19.Es ist zu spät

JUSTIN

Ich bin auf dem Weg nach Hause.
Verdammt, ich hab so ein schlechtes Gewissen Amanda gegenüber.
Wieso habe ich mich wie ein Arsch verhalten?

Ich halte vor einer Blumen Boutique und trete ein.
Die Verkäuferin sieht mich erstaunt und baff an.
So wie alle anderen auch.
Jaaaa, Justin ist in einem Blumengeschäft, einfach so.
Kriegt euch wieder ein.

"Können sie mir einen schönen Strauß zusammen legen, welcher aussagt: Es tut mir leid, ich war ein riesen Arsch?"
Die Floristin grinst und nickt.
Bekommt aber kein Wort raus.
Ich sehe schon einige Leute die beim Schaufenster stehen und rein schauen.
Einige nehmen ihr Handy raus und schießen ein par Fotos.
Krass ist das Leben eines Stars verrückt.

Als sie mir den Strauß hin hält bin ich begeistert.
Er ist wunderschön.
Ich denke er wird Amanda gefallen.
Ich bezahle und gebe ihr ein gutes Trinkgeld und ein Autogramm worum sie mich noch gebeten hat.
Jetzt heißt es schnell zurück zum Auto, bevor es hier mehr an Leute wird.

"Justin, Justin.", kreischen einge Leute als ich den Laden verlasse.
Ohne anzuhalten laufe ich direkt auf mein Auto zu und steige ein.
Jetzt ab nach Hause.

Ich betrete das Haus und laufe nach oben.
Vor Amanda's Tür bleibe ich stehen.
Man bin ich aufgeregt.
Ich habe es nicht so mit Entschuldigungen.
Aber ich muss jetzt unbedingt die richtigen Worte finde.
Ich atme tief durch und klopfe an Amanda's Tür.
Kurz darauf öffnet sie.

Sie sieht mich sprachlos an, aber ihr Blick ist emotionslos.
So kenne ich sie gar nicht.
Ich sollte jetzt aber besser beginnen und versuchen die richtigen Worte zu finden.

"Es tut mir leid.", sage ich und halte ihr den Strauß hin. "Ich habe Mist gebaut."
Zögernd nimmt sie den Strauß entgegen.
Dann sieht sie zu mir hoch.
"Es ist zu spät. Ich kann nicht länger zusehen wie du dich zu grunde richtest.", sagt sie.
"Nein, sag das bitte nicht.", kommt es von mir.
Es darf nicht zu spät sein.
Sie sieht mich traurig an.
"Ich bin dir die ganze Zeit bei gestanden, aber wie du dich veränderst, das will ich nicht mit erleben.", sagt sie.
"Es ist wegen der Tour, ich war-"
"Hör auf.", unterbricht sie mich.
Ich runzle die Stirn und schaue ihr fest in die Augen.
"Hör auf Ausreden zu suchen. Die Schuld liegt nur bei dir und bei niemandem sonst.", sagt sie ernst.
Ich schaue sie ein wenig baff an.
Ich dachte nicht, dass sie so reagieren würde.
Sie beginnt wirder mit dem reden.
"Ich habe immer an das Gute in dir geglaubt. Dein Vater hat an dich geglaubt. Nur du-",sie atmet tief durch. "Nur du hast Zweifel an dir."

Ohne ein Wort zu sagen stehe ich da und sehe sie an.
Ihre Worte treffen mich wie ein Messer in meine Brust.

Sie lässt ihren Blick zum Boden fallen.
"Das Einzige was ich wollte war...einfach nur da zu sein....dir zu helfen.", sagt sie mit zittriger Stimme. "Als du gestern gesagt hast ich würde ein auf gute Schwester machen, klang das wie das schlimmste was ich je gehört habe." beendet sie den Satz.
Ich gehe ein Stück auf sie zu und lege meine Hand auf ihre Wange.
Langsam drehe ich ihren Kopf zu mir hoch.
Dann lasse ich meine Hand fallen und nehm ihre Hand in meine.
"Amanda, bitte.", sage ich sanft.
Doch sie zieht ihre Hand weg und geht einen Schritt zurück.
Sie sieht mir fest in die Augen.
"Tut mir leid, aber es ist zu spät.", versucht sie entschlossen zu sagen.
Aber ich merke es ihr an wie sie mit den Tränen zu kämpfen hat.

Ich habe sie wirklich verletzt.

Sie drückt mir den Blumenstrauß wieder zurück in meine Arme und schließt die Tür ihres Zimmers.
Wie versteinert bleibe ich stehen.
Ich fasse es nicht. Sie hat meine Entschuldigung nicht angenommen.
Kann es denn wirklich sein, dass ich es entgültig verbockt habe?

Ich laufe in mein Zimmer und schmeiße enttäuscht die Blumen in den Abfall.
Mir wird bewusst, dass ich es mir mit allen hier verbockt habe.
Amanda will mir nicht verzeihen.
Mein Vater ist mehr als wütend auf mich.
Mein Produzent, weiß nicht ob er die Zusammenarbeit noch haben will. Was dazu geführt hat, dass mein Manager auch wütend auf mich ist.
Sogar mein bester Freund will momentan nichts mehr von mir wissen.
Ich habe es richtig verbockt.
Also gibt es nur eins was ich machen kann.

Ich öffne meinen Kleiderschrank und beginne einige sachen zu packen.
Ich werde heute Abend nach Europa fliegen.
Weg von hier, weg von all meinen Problemen.
Geld habe ich genug, also werde ich mir eine Auszeit gönnen und versuchen mein Leben zu regeln.
Ich werde versuchen mich zu ändern und wer weiß, vielleicht zu einer Person werden die jemand dann mal lieben kann.

AMANDA

Den ganzen Tag bliebe ich in meinem Zimmer eingesperrt.
Ich hätte es nicht ertragen können Justin zu sehen.
All diese Wochen habe ich mir so sehr gewünscht, dass er zur Vernunft kommt und endlich einsieht, dass er Mist gebaut hat.
Aber jetzt wo es so weit war, konnte ich es einfach nicht.
Ich konnte seine Entschuldigung nicht annehmen.
Er hat mir zu sehr weh getan und wenn ich ehrlich bin weiß ich nicht ob ich ihm überhaupt glauben kann.
Er war sehr deutlich als er mir gesagt hat, dass er meine Hilfe nicht will.
Und zu sehen wie er sich weiter kaputt macht, will ich mir nicht geben.

Ein letzter Blick in den Spiegel und dann verlasse ich mein Zimmer.
Um mich abzulenken habe ich mich mit einigen von der Uni verabredet.
Ich muss das ganze Drama um Justin vergessen und anfangen an mein Leben zu denken.

Als ich das Haus verlasse sehe ich Neymar's Auto in der Einfahrt stehen.
Komisch, was will er wohl hier?
Er steigt aus und kommt auf mich zu.

"Warum gehst du nich an dein Handy?", fragt er.
Er hat angerufen?
"Tut mir leid, es war lautlos.", antworte ich.
"Du musst mit mir mitkommen, es geht um Justin-"
"Glücklicherweise geht mich nichts mehr an, was mit Justin zu tun hat.", falle ich ihm ins Wort.
Neymar sieht mich verwirrt an.
"Wir müssen ihn aber aufhalten, er hat niemanden sonst. Er hat nur uns, nur dich.", versucht er mich zu überreden.
"Aber er will meine Hilfe nicht.", sage ich ernst. "Und jetzt entschuldige mich, aber einige aus der Uni warten auf mich.", sage ich und laufe weiter.
"Verstehe.", sagt Neymar laut. "Du willst lieber zu diesen Uni-Spießern gehören und lässt deswegen Justin im Stich."
Ich drehe mich schnell wieder um und sehe Neymar ernst an. "Die 'Uni-Spießer' wie du sie nennst, helfen mir meine Zukunft aufzubauen. Justin kann nichts anderes als sie zerstören.", sage ich laut. "Außerdem lasse ich Justin nicht im Stich. Ich versuche nur mich selbst zu retten.", füge ich ernst hinzu.
Er sieht mich ebenfalls ernst an. "Du weißt ganz genau, dass er sich bei dir entschuldigt hat und sein schlechtes Verhalten eingesehen hat."
"Das ist jetzt völlig egal.", sage ich rasch. "Es ändert nichts daran, was er stattdessen alles gemacht hat."

Neymar kommt auf mich zu und legt seine Hände auf meine Schulter. "Amanda, ich weiß wie sehr er dich verletzt hat und, dass er wirklich viel scheiße gebaut hat. Er selbst weiß es auch. Deswegen ist er gerade dabei die Stadt zu verlassen."

Was? Er verlässt die Stadt?
Nein! Denk nicht mal dran, Amanda!
Es ist mir egal.
Soll er tun und lassen was er will!

"Du weißt wie Justin ist wenn er sich etwas in den Kopf setzt! Es könnte wirklich sein, dass er untertaucht.", sagt Neymar ernst.
Er klingt wirklich besorgt.
Aber ich kann und werde nichts dagegen tun.
"Wenn dich das so fertig macht dann halte du ihn davon ab.", sage ich.
Er sieht mir fest in die Augen. "Wir wissen beide, dass du die Einzige bist die das schafft."
Ich seufze und schaue auf den Boden.
Ist das so, kann nur ich ihn zur Vernunft bringen?
Soll ich es wirklich versuchen?

"Von mir aus kannst du ihn danach für immer ignorieren. Aber ich kenne dich, ich weiß du wirst es bereuen wenn du nichts tust und er einfach sein ganzes Leben aufgibt.", redet Neymar weiter und wartet hoffnungsvoll auf eine positive Antwort von mir.

Soll ich wirklich hin gehen und versuchen ihn auf zu halten?
Aber für was? Er wird sowieso das tun was er will.
Als ob er auf mich hören würde.
Nein, diese Demütigung will ich mir nicht geben.

Aber, kann es sein dass Neymar recht hat? Werde ich es bereuen wenn ich nichts tue?
.....
:D Ich hoffe es hat euch gefallen.
Was meint ihr, soll Amanda gehen?

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