Kapitel 37



Vor ein paar Minuten war ich noch festentschlossen zu ihr zu gehen doch jetzt war die Angst extrem groß,Ich haderte mit mir ob ich zu ihr gehen soll oder nicht aber dan kam der Gendanke das ich es dem Mädchen von damals und Sophie schuldig bin ,also drückte ich die Türklinke runter und betrat den Raum.

Als ich die Tür wieder hinter mir geschlossen habe schweift mein Blick über Sophie.Der Anblick lässt mir das Blut in der Adern gefrieren,ihr lebloser Körper liegt in mitten von vielen Kabeln und Schläuchen ,die von ihrem Körper abgehen ,in dem weißen Krankenbett.Ich habe schon soviel ,in meiner Kariere als Notarzt gesehen doch dieser Anblick trifft mich härter und schwerer als alles davor.

Unfähig zu einer Reaktion stehe ich mitten in dem kleinen Raum und starre auf ihren Körper,sie tut mir so wahnsinnig leid ,ICH hätte besser aufpassen müssen ,ICH hätte darauf bestehen müssen das sie mir sagt wer dieser Typ ist,ICH hätte das alles verhindern können.Wie in Trance bewege ich mich zu ihrem Bett und lasse mich auf den kleinen weißen Plastikstuhl neben ihrem Bett fallen.Vorsichtig nehme  ich ihre Hand in meine,sie ist kalt und liegt leblos in meiner, das lässt bei mir alle Dämme brechen und die ersten Tränen tropfen auf die weiße Bettdecke.Je länger ich neben ihr sitze desto mehr reißen mich meine Emotionen mit und ich versinke in einem Meer aus Tränen.Ich mache mir so viele Vorwürfe und habe so viele Schuldgefühle das ,dass alles  mich in einen ewigen Schlund zieht.Ich weiß nicht warum aber in der kurzen Zeit habe ich eine solche Verbindung zu Sophie aufgebaut das ich fast das Gefühl habe sie ist meine eigene Tochter,was das ganze nicht besser macht.Mit dem Kopf in ihrer Bettdecke vergraben gebe ich mich meinen Emotionen ausnahmslos hin und weine eine gefühlte Ewigkeit.Es gab nur diesen einen Gedanken der meinen Kopf immer wieder hallt „ICH HABE VERSAGT" ,wie sehr ich es auch versuchte diesen Gedanken zu verdrängen ,er kam immer wieder und war extrem präsent.

Irgendwann bekam ich kaum noch Luft was aber meine Emotionen nicht stoppte,erst als die Erschöpfung so groß wird das ich nicht mehr kann hören die Tränen auf.Ich versuchte mit aller macht gegen die Erschöpfung anzukämpfen doch sie gewann und ich schlief ein.

Durch ein rütteln an meiner Schulter werde ich wieder wach,und richte mich murrend auf,mein Nacken schmerzt und droht mich umzubringen,was aber nebensächlich ist  als ich
realisiere WO und vorfallen WARUM ich hier bin.Hinter mir steht  Alex und sieht mich mit einem mitfühlenden Blick an. „Na komm das wird schon wieder,aber du solltest wirklich nachhause du siehst ziemlich fertig aus" Tief in meinem inneren weiß ich das er recht hat aber der Gedanke Sophie hier allein zurück zulassen zerreißt mir das Herz.

Da Alex zu merken scheint das ich mich nicht von allein in Bewegung setzte schiebt er  mich mehr oder weniger aus dem Raum. „Ist Stephan in der Wg?" ,verwirrt über diese Frage sehe den Herrn Hetkamp  an. „Guck nicht so ,du denkst doch nicht das ich dich  in diesem Zustand allein nachhause fahren lasse"
„Ich kann eh nicht fahren da mein Auto noch auf der Wache ist ,aber ich werde laufen so kann ich meinen Kopf noch etwas frei bekommen",An Alexˋs Blick kann ich sehen das es ihm nicht wirklich recht ist doch er läßt mich gehen.

Ich wollte nur noch allein sein weshalb ich statt nachhause zu gehen zu der Bank wo ich mit Sophie gesessen hatte gehe.Dort angekommen lasse ich mich auf das harte Holz nieder und starre auf den Rhein.Da es schon fast dunkel draußen war,laufen auch nicht viele Menschen um mich herum so dass es ganz ruhig ist.Die Ruhe hielt jedoch nicht lange an da mein Handy zu klingeln beginnt,da ich aber keine Lust auf irgendwelche Gespräche habe drücke ich den Anruf weg und schalte mein Handy aus.Ich genieße die Ruhe die der Fluss ausstrahlt doch meine Gedanken schweifen immer zu Sophie ab.Ich finde es einfach so schrecklich das ihr so etwas passiert,ich als Arzt wusste das es das Risiko einer Alkoholvergiftung gab doch das es so schlimm ist hätte ich nie erwartet.

In dieser schwierigen Zeit braucht Sophie ihre Mutter mehr als je zuvor doch sie macht sich nicht einmal die Mühe ins Krankenhaus zu kommen.Wie kann einer Mutter nur so egal sein das ihr Kind im Krankenhaus liegt?Ich verstehe einfach nicht wie man so kalt sein kann,jetzt verstehe ich auch warum Sophie so schlecht von ihrer Mutter denkt auch wenn sie es nie direkt gesagt hätte,konnte man es in ihrer Haltung und ihrem Gesicht erkennen.

Die Verzweiflung wächst langsam zu Wut.
WUT AUF SOPHIES MUTTER,
WUT AUF DIESEN TYPEN
UND VOR ALLEM
WUT AUF MICH SELBST.

Ich konnte nicht anderes als mit meiner rechten Hand eine Faust zu machen und so hart wie ich nur konnte gegen die Bank zu schlagen.Das dadurch meine Hand extrem wehtat und leicht blau wurde gab mir nur noch mehr Bestätigung in meiner Wut und ich wollte erneut auf die Bank einschlagen doch zwei weiche  Hände schaffen es meinen Arm zurückzuhalten.

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