24.

11 Monate zuvor

Gleich am nächsten Tag stürme ich abends zu Newts Zimmer. Vorher hatte ich keinerlei Gelegenheit, mit ihm Kontakt aufzunehmen, ohne dass es auffällt. Ich hatte mich am Nachmittag kurz mit Lilli getroffen, um mir vor ihr mal die Meinung einzuholen. Ich vertraute ihr nämlich und außerdem hatte sie in der Sache weitaus mehr Erfahrung als ich. Sie meinte, dass ich auf jeden Fall mit Newt sprechen muss, denn wir beide sind uns im Klaren über unsere Gefühle, das war doch perfekt. Sie hat mich umarmt und mir viel Glück gewünscht. Dank ihr schaffe ich das nun bestimmt leichter. Trotz dessen schlägt mir mein Herz bis zum Hals, als ich vor Newts Tür stehe und an sie klopfe. Ich bin so unendlich froh, dass er so fühlt wie ich, doch ich weiß nicht, wie ich das zur Sprache bringen soll. Ich muss an den Tag zurückdenken, als der Test von A.N.G.S.T. durchgeführt wurde, damls hätte ich nicht gedacht, dass ich jemals solche Gefühle für Newt entwickeln könnte. Doch es ist so gekommen und nun stehe ich hier. Newt öffnet die Tür und ich trete ein. Da stehe ich nun. An die Tür gelehnt, mit einem Kopf, der sicherlich so rot wie der einer Tomate ist und bin so nervös wie noch nie in meinem Leben. „Ich muss mit dir reden", sage ich und meine Stimme hört sich an, als wäre sie durch den Fleischwolf gedreht. Was ist denn nur mit dir los, Maria? Reiß dich gefälligst zusammen! „Ich habe mich sehr über deinen Brief gefreut und auf dein Angebot, dass wir einfach alles vergessen können: Ich will das nicht, ich fühle auch etwas. Ich dachte nur nie, dass du meine Gefühle erwidern könntest, doch es nun zu wissen, ist einfach wunderbar." Okay, jetzt ist es raus. Das klang gerade so belämmert. Als ich das vorhin geübt habe, klang das noch viel besser, Lilli hat gemeint, dass nichts falsch laufen kann, doch da bin ich mir momentan nicht mehr so sicher. Was ist, wenn er jetzt denkt, ich bin vollkommen verrückt? Das will ich auf keinen Fall! Newt hebt seine Hand an und streicht mir sanft über die Wange, währenddessen fokussiert er mich mit seinen schokoladenbraunen Augen. Als sein Finger meine Haut berührt, ist es, als würde ein Stromstoß auf mich übergehen. Mein Herzschlag setzt für eine Millisekunde aus, doch dann wird er so schnell, dass ich das Gefühl habe, durchzudrehen. Er hat solch eine Wirkung auf mich. „Ach, Maria!", seufzt Newt und fährt sich mit seiner anderen Hand durch die Haare. Ich muss ihn dabei anstieren, seine blond-rötlichen Haare sehen einfach so perfekt aus, am liebsten würde ich meine Hand in sie legen. „Ja, Newt?" Er seufzt wieder, doch dieses mal sagt er nichts, er tut etwas. Er tut etwas, dass mir das beste Gefühl meines bisherigen Lebens beschert. Er tut etwas, dass mich wach macht, als würde ich nie wieder müde werden, das mich für ihn leben lässt. Er küsst mich. Völlig unvermittelt, es ist so ein wunderbares Gefühl, viel besser als ich es mir jemals hätte erahnen können. Ich lebe für ihn, während sich ein Feuer in mir entfacht, das brennt, wie wenn es einen ganzen Wald niederbrennen könnte, voller solcher Leidenschaft bin ich. Ich schmiege mich an ihn, lege meine Hände in seinen Nacken, um ihm keinen Grund zu geben, sich auch nur ansatzweise von mir zu lösen. Jetzt wird er mich nie mehr los. Ich fühle mich so wunderbar, unsere Lippen verschmelzen einfach, schmiegen sich perfekt aneinander und tauschen so viele Zärlichkeiten aus. Die innige Freundschaft, die sich in Liebe gewandelt hat, die nun endlich zum Ausruck gebracht wird. Ich war noch nie in meinem Leben so glücklich, Newt verzaubert mich, einfach durch seine Anwesenheit und seine Lippen, die so seidenweich sind, als würde ich Wolken küssen. Ich liebe Newt so sehr, so sehr, dass ich es kaum aushalte. Mein Körper, meine ganze Seele sehnt sich nach ihm und ich will ihn nie wieder loslassen. Wir sind füreinander bestimmt und wenn ich daran denke, dass es noch viel mehr Momente wie diesen geben kann, werde ich noch viel glücklicher. Das erste Mal bin ich A.N.G.S.T. doch noch ein bisschen dankbar, denn ohne sie würde es uns beide in dieser Formation nicht geben, wir hätten uns nicht ineinander verliebt. Ich streiche durch Newts seidig weiches Haar, Gott, wie lange ich das schon machen wollte! Ich fahre durch es, lasse es durch meine Finger gleiten und beuge mich noch ein Stück weiter nach vorne, um unseren Kuss noch weiter zu vertiefen. Newt fängt an, in unseren Kuss zu lächeln, ein breites Lächeln, das mich ebenfalls zum Grinsen bringt, wie ein Honigkuchenpferd. Er rückt nun ebenfalls näher und legt seine Hand auf meine Hüfte, zieht mich näher zu sich und ich schmiege mich an ihn. Er löst sich von meinen Lippen, doch legt sie stattdessen auf meine Stirn, meine glühend heiße Stirn, auf die er einen sanften Kuss gibt. Ich lehne mich an seine Brust, sie rast wie eine Maschine. Das zu hören, ist so toll, dass ich es kaum beschreiben kann. Ich halte es kaum aus vor Freude, ich bin wirklich so glücklich. Newt legt seinen Arm um mich und hält mich wie ein Baby. Er streicht mir über den Rücken, während seine Wärme auf mich übergeht und mich ganz schläfrig macht. Am liebsten würde ich hier übernachten, an ihn gekuschelt und morgens früh aufwachen, seine braunen Augen sehen und als allererstes meine Lippen auf seine zu legen. Das ist uns leider nicht möglich. Doch bald, wenn wir von hier geflüchtet sind, dann werden wir den ganzen Tag zusammen sein, niemand kann uns dann noch trennen. Am liebsten würde ich gleich heute Nacht mit Julia die beiden Mittel fertigstellen. Ich lasse meine Hände von seinen Haaren in seinen Nacken sinken, der glühend heiß ist, dass ich für eine Millisekunde zurückzucke. Doch es fängt so angenehm an zu kribbeln, dass ich in einfach am Nacken wieder zu mir hinunter ziehen muss, ich stelle mich auf die Zehenspitzen und dieses mal küsse ich ihn und es ist fast noch besser. Newt erwidert den Kuss. Ich liebe ihn so sehr! Der heutige Tag soll niemals enden. Es ist besser, als den größten Preis einer Gameshow zu gewinnen, er ist mein persönlicher Schatz und ich werde ihn nie hergeben. Er hat so weiche Haut, die letzten blauen Flecken seiner Versuche sind schon fast verschwunden. Seine Augenringe sind ebenfalls fast verschwunden, wahrscheinlich, weil er einfach nur glücklich ist. Wir gehören zusammen. Und nichts und niemand kann uns trennen. Nie!

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