Ein Teenager sein
Ein Teenager sein ist komisch.
Gestern lachst du noch mit deinen Freunden in der Schule und Morgen bist du plötzlich ein Azubi und machst deine Ausbildung. Alle erwarten von dir das du erwachsen bist und dich dementsprechend so verhältst.
Am Samstagmorgen erzählst du deiner Mutter was dich auf der Arbeit nervt und dein Stiefvater regt sich darüber auf das du, als Azubi kein Recht hast zu jammern.
Vor allem, weil dein Bürojob ja überhaupt nicht körperlich anstrengend sei und sich ja alle während der Arbeit konzentrieren müssen. “Lehrjahre sind keine Herrenjahre” sagt er. Doch eigentlich bist du nur überfordert, weil du so plötzlich von deiner Schulwoche auf eine 40 Stundenwoche umsteigen musst.
Du hast kaum noch Zeit für deine Freunde, weil du nebenbei noch für die Berufsschule lernst und zur Nachhilfe gehst. Und danach noch Freunde treffen? Vergiss es. Vielleicht einmal in der Woche. Weil du musst ja auch noch im Haushalt helfen, auf deine kleinen Geschwister aufpassen und dann hast du auch noch andere Hobbys die du schon viel zu lange vernachlässigt hast.
Deine Familie nervt dich plötzlich. Aber warum? Eigentlich willst du nicht das sie dich nerven. Du willst sie wieder genauso lieben wie noch vor ein paar Monaten. Alles, was du willst, ist kichernd im Bett zu liegen und von deinem Opa lächelnd zugedeckt werden. Doch er ist seit fast 2 Jahren tot und du bist keine 5 Jahre mehr. Du bist jetzt 16.
Du kannst dich nicht entscheiden, was du im Leben erreichen möchtest. Du willst alle Erwartungen deiner Familie erfüllen. Doch eigentlich willst du auch reisen und vielleicht Auswandern. Möchte ich Kinder oder lieber nicht? Diese Frage stellst du dir jeden Tag.
Du bist plötzlich mit allem überfordert und fällst jeden Abend tot ins Bett, nur um am nächsten Morgen 4:30 Uhr deinen Wecker ausdrücken zu müssen und zu denken „Jetzt geht das schon wieder von vorne los…“
Und das alles nur, weil du jetzt ein Teenager bist.
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