicken. Das ist eine schiere Sache der Unmöglichkeit. „Aww, ist da jemand beleidigt. Spielt da eine gewisse Maria auf bedeleidigt?", neckt er mich und streckt mir die Zunge spielerisch raus. „Na warte!", drohe ich ihm lachend und laufe auf ihn zu. Ich fühle mich momentan echt so, wie wir uns als Kinder verhalten haben. Wir haben uns total gerne gehabt und waren einfach nur völlig unbeschwert. Doch nun bin ich mit Newt zusammen und das unbeschreibliche Gefühl, das ich immer habe, wenn ich bei ihm bin, ist nicht zu übertreffen. Nirgendwo kann ich glücklicher sein als bei ihm, denn er ist einfach nur perfekt. Newt legt von hinten die Arme um mich und zieht mich mit meinem Rücken an seine Brust. Ich kann sein Herz wie verrückt schlagen hören und spüren und hören, wie sein Atem nur stockend geht. Seine Hand, die auf meiner Hüfte liegt, macht mich total nervös und nun geht mein Atem auch stockend. Ich liebe ihn einfach so sehr! Alles in mir kribbelt wie in einem brodelnden Vulkan, der gleich explodiert, der außerdem noch mit einem ganzen Schwarm voller Schmetterlinge versetzt ist. Wie kann man in der Anwesenheit eines Jungen denn nur so nervös sein? „So lange kennen wir uns schon. Maria, echt niemals hätte ich früher gedacht, dass wir so ein Verhältnis haben könnten, aber jetzt will und kann ich mir kein Leben mehr ohne dich vorstellen. Du bist der wichtigste Teil meines Lebens, der einzige Grund, warum ich das alles hier durchziehe. Du gibst mir die nötige Kraft, jeden Morgen aufzustehen und die Kraft zu sammeln, mich jeden Tag wieder den schweren Aufgaben zu stellen. Alles nur mit dem Gedanken, dass ich dich abends wieder sehen kann. Wieder dein wunderhübsches Gesicht betrachten kann und bestätigt werde, dass ich alles richtig mache. Wir werden entkommen und dann wird unser Leben vollkommen perfekt sein." Blitschnell drehe ich mich um 180 Grad in seinen Armen, bis unsere Gesichte sich nahe gegenüber sind. So nahe, dass wir dieselbe Luft einatmen. Ich küsse ihn und hebe förmlich ab, da ich bestätigt bekommen habe, was ich mir schon so lange ersehne und mich endlich wieder an ihn schmiegen kann. Seine weichen Lippen machen mich beinahe verrückt, ich drehe fast durch, so sehr berauschen sie mich. Ich bin ganz verrückt vor Liebe, er hat mir echt so sehr den Kopf verdreht. Alles kribbelt in mir, von Kopf bis Fuß, doch meine Lippen, sie kribbeln am meisten, so sehr, dass ich das Gefühl habe, dass sie sogleich taub werden. Doch egal, was passieren wird, ich werde nicht aufhören, ihn zu küssen, dafür ist es einfach ein zu wunderbares Gefühl, das nie und wirklich niemals enden darf. Ich stelle mir vor, wie ich wohl aussehen werde, wenn ich alt bin. Es wäre perfekt, wenn Newt und ich, Hand in Hand und total verschrumpelt in Schaukelstühlen sitzen würden und zusammen übe die Vergangenheit lachen könnten. Denn das würde bedeuten, dass alles geklappt hätte und wir uns keine Sorgen machen bräuchten. Doch für den Moment ist es mehr als okay. Es ist perfekt. Einfach wunderbar, ich liebe ihn so sehr! Ich löse mich einen Moment von ihm, um ihm in die Augen zu sehen, diese braunen Augen. Sie ziehen mich einfach so sehr in ihren Bann, sie sind so unwiderstehlich, dass ich ihn am liebsten den ganzen Tag nur in die Augen starren würde. Das einzige Problem wäre dann nur, dass ich ihn nicht küssen würde. Ach, warum konnte denn nicht einfach beides parallel ablaufen? „Tust du mir einen Gefallen?", fragt Newt völlig spontan und streicht mir eine Strähne hinter mein Ohr. Als sein Finger meine Haut berührt, zucke ich zusammen, einfach weil er so eine Ausstrahlung auf mich hat. „Was denn?", frage ich ihn breit lächelnd, während mein Herz wie immer unaufhörlich in meiner Brust hämmert. Es ist einfach alles perfekt. „Bleibst du heute Nacht bei mir? Sobald es hell wird, wache ich automatisch auf, das ist wie eine innere Uhr in mir und du hast noch genug Zeit, bevor die anderen aufwachen, um dich in dein Zimmer zurückzuführen. Bitte, Maria, uns bleibt immer nur so wenig Zeit zusammen und ich würde einfach so gerne einmal wieder in meinem Leben die Augen schließen und dich in meinen Armen haben." Ich habe zwar ein paar Bedenken, doch so einen Wunsch kann ich ihm einfach nicht abschlagen. Schließlich ist er die Liebe meines Lebens. Sei einfach mal locker, Maria! Ich muss echt auf meine innere Stimme hören. Breit grinsend tapse ich auf sein Bett zu und lasse mich nieder. Als Newt sich neben mich legt und den Arm um mich legt, sodass ich meinen Kopf an seine Brust kuscheln kann, ist echt alles perfekt. Es riecht hier so sehr nach ihm. Newt streicht mir sanft über mein Haar und ich bekomme mal wieder fast einen Herzstillstand vor Aufregung. Das muss ich unbedingt mal öfter machen. Dieser Moment ist einfach einzigartig. „Ich liebe dich so sehr", höre ich Newt wispern, als ich die Augen schließe und mit seinem Duft in der Nase und seiner Geborgenheit in einen friedlichen Schlaf sinke.

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