11.Der Traum von Yale
AMANDA
Ziemlich aufgeregt stehe ich vor der Tür der Frau des Yale Rektors.
Jacob meinte ich solle doch mit der 15 Jährigen Tochter ein wenig Zeit verbringen. Das könnte mir bei der Entscheidung einige Plus Punkte geben.
Also hat er alles für mich organisiert.
Als ich klingle, bittet mich die Haushältnerin rein und begleitet mich zum Wohnzimmer.
Ich bin sehr erstaunt wie edel alles aussieht.
Ich bin, seit meine Mutter mit Jeremy Bieber zusammen ist, langsam an Luxus gewohnt.
Aber das ist eine andere Art von Luxus. Nicht modern sondern eher wertvoll und antik.
"Du musst Amanda sein, schön dich kennen zu lernen.", kommt es von Misses Rose.
Wir schütteln uns die Hand.
"Lucy Schatz, komm mal bitte her.", ruft sie.
Ein junges Mädchen kommt auf uns zu.
Das muss die Tochter sein.
Sie sieht sehr niedlich aus mit ihrem knielangem Pünktchen Kleid und dem Haarreifen.
"Das ist Amanda, sie wird heute mit dir ins Kino gehen.", das gesagt dreht sich misses Rose zu mir. "Ich muss jetzt los. Ich hole sie dann um 23 Uhr bei dir ab.", verabschidet sie sich.
Lucy hat darauf bestanden sich vorher noch umziehen zu gehen.
Ich warte jetzt schon seit einer halben Stunde auf sie. Was treibt sie nur so lange?
"Meine Mutter ist weg, oder?", ruft sie.
"Schon lange.", rufe ich zurück.
Mir bleibt der Atem stehen als eine aufgetakelte Lucy in einem kurzen mini Kleid vor mir steht.
Schlagartig stehe ich auf.
Wo ist das süße Mädchen von vorhin bloß hin? Das sieht eher aus wie eine Nutte.
"Ach du meine Güte.", ist alles was ich raus bekomme.
Sie sieht mich breit grinsend an. "Also.", beginnt sie zu reden. "Jennifer, eine Klassenkameradin von mir, gibt die ganze Zeit damit an, dass sie ein Date mit dem Football Kaptain hat. Sie sagt sie wird heute ihre Jungfräulichkeit verlieren."
Ich lege ihr sanft meine Hand auf den Mund. "Hör auf, ich will kein Wort mehr hören."
Ziemlich entsetzt nimmt sie meine Hand wieder weg. "Da wir heute Abend ausgehen, werden wir ja sehen wer zuerst ihre du weißt schon was verliert."
Wütend packe ich sie am Arm. "Oder wir fragen mal deine Mutter was sie von dem Ganzen hier hält."
Sie zieht ihren Arm wieder weg und sieht mich wütend an. "Ach bitte, ich weiß wie dringend du nach Yale willst. Also entweder du hilfst mir, oder ich erzähle meinem Vater, du hättest mich in einen Club gebracht und betrunken gemacht."
Herausvordernd zieht sie die Augenbraue hoch und sieht mich an.
Ach du scheiße.
In was für eine Situation bin ich denn jetzt schon wieder hinein geraten?
Und wessen Schuld ist das? Jacobs!
Zum Glück konnte ich Lucy davon überzeugen erst zu mir zu fahren, damit ich mich auch umziehen kann.
Habe dann gleich Jacob geschrieben er soll sich zu mir beeilen.
Er hat mich in diese Situation gebracht und er wird mich da auch wieder raus bringen.
Zu Hause angekommen sage ich ihr sie soll kurz im Wohnzimmer warten, während ich nach oben in mein Zimmer eile, wo Jacob schon auf mich wartet.
Ich stürme durch die Tür. "Herzlichen Glückwunsch Jacob. Deinetwegen kann ich Yale entgültig vergessen.", fahre ich ihn an.
Er sieht mich ratlos an. "Ich weiß nicht wovon du sprichst."
"Von Lucy! Die sich vorgenommen hat, während meiner Aufsicht ihre Jungfräulichkeit zu verlieren.", mache ich ihm deutlich.
Als erstes muss er lachen, aber als er meinen ernsten Blick sieht, vergeht ihm das Lachen ganz schnell.
"Besorge ich ihr keinen Kerl, zerstört sie meinen Ruf beim Rektor!", rede ich weiter.
Ziemlich sprachlos sieht er mich an.
Dass er nichts dazu sagt macht mich wütend.
"Konzentrier dich Jacob, du hast mich da rein geritten. Wegen Lucy's Libido versaue ich mir doch nicht Yale!", fahre ich ihn wieder an.
"Ich habe eine Idee.",sagt er und steht auf. "Geh mit ihr zu dieser Benefiz Veranstaltung von deinem Stiefvater. Schnell wird es 23 Uhr und sie wird abgeholt. Du sagst ihr dann einfach du wusstest nicht wie langweilig es dort ist.", schlägt er begeistert vor.
Lucy stürmt in mein Zimmer rein. "Ich habe im Internet gesehen, dass es einen coolen Club hier in der Gegend gibt.", sagt sie und ich werfe Jacob einen wütenden Blick zu.
Danach wende ich mich wieder zu Lucy.
"Hör mal, Lucy, willst du wirklich deine Unschuld an einen ganz gewöhnlichen Kerl verlieren, der dich wahrscheinlich dabei auch noch filmt?" Sie sieht mich fragend an.
"Willst du Jennifer wirklich eifersüchtig machen? Verliere deine Unschuld an einem Promi!", sage ich überzeugt und ziehe Lucy's Aufmerksamkeit auf mich.
"Und wo finde ich so jemanden?", will sie wissen.
Jacob grinst. "Na, zum Glück kennen Amanda und ich uns dabei aus."
Erfolg!
Lucy wartet wieder im Wohnzimmer, ich trödele beim umziehen, damit die Zeit vergeht und dann gehen wir zu dieser langweiligen Veranstaltung.
Wer weiß, vielleicht komme ich doch noch gut aus dieser ganzen Geschichte raus.
Umgezogen laufen wir nach unten,
aber keine Spur von Lucy ist zu sehen.
"Amanda hi.", kommt es von Neymar.
"Hey, was machst du denn hier?", frage ich lächelnd.
"Ich war mit Justin aus. Habe ihn nach Hause gefahren und gehe jetzt wieder."
"Ach so. Hör mal, hast du ein Mädchen hier irgendwo gesehen?" Als ich das sage ändert sich seine Miene.
Was ist hier los?
"Ist es wichtig?", will er wissen.
"Ja und wie!", sage ich aufgeregt.
Oh mein Gott, ich befürchte schlimmes.
"Sie hat soeben mit Justin das Haus verlassen.", sagt er behutsam.
Auf einmal werde ich kreide bleich und ich habe das Gefühl ich kippe gleich um.
"Hei, alles gut?", fragt Neymar.
"Schreib ihm er soll sofort wieder her kommen.", sage ich laut.
Ziemlich erschrocken und verwirrt zieht Neymar sein Handy raus und beginnt zu schreiben, während ich ihn versuche anzurufen.
Verdammter Justin Bieber!
Wehe er versaut mir alles.
Aufgeregt laufe ich hin und her.
"Schreib ihm ne SMS.", sage ich zu Neymar.
"Ich habe ihm schon fünf geschickt.", sagt er.
"Dann schreib ihm noch eine. Bevor er die Kleine flach legt und ich Yale entgültig vergessen kann!", sage ich aufgeregt.
Das wars! Ich kann Yale vergessen.
Bye Bye mein großer Traum! Es ist vorbei!
Ich höre Schritte uns hoffe inständig das es Justin ist!
Und genau der ist es. Aber alleine.
Wütend laufe ich auf ihn zu.
"Was hast du mit ihr gemacht?", schreie ich ihn an und gebe ihm einen leichten Schubs.
"Hey, ganz ruhig.", kommt es von ihm, "Die Kleine ist verrückt! Sie wollte das ich sie entjungfere!"
"Oh, Frauen die leicht rum zu kriegen sind, deine lieblings Frauen.", fahre ich ihn an.
Er sieht mich ernst an. "Tja, ich weiß es ist schwer zu glauben, aber ich bevorzuge Frauen die volljährig sind. Ich bin doch nicht blöd und mache mich strafbar!"
Wir schweigen alle, aber die Stimmung ist sehr angespannt.
"Ich kann dir sagen wo sie hin ist, dann kannst du sie abholen.", sagt Justin gelassen.
Na wenigstens weiß er wo sie ist.
"Kommt mit.", sage ich.
"Ich kann nicht.", höre ich Jacob sagen.
Ich glaube ich habe mich verhört.
"Wegen dir bin ich in dieser Situation, also wirst du gefälligst mit kommen. Alle drei!", sage ich wütend und schnipse mit den Fingern. "Abmarsch."
Glücklicherweise hören sie tatsächlich auf mich und helfen mir.
Wir steigen in Neymar's Auto und fahren zu dem Club.
Ich hoffe nur, dass wir nicht zu spät kommen.
Im Club angekommen müssen wir nicht lange suchen.
Wir sehen sie auf dem Schoß eines Jungen sitzen.
"Sie verliert keine Zeit.", sage ich entsetzt und laufe auf die beiden zu.
Ich packe sie am Arm und ziehe sie von diesem Kerl runter. "Du kommst mit mir mit."
"Hey, was soll das.", sagt der Typ ziemlich wütend und steht auf.
Justin kommt auf uns zu und stößt ihn leicht zurück. "Die Party ist vorbei.", sagt er und sieht ihm ernst in die Augen.
"Schon gut man.", sagt der Kerl und geht fort.
Krass, der ist so voll, dass er nicht mal Justin und Neymar erkannt hat.
Na ja, wenigstens haben wir sie gefunden bevor es zu spät war.
Während der ganzen Rückfahrt schmollt sie und sagt kein Wort.
Keiner von und sagt irgendetwas.
Als wir zu Hause ankommen öffnet Lucy die Autotür und steigt wütend aus.
"Danke, dass ihr mir geholfen habt.", sage ich zu den drei Jungs.
"Nicht der Rede wert.", kommt es von Neymar.
"Deine kleine Jungfrau will wieder weg.", sagt Justin mit einem breiten Grinsen.
"Oh." Ich eile raus und renne ihr hinterher. "Lucy, Lucy warte."
"Was willst du denn noch?", fährt sie mich an. "Du hast gewonnen! Du, meine Mutter, Jennifer-"
"Du kleine Irre. Was redest du denn da!", unterbreche ich sie. "Dein erstes Mal sollte nicht wegen einem dummen Wettbewerb mit Jennifer dem Football Flittchen sein! Es sollte mit jemandem sein, den du liebst." Beim letzten Satz wird der Klang meiner Stimme weicher.
Ich sehe Justin, Neymar und Jacob auf uns zu kommen.
"Und glaub mir, es gibt andere Wege die Aufmerksamkeit deiner Mutter auf dich zu ziehen!" Damit habe ich ins Schwarze getroffen, denn Lucy sieht mich erschrocken an. "Nein, hier geht es nur um Jennifer.", sagt sie rasch.
"Mach mir nichts vor.", kommt es von mir. "Ich kenn mich mit egozentrischen Müttern aus. Meine Mutter kennt bis heute nicht mal einen meiner Lehrer. Sie vergisst immer wieder meinen Geburtstag und ist immer nur mit dem Schreiben ihrer Bücher beschäftigt. Aber weißt du was? Ich habe endlich begriffen, dass es nicht an mir liegt. Genau so wie es nicht an dir liegt."
Sie sieht mich dieses Mal mit anderen Augen an.
Nicht mehr wütend, sondern eher traurig.
"Meine Mutter sagt immer wir würden etwas zusammen unternehmen. Mutter Tochter Sachen machen. Aber schlussendlich kommen wir dann nie dazu.", sagt sie traurig.
"Dann must du ihr das sagen.", sage ich. Dann sehe ich sie grinsend an. "Und BITTE, versuch solchen Kerle wie dem in der Bar, aus dem Weg zu gehen."
Sie fängt an zu lachen. "Danke dafür. Der Kerl war echt widerlich."
Sie nimmt mich in den Arm und wir beginnen zu lachen.
"Oh ja, das war er.", sage ich.
Die Jungs schauen uns berührt zu.
Oh Gott, das ist keine Soap oder so.
Sie sollen sich mal wie Männer verhalten.
"Was ist hier los?",hören wir rufen.
Mist! Lucy's Mutter!
"Ihr erwartet doch nicht, dass ich glaube ihr wärt in diesem Outfit ins Kino gegangen.", sagt sie wütend als sie näher kommt.
"Mama, bitte, es war nicht Amanda's Schuld."
"Steig sofort ins Auto ein.", wird sie unterbrochen.
Als Lucy nun einsteigt sieht mich Misses Rose wütend an. "Was war dein Plan? Meine Tochter zu beeindrucken damit du beim Rektor punkten kannst? Ich habe schlechte Nachrichten für dich, Miss Summer. Du bist nicht geeignet für Yale.", sagt sie und mustert mich von oben nach unten.
Justin kommt wütend näher. "Ist das ihr scheiß Ernst? Eine bessere können sie gar nicht finden."
Ich halte ihm am Arm fest. "Schon gut.", flüstere ich ihm zu.
"Mom, es war nicht Amanda's Schuld.", kommt es wieder von Lucy die gerade aus dem Auto steigt.
"Warte im Auto.", sagt Misses Rose wütend.
"Amanda wollte mir nur helfen!"
"Willst du mich etwa belehren?", fragt sie diesmal laut. "Kein Wunder, dass es mir keinen Spaß macht mit dir Zeit zu verbringen."
Ich weite meine Augen.
Das war ein Schlag mitten ins Gesicht, selbst für mich.
Lucy steigt wieder zurück ins Auto, aber ich stattdessen schaue zu Misses Rose und zwar voller Abscheu.
"Wie gesagt, Yale ist für Sie gestrichen.", gibt sie von sich und läuft zum Auto.
"Sie haben eine wundervolle Tochter.", sage ich und erreiche damit, dass sie stehen bleibt und zu mir sieht.
"Sie sollten sich um sie kümmern. Sonst werden sie sie bald verlieren."
Das gesagt betrete ich das Haus und renne in mein Zimmer.
Ich lasse mich gleich auf's Bett fallen und lege meinen Kopf zwischen den Kissen.
Obwohl ich richtig traurig bin, dass mein Traum von Yale, anscheinend Geschichte ist, macht es mich noch trauriger erlebt zu haben, was Lucy durch machen muss.
Als ich ein komisches Geräusch im Flur höre, spitze ich meine Ohren. Dennoch kann ich nur ein nuscheln hören.
Also stehe ich auf und lege mein Ohr auf die Tür.
"Das ist nicht gut! Sie ist ganz bestimmt am weinen.", höre ich Justin sagen. Darauf Antwortet Jacob. "Ich hasse es wenn sie weint. Das macht mich krank."
"Los, wir müssen das beheben, wir müssen etwas tun Jungs.", kommt es von Neymar.
"Ich denke sie braucht ihre Ruhe.", sagt Justin.
"Sie braucht, dass wir ihr darüber hin weg helfen.", erwidert Neymar.
"Aber sie braucht nicht UNS!", kommt es wieder von Justin.
Okay, das reicht.
Ich öffne die Tür und die drei sehen mich unschuldig an.
Mit einer Hand halte ich noch die Klinke und die andere lege ich auf meine Hüfte. "Ich sage euch wie das läuft. Ihr bemitleidet mich nicht! Vor allem du Neymar! Hör auf mich mit diesen kuller Augen anzusehen."
Er gibt sein bestes um normal zu wirken. Was ihm nicht gelingt.
"Es ist nur eine Uni. Ich bleibe bei meiner oder finde eine andere-"
"Du wirst einen Haufen Uni's finden Amanda, das verspreche ich dir.", fällt mir Jacob ins Wort.
Ich ziehe die Augenbraue hoch. "Ihr geht jetzt und macht mit eurem Abend weiter."
Das gesagt, schließe ich die Tür und lasse mich auf's Bett fallen.
Langsam beginne ich das Ganze zu realisieren.
Das wars also mit Yale.
Mein Traum ist geplatzt.
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