50.Wie du mir, so ich dir

AMANDA

Während Selena und Taylor den Abend in einem der angesagtesten Club's verbringen, stecke ich mit Justin woanders fest.
Er bestand darauf, dass ich ihn zu der Party von einem alten Bekannten begleite.
Zwar wollte ich lieber mit den Mädels mit, aber habe mich dann doch dafür entschieden meinen Freund zu begleiten.

"Also, wem gehört diese überfüllte Wohnung nochmal?", frage ich ihn leicht verwirrt, als wir uns unter die Leute mischen.
Justin beugt sich zu mir runter. "Max, einem alten Freund von mir. Und Backy ist seine zweite Frau.", flüstert er mir ins Ohr.
Backy kenne ich.
Sie ist eine Frau der Upper East Side, die berühmt für das Geld ihres Mannes und ihrer engen Freundschaft zu Paris Holton ist.
Früher war sie eher bekannt für das Geld ihres Vaters und die enge Verbindung zu ihrem Drogenhändler.
"Ich hasse es hier, ich komme mir wie eine Fremde vor.", flüstere ich Justin zurück.
Es wimmelt nur so von arroganten reichen Leuten.
Ausserdem scheint hier eine Model Bombe explodiert zu sein.
Wo man sich auch hin dreht, steht immer irgendwo ein Model.
Justin bleibt stehen und zieht die Augenbraue hoch. "Dann bleib einfach immer in meiner Nähe Baby.", sagt er und bewegt die Augenbrauen rauf und runter, was mich ziemlich zum lachen bringt.
Wenigstens habe ich ihn an meiner Seite.
Er macht das ganze hier ein wenig angenehmer.
Wir laufen weiter durch den riesigen Saal und ich schaue mich ein wenig um.
"Wieso ist hier alles weiss?", frage ich verwirrt.
Ich schaue mich weiter um und tatsächlich, alles ist weiss.
Möbel, Stühle, Vorhänge, Teppiche, einfach alles.

"Backy ist halt ein wenig eigenartig.", sagt nun Justin. "Aber sie ist echt nett."
Ich ziehe die Augenbraue hoch. "Ja bestimmt. Solange du keine Flecken machst."
Meine Aussage bringt Justin dazu, zu grinsen.
Ich grinse zwar mit, aber bin total überzeugt, dass es ganz bestimmt so ist.
Ich kann mir schon vorstellen wie sie ausflippen würde wenn jemand hier einen Fleck macht.
Ausserdem wirkt dieses ganze weiss auf mich, als hätte sie keine Spur einer eigenen Persönlichkeit.
Aber ich will jetzt mal nicht so sein.

"Ariana.", ruft nun Justin und eine perfekt aussehende Ariana Grande dreht sich zu uns um.

Sie ist zwar klein von der Grösse her, aber sie übertrifft mit ihrem perfekten, glamourösen Auftretet einfach jeden.
Lächelnd kommt sie auf uns zu.
"Hey.", sagt sie begeistert und nimmt Justin in den Arm.
Dann schaut sie mich an und dreht sich grinsend zu Justin um.
"Ist sie das?", fragt sie ihn und zeigt mit dem Finger auf mich.
Ich runzle kurz die Stirn und schaue zu Justin, der gerade grinsend nickt.
Ariana beginnt zu strahlen und nimmt mich auch gleich in den Arm.
Irgendwie scheine ich etwas verpasst zu haben.

"Endlich lerne ich dich mal persönlich kennen. Justin hat schon so viel von dir erzählt.", sagt sie als sie sich wieder aus der Umarmung löst.
Irgendwie ist sie mir mega sympatisch, obwohl ich sie eigentlich gar nicht kenne.
Aber sie ist richtig süss und nett.
Und die Tatsache zu wissen, dass Justin über mich redet, freut mich sogar sehr.
"Schön auch dich kennen zu lernen.", sage ich ebenso freundlich und charmant lächelnd.
"Ich muss wieder zurück, aber ich hoffe wir können uns heute mal ein wenig unterhalten.", sagt sie nun und verlässt uns dann wieder mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen.

Sie ist die einzige Person in diesem Raum die einen netten Eindruck macht.
"Sie ist wirklich nett.", sage ich zu Justin.
Justin nickt. "Ja das ist sie. Die Zusammenarbeit mit ihr verläuft wirklich gut.", sagt er.
Sie ist genau wie Justin auch bei Scooter Braun unter Vertrag, deswegen haben sie viel miteinander zu tun.
Und er redet mit ihr über mich.
Wieder beginne ich zu lächeln.

"Na sowas Fremder.", sagt ein, für mich 2 Meter grosses, Mädchen.
Sie läuft auf uns zu und nimmt Justin in den Arm.
Sofort verschwindet mein Lächeln.
Obwohl mir das überhaupt nicht passt, bin ich zu perplex um etwas zu sagen.
Justin löst sich schnell von ihr und stellt mich ihr gleich als seine Freundin vor.
Er legt den Arm um meine Hüfte und sie mustert mich von oben bis unten.
Als sie das Wort 'Freundin' gehört hat, scheint sie alles andere als begeistert zu sein.
Doch sie versucht es zu verbergen und geht mit einem falschen Lächeln davon.
Was war das denn für eine komische Situation?
Die geht einfach auf meinen Freund zu und umarmt ihn.
Ich weiss zwar was Justin für einen Ruf hatte, aber ich muss es doch nicht mit eigenen Augen mit erleben.

Als ein Mann mit einem Tablett in der Hand an uns vorbei geht, nimmt uns Justin zwei Gläser Champanger davon herunter.
Er überreicht mir ein Glas und ich trinke es schnell leer, um ein wenig zu entspannen.
Justin's verwirrten Blick ignoriere ich dabei.
Dieser Abend scheint zum scheitern verurteilt zu sein.
Nicht nur wegen diesem Mädchen, was sich ziemlich offensichtlich an Justin ran machen wollte.
Auch nicht nur wegen den ganzen unsympathischen, arroganten Leuten.
Sondern vor allem wegen diesen ganzen Models hier, die uns ständig anschauen und wahrscheinlich nicht verstehen wieso Justin mit mir hier ist.
Genau so wie dieses eine Model gerade eben.
Die konnte nicht erstaunter schauen, als Justin sagte ich sei seine Freundin.
Obwohl es mich ziemlich unsicher macht, versuche ich ruhig und locker zu bleiben.
Doch als ein grosses blondes Model an uns vorbei geht und Justin ihr ziemlich offensichtlich hinterher schaut, reicht es mir.
Mir platzt der Kragen.
"Sag mal gehst noch?" Dies gesagt, dreht Justin schnell seinen Kopf zu mir rüber und wird Kreide bleich.

Ihm ist wohl bewusst geworden, dass ich ihn beim Starren ertappt habe.
Das geht mir jetzt echt zu weit.
Ohne auf eine Antwort zu warten, laufe ich davon.
Sowas muss ich mir nicht bieten lassen.
Es ist nicht demütigend genug, wie die ganzen Frauen mich anstarren, nein, Justin muss ihnen noch hinterher schauen.

"Amanda-", ruft Justin und drängelt sich in der Menge hindurch.
"Amanda warte-", ruft er weiter und ich bleibe stehen.
Ich lege meine Hände auf die Hüften und schaue ihn verärgert an.

Jetzt bin ich mal gespannt wie er das erklären will.
Was wird er erfinden um sich da raus zu reden?
Er bleibt vor mir stehen und schaut mich ziemlich ernst an.
"Das war wohl gerade ein Witz oder?", fragt er ungläubig.
Bitte was?
Ich dachte jetzt kommt eine Ausreden, eine Entschuldigung oder irgend eine lange Erklärung.
Aber anstatt sich zu entschuldigen und es zu erklären, tut er so als würde ich über reagieren.
"Ist das dein Ernst?", frage ich diesmal ziemlich wütend. "Du hast ihr ganz klar hinter her geschaut. Fehlte nur noch der Sabber!", fahre ich ihn an.
Justin schaut mich grinsend an und schüttelt den Kopf.

"Amanda, auf sowas lasse ich mich nicht ein.", sagt er locker.
Jetzt bin ich es, die den Kopf schüttelt.
Aber ziemlich entsetzt.
"Alles klar.", sage ich und möchte mich wieder umdrehen.
"Was ist los mit dir? Können wir uns nicht einfach amüsieren?", sagt er rasch und hält mich auf.

Ja klar, wieso amüsieren wir uns nicht.
Er schaut die schönen Frauen an und ich tue am besten so, als würde ich es nicht bemerken.
Das kann er vergessen.
"Nein, können wir nicht!", sage ich. Meine Stimme klingt dabei ganz ernst.
Dies gesagt rolle ich mit den Augen und lasse ihn da stehen.
Denkt er wirklich es ist okay einer Frau hinterher zu schauen und so zu tun als ob nichts gewesen wäre?
Unglaublich, dass er die Frechheit besitzt mich so darzustellen als würde ich übertreiben.

Wütend laufe ich, ohne nachzudenken wohin, einfach irgendwo hin, was mich schliesslich auf die Veranda bringt.
Ist mir gerade recht, ein bisschen frische Luft ist momentan genau was ich brauche.
Ich lehne mich gegen die Wand, schliesse meine Augen und seufze.

"Amanda.", höre ich meinen Namen rufen und ich öffne schlagartig meine Augen.
Ich drehe meinen Kopf in Richtung der Stimme und weite erstaunt meine Augen. "Steven, was hast du denn hier verloren?", frage ich und beginne zu grinsen.

"Ich darf hier die Getränke servieren.", sagt er und kommt auf mich zu.
Steven und ich waren gemeinsam in einer Klasse, wir haben uns Jahre nicht mehr gesehen.
Er sieht genau so aus wie ich ihn in Erinerrung habe, entspannt, witzig und mit seinen wuschel Haaren auf dem Kopf.
Wie witzig ihn hier zu sehen.

Er lehnt sich ebenfalls gegen die Wand.
"Und was machst du hier? Bist du mit diesen Leute hier befreundet?", fragt er und runzelt die Stirn.
"Oh Gott, nein.", sage ich rasch.
Als ob ich etwas mit Models und arroganten Ehefrauen gemeinsam hätte.
Nie im Leben.
Steven beginnt zu lachen.
"Mit wem bist du hier?", fragt er mich.
Ich zucke mit der Schulter. "Mit so einem Mann eben.", sage ich und frage mich selbst gleich, wieso ich nicht 'mit meinem Freund', sagen konnte.
Wahrscheinlich bin ich dafür einfach zu wütend.
Justin hat sich wirklich daneben benommen.
Na ja, wie auch immer.
Ich habe momentan überhaupt keine Lust rein zu gehen und mich mit Justin zu nerven.
Lieber bleibe ich mit Steven auf der Veranda und rede ein bisschen über alte Zeiten.
Schliesslich haben wir uns sicherlich 7 Jahre nicht mehr gesehen.

Steven redet darüber was in seinem Leben so läuft, ich erzähle ihm von meinem und wir teilen alte Erinnerungen.
Dabei müssen wir beide echt viel lachen.
Nach circa 20 Minuten verabschiedet er sich, da er weiter arbeiten muss.
Diese kleine Unterhaltung hat gut getan.
Sie konnte mich ein klein wenig von dieser unangenehmen Situation mit Justin ablenken.
Ich bleibe noch da stehen, aber entdecke schnell Justin, der neben der Veranda Tür steht, mit den Händen in der Hosentasche und mich wütend ansieht.
War er die ganze Zeit schon dort?
Na super, jetzt kommt es noch so weit, dass er denkt er hätte einen Grund um wütend zu sein.
Ich nehme nun meine Tasche und laufe auf ihn zu.
"Backy meinte du würdest hier draussen mit dem Kellner flirten.", sagt er als ich auf ihn zu komme.
Ich erkenne an dem Klang seiner Stimme, dass es ihm schwer fällt ruhig zu bleiben.
Diese Backy hat echt Nerven, einfach sowas zu erfinden.
Wird jetzt eine einfache Unterhaltung schon als Flirt bezeichnet?
Aber was anderes ist von solchen Frauen nicht zu erwarten.
"Er ist ein ehemaliger Schulfreund-"
"Das beantwortet meine Frage nicht.", fällt er mir in's Wort.
Und diesmal ziemlich laut und wütend.
Ich weite schnell meine Augen.
"Weil ich sie als beleidigend empfinde.", sage ich ebenso wütend und schaue ihn ernst an.
Justin dreht sich kurz um und schaut ob jemand zu uns rüber sieht.
Doch wir sind momentan alleine für uns.
Also redet er locker weiter.
"Hör auf mir hier eine Szene zu machen, sowas ist echt peinlich."
Als ich das höre kann ich meinen Ohren nicht glauben.
Ich bin ihm peinlich?
Scheinbar ist ihm die Meinung dieser ganzen Leute hier ziemlich wichtig.
Wichtiger als diese Sache mit mir zu klären.
Wütend schaue ich ihn an.
"Hättest du nicht diesem Model hinterher geschaut, wäre ich nicht alleine raus gegangen und wir würden jetzt nicht diese Unterhaltung hier führen.", mache ich ihm wütend klar.

Er schaut mich genervt an. "Okay, ich habe vielleicht geschaut, aber du hast geflirtet. Das ist um einiges schlimmer.", sagt er in einem ernsten Ton.
Entsetzt schüttle ich den Kopf.
Es macht keinen Sinn.
Ich kann noch Stunden mit ihm darüber diskutieren, er schnallt es einfach nicht.
Für ihn hat er recht und ich bin es die falsch liegt.
Ich lege mir die Tasche um und laufen an ihm vorbei.
"Wo willst du hin?", fragt er rasch.
Ich drehe mich um und schaue ihn an.
Ohne Wut, ohne Hass.
Einfach nur kalt und frustriert.
"Weg von hier..", antworte ich ihm und schaue ihn von oben nach unten an.

"-und weg von dir.", füge ich ernst hinzu und laufe schliesslich davon.
Wie blöd konnte ich nur sein mich auf eine Beziehung mit ihm einzulassen.
Es war ja klar, dass es nicht halten würde.
Ich wusste genau wie er ist und hätte es von vornherein besser wissen sollen.

Als ich endlich draussen bin bestelle ich mir ein Taxi.
Zum Glück weg von dieser Klapsmühle.
Soll Justin doch mit diesen Leuten, in seiner Welt glücklich werden.
Ich gehe jetzt zu den Mädels.
Da hätte ich von Anfang an hin gehen sollen.
Denn ich bereue es unglaublich, dass ich hier her gekommen bin.
Hier gehöre ich definitiv nicht hin.

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