53.Sprung ins Ungewisse

JUSTIN

"Wollen wir jetzt wirklich nach Hause?", frage ich Amanda, während wir auf dem Weg zum Jet sind.

Diese zwei Tage zusammen waren unfassbar schön.
Wir waren nur zu zweit, entweder zu Hause, oder im Restaurant, oder im Dorf spazieren.
Wir hatten nur uns beide und wir waren nie so glücklich und friedlich zusammen.

Amanda dreht sich stirnrunzelnd in meine Richtung. "Wohin denn sonst?", fragt sie verwirrt.

"Ich habe eine Idee.....ziehen wir hier her.", sage ich rasch, aber voll überzeugt.
Klar klingt das für sie wahrscheinlich unüberlegt und vorallem ist es so unerwartet, aber wir hatten oft Probleme in LA, während hier alles so friedlich zwischen uns war.
"Waaaas?", fragt Amanda laut und sieht mich an als wäre ich verrückt.
Okay, ich muss versuchen es ihr zu erklären.
"Amanda, alles was mies ist, wartet auf uns zu Hause in LA. Aber hier ist alles anders-"
"Justin, das alles hat wirklich Spaß gemacht, aber unser Leben ist in LA.", fällt sie mir ins Wort und versucht mir weiß zu machen, dass sie recht hat.
Doch das ist nicht so, sie soll es doch einfach mal einsehen.
"Das mit uns funktioniert hier. Wenn wir zurück nach LA gehen, schaffen wir es nicht.", sage ich ernst.
Wir sind gerade mal 4 Monate zusammen und haben uns viel zu oft gestritten.
Alles dort sorgt nur für Ärger.

Amanda sieht mir fest in die Augen. "Das stimmt nicht! Wir schaffen das!", sagt sie voll überzeugt.
Ich würde gerne den selben Glauben wie sie haben, doch ich habe ihn nicht.
"Ich bin nicht bereit dich zu verlieren. Ich habe dich gerade erst gefunden und ich werde dich nicht gehen lassen.", sage ich eben so ernst.
Ich will sie nicht verlieren, dafür ist sie mir einfach zu wichtig.
Doch ich habe zu große Angst davor, dass uns dort etwas auseinander bringen wird.
Ich kenn diese Welt etwas besser als sie und ich weiß genau, dass sie verrückt ist.
Es gibt ja Günde dafür, dass ich immer Single war.
Eine Beziehung in Hollywood zu führen ist fast unmöglich.
Die wenigen die es schaffen, kann man an einer Hand abzählen.
Ich möchte einfach nicht, dass wir scheitern.

Amanda nimmt meine Hand in ihre und lächelt mich an. "Justin, es gibt kein 'Wir' ohne LA. Dort haben wir uns kennen gelernt, dort führen wir unser Leben.", sagt sie sanft. "Und ja, es wird ganz sicher schwierig werden, aber was macht das schon? Ich glaube fest an uns." Ihre geschickte Auswahl der Worte und die Ruhe in ihrer Stimme lassen mich langsam einsehen, dass sie vielleicht recht hat.
Hier hin zu ziehen würde eigentlich bedeuten, davon zu laufen.
Ausserdem können wir überall Probleme haben, es liegt an uns. Doch Amanda glaubt an uns. Also sollte ich es auch tun.
Auf einmal fängt Amanda laut an zu lachen. "Ich will wirklich nach Hause, hier ist es Arsch kalt."
Ohne es zu kontrollieren beginne ich selber auch laut zu lachen. "Es ist wirklich verdammt kalt hier."

Als wir uns wieder einkriegen, atme ich tief durch und öffne die Autotür. "Na los, fliegen wir nach Hause."
Wir steigen aus dem Wagen und laufen in Richtung Jet.
Während Amanda rein geht, bleibe ich kurz stehen als ich mein Handy klingeln höre.
Ich habe eine Mail gekriegt. Eine Mail auf die ich schon seit einer Woche warte.
Während dem lesen beginne ich zu lächeln.
Ich kann es nicht glauben, es hat geklappt.
Lächelnd betrete ich den Jet und setze mich neben Amanda.

Als wir schliesslich in der Luft sind, drehe ich meinen Kopf zu Amanda, die gerade ein Buch liest.
Jetzt wo alles sicher ist, kann ich es ihr sagen.
"Ich muss dir etwas sagen.", sage ich sanft.
Amanda legt ihr Buch zur Seite und sieht mich fragend an.
Ich warte einen Moment und versuche die richtigen Worte dafür zu finden.
Doch Amanda scheint keine Geduld zu haben. "Na sag schon.", sagt sie neugierig.
Ich atme tief ein. "Ich werde morgen Abend meine Mutter besuchen."
So, nun ist es raus.
Amanda weitet die Augen und schaut mich erstaunt an. "Wieso dieser Sinneswandel? Also versteh mich nicht falsch, ich finde es super. Aber du meintest du hättest die Kraft nicht dazu.", sagt sie sanft.
Stimmt, ich wollte mich nicht mit meiner Mutter treffen.
Ehrlich gesagt war ich zu feige dazu, hatte Angst was dabei raus kommen könnte.
Doch nach langem überlegen bin ich zu dem Entschluss gekommen es zu wagen. Egal was dabei raus kommt.
Schliesslich werde ich ein für alle mal die Warheit erfahren und das ist es mir wert.
"Ich denke ich bin dazu bereit. Ausserdem gibst du mir die Kraft. Du hast das mit deiner Mutter auch durchgemacht und bist damit klar gekommen.", sage ich ernst.
Sie lächelt mich an und nimmt meine Hand in ihre. "Das hätte ich ohne deine Hilfe nicht geschafft. Du warst für mich da.", sagt sie sanft.
Beim Gedanke daran muss ich lächeln.
Damals habe ich alles getan um ihr nahe zu sein, um sie zu unterstützen.
Ich konnte alles mit erleben und das hat mich ihr irgendwie näher gebracht.
Der Gedanke an diese Zeit hat mir Mut gemacht und ich möchte es auch wagen.
"Wahrscheinlich bleibe ich dann ein paar Tage bei meiner Mutter. Wir haben uns sicher viel zu erzählen.",  sage ich und spüre, wie ich es kaum erwarten kann.
Jahre lang habe ich gewartet und auf einmal kann ich es kaum abwarten.
Als ich vorhin die Mail von dem Mann bekommen habe, den ich angeheuert habe um meine Mutter zu finden, konnte ich es kaum abwarten, dass wir nach Hause kommen.

Amanda gibt mir einen Kuss auf die Wange. "Ich bin stolz auf dich. Und du weisst, egal wie es kommt ich bin für dich da."
Ich lehne meine Stirn an ihre und wir lächeln uns an.
Ich kann echt von Glück reden, dass ich so eine tolle Freundin habe.
Sanft lege ich meine Lippen auf ihre und wir küssen uns eine Zeit lang.
Bis sich Amanda dann löst und ihren Kopf auf meine Schulter legt.
Sie schliesst die Augen und ich tue es ihr gleich.
Ein wenig schlafen bewirkt, dass die Zeit schneller vergeht.
Das ist genau das, was ich jetzt brauche.

AMANDA

Das schöne Wetter hier habe ich wirklich vermisst.
Es ist 22 Uhr und es ist immer noch sehr angnehm warm.
Ich frage mich wie es Justin geht und was er wohl macht?
Vor einigen Stunden ist er los um seine Mutter zu besuchen und seit dem habe ich nichts von ihm gehört.
Aber das ist bestimmt ein gutes Zeichen, denn das bedeutet, dass er angekommen ist und sie die Zeit zusammen genießen.
Ich frage mich echt wie sie reagiert hat als ihr Sohn plötzlich vor der Tür stand.
Sie war sicher ausser sich vor Freude.
Ich freue mich schon darauf, wenn mir Justin alles erzählen wird.

"Amanda.", höre ich jemanden meinen Namen rufen.
Ich drehe mich um und sehe Selena und Jacob auf mich zu kommen.

Wow, die beiden zusammen.
Dachte ich mir doch, dass es bei einer Verabredung nicht bleiben wird.
"Was tust du hier ganz alleine?", fragt mich Jacob.
"Ich war mit Ariana aus und jetzt laufe ich nach Hause.", antworte ich.
Heute Morgen ging ich mit Justin kurz ins Studio und dort haben wir Ariana getroffen.
Wir haben uns ein wenig unterhalten und für heute Abend verabredet.
Sie ist echt eine tolle Frau und ich kann mir gut vorstellen, dass eine schöne Freundschaft zwischen uns entstehen kann.
"Und ihr?", frage ich und grinse, während ich die Augenbraue rauf und runter bewege.
Selena und Jacob schauen sich an und beginnen zu lächeln.
Jacobs Handy klingelt und er geht einen Moment zur Seite.
Da hat er nochmal Glück gehabt.
Also schaue ich Selena fragend an.
Sie seufzt und beginnt zu erzählen. "Ich habe ihm zwar klar gemacht, dass ich niemanden kennen lernen möchte, aber er meinte, ob ich nicht versuchen könne zu glauben, dass er kein völliger Scheißkerl sei. Ich meinte nein, dafür bin ich von Männern zu oft enttäuscht worden. Doch dann musste ich an dich denken." Als sie das ausspricht, macht sie eine kurze Pause.
Ich runzle die Stirn und grinse.
Wie sie musste an mich denken?
Selena redet weiter. "Du und Justin führt eine wunderschöne Beziehung. Ich meine Justin, der für mich der grösste Arsch war hat sich geändert. Da kam die Selena in mir raus die im inneren immer glauben an das gute und an die Liebe hatte. Also habe ich ihn gesucht und ihm gesagt, dass ich es möglicherweise doch glauben könne."
Ich kreische lächelnd auf. "Also seit ihr zusammen?.", sage ich breit grinsend.
Ich kann es nicht fassen, aber ich bin so unglaublich glücklich für die beiden.
"Irgendwie schon.", sagt sie verlegen und kratzt sich am Hinterkopf.
Jacob kommt zurück und sieht uns fragend an. "Was habe ich verpasst?", fragt er.
Ich ziehe die Augenbraue hoch. "Pass gut auf deine wunderschöne Freundin auf.", sagt ich und grinse.
Jacob dreht sich grinsend zu Selena um. "Du hast es ihr gesagt?"
Selena nickt und lächelt.
"Wir müssen jetzt leider los, wir haben einen Tisch reserviert.", sagt Selena.
"Geht nur, habt Spaß.",  sage ich und verabschiede mich von beiden.

Auf dem Weg nach Hause, muss ich erstmal realisieren was ich gerade erfahren habe.
Selena und Jacob also, wooow.
Überall ist Liebe in der Luft.
Jetzt müssten wir nur noch Taylor verkuppeln und wir sind alle vergeben.
Doch das ist eher unwahrscheinlich.
Sie will sich nur auf ihre Karriere konzentrieren und in ihrer Freizeit lieber mit ihren Freundinnen abhängen.

Zuhause angekommen ist es dunkel.
Langsam habe ich das Gefühl, meine Eltern nie zu sehen.
Sie sind immer entweder am Arbeiten, oder gehen aus.
Als wollen sie mir und Justin aus dem Weg gehen, seit wir ein paar sind.
Doch ich könnte mich auch irren.
Ich laufe hoch in mein Zimmer und lege meine Tasche ab.
Auf einmal habe ich das Gefühl Geräusche aus Justin's Zimmer zu hören.
Ist er schon wieder da?
Ich dachte er würde bei seiner Mutter bleiben.
Ich laufe auf sein Zimmer zu.
Wieso hat er mir nicht geschrieben?
Ich klopfe an und trete gleich ein.
Tatsächlich ist Justin da.

Noch angezogen liegt er auf seinem Bett und hat seinen Arm über seine Augen gelegt.
Die Sorge kommt in mir hoch, er sieht alles andere als gut aus.

"Was ist passiert?", frage ich aufgeregt und besorgt.
Justin nimmt seinen Arm runter, aber schaut mich nicht an.
"Ich habe zu viel getrunken.", antwortet er und klingt tatsächlich auch so.
Etwas muss schief gegangen sein.
"Ich mache dir einen warmen Tee und dann können wir in Ruhe reden.", sage ich sanft.
Ganz sicher ist etwas passiert, sonst hätte er sich nicht betrunken. Sonst wäre er nicht schon da.
Justin sieht mich emotionslos an. "Ich brauch keinen der auf mich aufpasst.", sagt er und klingt dabei ziemlich verärgert.
Ich möchte ihn nicht verärgern, das ist nicht Sinn der Sache.
Ich möchte für ihn da sein und zeigen, dass er auf mich zählen kann.
So wie ich es damals auf ihn konnte.
Doch wenn ich in seine Augen schaue, verspüre ich die Angst, dass er sich mir gegenüber verschliessen will.
Sanft beginne ich wieder zu reden.
"Ich weiß wie schwierig es ist sich zu öffnen, jemanden in sein Leben zu lassen. Doch du hast es geschafft. Schliess mich jetzt bitte nicht aus.", sage ich sanft und vorsichtig.
Ich möchte ihn wirklich nicht verärgern.
Justin richtet sich auf.
Erstmal bleibt er einfach nur auf seinem Bett sitzen, doch kurz danach steht er auf.
"Sag mir nicht was ich zu tun habe.", sagt er und fasst sich an die Stirn.
"Mache ich nicht.", sage ich rasch.

Oh man, er sieht wirklich fertig aus.

Mit langsamen Schritten kommt Justin auf mich zu.
Sein Blick ist leer, kalt und emotionslos.

So habe ich ihn schon lange nicht mehr erlebt.
Schon sehr sehr lange.

"Amanda.", sagt er nun und sieht mich dabei ernst an. "Ich möchte, dass du gehst und zwar jetzt." Sein Ton ist fest und entschieden.
So hat er schon lange nicht mehr mit mir geredet.
Langsam lege ich meine Hand auf seine Brust. "Justin-"
Doch er geht gleich zurück. "Sofort!", sagt er diesmal ein wenig lauter.
Ihm geht es verdammt schlecht und er lässt mich ihm nicht helfen.
Ich möchte doch nur für ihn da sein, wieso versteht er es nicht.
Aber so wie es aussieht, wird es heute Abend wohl nichts mehr.
Ich denke es ist besser wenn ich gehe, anstatt ihn unter Druck zu setzen.
Er soll das ganze zuerst ein wenig verarbeiten und alleine sein.
Morgen ist ein neuer Tag.
Langsam verlasse ich sein Zimmer, doch in der Hoffnung, dass er mich auf halten wird.
Aber das tut er nicht.
Stattdessen schliesst er langsam die Tür hinter mir zu.
Ich drehe mich um und bleibe einen Moment so stehen.
Was ist mit seiner Mutter passiert was ihn so fertig macht?
Diese Leere in seinem Blick habe ich schon lange nicht mehr gesehen und ehrlich gesagt macht es mir Angst.

.....
Ich hoffe es hat euch gefallen.
Was denkt ihr ist passiert bei seiner Mutter?
Denkt ihr wird sich Justin Amanda öffnen, oder nur weiter verschliessen?

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