33.Das Buch
AMANDA
Ich sitze an meinem Schminktisch und zupfe mir die Augenbraue zurecht, während Selena auf meinen Bett liegt und über ihre neue Rolle in einem Film schwärmt.
"Und du dachtest du kriegst sie nicht.", sage ich grinsend.
Wochenlang musste ich mir anhören, dass sie keine Chance auf die Rolle hat.
Aber ich dachte mir schon, dass sie sie bekommen würde.
Selena lacht kurz auf.
"Du hättest sehen müssen was für tolle Schauspielerinnen dafür vorgesprochen haben.", sagt sie.
"Aber du hast sie schlussendlich bekommen.", gebe ich zurück.
Sie lächelt zufrieden.
Jetzt ist es an der Zeit meinen Plan umzusetzen.
"Was hälst du eigentlich von Justin?", frage ich ohne sie dabei anzusehen. Stattdessen mache ich an meinen Augenbrauen weiter.
Durch den Spiegel kann ich sehen, dass sie erstaunt die Augen weitet.
Ich habe sie wohl ziemlich damit überrumpelt.
"Wie meinst du das?", fragt sie verwirrt.
Ich lege meine Pinzette ab und drehe mich zu ihr um.
"Stehst du noch auf ihn?", frage ich direkt.
"Nein.", sagt sie rasch.
Ich erkenne wie sich eine Röte auf ihren Wangen bildet.
Und ob sie noch was von ihm will.
Mir kann sie nichts vor machen.
"Selena, denkst du mir ist nicht aufgefallen wie du ständig von ihm schwärmst?", sage ich und erhebe die Augenbraue.
"Ich schwärme nicht von Justin.", sagt sie rasch und ein wenig verlegen.
Ich schaue sie weiter mit erhobener Augenbraue an.
Es ist sowas von offensichtlich, dass sie das tut.
Selena seufzt.
"Na gut, ich habe vielleicht ein bisschen geschwärmt.", gibt sie nun zu. "Aber nur weil ich gesehen habe wie er sich zu einem besseren Menschen entwickelt. Das ganze ist neu für mich. So kannte ich ihn nicht.", versucht sie sich zu rechtfertigen.
Schritt eins erreicht. Sie gibt zu, dass sie geschwärmt hat.
Jetzt geht es zu Schritt zwei.
Ich grinse. "Du stehst auf ihn. Gestehe es dir wenigstens ein und sprich es einmal laut aus. 'Ich stehe auf Justin'. Sag es.", fordere ich sie auf.
Doch beim sagen dieser Worte wird mir ein wenig unwohl.
Es fühlt sich an, als ob ich von mir selbst reden würde.
Selena schüttelt grinsend den Kopf.
"Vergiss es."; sagt sie lachend.
"Na gut, sag es nicht mir, aber sag es wenigstens ihm.", sage ich und drehe mich zurück zu meinem Spiegel.
"Das werde ich ganz bestimmt nicht tun.", kommt es von ihr.
Ich verstehe nicht wieso sie so eine riesen Sache daraus macht.
Die beiden waren schon mal zusammen, also wieso diese ganze Bescheidenheit?
Selenas Handy fängt an zu klingeln und sie steht auf.
"Das ist mein Wecker. Es ist Zeit zu gehen.", sagt sie und nimmt ihre Tasche.
Da hat sie gerade nochmal Glück gehabt.
Die Unterhaltung ist hiermit beendet.
"Ich begleite dich zur Tür.", sage ich.
Wir laufen die Treppe runter und laufen in Richtung Ausgang, als uns Justin über den Weg läuft.
Was für ein Zufall.
"Hi.", sage ich rasch.
Zwar wohnen wir zusammen, aber dieses Haus ist so riesig, dass ich ihn heute noch nicht gesehen hatte.
"Oh, hi.", sagt Justin ein wenig überrascht.
Er schaut erst zu mir und dann zu Selena.
Selena lächelt ihn einfach nur an.
"Gehst du?", frage ich als ich ihn mit dem Autoschlüssel in der Hand sehe.
Justin nickt. "Ich muss ins Studio."
Perfekt!
"Selena wollte auch gerade gehen. Wie wärs, wenn du sie nach Hause fährst? Da du ja sowieso weg musst.", sage ich grinsend.
Selena wirft mir einen tötenden Blick zu.
Justin stattdessen, sieht mich nur verwirrt an.
"Ja, klar.", sagt er nun gleichgültig und läuft zur Tür.
Ich nehme Selena zum Abschied in den Arm und flüstere ihr schnell was zu.
"Du willst nicht mit ihm reden und verknallst dich stattdessen lieber immer weiter während er völlig ahnungslos ist?.", frage ich und mache sie darauf aufmerksam.
So ist es nun mal. Er hat keine Ahnung, dass sie etwas für ihn empfindet, sie sieht seine gute Seite und verknallt sich immer mehr.
"Von verknallen ist keine rede.", flüstert sie zurück.
Wir lösen uns und sie zieht sich ihre Jacke an.
Ich ziehe die Augenbraue hoch. "Ich habe gesehen wie du ihn vorhin angekuckt hast.", necke ich sie.
Selena schüttelt grinsend den Kopf.
Dann schickt sie mir einen Luftkuss und geht zur Tür raus.
Irgendwie merkwürdig. Ich helfe ihr dabei mit dem Kerl zusammen zu kommen den ich irgendwie ein bisschen mag.
Der Gedanke daran, dass sie jetzt alleine sein werden lässt mich unruhig werden.
Besser ich denke nicht weiter darüber nach und konzentriere mich auf die wichtigen Dinge.
Ich laufe zurück in mein Zimmer und entdecke ein Buch auf meinem Nachttisch.
Jemand ist wohl schnell in mein Zimmer gekommen und hat es mir hin gelegt.
Ich denke ich weiß genau wer es war.
'Du solltest auch eine Kopie davon haben. In liebe, deine Mama.', steht auf der ersten Seite.
Das ist es. Das Buch meiner Mutter.
Die Geschichte die sie über uns beide geschrieben hat.
Ich kann nicht fassen wie schnell diese drei Wochen vorüber gegangen sind.
Wie ein Blitz.
Ich schaue auf die Uhr die auf zehn Uhr morgens zeigt.
Das Buch ist seit zwei Stunden überall erhältlich.
Ich mache es mir auf dem Bett bequem und beschließe, es zu lesen.
Der Anfang ist schön und handelt von meiner Mutter als sie noch sehr jung war.
Aber kurz danach kommt der Teil der mit mir zu tun hat:
'Nach drei Jahren Ehe war einiges nicht mehr so wie es sein sollte.
Dar Arzt war sehr deutlich als er sagte, dass meine Chance jemals ein Kind zu bekommen sehr gering war.
Also beschlossen mein damaliger Ehemann und ich, die Scheidung einzureichen.
Nach weiteren zwei Jahren, geschah etwas womit ich nicht gerechnet hatte.
Als ich durch den Park spazierte hörte ich wie aus dem nichts ein Baby weinen.
Überrascht näherte ich mich dem Geschrei und fand auf einer Bank ein kleines Baby. Ein Mädchen.
Mir wurde klar, dass dies ein Zeichen war. Das dieses Baby meine Tochter werden würde.
Eine Woche lang war das Kind im Spital, um sicher zu gehen, dass es auch wirklich gesund sei.
Jeden Tag ging ich hin um sie zu besuchen.
Für mich war sie schon meine Tochter.
Als sie danach vom Krankenhaus ins Kinderheim gebracht wurde, tat ich alles was in meiner Macht stand, um das Mädchen zu adoptieren.
Meine Freunde wollten mich davon abhalten.
Eine alleinerziehende Mutter sei nicht gut für ein Kind, sagten sie.
Doch seit ich das Mädchen auf dieser Bank im Park gesehen hatte wusste ich, dass es meine Tochter war.
Als Amanda 7 Jahre alt war, beschloss ich ihr die ganze Warheit zu erzählen.
Für einige mag es zu früh sein, aber ich wollte, dass sie mit der Warheit aufwächst. Auch wen sie vielleicht im ersten Moment nicht ganz verstand was ich ihr da erzählte.
Amanda, meine wunderschöne Amanda ist nicht meine leibliche Tochter. Aber ich habe sie groß gezogen. Ich liebe sie, als ob sie mein eigenes Fleisch und Blut wäre und schätze mich sehr glücklich für dieses wunderbare Geschenk was das Schicksal für mich hatte.'
Ich schließe das Buch und lege es auf meinem Nachttisch ab.
Ich kann einfach nicht weiter lesen.
Ich lege mich hin und ziehe mir die Decke bis über den Kopf.
Eine Träne läuft mir die Wangen runter.
Schnell wische ich sie mir weg.
Meine Augen schließen sich wie von selbst.
Ich möchte nur noch schlafen.
Als ich sie wieder öffne; ist es schon ein Uhr Mittags.
Ich wurde nicht zum essen gerufen.
Wahrscheinlich dachte meine Mutter ich möchte ein wenig Ruhe haben.
Da hatte sie recht.
Deswegen bleibe ich gleich mal liegen.
Doch der ständige Lärm, der von draußen kommt, macht mich neugierig.
Also stehe ich auf und laufe zum Fenster.
Mich trifft der Schlag als ich sehe, dass es draußen von Paparazzis nur so wimmelt.
Klar, meine Mutter ist eine sehr bekannte Autorin und seit dem sie mit Jeremy Bieber zusammen ist, ist sie noch einen Ticken berühmter geworden.
Aber mit so einem Aufstand hatte ich nicht gerechnet.
Ob sie und Jeremy wissen was da draußen los ist?
Ich laufe nach unten um zu meiner Mutter zu gehen.
Sie steht im Wohnzimmer neben dem Fenster und schaut zu den Reportern.
"Ich habe es kommen sehen.", murmelt sie.
"Die sollen endlich verschwinden.", sagt Jeremy wütend und verlässt das Haus.
Er geht auf die Reporter zu.
Wahrscheinlich macht er ihnen eine Ansage.
Mein Blick geht wieder zu meiner Mutter die noch immer aus dem Fenster schaut.
Es ist schwer zu erkennen was sie denkt und was sie fühlt.
Ich hoffe nur, dass jetzt wo sie dieses ganze Chaos sieht, sie nicht bereut das Buch veröfentlicht zu haben.
Dass sie sich keine Sorgen um mich macht.
Jeremy betritt wütend das Haus.
Sein Versuch die Reporter zu verscheuchen ist wohl gescheitert.
"Tut mir leid, dass ich dir das sagen muss, aber ich finde diese Aktion von dir so was von unüberdacht.", sagt er an meine Mutter gerichtet.
Sie wirft ihm einem Eisesblick zu.
Doch er redet trozdem weiter. "Du hättest zuerst mit mir darüber reden sollen. Wir werden bald verheiratet sein, du hättest mich in deine Entscheidung einbeziehen sollen.", sagt er wütend.
Nein, das darf nicht passieren.
Ich will nicht, dass sie sich streiten.
"Jeremy bitte streitet euch nicht.", sage ich stürmisch.
Doch ich werde von beiden ignoriert.
"Es war sehr wohl gut überdacht!", sagt meine Mutter kühl.
"Auf mich wirkt das nicht so. Außerdem ist es deine Aufgabe als Mutter deine Tochter zu schützen und sie nicht in der Öffentlichkeit bloß zu stellen.", sagt er weiter.
Das kann doch echt nicht wahr sein.
"Es ist okay, ich wusste bescheid.", gebe ich von mir.
Doch wieder hört mir keiner zu.
Beide sind zu sehr in diese Diskussion verwickelt.
"Es ist ok wenn du über die Sache reden willst, aber war es wirklich nötig es vor der ganzen Welt zu machen?", fragt er ernst.
"Ich hatte meine Gründe!", sagt meine Mutter laut.
Jetzt ist sie richtig wütend.
Aber auch Jeremy sieht ziemlich wütend aus.
"Wegen deiner 'Gründe' ist schlussendlich die einzige die darunter leiden wird Amanda.", schreit Jeremy jetzt ebenfalls.
Verzweifelt stehe ich da.
Ich weiß nicht was ich tun soll damit sie sich beruhigen.
"Ich erlaube dir nicht so etwas zu sagen. Es ist eine Abmachung zwischen mir und meiner Tochter. Da hast du nichts mit zu reden du bist nicht mit ihr verwandt.", schreit meine Mutter wütend.
Was soll das ganze?
Wieso sagt sie solche Sachen?
Jeremy schaut sie wütend an.
"Wenn es um das geht, dann du ebenfalls nicht." In dem Moment wo er es auspricht legt er sich sofort die Hand auf den Mund.
Ihm ist klar geworden, dass er etwas gesagt hat was er nie hätte sagen sollen.
Ich kann nicht anders als meinen Tränen freien Lauf zu lassen.
Sie laufen mir einfach so über die Wangen.
"Hört auf solch schreckliche Sachen zu sagen.", schreie ich schluchzend.
Jeremy sieht mich entschuldigend an und meine Mutter schweigt.
Ich kann die Tränen nicht mehr kontrollieren.
Der Sinn dieses Buches, sollte nicht Streit unter uns sein.
So hätte es nicht sein sollen.
JUSTIN
Ich steige auf mein Motorrad und fahre nach Hause.
Ich hatte den Auftrag gegeben, mir sofort eine Kopie von Marlene's Buch zu überreichen, an dem Tag wo es raus kommt.
Und genau das taten sie.
Als wäre es mein Lieblingsessen habe ich es auf einmal verschlungen.
Und ich war beim lesen sowas von sprachlos.
Ich habe nicht mit so etwas gerrechnet.
Amanda ist nicht Marlene's leibliche Tochter.
Jetzt verstehe ich wieso Amanda wegen dieses Buches die ganze Zeit so drauf war.
Ich frage mich wie sie reagiert hat, als ihre Mama ihr damals die Warheit gesagt hat?
Wie es ihr jetzt wohl geht?
Ich muss bei ihr sein. Sie braucht mich, ich fühle es.
Zu Hause angekommen bin ich ein wenig erstaunt als es vor unserem Tor von Paparazzis nur so wimmelt.
Also beschließe ich den Hintereingang zu benutzen.
Schnell steige ich ab von dem Motorrad und eile ins Haus.
Außer Atem stehe ich nun im Wohnzimmer.
Mich trifft der Schlag, als ich Amanda heftig schluchzend und mit Tränen überall auf den Wangen sehe.
Neben ihr stehen mein Vater und Marlene, die denke ich Streit hatten, da die Stimmung gereizt ist.
Alle drei sehen mich nun sprachlos an.
Aber mein Blick ist nur fest auf Amanda gerichtet.
Sie hat geweint, es geht ihr nicht gut. Ich wusste es!
Amanda hält meineem Blick stand und sieht mich sprachlos an.
Schnell packe ich sie an der Hand und renne mit ihr aus dem Haus.
"Hey, wo bringst du sie hin?", höre ich meinen Vater rufen.
Amanda hingegen sagt kein Wort.
Sie rennt einfach mit, zieht den Helm auf den ich ihr gebe und steigt auf das Motorrad.
"Halt dich fest."; sage ich und bewege meine Jacke nach oben damit sie sich an mir festhalten kann.
Sie schlingt ihre Arme fest um meine Hüften und ich gebe Gas.
Wir verlassen das Haus aus dem Hintereingang.
Zwar werden wir von einigen Paparazzis gesehen und fotografiert, aber wir waren wie der Blitz auch schon wieder weg.
Ich weiß ganz genau wo ich hin fahren muss.
An einen Ort außerhalb der Stadt, wo wir beide unsere Ruhe haben können.
Dort angekommen halte ich vor dem Hotel.
Amanda hat immernoch ihre Arme fest um meine Hüften geschlungen und ihren Kopf an meine Schulter gelehnt.
Ich muss grinsen.
"Wir sind angekommen, du kannst los lassen.", sage ich noch immer grinsend.
Schnell hebt Amanda den Kopf und sieht sich um. "Oh....tut mir leid. Ich hatte solch eine Angst, du fährst schrecklich.", sagt sie und steigt von dem Motorrad ab.
Ich runzle die Stirn.
Ich fahre schrecklich?
"Was ziemlich merkwürdig ist für jemanden mit sechs Mottorrädern.", kommt es wieder von Amanda die mir den Helm hin hält.
Von wegen ich fahre schrecklich.
"Ich fahre furchtlos.", korrigiere ich sie und nehme den Helm entgegen.
Ich mag es schnell über die Straßen zu flitzen.
Das heißt aber noch lange nicht, dass ich schlecht fahre.
"Geh schon mal zum Lift. Ich checke ein.", sage ich zu Amanda als wir das Hotel betreten.
Schnell erledige ich den nötigen Papierkram und buche das beste Zimmer im Haus.
Nun fahren wir in das oberste Stockwerk und betreten mit einer Karte die Suite.
Ich schließe die Tür hinter mir und Amanda sieht sich erstmal um.
"Wow, du hast eine Suite gebucht?", fragt sie erstaunt. Dann dreht sie sich zu mir. "Das wäre doch nicht nötig gewesen, so viel Geld auszugeben.", sagt sie.
Ich grinse. "Ich werde davon schon nicht arm werden.", sage ich und zwinkere ihr zu.
Wir schauen uns beide schweigend an.
An ihrem Gesichtsausdruck erkenne ich sofort, dass es ihr nicht gut geht.
Sie steht kurz vor dem Weinen.
Und tatsächlich lässt es nicht lang auf sich warten, die ersten Tränen ströhmen die Wangen runter.
Bis es zu einem richtigen schluchzen wird.
Sprachlos stehe ich da und weiß nicht was ich tun kann.
Es schmerzt mich sehr; sie so zu sehen.
Ich bin dabei einen Schritt auf sie zu zu laufen, als sie in meine Arme rennt.
Ich wackle leicht nach hinten aber konnte das Gleichgewicht noch halten.
Für mich fühlt es sich so an, als würde mein Herz mit leiden.
Ich mag es nicht sie weinen zu sehen.
Ich lege fest meine Arme um sie und halte sie fest.
Zu gerne würde ich etwas sagen um sie aufzuheitern.
Aber ich denke, dass einzige was sie jetzt braucht ist einfach alles raus zu lassen und jemanden, der für sie da ist.
......
Was haltet ihr von dem Buch? Hattet ihr das erwartet?
Und das Justin mit Amanda abgehauen ist? xD süss oder?
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