14.Ein ziemlich schräger Abend
AMANDA
Irgendwie freue ich mich darauf Rick heute Abend zu sehen.
Es wird bestimmt ein toller Abend.
Ich habe mir etwas schickes angezogen und packe mir zwei drei Sachen zusammen.
"Bist du so weit?", ruft Neymar, der gerade mein Zimmer betritt.
"Ja, gleich."
"Was wird das?", fragt er und zeigt auf meine Tasche.
"Ich packe einige Sachen zum übernachten. Für den Fall, dass es zu einem One Night Stand kommt.", erkläre ich.
Neymar sieht mich an als ob er sich verhört hätte. "Du bist nicht der Typ für einen One Night Stand. Du bist viel zu anhänglich. Sei mal ehrlich, ist das Justin's Idee?", er zieht die Augenbraue hoch.
"Nein." sage ich rasch. "Es ist meine Idee. Ich will einen One Night Stand probieren."
Neymar sieht mich immer noch mit hoch gezogener Augenbraue an. "Ich weiß nicht wieso, aber ich bin mir sicher es ist Justin's Schuld."
Ich rolle mit den Augen.
Justin hat damit wirklich nichts zu tun.
Auch wenn es kaum zu glauben ist.
"Hast du wenigstens für Schutz gesorgt?", fragt er.
Ich ziehe aus meiner Tasche Kondome raus, die alle wie ein Band an einander kleben.
Ihm bleibt der Mund offen. "Hast du vor mit einer ganzen Armee zu schlafen?"
Ich lache laut drauf los.
"Ein normaler Mann schafft vielleicht drei Mal pro Nacht.", fährt er fort.
"Bewegt euch, wir wollen los.", schreit Justin.
Na dann, gehen wir.
Beim Club angekommen sehen wir auch schon Rick der auf uns wartet.
Ich begrüße ihn und stelle ihm gleich die Jungs vor.
"Ich fasse es nicht, dass ich mit Justin, Neymar und Lewis feiern gehe. Abgefahren.", sagt Rick begeistert.
"Oh ja, wie abgefahren.", kommt es kühl von Justin.
Ich zwicke ihm in den Arm.
"Aua.", schreit er und reibt sich die Stelle. "Was hast du für ein Problem?"
"Benimm dich, du Miesepeter.", sage ich und ermahne ihn mit dem Finger.
Als wir den Club betreten bin ich begeistert über die Lounge die die Jungs reserviert haben.
Wir reden, wir tanzen und haben ne menge Spaß.
Das läuft doch wie geschmiert! Ein Monat, pääh, das kriege ich locker hin.
Nach einiger Zeit sind Rick und ich endlich alleine und können uns unterhalten.
Aber zu meinem Bedauern, muss ich etwas schreckliches feststellen.
"...und dann meinte ich zu meiner Mutter, scheiß drauf! Ich werd einfach Straßenkünstler."
Er denkt wahrscheinlich ich höre ihm aufmerksam zu.
Aber die Warheit ist, ich bin so etwas von sprachlos.
"Weißt du, die meisten Leute sehen eine Wand und sehen dabei nur eine Wand.", fährt er fort. "Ich aber sehe eine Wand und sehe dabei eine Ziege in einem Rucksack. Oder einen Ninja, der einen Cheesburger isst.."
Oh man, bei was für einen Typen bin ich hier gelandet.
"....oder ein gechilltes Alien."
"Na wer sieht denn kein gechilltes Alien, ist meine Frage.", sage ich ironisch.
"Eine menge Leute.", gibt er von sich. "Das ist echt traurig. Hast du Tatoos?"
Na prima, von einem unnötigen Thema, zum anderen.
"Nein.", antworte ich gelangweilt. Aber es scheint ihm nicht aufzufallen.
"Ich hab sieben." Er steht auf und zieht sein Shirt hoch.
"Oh Gott!", sage ich und sehe mich um, ob uns jemand ansieht.
Was tut er denn da?
Er zeigt mit dem Finger auf einen Stern. "Die Schrift habe ich selbst designt.", sagt er stolz.
Ich schaue ihn baff an. "Es ist ein Stern!", gebe ich als Antwort.
Was denn bitte für eine Schrift?
"Hör zu, ich muss mal kurz zu meinen Freunden. Bin gleich wieder da.", sage ich und stehe auf.
Ich gehe auf Justin zu und nehme ihn mir zur Seite.
"Justin, ich möchte aus der Wette aussteigen. Er ist genau genommen, schlimmer geht es nicht."
Justin grinst und lehnt sich gegen die Wand. "Das Date scheint nicht gut zu laufen."
"Ich weiß was du denkst.", sage ich rasch. "Aber es hat nichts damit zu tun. Ich kann mich auf keinen Fall einen Monat mit ihm treffen. Ich halte es nicht mal fünf Minuten mit ihm aus."
"Verstehe.", sagt er und verschränkt die Arme vor mir.
"Also lass mich bitte aus der Wette aussteigen."
"Du sagst viele Worte...aber das einzige was ich höre ist 'Er hat kein Geld und nichts im Leben erreicht'.", macht er sich lustig.
"Nein! Das ist überhaupt nicht der Grund!", sage ich überzeugt.
"Du scheinst ziemlich oberflächlich zu handeln, Amanda Sommer.", sagt er noch immer belustigt.
"Was geht Leute?", fragt Rick der gerade auf uns zu kommt.
Justin legt seine Hand auf Rick's Schulter. "Sag mal Rick, hast du daran gedacht dieses hübsche Mädchen um ein zweites Date zu bitten?"
Ich werfe Justin einen tödlichen Blick zu. Er aber, scheint sich richtig zu amüsieren.
"Oh ja und ob.", sagt Rick begeistert.
Oh nein! Ich muss mir was einfallen lassen.
"Dummerweise verreise ich den ganzen nächsten Monat.", sage ich nun.
"Voll wahr?", kommt es von Rick.
"Ja, voll wahr.", mache ich ihn nach. "Aber wir können uns danach für ein nächstes Date treffen. Das wäre dann unser ein monatiges Jubiläum.", grinse ich.
Dann schaue ich zu Justin und ziehe die Augenbraue hoch.
"Du verreist doch garnicht.", lässt mich mein 'lieber' Stiefbruder auffliegen. "Du vergisst immer wieder, dass du Zeit hast. Es wurde ja abgesagt."
Ich schaue ihn wütend an. "Und DU, vergisst immer wieder, dass es dann wieder aktuell wurde! Du standest nicht im E-Mail Verteiler."
"Du verreist garnicht.", höre ich Rick sagen.
"Ach herrje.", seufze ich. Na was solls. "Nein. Ehrlich gesagt, denke ich nicht, dass wir uns nochmal sehen sollten.", gestehe ich nun.
"Es ist wegen meinem Lebensstil nicht wahr?", fragt er traurig. "Das schreckt immer jede Frau ab."
"Nein, es ist nicht wegen deinem Lebensstil.", sage ich rasch. "Krieg das jetzt bitte nicht in den falschen Hals. Aber es liegt an deiner Persönlichkeit und allem was du so bist."
Er sagt nichts dazu, sondern geht einfach.
Na wunderbar!
"Wow.", kommt es von Lewis. "Du weißt wie man Menschen verletzt."
Ich kann nicht mal etwas dagegen sagen, denn es stimmt.
Ich habe mich wie ein Arschloch benommen.
Ich setze mich bei den Jungs an den Tisch und trinke aus Justin's Bier, der mich nur blöd ansieht aber nichts dazu sagt.
"Ich dachte ich wäre besser als ihr. Aber schlussendlich mache ich auch nur oberflächliche Vergleiche.", gestehe ich und lehne meine Stirn auf meine Hände.
"So ist es nun mal. Wir sind alle so.", sagt Neymar.
Ich richte mich schnell wieder auf. "Verdammt, wir sind alle nicht perfekt!", sage ich laut.
"Rede für dich, Amanda.", sagt Justin und grinst.
Ich schaue zu ihm rüber. "Justin, wir haben alle Mängel. Wir sind alle Freaks.", sage ich nun und stehe auf. "Ich wusste es! Ich bin doch besser als ihr.", sage ich begeistert. "Danke für eure Hilfe das zu erkennen. Ich muss jetzt dringend Rick suchen.", sage ich und flitze aus dem Club.
Während mich die drei wie eine Verrückte anstarren.
Er hat mir vorhin erzählt, dass er hier in der Nähe wohnt. Also laufe ich um die Blocks und versuche ihn zu finden.
Als ich die Suche fast aufgeben will, sehe ich ihn.
Er ist mit einem Mädchen am rum knutschen.
Ich stehe vor ihnen und verschränke die Arme.
Als er mich bemerkt sieht er ziemlich erschrocken aus.
"Sag mir nicht, dass du ne Freundin hast?", fragt das Mädchen aufgebracht.
"Nein, das ist nur eine Freundin.", sagt er.
"Na dann lasse ich euch mal. Du hast ja meine Nummer. Ruf mich an.", zwinkert sie ihm zu.
"Das geht aber schnell bei dir.", sage ich als das Mädchen weg ist.
"Ach vergiss die Kleine.", sagt er. "Was meinst du, wenn wir zu mir gehen und ein bisschen Spaß haben?"
"Nein! Ganz bestimmt nicht!", sage ich ernst.
Er verzieht das Gesicht. "Wieso bist du dann her gekommen?"
Ich grinse und schaue zu Boden. "Keine Ahnung. Ich hatte ein schlechtes Gewissen weil ich vorhin so gemein war. Aber ich merke gerade, dass du ein sehr komplizierter Mensch bist. Aber weißt du was, ich bin froh dir begegnet zu sein.", dann muss ich grinsen. "Keine Ahnung warum. Aber ich bin froh. Machs gut Rick.", sage ich und laufe lachend davon.
Man das war heute so was von schräg.
So was kann aber auch nur mir passieren.
Als ich zu Hause ankomme ist es sehr ruhig.
Entweder sind alle schon im Bett, oder nicht zu Hause.
Ich möchte gerade in mein Zimmer, als Neymar die Treppe rauf kommt.
"Hey, schon zurück?", fragt er.
"Du hattest recht.", sage ich und er sieht mich fragend aber lächelnd an.
"Ich bin nicht der Typ für einen One Night Stand.", gestehe ich.
"Amanda, dein erster One Night Stand sollte nicht mit einem völlig fremden sein." erklärt er mir. "Such dir jemanden den du kennst und der keine große Geschichte aus der Sache macht."
"Ich werde es mir merken.", sage ich.
Er streckt die Arme aus. "Na komm her.", sagt er und umarmt mich.
Irgendwie fühlt sich seine Umarmung gut an. Genau das, was ich jetzt brauche.
"Du riechst gut.", sage ich.
"Das ist wohl mein neues After Shave.", sagt er lächelnd.
Mmmh, riecht richtig männlich und frisch.
Wir lösen uns wieder.
"Also gute Nacht.", sagt er und betritt das Gästezimmer.
Er übernachtet also hier.
Ich öffne meine Tür, bleibe aber dann doch stehen.
Neymar's Worte schwirren in meinem Kopf herum. 'Such dir jemanden, den du kennst und der keine große Geschichte aus der Sache macht'!
Ich kann nicht genau erklären wieso, aber ich laufe zu Neymar's Tür und bleibe davor stehen.
Ich atme tief ein und aus.
Neymar ist süß, er ist immer lieb und er wird keine große Sache daraus machen. Er ist der perfekte Mann für meinen ersten One Night Stand.
Ich werde es tun, ich ziehe es durch.
Aber wieso bin ich so nervös?
Oh gott nein! Ich kann das nicht.
Auf was für Ideen komme ich eigentlich?
Ich lasse es lieber!
"Amanda, was machst du denn da?", höre ich eine vertraute Stimme fragen.
Ich schrecke auf und meine Tasche fällt zu Boden.
Blöderweise fallen mir alle Kondome aus der Tasche raus und Justin schaut geschockt zu Boden, während ich mich bücke und sie total verlegen wieder ein sammle.
"Du wolltest doch nicht...."
"Nein.", falle ich ihm ins Wort
"Mit Neymar?", stottert er.
"Nein.", sage ich wieder rasch.
Er bückt sich und hilft mir die Kondome wieder ein zu sammeln.
"Oh mein Gott! Was ist denn in dich gefahren? Und wieso hast du so viele Kondome?", sagt er.
"Pssst! Nicht so laut.", flüstere ich.
Mir wäre das total peinlich wenn jetzt Neymar aus dem Zimmer kommt.
Justin ist immer noch Baff. "Man braucht höchstens zwei oder drei! Aber nicht so viele!"
Das ist mir so unangenehm.
Ich wünsche mir so sehr, dass sich der Boden öffnet, ich hinein springen kann und dort warten, bis alles vorbei ist.
Als alle wieder eingesammelt sind, stehe ich auf.
Man, das ist mir so unendlich peinlich.
Justin packt mich um die Taille und nimmt mich Huckepack.
"Aah.", kreische ich total überrumpelt und erschrocken. Aber dennoch nicht all zu laut, damit Neymar das ganze nicht mit bekommt..
"Lass mich sofort wieder runter.", fahre ich an.
"Du wirst keinen Sex mit Neymar haben. Das lasse ich nicht zu.", sagt er und bringt mich in mein Zimmer.
Ohne ein Wort zu sagen lässt er mich wieder runter.
Seine Arme sind immer noch um meiner Taille und ich bin noch immer fest an ihn gepresst.
Doch schnell löst er sich.
Das war irgendwie komisch.
"Justin.", rufe ich als er mein Zimmer verlassen will.
"Das bleibt unter uns. Okay?", Ich hoffe er zeigt sich einsichtig.
"Ja.", sagt er. "Und vergiss die blöde Wette. Gute Nacht.", er schließt die Tür hinter sich und ich bleibe wie versteinert stehen.
Was? Er hätte mich erpressen können, aber er tut es nicht?
Er hat die Wette gewonnen und lässt es einfach sein?
Oh ja, dieser Abend ist mehr als nur schräg.
....
Justin wollte nicht das Amanda mit Neymar schläft😂😂😂
Wie fandet ihr das Kapitel?
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