Selbstzweifel
Verdammt, ich spüre ihn wieder. Diesen Dolch voller Zweifel an mir, an allem. Er bohrt sich in mein Herz, in der Hoffnung, mich verunsichern zu können. Aber nein, das lasse ich nicht zu. Unter gigantischen Schmerzen schreie ich. Ich schreie meinen Namen, um mich nicht zu vergessen.
Ich versuche den Dolch aus meiner Brust zu reißen, doch er hat sich tief verkeilt.
Dolch: Du siehst doch ihre Blicke. Sie mögen es nicht, wie du bist. Verstell dich mein Kind, es ist leichter für dich. Gib dich mir hin, ganz ohne Widerstand, dann wird alles gut. Dann plagen dich deine Gedanken nicht mehr.
Zitternd beginne ich zu weinen. Er hat doch recht. Ich sollte aufgeben. Ich werde nicht akzeptiert. Ich lege kreischend meinen Kopf in den Nacken. Der starke Teil von mir will nicht aufgeben. Er schreit mich an, er will kämpfen.
Dolch: Warum so widerspenstig? Du weißt, dass ich die Wahrheit sprech'. Denk an ihre Worte. Du hast dich so negativ verändert. Sie will dein altes ich. Sie hat mich erweckt.
Ja. Sie. Sie, die mir mal so wichtig war. Es lag mir immer etwas an ihr. Und sie, sie hat mich wieder nach langer Zeit zum Zweifeln gebracht, mir einen Teil meines Selbstbewusstseins geraubt. Sie hat den Dolch aus seinem Schlaf gerissen, ihn auf mich gehetzt.
Das erste Mal hatte ich ihn letzten Winter zu spüren bekommen. Er hatte mich mitten in der Nacht attackiert. Ich lag die ganze Zeit wach und hielt ihm stand, weil ich taff war. Ich hatte ihn damals geschafft zu vertreiben.
Dank ihr war er zurückgekommen. Er machte mich krank. Er war ein Teil von mir. Er war so schwach und doch hinterließ er Spuren auf mir.
Ich hasste ihn. So sehr, von ganzem Herzen. Sie hasse ich nicht. Ich have ihr verziehen, aber ich will sie nicht mehr in meinem Leben. Ich brauche niemanden, der mir im Streit derartige Beleidigungen an den Kopf wirft.
Mit einem entsetzlichen Schrei ziehe ich den Dolch aus meinem Herzen:" In die Hölle mit dir!"
Dann sacke ich kraftlos zusammen und merke, wie meine Augen sind langsam schließen.
Der Dolch hat mir ein bisschen meiner Lebensenergie und Lebensfreude ausgesaugt. Das macht er Tag für Tag.
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