2 Jahre zuvor
Nun ist es Zeit, zu gehen. Ich habe ziemliches Herzklopfen, da das, was uns bevorsteht, ziemlich wichtig ist. Es geht um Newts Existenz, um seine Zukunft. Wir dürfen uns keinen Fehler erlauben. Newt und ich stehen bereit vor seiner Tür in seinem Zimmer und warten darauf, dass die Schritte von vor der Tür verklingen. Mein Herz hämmert wie eine Maschine und ich kann ebenfalls Newts Herz ganz schnell schlagen hören. „Mir ist bei der Sache ehrlich gesagt etwas mulmig zu Mute", flüstert er neben mir, ich kann an seiner Stimme hören, wie sie zittert und welche Angst er hat. „Wir müssen das durchziehen, ich kann dich da auf keinen Fall reinlassen", sage ich und presse mein Ohr gegen die Tür. Seit einigen Minuten habe ich schon keine Schritte mehr gehört, nun ist wohl die Luft rein. Meine eiskalte Hand schließe ich um den Türgriff, ich greife so fest zu, dass meine Hand ganz weiß wird und meine Knochen zu sehen sind. „Warte noch ganz kurz." Newt hält mich an der Schulter fest. „Maria, ich bin dir so dankbar für alles, dass du immer für mich da bist. Wirklich, du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben." Er umarmt mich, hält mich fest umklammert, dass seine Wäre sich auf mich übertragt. Ich muss grinsen, so sehr fängt es wieder in meinem Bauch an, zu kribbeln, so sehr, als hätte jemand eine Feder, mit der er mich kitzeln würde. Es fühlt sich so toll an, einfach wunderbar. Er lässt mich leider schon viel zu schnell los. Das schaffen wir gemeinsam!
Newt und ich lassen uns zusammen auf der Bank gegenüber Julia nieder, während Newt nach meiner Hand greift und sie fest umschlossen hält. Es ist ein altes Ritual von uns, dass wir uns an den Händen halten, das haben wir früher schon immer gemacht, doch jetzt ist es trotzdem ein andere Gefühl, ich fühle mich ihm noch viel näher, so nahe, wie man einem besten Freund auch nur sein kann. Es klopft, Julia öffnet die Tür und es treten drei weitere Personen ein. Moment, drei? Thomas, Lilli und Scott. Letztere haben die Finger verschränkt, doch als Lilli Newt und mich erblickt, stürmt sie auf uns zu und umarmt uns überglücklich. „Oh Gott, Maria, endlich sehe ich dich wieder. Ich habe dich schon so vermisst!" „Ich habe dich auch vermisst, Lilli!" Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Thomas sich nach vorne beugt und Julia einen sanften Kuss auf die Lippen gibt, was sie hochrot anlaufen lässt. Jetzt hat sich meine Bestätigung endgültig bestätigt. „Wir sind alle heute hier, um etwas gegen die Labyrinthexperimente zu machen. Vier von uns sind davon betroffen und dürfen auf keinen Fall dort hin", sagt Julia. „Wie wollen wir das nur machen. A.N.G.S.T. hat die Kontrolle über uns alle, wir sind dem Tode geweiht!", klagt Lilli, ich merke, dass sie den Tränen nahe ist. Sie muss sich beruhigen! Wenn wir die Nerven verlieren, wird das zu nichts werden. „Wir müssen irgendetwas tun, dass wir nicht von ihnen ins Labyrinth geschickt werden", meint Scott. Da muss ich ihm Recht geben. „Wir müssten für kurze Zeit unfähig sein, dann würden wir auf die Krankenstation geschickt werden, in der wir nicht so stark kontrolliert werden", ergänzt Thomas. „Wie wollt ihr aber ohne irgendein Anzeichen für irgendetwas auf die Krankenstation kommen, Thomas? A.N.G.S.T. durchschaut das sofort", frage ich. Seine Idee ist eigentlich ganz gut, doch wir brauchen etwas, was sie dazu bringen würde, um kurzfristig unfähig für das Labyrinth gehalten zu werden. „Julia, Maria, ihr müsst uns irgendeine Art Substanz ins Essen mischen, ihr habt Zugang zu den Chemikalien und könntet uns somit etwas verabreichen", äußer Newt sich. Eigentlich klingt das gut, daran hätte ich gar nicht gedacht. „Und dann liegen wir da, niemand wird an uns interessiert sein. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir entkommen. Maria und Julia, ihr müsst das Gegengift bereit haben, es uns dann direkt verabreichen, wenn wir erst einmal das Gelände verlassen haben und dann heißt es nur noch das Weite suchen", sagt Lilli. Das stimmt eigentlich, sie hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Als ich ihr zulächle, zwinkert sie mir zu, bevor sie sich vorbeugt und Scott einen Kuss auf die Wange gibt, der hochrot anläuft. Sie nickt leicht zu Newt und dann zu mir und zwinkert dann wieder. Nein, das kann sie vergessen! Newt steht nicht auf mich und ich, ach, keine Ahnung, was mit mir los ist. Ob er es wohl mitbekommen hat? Hoffentlich nicht, das wäre total peinlich. Zum Glück kann ich aus dem Augenwinkel einen kurzen Blick auf ihn erhaschen und sehe, wie er konzentriert etwas auf ein Blatt Papier schreibt. „Ich habe mir jetzt alles, was wir bisher gesagt haben, hier aufgeschrieben. Meiner Meinung nach könnte das wirklich funktionieren. Wir müssen uns alle nur vertrauen und uns ranhalten, an die Mischungen für uns. Das schaffen wir aber!" Newt hat uns alle total motiviert und dafür bin ich ihm so sehr dankbar. Wir können das wirklich zusammen schaffen, wir sind schließlich alle Freunde und ein gutes Team. Als ich einen Blick auf die Uhr werfe, sehe ich, dass gleich die Nachtruhe für Julia und mich anbricht und wir unsere kleine Versammlung somit wohl beenden müssen. „Bis morgen, Leute", sage ich und stehe auf. Die anderen tun es mir nach. Julia und Thomas küssen sich und Lilli und Scott ebenfalls. Ich stehe peinlich berührt, mit einem Kopf, der sicherlich rot wie eine Tomate ist, neben Newt und hoffe einfach, dass der Moment bald vorbei ist. Wie es wohl sein mag, ihn zu küssen. Hör auf, dir über so etwas Gedanken zu machen, Maria, er ist dein bester Freund! Schnell umarme ich Newt. „Gute Nacht", flüstere ich. „Gute Nacht." Die anderen machen sich auf, den Raum zu verlassen, doch Newt und ich umarmen uns einfach weiter. Unsere Herzen pochen, während unsere Wärme auf den jeweils anderen übergeht. „Maria, kommst du?", fragt Julia mich und ich löse mich nur widerwillig aus Newts Armen. Breit grinsend verlasse ich mit ihr den Raum und mache mich auf zu unserem Schlaftrakt.
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