rückkehr
Ich liege auf dem Boden, den Blick zu den Sternen gerichtet.
Ich komme nicht gegen den Dolch an, er sticht jeden Moment zu.
Der Dolch, meine eigenen Zweifel zwingen mich, meine eigenen Hände eng um meinen Hals zu schließen, bis mein Atmen sich in ein hilfloses Röcheln verwandelt.
Mit einem mal merke ich ein weiteres paar Hände, dass mich ebenfalls würgt.
Da ist sie, das Mädchen, das den Dolch erweckt hat. Sie starrt mich wie in Trance an, während sie zudrückt.
Ich sehe noch ein mal in den Sternenhimmel, fest überzeugt, dass es mein letztes mal auf dieser Reise zu mir ist. Gleich gebe ich auf.
Verwirrt kneife ich meine Augen zusammen. Verlässt mich nun auch meine Sehkraft oder formt sich im Himmel tatsächlich ein Gesicht?
Doch, sicher, ich traue meinen Augen.
Ich sehe das Gesicht des Menschens, der mich auf diese Reise geschickt hat.
Er sieht so unendlich traurig und enttäuscht aus. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hätte er jetzt ein Stirnrunzeln gemacht und ein vorwurfsvolles, hoffnungsloses
"Kannst du nicht einmal auf mich hören? Dann läuft alles besser. " von sich gegeben.
Nein, nein, nein!
Ich darf ihn zumindest in dieser Hinsicht nicht auch noch enttäuschen. Dein Vertrauen habe ich schon verloren. Ich bin dir es schuldig, weiter zu machen!
Die Sterne formen neue Gesichter.
Die Gesichter meiner Freunde und all den Menschen, die wollen, dass ich kämpfe.
Auch ihnen bin ich es schuldig.
Sie wollen mich glücklich sehen, verdammt!
Keuchend wende ich den Blick dem Mädchen, welches mich unablässig würgt, zu.
Doch warte, eben habe ich keinen Schmerz mehr gespürt. Da war nur Liebe in meinem Körper. Motivation.
Sie alle haben geholfen.
Sie starrt mir eiskalt in die Augen, sie zweifelt nicht daran, dass ich aufgebe. Der Sieg scheint ihr sicher.
Ich krümme mich unter unzumutbaren Schmerzen zusammen. Der Dolch steckt in meiner Brust, in meinem Herzen.
Ich lege den Kopf in den Nacken.
Ich weiß genau, was nun geschehen wird:
Mein Fake-Ich wird wiedergeboren werden.
Ich werfe verzweifelt einen hilfesuchenden Blick in den Himmel.
Ja, sie sind noch da. Sie alle sehen mich.
Sie beten zu allen Göttern, dass ich kämpfe.
Sie lieben mich bedingungslos.
Sie sind da.
Sie helfen mir.
Mein ganzer Körper füllt sich mit Freude und Wärme. Jede einzelne Ader pulsiert.
Ich gebe nie auf!
Erschrocken von der Welle der Hoffnung, Liebe, Unterstützung und Lebensfreude schrickt der Dolch zurück.
Beziehungsweise er versucht es. Denn er steckt zu tief in mir, wo er der Hitze nicht entkommt.
Er schmilzt.
Er verflüssigt sich.
Er stirbt.
Er ist gegangen.
Endlich.
Ich bin frei!
Wenn man sich auf das Positive konzentriert, wird alles besser. Das heißt nicht, dass man nicht traurig sein darf. Man muss eben lernen, mit sich selbst umzugehen.
Lass nicht zu, dass du dir dein Selbstbewusstsein kaputt machen lässt.
Niemand hat dazu ein Recht!
Auch die Hände um meinen Hals lockern sich und lassen allmählich los.
Das Mädchen sieht ihre Hände fassungslos an. Sie bemerkt erst jetzt, was sie mir angetan hat.
Sie beginnt zu weinen. Sie wollte das nicht.
"Hey, wein nicht. Ich vergebe dir. Lern was daraus. " Ja, ich verzeihe ihr.
Dankbar lächelt sie mich an.
Dann trennen sich unsere Wege.
Ich renne zu meinen Freunden und schließe sie in die Arme.
Sie hingegen wählt eine andere Straße. Ihre Straße.
Viel Glück.
-------------------------------------------
Sooo das war das glorreiche Comeback des inneren Erzfeindes... :D
Hoffe, ihr versteht, was ich meine und aussagen will.
Das mit dem Würgen und den Sternen ist rein symbolisch. Die Gesichter meiner Freunde helfen mir stets vor meinem inneren Auge. Ich wollte diese psychische Situation physisch darstellen.
Der "Dolch" stellt die Selbstzweifel dar, die das Selbstbewusstsein regelmäßig übermannen. Hätte die Person aufgegeben, wäre sie wieder "fake" geworden und somit hätte diese Story schon ihr Ende gefunden.
Das Licht der Liebe im Herzen erlischt nie.
Peace out, feedback privat oder in die Kommentare
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top