17.Wieder ärger um Justin
AMANDA
Es will einfach nicht in meinen Kopf rein was gestern mit Justin los war.
Die ganze Nacht habe ich kein Auge zu bekommen.
Er ist nicht nach Hause gekommen und er könnte sonst wo sein.
In diesem Zustand kann das ganze nur böse enden.
Ich packe meine Bücher für die Uni ein und gehe aus meinem Zimmer.
Ohne zu klopfen betrete ich Justin's Zimmer.
Es ist Leer. Das Bett wurde nicht angerührt.
Ich seufze.
Egal wie sehr ich es versuche, ich kann nicht anders als mir Sorgen zu machen.
"Guten Morgen Amanda.", kommt es von Jeremy als ich die Treppe runter laufe.
"Morgen.", sage ich höflich zurück.
Er sieht entspannt aus.
Ich dachte nach dem Justin gestern die Party hat sausen lassen würde er durch drehen.
Scheint dem nicht so, aber mal abwarten.
Ich bin mir überzeugt, dass sein Verhalten noch Folgen haben wird.
Ich nehme mir eine kleine Flasche Orangensaft aus dem Kühlschrank und gehe aus dem Haus.
Als ich aus dem Tor laufe und das Gelände verlasse, trifft mich der Schlag.
Justin steht da.
Er ist mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt, stemmt einen Fuß gegen die Wand und raucht einen Joint.
Einfach so. Auf freier Straße wo ihn jeder sehen kann.
Und vorallem, wie sieht er den wieder aus?
"Willst du das dich jemand sieht?", frage ich während ich wütend auf ihn zu laufe.
"Ich grüße dich auch Liebling.", sagt er gelassen und nimmt noch einen Zug.
Er sieht richtig schlimm aus. Als hätte er die ganze Nacht durch gefeiert.
Ich versuche ihm den Joint aus der Hand zu nehmen. Aber vergebens.
"Leg das Ding weg!", fordere ich ihn auf.
"Du hast das Zauberwort nicht gesagt.", antwortet er.
Ich versuche völlig ruhig zu bleiben.
"Was machst du hier eigentlich? Du müsstest in irgendeinem Hotel ohnmächtig sein oder dir die Seele raus kotzen.", sage ich.
Ich werde von einem Blitz abgelenkt und merke wie Justin Fotografiert wird.
Verdammt!
"Komm mit." Ich Packe ihn am Arm und ziehe ihn ins Haus.
Wir laufen durch den Garten und bleiben vor der Haustür stehen.
"Sieh mich an.", sage ich und drehe mit meiner Hand sein Gesicht zu mir.
Die Kälte in seine Augen lässt mich erstarren.
Sie funkeln nicht mehr so wie sonst.
Sie sind matt und kalt.
"Wer bist du?", frage ich mit fester Stimme.
Denn der Kerl der mich geraden ansieht, dieser ist nicht der Justin den ich kenne.
"Sag mir nicht, dass es das ist wonach es aussieht."
Diese Stimme lässt mich wie Eis erstarren.
Jeremy steht vor uns.
"Ins Haus. SOFORT!", sagt er laut.
Das rein laufen lässt mein Herz so fest klopfen, dass ich das Gefühl habe es springt mir gleich aus der Brust.
Justin hingegen ist noch genauso kalt und gleichgültig wie vorhin.
Als wir stehen bleiben fahre ich mir nervös durch die Haare.
"Wie kannst du nur auf öffentlicher Straße Marihuana rauchen?", fährt Jeremy ihn an.
"Es war Hasch um genau zu sein.", korrigiert ihn Justin.
"Hört sofort auf.", sage ich laut und beide sehen zu mir rüber.
Ich habe das Gefühl, dass Herz schlägt mir bis zum Hals hoch.
Das wird böse enden, ich fühle es.
Ich Atme tief durch und wende meinen Blick zu Jeremy.
"Ich denke es ist eindeutig das Justin momentan nicht in der Lage ist zwischen richtig und falsch zu unterscheiden. Wir müssen ihm helfen und nicht verurteilen.", sage ich und hoffe darauf, dass Jeremy sich einsichtig zeigt.
Da stehen wir nun alle drei und schweigen.
Jeremy vergräbt seine Hände in den Hosentaschen und sieht zu Justin. "Kannst du mir versprechen, dass so erwas nicht wieder vor kommt?", fragt er mit einem ernsten Tonfall.
Ich kneife meine Augen zusammen.
Bitte sag ja! Bitte sag ja!
Justin holt eine kleine Dose aus seiner Hosentasche und öffnet sie.
"Für dich Dad, tue ich doch alles.", sagt er un nimmt sich einen Joint raus.
Ich kann nicht anders als baff da zu stehen.
Justin zündet ihn sich an und geht aus dem Haus.
Auch Jeremy verlässt wütend den Raum.
Ach herrje, was ist nur los mit ihm? Wieso treibt er es so weit?
Er kann doch nicht so respektlos mit seinem Vater umgehen.
Ich kann ihm jetzt nicht hinterher weil ich zur Uni muss, aber nach der Uni werde ich sehen was ich tun kann.
Wie ich schon dachte, konnte ich mich nicht ein bisschen konzentrieren.
Egal wie sehr ich mich anstrengte, dieser Justin schwebt die ganze Zeit in meinem Kopf rum.
Deshalb stehe ich jetzt vor der Trainingshalle von Neymar und warte darauf, dass er raus kommt.
Ich habe ihm vorhin geschrieben, dass wir reden müssen.
Als er nun endlich raus kommt, laufe ich ihm entgegen.
"Hey, was gibt es den so dringendes?", fragt er.
"Hast du Justin heute schon gesehen?", frage ich aufgeregt.
"Nein."
"Warst du gestern Abend mit ihm noch aus?"
"Nein, auch nicht. Wieso?", will er wissen.
Ich seufze.
"Sein Vater hat ihn heute beim Hasch rauchen erwischt. Er wollte das mit Justin klären und zu sagen es ist schlecht gelaufen, wäre eine richtige Untertreibung.", erkläre ich ihm. "Neymar ich mache mir Sorgen."
Neymar legt mir die Arme auf meine Schulter. "Amanda, so ist Justin. Er lässt irgendwo Dampf ab und in ein paar Tagen taucht er mit ein paar Gehirnzellen weniger wieder auf.", will er mich beruhigen.
Doch ich weiß, dass es dieses Mal anders als sonst ist.
Ich sehe Neymar in die Augen.
"Ja du hast recht, er ist immer wieder mal abgehauen, hat Party gemacht. Aber er kam wieder. Sauber und ordentlich angezogen. Aber diesmal, als ich in seine Augen sah-", ich mache eine kurze Pause um meinen Tränen nicht freien Lauf zu lassen. Rede aber mit zittriger Stimme weiter. "...da konnte ich den alten Justin nicht mehr finden."
Neymar's Miene wird sofort ernst. "Du machst dir wirklich Sorgen."
Ich nicke.
"Okay, ich werde versuchen heraus zu finden was los ist und werde dir dann bescheid geben.", versichert er mir.
"Danke.", sage ich und lasse mich von ihm in den Arm nehmen.
Zu Hause angekommen, ist Justin natürlich wieder nicht da.
Ich lege meine Tasche in meinem Zimmer ab und lasse mir ein Bad ein.
Ich lege mich in die Badewanne und lasse mit meinem Handy Musik aus meiner Playlist laufen, schließe die Augen und versuche zu entspannen.
Als die Musik plötzlich aus geht, sehe ich auf mein Handy und kann feststellen, dass eine Nachricht von Neymar gekommen ist:
'Er ist im Secrete. Hier die Adresse von dem Club.'
Wie ein Blitz flitze ich aus der Badewanne und ziehe mich an.
Noch nie habe ich so schnell das Haus verlassen.
Als ich dann mit dem Taxi vor dem Club ankomme, bleibe ich ein bisschen baff stehen.
Es ist ein Strip Club.
Soll ich da wirklich rein?
Nach kurzem überlegen beschließe ich, nun den Club zu betreten.
Ich fühle mich hier richtig unwohl und fehl am Platz.
Gedämpftes licht, halb nackte Frauen und alle starren mich an.
Da es noch früh am Abend ist, sind noch nicht so viele Männer da.
Das ist gut so, denn so konnte ich Justin schnell finden.
Er sitzt auf einem Sofa und hat zwei Stripperinen die in seinen Armen liegen.
Als ich vor ihm stehe sieht er mich ein wenig überrascht an.
"Lady's.", sagt er zu den Stripperinnen gerichtet. "Lasst uns mal kurz alleine."
Die beiden stehen auf und gehen fort.
Er sieht immer noch so was von fertig aus.
"Du solltest nach Hause kommen-"
"Ich will nicht nach Hause.", fällt er mir ins Wort.
"Dann fahr ins Hotel.", sage ich rasch. "Hier ist es schreklich.", füge ich ernst hinzu.
Justin grinst. "Das ist aber unhöflich."
"Justin hör auf. Das alles bringt doch nichts, das bist nicht du-"
"Falsch.", fällt er mir wieder ins Wort. "Ich sag dir mal was. Mein Vater ist vielleicht ein Arschloch, aber er ist der Einzige der genau weiß wer ich bin. Und jetzt werde ich sein wer ich bin. Es wird Zeit, dass du in der Realität ankommst.", sagt er kühl.
Sein Blick ist fest auf meinen gerichtet.
"Ich glaube dir kein Wort.", sage ich mit fester Stimme.
"Das ist dein Problem.", sagt er mit einem frechen Grinsen im Gesicht.
"Wars das jetzt? Oder willst du mir wieder eine Predigt darüber halten, dass wir eine Familie sind?"
Das ist einer der wenigen Momente in denen ich sprachlos da stehe.
Aber ich weiß wirklich nicht was ich noch sagen könnte um ihn zur Vernunft zu bringen.
Ich habe doch alles versucht.
Es ist vorbei.
"Mr. Bieber, die Tänzerin wäre dann so weit.", werden wir von einer Frau gestört.
Justin steht auf.
"Entschuldige mich, aber ein Tänzchen wartet auf mich.", sagt er und geht fort.
Ziemlich aufgewühlt und perplex verlasse ich den Club und steige in das erste Taxi, dass ich finden kann.
Auf meinem Handy habe ich eine Nachricht von Neymar.
'Wie ist es gelaufen?'
Ich: 'Furchtbar'
Ich lehne meinen Kopf auf dem Sitz zurück.
Wer weiß, vielleicht hat Justin recht und er ist wirklich so.
Vielleicht sollte ich tatsächlich in der Realität ankommen und die Dinge so sehen wie sie sind.
Ich dachte wirklich ich hätte etwas gutes, etwas besseres in Justin entdeckt.
Aber vielleicht habe ich mich nur getäuscht und sollte die Warheit einfach akzeptieren.
Zu Hause angekommen, konnte ich mich erst mal mit Hausaufgaben ablenken.
Drei Stunden habe ich über meinen Büchern gesessen und merke, dass ich jetzt dringend eine Pause brauche.
Ich laufe in die Küche und mache mir einen Tee.
Es ist schon 22:00 Uhr.
Die Uni übertreibt es ab und zu mit Hausaufgaben.
Aber ich wusste worauf ich mich einlassen würde.
Ich trinke meinen Tee aus und lösche das Licht in der Küche.
Jetzt wird es Zeit ins Bett zu gehen.
Ich bin dabei die Treppe hoch zu laufen, als ich Lärm im Flur höre.
Abrupt bleibe ich stehen.
Das ist doch nicht....nein...das kann nicht sein.
Doch die Neugier lässt mich wieder nach unten laufen um zu sehen wer da ist.
Ich kann mein erstaunen nicht verbergen als ich Neymar sehen.
Wieso ist er um diese Uhrzeit hier?
"Hei Neymar, wieso bist du hier?"
Er kratzt sich am Hinterkopf. "Ich weiß nicht. Ist Justin da?"
"Nein.", sage ich kopfschüttelnd. "Was ist los? Ist alles in Ordnung?"
Er verschränkt unruhig seine Finger und löst sie wieder.
"Ich laufe seit einer Stunde hier in der Gegend rum und habe diesen einen Gedanken.", sagt er nun.
Ich ziehe die Augenbraue hoch. "Der Gedanke wieso du hier in der Gegend rum läufst wenn du auf der anderen Seite der Stadt wohnst?", frage ich und grinse.
Doch er bleibt ernst und kommt einen Schritt auf mich zu.
"Was ist wenn meine Schwester und Jacob recht hatten. Was wenn es einen anderen Grund gibt wieso wir das mit der Freundschaft verheimlichen wollen?"
Ich ziehe die Augenbraue erneut hoch. "Ach ja und warum?"
Neymar sieht mir direkt in die Augen.
"Um glaubhaft abstreiten zu können, dass da mehr zwischen uns ist. Aber nicht vor anderen, sondern vor uns."
Ich weite meine Augen und beiße mir nervös auf die Lippen.
"Ich denke du solltest lieber wieder gehen.", sage ich, denn ich fühle mich nicht bereit diese Unterhaltung zu führen.
Neymar schüttelt aber den Kopf.
"Nein. Nicht bevor ich weiß, dass die Beiden sich geirrt haben und das da nichts zwischen uns ist.", sagt er ernst.
"Ich versichere es dir.", sage ich rasch.
Doch ich bin mir meiner Worte selber nicht ganz sicher.
Er kommt mir näher und streicht mir mit der Hand über meinen Arm.
Ich spüre wie ich ein bisschen nervös werde.
Mein Herz pumpt wie verrückt.
"So wie es aussieht willst du auf eine Art Test hinaus.", sage ich verlegen. "Was schwebt dir vor?"
Er sieht mich mit seinen wunderschönen grünen Augen fest an. "Nur EIN Kuss! Dann weiß ich was Sache ist.", sagt er mit sanfter Stimme.
Mein Herz pumpt schneller. Doch ich zeige mich gelassen.
"Damit komme ich klar.", sage ich und zucke mit den Schultern.
Er wird mich jetzt küssen.
Neymar wird MICH küssen!
Er geht mit seiner Hand zu meiner Wange. Erst streift er drüber, dann mit den Finger über meine Lippen.
Man, wieso braucht er so lange.
Er beginnt mich richtig nervös zu machen.
Ich seufze laut. "Echt Neymar, du machst so ne riesen Geschichte aus der Sache."
Das gesagt, packe ich mit beiden Händen sein Gesicht, ziehe ihn zu mir und presse meine Lippen auf seine.
Es ist passiert.
Wir küssen uns.
....
Was denkt ich von Justin? Er ist momentan ziemlich schlimm geworden.
Und zwischen Neymar und Amanda, Was denkt ihr wie es da aus geht? :)
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