-Funkeln-

Es klopfte an der Tür.
Da ich meine Kleidung inzwischen anhatte weil ich eben duschen war machte ich die Tür auf und sah einem lächelnden Milliardär ins Gesicht.
,,Du bist angezogen! Wie schön.",gab er als ersten Kommentar ironisch ab, was mich leicht schmunzeln ließ.
,,Also?"
Erwartend zog ich die Augenbrauen hoch.
,,Also was?",fragte er und stellte sich dabei blöd.
,,Tonyyyyyyy. Möchtest du mir jetzt diesen besonderen Ort zeigen? Simon ist bei seinen neuen Freunden."
Jetzt nickte er bevor er sich umdrehte und nach draußen lief.
Als wir in der Küche geredet haben heute Morgen hatte er mir nämlich von einem Ort irgendwo auf diesem Grundstück erzählt, dem er mir unbedingt zeigen wollte.
Ich hatte zwar keine Ahnung warum das unbedingt sein musste wenn Simon weg war aber trotzdem war ich interessiert.
,,Und...Gibt es noch etwas das du darüber sagen möchtest?",hakte ich mal nach während wir an den ganzen Hecken vorbei um das Haus liefen.
,,Naja, es ist etwas was ich eigentlich mit Pepper teilen wollte. Sie hat sich von mir getrennt.",den letzten Satz konnte ich nur schwer verstehen.
Das erklärte sein Verhalten in der Bar letzte Nacht.
,,Wegen mir, richtig?"
Als wir an der Hauswand entlang liefen hielt er plötzlich an und tastete die Wand ab.
An einer bestimmten Stelle ließ er seine Hand kurz und dann öffnete sich sowas wie ein Geheimgang oder sowas.
,,Sie mochte es nicht das wir so viel in letzter Zeit miteinander gemacht haben. Auch das ich dir geholfen habe.",erklärte er und sah zu mir.
,,Und das ich es natürlich noch weiterhin tun werde.",fügte er hinzu bevor er den Gang betrat.
Als ich mich davor stellte sah ich wie viele Lichter angingen und das es aussah wie ein langer Gang.
Es war ein langer Gang.
,,Kommst du oder willst du da draußen Wurzeln schlagen?!",rief er woraufhin ich ebenfalls durch den langen Gang lief.
Lächelnd ließ er mir den Vortritt zu einer Tür.
,,Ein Gentlemen bist du auch noch. Das überrascht mich aber.",witzelte ich bevor ich die Tür öffnete.
Meine Augen weiteten sich.
Ich stand auf einer riesigen Klippe mit dem schönsten Ausblick den man haben kann.
Tony stellte sich neben mich.
,,Sag mir einen Ort an den du schon immer wolltest.",sagte er dann wie aus dem Nichts während wir uns in die Augen sahen.
,,Vielleicht etwas kitschig aber...Paris."
Er lachte.
,,Wirklich? Du kannst dir jeden Ort der Welt aussuchen und nimmst Paris?",lachte er mich aus.
Doch dann stellte er sich hinter mich und flüsterte in mein Ohr:,,Schließe deine Augen."
Ohne weiter zu fragen tat ich es und spürte kurz später wie sich etwas um meine Augen legte.
Eine Augenbinde.
Nach ein paar Sekunden in denen ich hier gespannt stand, nahm er die Augenbinde ab.

Es war das Wunderschönste, was ich je gesehen hatte.
Die Wände und sogar der Boden unter uns sah aus als stünden wir direkt auf dem Eiffelturm und hatten die perfekte Sicht auf Paris.
Und es war Nacht.
Die Sterne funkelten im dunklen Himmel wie Glitzer auf schwarzem Papier.
,,Du bist verrückt!",lachte ich geschockt und bestaunte dieses unechte Wunder.
Jetzt stellte er sich wieder neben mich und nahm meine Hand während er sich die Aussicht mit mir ansah.
,,Sowas könnte mir kein anderer Mensch bieten.",hauchte ich und drehte meinen Blick langsam zu ihm.
Als ich ihm wieder in die Augen sah, durchfuhren mich wieder diese Blitze.
Es war magnetisierend.
Das Licht von der unechten Aussicht und der strahlenden Nacht, seine Augen die wie die Sterne glitzernden, die sich über uns befanden...
,,Du weißt aber schon, dass wir nicht wirklich auf dem Eiffelturm stehen oder?",fragte er dann und hörte nicht auf mich mit seinen großen, braunen Augen in den Bann zu ziehen.
,,Ja. Aber ist das so schlimm?"
Ganz langsam steuerten unsere Köpfe aufeinander zu und ich schloss meine Augen.
Doch da kam nichts.
Er ließ meine Hand los und ich merkte wie normales Licht anging.
,,Was sollte das Jade?!"
Ich drehte mich zu ihm.
,,Was sollte was? War ich derjenige, der mir diesen Zauberraum zeigen wollte?!",entgegnete ich jetzt etwas aufgebracht.
,,Zwischen uns darf nichts sein! Das letzte Nacht war nur weil wir betrunken waren! Das hatte nichts zu bedeuten!",fuhr er mich wieder an.
,,Tony dass weiß ich. Und dass zwischen uns nichts sein darf auch..."
Er fuhr sich durch die Haare und kam zu mir.
,,Du bist toll. Aber wenn ihr euch wegen dem Haus entschieden habt und alles mit dem Umzug fertig ist, werden wir uns eh nicht mehr sehen! Also müssen wir uns jetzt einfach zusammenreißen."
Nachdem er das klargestellt hatte verschwand er.
Aber mal ehrlich, erwartet er, dass wir das Haus wollen oder warum hat er nicht angesprochen was ist wenn ich in Kalifornien mit Simon bleiben will?
Und hat er gerade etwa zugegeben, dass er Interesse an mir hat?
Habe ich etwa Interesse an ihm?!
Oh man...
Mit Schuldgefühlen verließ auch ich den Raum und lief den langen Gang entlang.
Wie konnte ich nur so dumm sein?
Ich bin verdammt nochmal verheiratet!
Moment...Ich bin verheiratet...
,,Tony!",rief ich laut und rannte ihm hinterher.
Er blieb vor dem Eingang der Villa stehen und sah zu mir.
Moment....erkannte ich da etwa eine Träne auf seiner Wange?
,,Was?",entgegnete er in genervten Ton.
,,Mir...ist eingefallen, dass ich noch verheiratet bin. Das heißt, wenn ich die Scheidung einreiche, können wir-"
Er unterbrach mich wütend:,,Nein Jade! Hast du mir nicht zugehört?! Das mit uns beiden wird nichts! Und jetzt lass mich in Ruhe Jade! Dein Verhalten ist sowasvon uneinsichtig!"
Danach ging er schnaubend zu seinem Wagen und fuhr davon bevor ich überhaupt etwas sagen konnte.
Eigentlich wollte ich sagen:,,...wenn ich die Scheidung einreiche, können wir das Haus in Kalifornien verkaufen und hier einziehen...

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