Kapitel 64


Ich sitze hier und bin völlig zerstört,jeder noch so kleine Hoffnungsschimmer ist verloren,aber dennoch bin ich nicht gesprungen.Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist,aber es kommt mir wie eine Ewigkeit vor.

Mittlerweile sitze ich nicht mehr in Alexˋs Armen sondern auf den Beifahrersitz eines Streifenwagens.Im Moment wäre es mir lieber verhaftet worden zu sein,als die Tatsache, dass wir zu Phil fahren.Es hört sich wahrscheinlich wahnsinnig undankbar an ,aber im Moment möchte ich wirklich nicht zu Phil.Wie soll ich ihm denn ,nach all dem noch unter die Augen treten? Ich habe ihn enttäuscht und er wird sich die Schuld für alles geben,dabei war er der einzige Grund warum ich nicht gesprungen bin.

Stephan redet schon seit gefühlten Stunden auf mich ein ,dass wir Phil sagen müssen was vorgefallen ist,aber ich bin da ganz anderer Meinung.

Plötzlich kommt der Wagen zum stehen um mein Puls beginnt zu jagen,ich weiß das nichts dabei ist durch diese Tür zu gehen,aber der Gedanke an Philˋs enttäuschte Augen bringt mich um.Das Stephan mir die Tür geöffnet hat,bekomme ich garnicht richtig mit.Es ist, als säße ich einer riesigen Kugel aus Watte ,die es mir unmöglich macht auf irgendetwas zu reagieren.Herr Sindera versucht durch fuchtelnde Handbewegungen meine Aufmerksamkeit zu erlangen, was aber nicht wirklich funktioniert.

Er deutet mir das ich aufsteigen soll,aber mein Körper ist wie aus Glas,so als könne er durch die kleinste Bewegung in tausend Teile zerspringen.Irgendwann gibt Stephan auf und zieht mich, mehr oder weniger,aus dem Wagen heraus.Von Stephan gestützt,gehe och zur Tür und ehe ich den Klingelknopf drücken kann,wird die Tür auch schon mit einem kräftigen Ruck aufgerissen.

„O MEIN GOTT SOPHIE,wo zur Hölle warst du,ich habe mir solche Sorgen gemacht".
Philˋs laute Stimme lässt mich kurz zusammenzucken,er hat sich wegen mir Sorgen gemacht,ich bin einfach ein so schlechter Mensch.Ich hätte doch springen sollen,dann wäre er mich endlich los.
„Phil ,ich glaube wir sollten das drinnen besprechen."
Herr Funke scheint jetzt erst zu bemerken,dass Stephan in Uniform hinter mir steht und tritt völlig perplex einen Schritt zur Seite.

Drinnen angekommen,werde ich direkt von Stephan auf die Coach geschoben,wo Phil sofort meinen Puls checkt.Viel bekomme ich davon aber nicht mehr mit,denn es dauert nur ein paar Sekunden ,bis mich die Erschöpfung in ihre Tiefe zieht.

Sicht Stephan

„Phil ich glaube wir sollten mal zusammen in die Küche gehen"
Ich weiß das es ihn fertig machen wird,aber er muss es wissen,es wäre nicht richtig von mir ihm das zu verschweigen.Es macht mich selbst völlig fertig ,dass ich ihn verletzten muss und wenn es einen anderen Weg gäbe würde ich ihn sofort nutzen,aber leider gibt es denn nicht.

Mein Kumpel macht uns beiden einen Kaffee und setzt sich zu mir an den Tisch.
„Was ist passiert?"
„Wir haben Sophie gefunden und wieder zu dir gebracht"
Phil schaut mich verwirrt an.
„Das ist mir schon klar,aber wo zur Hölle habt ihr sie gefunden?"
Es fällt mir unsagbar schwer ihm dabei in die Augen zu schauen,weshalb ich einen Punkt hinter ihm anvisiere.
„Auf eine Brücke,aber bitte reg dich nicht auf.Sie ist vernünftig gewesen und von allein wieder runter gekommen."
„BITTE WAS,ICH SOLL MICH NICHT AUFREGEN"
Die Beherrschung zu behalten fällt ihm sichtlich schwer,was ich absolut nachvollziehen kann,jedoch schafft er es sich wieder ein wenig zu beruhigen.
„Es ist alles meine Schuld",sagt Phil mit weinerlicher Stimme.
„Es ist nicht deine Schuld,du kannst nichts dafür.Ganz im Gegenteil,du warst der eigentliche Grund, warum sie nicht gesprungen ist."
Mit einem überraschten Gesichtsausdruck ,schaut er zu mir rüber.

Gern würde ich noch eine Weile mit ihm reden,um mir sicher zu sein das es ihm gut geht,aber wenn mein Chef rauskommt das ich in meiner Dienstzeit,mit einem Freund rede,bekomme ich ein mächtiges Problem.
„Na gut ,ich muss leider wieder los.Mach dir nicht so viele Gedanken und rede noch einmal mit Sophie ,wenn sie wieder wach ist."
Aufmunternd drücke ich Philˋs Schulter und gehe wieder zum Auto.

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