2 Kapitel oder die Nachfeier Party zu meinem 16. Geburtstag

Diese Geschichte habe ich noch nicht vielen Menschen erzählt, denn sie ist etwas was ich versucht habe zu vergessen...

Aber, ich will sie nicht vergessen! Denn sie gehört zu mir und dieses Buch handelt davon, dass ich mich akzeptiere wie ich bin. Also erzähle ich sie euch heute und eine Bitte im voraus. Das was ich euch heute erzählen werde, ist etwas sehr persönliches und deswegen, seid nicht zu hart mit euren Kommentaren. Denn die andere Hauptperson in dieser Geschichte war und ist auch nur ein Mensch und Menschen, machen Fehler.

Doch jetzt komme ich endlich zu der Geschichte.

Am Samstag Abend nach meinem eigentlichen 16. Geburtstag, im Dezember 2012, feiert ich damals mit meinen besten Freundinnen meinen Geburtstag nach und schmiss ihnen zu Ehren eine Pygama Party mit allem was dazu gehörte. Ich hatte meine ganze Nagellack Sammlung aufgestellt, schöne Musik angemacht, Knabberzeug und leckere Getränke gekauft und überall standen Kerzen. Dann kamen endlich meine Freundinnen und wir gingen mit ihren Schlafsäcken und Isomatten nach oben in mein Zimmer.

Es wurde ein wirklich schöner Abend und ich probierte meine neue pinke Kamera aus. Zwar waren meine Freundinnen am Anfang da gegen, weil sie ja nicht gut aussehen würden und so'n quatsch. Aber schließlich mochte sie es doch und so habe ich heute Video Aufnahmen die mir, mit dem Wissen was danach passierte, manchmal noch Bauchschmerzen bereiten. Wenn ich sie mir heute, vielen Jahre danach noch ansehe.

Doch zu dem Zeitpunkt ahnten wir, ahnte ich, natürlich noch nichts davon und so alberte ich mit meinen Freundinnen herum, wir tauschten den neusten Klatsch und Tratsch aus und griff neben bei immer wieder in die Stück für Stück lehr werdende Ships Schüssel.

Irgenwann am Abend kam dann meine Mutter ins Zimmer und meinte, das sie jetzt losgehen würde und uns noch einen schönen Abend wünschen würde.
Zur Erklärung: Meine Ma wollte mir einen Gefallen tun und uns den Rest des Abend freie Bahn lassen. Das tat sie damals nicht sehr oft. Aber auf mein Drängen ging sie dann doch, an dem besagtem Abend, zu einer guten Freundin und ließ uns alleine...

Wir verabschiedeten uns kurz von ihr und wünschten auch ihr noch einen schönen Abend. Dann ging sie los und ich war mit meinen Mädels alleine in unserem Haus.

Es wurde immer später und irgendwann fragte mich Lisa, ob ich einen guten Witz kennen würde. Ich sagte ja und erzählte ihn ihr. Sie kicherte daraufhin los und tippte ihn in ihr Handy ab, das sie schon eine ganze Weile in ihren Händen hielt.
2 Minuten danach stellte sie die selbe Frage und wieder 2 Minuten danach wiederholte sich das ganze.

Das ging so weiter bis sie schließlich fast 10 Witze in ihr Tastenhandy eingetippt hatte. Doch statt wie am Anfang zu kichern merkte ich, wie ihre sonst immer weichen Gesichtszüge, langsam Stück für Stück sich verhärteten und sich eine Sorgenfallte auf ihre Stirn schlich.

Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. Aber Lisa war kein Mensch der mit seinen Gefühlen um sich warf und deswegen fragte ich nicht nach, sondern beobachtete die ganze Situation nur.

Es wurde immer später und um kurz vor halb 10, verschwand Lisa zusammen mit Vicky auf dem Klo. Kurz darauf viel mir ein, dass ich meinen Mädels vergessen hatte zu sagen, dass sie nur die Toiletten im Ergeschoss benutzten konnten. Weil diese, die Toiletten in der ersten Etage, kaputt war.

Also ging ich den beiden hinter her und klopfte an die Klo Tür. Zu meiner Verwunderung schwang die Tür auf und ich fragte ob ich rein kommen dürfte, doch statt ein "Herein" oder ein "Nein, warte bitte draußen.". Hörte ich nur ein leises Schluchzen!

Als ich das leise Weinen hörte, machte ich einfach die Tür auf. Weil ich jetzt wissen wollte. Was da drinnen, zum Kuckuck, los war und blieb erschrocken stehen. Ich sah Lisa, die in Vickys Armen lag und bitterlich weinte.

"Lisa? Was ist los? Warum weinst du?" Fragte ich leise und sah wie meine Freundinnen, bei dem Klang meiner Stimme, zusammen zuckten.

Doch nicht Lisa antwortete mir, sondern Vicky.

"Lisa ist total fertig. Felix steht auf der Zugbrücke und will springen!"

Ich war für ein paar Minuten wie gelähmt. "Er will bitte, was machen?" Fragte ich geschockt. Mir war schon klar, was Vicky gesagt hatte. Aber mein Kopf wollte und konnte so etwas einfach nicht verarbeiten.

Diesmal, antwortete Lisa, selbst mir. "Das ist doch nicht so schwer zu verstehe oder? Mein Freund steht auf der Reventlo Zugbrücke und will sich vor den nächsten Zug werfen und das nur weil seine Eltern ihm solchen Stress machen."

Im Nachhinein ist mir klar geworden. Das mein Kopf wohl ab diesem Moment auf Autopilot sich selbst umstellte. Denn anders kann ich mir meine folgenden Reaktionen nicht vorstellen!

"Oh mein Gott Lisa, deswegen hast du die ganze Zeit nach Witzen gefragt. Du wolltest ihn aufmuntern und ablenken." Schlussfolgerte ich selbst und fasste mir leicht geschockt an meinen Stirn.

Doch ohne die 2 zu Wort kommen zu lassen, redete ich einfach weiter.

"Weiß jemand von euch, wie viel Uhr es jetzt ist?" (Ich muss zu meiner Schande gestehen, das ich noch nie ein gutes Zeitgefühl hatte.)

Vicky schaute darauf hin auf ihre Armbanduhr und antwortete mir, das es kurz vor halb 10 währe. Als sie diese Worte aussprach, gingen bei mir die Alarm Glock los.

"Um halb 10, fährt der Zug hier vorbei! Wir müssen Felix von dieser Brücke runter holen und zwar sofort!!!" Meinte ich darauf nur.

Wie in Zeitlupe, nahm ich meine Freundinnen an den Händen und zog uns aus unserem WC in mein Zimmer wo ich so schnell ich konnte Paula, meine 3 Freundin die dort ahnungslos saß, die Situation erklärte.
Anschließend sah ich mich selbst, wie ich mit meinen Freundinnen verängstig die Treppe hinunter rannten und wir in unserer Angst feststellten, dass meine Ma uns versehendlich eingeschlossen hatte.

Aber während meine Freundinnen in Panik verfielten handelte ich konzentriert und fokussiert und rannte, statt mich der Panik anzuschließen, nach oben in mein Zimmer und kramte meinen Haustürschlüssel aus meinem Schulrucksack (der immer neben meinem Schreibtisch stand).

Dann rannte ich wieder nach unten, schob meine Freundinnen zur Seite und schloss unsere Haustür auf. Mittlerweile war es fast halb 10 und so wurden nicht nur meine Freundinnen, sonder auch ich, langsam immer panischer. Denn wir wollten um jeden Preis verhindern, das unser gemeinsamer Freund sich vor den nächsten Zug warf.

Also zogen wir uns in der steigenden Panik unsere Schuhe und Jacken an, schnappten uns jeder eine Taschenlampe und liefen los.

Im Nachhinein weiß ich gar nicht mehr ob ich die Haustür zu gemacht, ja abgeschlossen habe. Aber in diesem Moment war das total nebensächlich.

Dann kann ich mich nur noch erinnern, wie wir 4 Mädchen meine Straße zu der Zugbrücke, bei mir am Ende der nächsten Straße liefen.
Wir wussten nicht wie viel Zeit uns noch blieb, doch bevor wir da drüber nachdenken konnten, bogen wir um die Straßenecke wo am Ende die besagte Brücke anfing.

Aber mein Blut gefrohr mir in meinen Adern, als ich hörte, wie der Zug als wir gerade um die Ecke bogen, an dem Ende der Straße vorbeifuhr.

Auf ein geheimes Kommando hielten wir alle in unseren Bewegungen inne und suchten jeweils die Hände der anderen.

Für einen Fremden der in diesem Moment vorbeigekommen währe, hätte das wohl sehr komisch ausgesehen. Aber wir wahren alleine in der Dunkelheit! Jedoch hatte wir ja noch unsere Taschenlampen und so stellten wir sofort diese an um wenigstens diese erdrückende Dunkelheit zu verdrängen.

Das klappte auch ganz gut, aber das erdrückende Gefühl im allgemeinen, konnten auch unsere Taschenlampen nicht verscheuchen.

Langsam aber sicher gingen wir die Straße hinunter und riefen dabei Felix Namen. Dabei erschraken wir teilweise vor unseren eigenen Stimmen, weil sie in der Stille um uns herum, so viel lauter war, als wir es erwartet hätten.

Ich weiß nicht mehr wie viel Zeit verstrich. Aber als wir endlich am Ende der Straße angekommen waren, schienen Stunden vergangen zu sein. Jedoch waren nicht mal 3 Minuten vergangen, seid wir den vorbeifahrenden Zug gehört hatten.

Dann sahen wir die Bank, die am Anfang der Brücke stand und wir hörten wie Lisa, Felix Namen schrie.

Dann lief sie los und ich rannte ihr hinter her. Denn auf der besagten Bank saß eine Gestalt, die im Dunkeln Felix Statur und Körperbau verdammt ähnlich war.

Ich kam nur Sekunden nach Lisa an der Bank an, doch da hatte sie schon die Gestalt in ihre Arme geschlossen und weinte bitterlich. Als ich sah wie zwischen Lisas Armen die typischen blonden Haare von Felix herraus ragten, fing auch ich an zu weinen.

Felix hatte sich nicht vor den Zug geworfen!

Warum auch immer, hatte er es nicht getan und sich statt dessen auf die Bank gesetzt und wohl auf uns, seine "Retterinnen", gewartet.

Innerlich war ich gleichzeitig immer noch von den letzten Minuten geschockt, anderseits war ich aber auch unglaublich wütend auf Felix.
Warum machte er so einen Schieße? Er hatte mich und meine Mädels fast zu Tode erschreckt!

Doch gleichzeitig wusste ich zu gut, das jetzt nicht der Moment war um ihn anzuschreien. Deswegen ließ ich die zwei auf der Bank sitzen und ging zu meinen anderen Freundinnen zurück. Sie waren uns nicht nachgerannt und standen immer noch auf der selben Stelle wo ich sie hatte stehen lassen.

"Es geht Felix gut! Er ist nicht gesprungen." Brachte ich nur heraus. Dann merkte ich wie die Spannung der letzten 7 Minuten mich doch noch einholte und ich meine Hände um mein Gesicht legte um nicht zu zeigen wie bitterlich ich jetzt auch weinte.

Das war einfach zu viel und heute war doch mein Party für meinen 16. Geburtstag....

Der Abend ging noch weiter, aber ich möchte nur sagen, dass der Tag für mich gelaufen war. Wenn ich heute fast 7 Jahre später an diesem Abend denke, dann kann ich mich nur noch daran erinnern. Dass ein wenig, meine Ma wieder nach Hause kam und wir 4 wieder in meinem Zimmer saßen und versuchten uns irgenwie von den vorherigen Vorkommnisse abzulenken.

Erst am nächsten Morgen erzählte ich meiner Mutter von dem fast geglückten Selbstmordversuch unseres gemeinsamen Freunden.

Sie war entsprechend geschockt, genauso wie ich immer noch!

Ich habe an dem Abend meiner eigentlichen Party eine wichtige Lektion gelernt und die währe, das egal wie es dir geht und was du machst oder wer du bist. Jeder hat eine oder hoffendlich mehrere Personen die ihm oder ihr in so einer Lage helfen würden.
Wenn nämlich ein Problehm auftaucht egal wie groß oder klein es ist, dann kann man auf seine wahren Freunde Vertrauen, das sie einen da heraus holen.

Denn das ist wahre Freundschaft und die ist mit nichts auf der Welt einzutauschen oder aufzuwiegen.

Ich hoffe ihr, meine lieben Leser versteht. Was ich damit sagen möchte!
Vielen Dank für die 116 Follovers.
Hab euch sehr lieb!!!!!

Eure Mayasoso...

P.s. die wahren Namen der Personen habe ich selbstverständlich geändert.

Xoxo eure Mayasoso

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