29.Hälst du das für die Liebe?

AMANDA

Ein neuer Uni Tag beginnt.
Ich laufe durch die Straße und fühle mich gut.
Ja, die Ferien haben mir wirklich gut getan.
Aber jetzt sind sie vorbei und ich muss mit Vollgas starten.
Mein Handy klingelt.
SMS von Jacob: 'Bin auf dem Campus.'
Ich lächle.
Wir haben uns zwei Wochen nicht gesehen, ich freue mich ihn endlich wieder zu sehen.

Als ich mich nun dem Gebäude nähere, entdecke ich ihn, aber er ist nicht alleine. Sven ist bei ihm.

Irgendwie wird mir gerade ein wenig mulmig.
Seit dem ich Sven einen Korb gegeben habe, habe ich nichts mehr von ihm gehört.
Ich hoffe das wird jetzt nicht schräg und komisch.

Auf Jacobs Gesicht bildet sich ein großes Grinsen als er mich sieht.
Ich renne ihm entgegen und wir nehmen uns in den Arm.
Wir bleiben eine Zeit lang so stehen  und dann lösen wir uns wieder voneinander.
"Hi Sven.", sage ich und möchte ihn ebenfalls zur Begrüßung umarmen. Aber er geht gleich ein schrit zurück und begrüßt mich nur mit einem kalten: "Hey".
Okay, von wegen nicht komisch.
Anscheinend sitzt ihm den Korb von mir tiefer als ich dachte.
Verlegen kratze ich mich am Hinterkopf.
Keine angenehme Situation.
"Wie geht es dir? Wie war es in den Hamptons?", fragt nun Jacob und versucht somit die peinliche Stimmung zu lockern.
"Es war bezaubernd.", sage ich begeistert. "Geremy hat ein wunderschönes Haus gemietet und wir haben wirklch zwei wunderschöne Wochen verbracht.", schwärme ich.
Es war wirklich unglaublich.
Noch nie hatte ich so schöne und vorallem luxuriöse Ferien.
Mama hat selbst auch viel Geld, aber Geremy übertrifft es um einiges.
"Aber Justin war nicht mit euch mit, oder?", fragt Jacob.
Ich schüttle den Kopf.
Leider nicht. Ich hatte mich so darauf gefreut mit ihm in den Urlaub zu fahren und die Zeit in den Hamptons zusammen zu genießen.
Dieser Urlaub hätte uns bestimmt näher gebracht.
Jeder weiß, dass man im Urlaub viel entspannter ist als zuhause.
Doch er hatte wohl andere Pläne.

Jacob steckt seine Hände in die Hosentasche und sieht mich an. "Ich dachte mir doch ich hätte mal gehört er wurde in Deutschland gesehen.", sagt er.
Ich grinse. "Die ganze Zeit kamen Nachrichten über Justin. 'Justin in Frankreich. Justin in Deutschland. Justin in Italien.'", äffe ich die Nachrichten Sprecher nach. Dann fange ich an zu lachen. "Na ja, ich hoffe er hatte so viel Spaß in seiner Europareise, dass er für einige Zeit Ruhe gibt."
Meine Freude ist gespielt.
Denn genau so oft wie Nachrichten darüber kamen wo Justin ist, so kamen auch Nachrichten darüber, dass er beim Feiern mit irgendwelchen Models auf irgendwelchen Partys gesehen wurde.
Und das ging mir schon ziemlich nahe.
"Moment mal.", kommt es von Sven der die ganze Zeit neben uns nur so da stand.
"Also habt ihr die Ferien getrennt verbracht?", fragt er verwirrt.
Ich versuche seinem Blick aus zu weichen und beachte seine Frage nicht.
"Ich muss los, mein Kurs beginnt.", sagt nun Jacob als er auf die Uhr sieht und verabschiedet sich.
"Meiner beginnt ebenfalls in zehn Minuten.", kommt es von mir.
Ich will mich auf den weg machen aber werde von Sven aufgehalten der meinen Arm festhält.
Ich schaue nach unten zu seiner Hand die auf meinem Arm ruht und sehe ihn dann fragend an.
"Ich begreife dich nicht.", sagt er und lässt nun meinen Arm los.
Ich verziehe das Gesicht. "Was meinst du?" Irgendwie blicke ich nicht ganz durch.
Doch eine Erklärung lässt nicht lange auf sich warten. "Dass du dich für Justin entschieden hast gefällt mir nicht, aber ich habe es akzeptiert. Doch jetzt erfahre ich, dass ihr garnicht zusammen seit-"
"Ich bin mit ihm zusammen.", falle ich ihm ins Wort. Dann seufze ich. "Oder jedenfalls werde ich das sein."
Ich sehe wie er das Gesicht verzieht und mich verwirrt ansieht.
Also rede ich einfach mal weiter und versuche es so zu erklären, dass er es verstehen kann.
"Wir haben eine Vereinbarung. Es gibt Dinge die noch jeder für sich alleine erledigen muss, aber sobald diese Phase abgeschlossen ist werden wir zusammen sein. Happy End.", sage ich und versuche überzeugt zu klingen, auch wenn ich mir momentan selber nicht mehr ganz sicher bin.
Sven runzelt die Stirn. "Also hast du mir nicht wegen Justin einen Korb gegeben, sonder wegen der Hoffnung in naher Zukunft mal mit ihm zusammen zu sein?"
Ich zucke mit den Schulter. "Wenn du es so ausdrücken willst."
Er kommt einen Schritt auf mich zu. "Amanda, du bist eine wunderschöne intelligente Frau und hier vor dir steht jemand der dich wirklich mag und dich kennen lernen möchte.", sagt er ernst. "Doch du wirfst das weg und lässt lieber Justin Bieber entscheiden wann er für dich bereit ist? Hälst du das für die Liebe?" Jetzt klingt er fast wütend.
Wir schauen uns beide fest in die Augen und ich stehe sprachlos da.
Seine Ansage hat mir echt die Sprache verschlagen.
"Ich muss jetzt gehen. Mein Kurs fängt gleich an.", sage ich mit zittriger Stimme und eile davon. Nein, ich renne fast. Als ob ich Angst hätte, jemand würde mich verfolgen.
Ungern gebe ich es zu, aber Svens Worte haben mich härter getroffen als ich dachte.
Kann es sein, dass ich mich ziemlich naiv verhalte?
Hat dieses ganze Warten überhaupt einen Sinn?
Zum Beispiel, während diesen Ferien hat sich Justin ganze zwei Wochen nicht bei mir gemeldet.
Ich war ständig für ihn da und er hat es nicht für nötig gehalten sich wenigstens ein Mal bei mir zu melden.
Stattdessen feierte er lieber mit irgendwelchen Models auf irgendwelchen Poolpartys.

Genervt betrete ich nun die Aula und setze mich hin.
Jetzt heißt es einfach abschalten und nicht mehr daran denken.

Als ich nach der Uni auf dem Nachhauseweg bin, schweben mir Svens Worte wieder durch den Kopf.
'Hälst du das für die Liebe?'
Ich schüttle fest meinen Kopf, als ob ich so meine Gedanken weg rütteln könnte.
War ja klar, dass ich mich in der Uni nicht konzentrieren konnte.
Meine Gedanken waren ständig woanders.

Zuhause angekommen bin ich ziemlich überrascht als ich Justin im Wohnzimmer sehe.

Er ist wieder da. Ich dachte er käme erst morgen.
Auf meinen Lippen bildet sich ein breites Lächeln und ich renne auf ihn zu.
Ich weiß nicht wieso, aber ohne es zu kontrollieren renne ich in seine Arme.
Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken und murmle: "Wie schön dich wieder zu sehen."
Doch Justin wirkt kalt.
Zwar legt er ebenfalls seine Hände um meine Hüften und murmelt: "Schön auch dich wieder zu sehen.", aber dennoch wirkt er irgendwie kalt. Irgendwie anders als sonst.
Also löse ich mich von ihm und fühle mich gerade irgendwie unwohl.
Wir stehen beide ein wenig verlegen da.

"Wir war es in den Hamptons?", fragt er mich nun.
Am liebsten würde ich ihm alles darüber erzählen.
Ihm sagen, dass es ohne ihn nur halb so lustig war.
Dass ich ihn vermisst habe und ihn gerne dort bei mir gehabt hätte.
Doch ich belasse es bei einer simplen und kurzen Antwort.
"Es war sehr schön.", sage ich. "Und bei dir in Europa?"
"Ebenfalls sehr schön.", sagt er.
Wow, was ist denn hier los?
Seit wann ist es zwischen uns so angespannt?
Wir konnten doch immer gut zusammen reden und lachen.
Wieso ist es jetzt so kühl und fremd?
Können zwei Wochen so viel verändern?
Justin zieht seine Jacke an. "Ich muss dann mal los. Bin mit den Jungs verabredet."
"Grüße sie von mir.", sage ich.
Er nickt und macht sich auf den Weg nach draußen.
Ich bleibe stehen bis er außer Sichtweite ist.
Dann lasse ich mich auf das Sofa nieder und lehne meinen Kopf zurück.
Ob er etwas mit einem von diesen Models am laufen hat und deswegen so kalt war?
Ich seufze und schließe meine Augen.
Plötzlich kommen mir wieder Svens Worte in den Sinn: 'Du lässt lieber Justin Bieber entscheiden, wann er bereit für dich ist? Hälst du das für die Liebe?'
Schlagartig öffne ich wieder die Augen.
Ob Sven wohl recht hat?
Ich meine, wer sagt mir, dass Justin jemals eine ernste Beziehung mit mir eingehen wird?
Es könnte tatsächlich sein, dass ich geduldig warte, dabei tolle Chance verpasse und schlussendlich Justin nie für eine ernste Beziehung zu haben sein wird.
Und dann? Habe ich etwas gutes verpasst nur um auf ihn zu warten.
Aber anderereits, wenn ich mich auf etwas anderes einlasse, könnte ich die Chance verlieren ihm näher zu kommen.
Obwohl, will ich wirklich darauf warten bis er das Gefühl hat, er ist für mich bereit? Und wenn es so weit ist, sollte ich einfach da sein und für ihn bereit sein?
Will ich das wirklich?

Ich seufze und schließe wieder die Augen.
......
Amanda ist ziemlich durcheinander.
Was denkt ihr über diese Situation? Hat Sven recht?
Und was ist bloss wieder mit Justin los -.-

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