Kapitel 39.2: Kiam für SchoggoGuchen ✔

»Bist du denn bereit dafür?«, fragte Liam mich freudestrahlend, aber er versuchte dennoch seine Gefühle ein bisschen im Zaun zu halten. »Ganz ehrlich?«, fragte ich ihn und atmete tief durch, bis er nickte, »Ich weiß es nicht genau.« Ich schaute in die Runde und blickte dann zur Kirche. War ich denn schon wirklich bereit dafür? 

»Wenn wir es abbrechen sollen, sag bescheid! Dann machen wir das sofort.«, sagte er und legte eine Hand auf meine Schulter und holte mich damit aus meiner Grübelei. »Nein, das ist Quatsch.«, meinte ich und schüttelte den Kopf. Niemand wollte das die Hochzeit abgesagt wurde, also sollte ich das auch nicht wollen, auch wenn ich Gefühlstechnisch noch nicht so weit war. 

»Kim, ich meine das Ernst, wenn du noch nicht so weit bist, möchte ich dich auch nicht dazu drängen. Ich habe erst gesehen was es aus dir macht, wenn man dich zu etwas drängt.«, meinte er und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. »Ohja, aber Louis ist auch daran Schuld. Mach dir nichts draus.«, meinte ich und blickte nochmal in die Kirche. »In Ordnung, lass uns rein gehen.« Er stellte sich hinter mich und mit einem kleinen Ruck bewegte sich mein Rollstuhl in die Richtung, in der mich in ein paar Wochen, mein Vater auch schieben würde. 

Vor der Kirche war eine kleine Rampe angebracht worden, für den Fall das Rollstuhlfahrer in die Kirche wollten. Für mich war das heute Goldwert, auch wenn ich glaubte, dass nicht alle über diese Entscheidung glücklich waren. Ein paar Jugendliche hatten vor einer Woche die Kirche verwüstet und zwei Rollstühle hinein geworfen um dagegen zu protestieren, dass die Kirche für Rollstuhlfahrer frei zugänglich wurde. Für Menschen, die ein schweres Schicksal erlitten, war dies der pure Albtraum und auch ich, als ich das hörte, war kurz davor, die Kirche zu wechseln. Wer wusste schon ob an meiner Hochzeit alles glatt ging, wenn doch die ganze Welt dies verhindern wollte. 

Liam schob mich in die Kirche hinein und zu dem Becken mit Weihwasser, damit wir uns bekreuzigen konnten. Liam sprach ein stummes Gebet, als er ein Kreuz auf seine Stirn malte. In der Zeit, schaute ich mir bereits an, was vorbereitet wurde. Heute war unser Wedding Planer anwesend, um uns zu zeigen, wie er die Kirche dekorieren wollte, bloß fehlte von ihm noch jede Spur. 

»Vielleicht hätten wir wohl doch die kleine Kathedrale nehmen sollen.«, meinte Liam ehrfürchtig als er mich zwischen den Hundert Sitzreihen schob. »Sie wollten es imposant haben, Sie bekommst es.«, trällerte unser Wedding Planer hinter uns und erschien in einem Nu direkt vor mir. »Das glückliche Brautpaar, wie geht es Ihnen, Miss Tomlinson, Mr. Payne?«, begrüßte er uns und gab mir die Hand. »Hallo Mr. Moore.«, grinste ich. Ausgerechnet wir hatten den Schwulen erwischt, was mir generell nichts ausmachte, bloß diese ständige gute Laune, ging mir doch auf die Nerven. 

»Wie geht es Ihnen?«, fragte Liam und reichte ihm ebenfalls die Hand. »Sehr gut, sehr gut. Aber wichtiger ist es doch, dass Ihnen gefällt was ich hier gezaubert habe.«, meinte er lächelnd. »Ja genau, darum geht es.«, stimmte ich ihm zu und er lief bereits los und sprach wild drauf los. Ich ignorierte ihn nur noch, weil ich sonst wieder nervlich am Ende war. Gott sei Dank wusste Liam, dass ich irgendwann die Nerven verlor. 

Wir liefen in den kleinen Nebenraum, in den extra paar Bänke rein gebracht wurden um die Deko der Sitzbänke zu zeigen. Paar Staffeleien mit Leinwänden, auf denen mehrere Plakate drauf gepinnt wurden, wie er sich die Deko vorstelle in der ganzen Kirche, samt Eingang. Er schwafelte einfach weiter drauf los und stellte sich vor die Sitzbänke und sprach über diese. 

»Miss Tomlinson, wie sehen Sie das?«, fragte Mr. Moore und zeigte auf die verschiedenen Sitzbänke. Ich blickte ihn irritiert an und verstand die Welt nicht mehr, was wollte denn der jetzt schon wieder von mir. »Entschuldigung, ich hab nicht zu gehört. Um was ging es?«, fragte ich ihn und lächelte, damit er sich nicht ganz bescheuert vor kam. »Ich hab gerade erklärt, dass die vier Bänke ein Vorschlag wären die ich mir gut vorstellen könnte, aber Sie müssen das letzte Ok geben.«, erklärte er mir und setzte sich auf eine der Bänke. Liam hatte sich auch auf einer nieder gelassen und blickte mich erwartungsvoll an. »Du hast schon dein Favorit?«, fragte ich ihn und schubste mich an um  zu den Sitzbänken zu gelangen. »Jap, aber was sagst du?«

»Lass mich mal schauen.«, meinte ich und rollte um die vier Bänke rum. Zwei waren mit Blumen befüllt und zwei aber nur mit Stoffen arrangiert. Ich schaute mir zuerst die mit den Blumen an, denn das war die wahrscheinlichste Variante die wir nehmen würden. Die erste Sitzreihe war mit weißen und roten Rosen arrangiert und zeigten wie gut diese zusammen passten. Insgeheim wettete ich bereits, dass dieses Liams Favorit war. Die nächste Reihe war mit ähnlichen Farben ausgestattet nur mit anderen Blumenarten. Mein Rollstuhl führte ich zu den anderen beiden Reihen und blickte sie kurz an, verwarf sie aber jedoch gleich, da sie definitiv nicht das waren, was ich mir vorstellte. 

»Und?«, fragte Mr. Moore und schaute mich lächelnd an. »Ich hab meine Entscheidung auch getroffen, Liam, die mit Stoff fallen definitiv raus!«, sagte ich und schaute dabei noch kurz unseren Planer an, der kurz traurig zu den beiden Sitzreihen blickte, dann aber in die Hände klatschte und zu den anderen beiden Bänken ging. »Welche von beiden?«, fragte er und schaute meinen Verlobten an. »Welchen Wunsch haben Sie, Mr. Payne?«, fragte er und Liam blickte fasziniert zu der Reihe mit den Rosen. »Die hier.«, antwortete er und ich grinste »Indem Fall ist das hier beschlossene Sache, wir nehmen diese Sitzreihe.«, sagte ich lächelnd und fuhr zu Liam rüber und küsste ihn. 

»In Ordnung, reden wir doch über den Rest, wie die Kirche gestaltet wird.«, meinte er lächelnd und schaute zu den Aufstellern mit den Plakaten und zeigte auf die erste. »Hier sind drei verschiedene Arten, die zu den Sitzbänken passen würden, was gefällt Ihnen denn?« Wir blickten die verschiedenen Bilder an und schauten uns durch die Angebote, jedoch war es wirklich viel Arbeit und ich wünschte mir insgeheim, dass wir schon verheiratet waren und es nicht erst machen müssten. 

Es waren einige Tage vergangen in denen nichts passiert war, aber heute würde ich mein Hochzeitskleid aussuchen können. Hoffnungen machte ich mir gar keine, um nicht zu enttäuscht davon zu sein, falls etwas schief ging und ich kein Kleid fand. Deshalb feierte ich auch nicht so arg wie meine Mum, Lilly - meine Stylistin-, und Perrie von Little Mix, da wir uns langsam anfreundeten. Extra für diesen Anlass, hatte uns Louis eine Partylimuosine gemietet in der es gerade heiß her ging, ich konnte aber einfach nicht mitfeiern wie die anderen drei. Ich machte mir eher Gedanken über alles und saß schweigend am Fenster und schaute hinaus und betrachtete die Leute die an mir vorbei zischten. 

»Hey, ist alles in Ordnung, Süße?«, fragte meine Mum und wurde leiser um nicht alle drauf aufmerksam zu machen, dass irgendetwas nicht stimmte. »Ich mache mir Sorgen, dass ich kein gescheites Kleid finde und Liam keine gute Frau bin.«, meinte ich und die Tränen bahnten sich an, ohne das ich daran etwas ändern konnte. »Warum glaubst du denn diesen Schwachsinn? Du wirst ein tolles Kleid finden, und auch die perfekte Frau sein für ihn, sonst wärt ihr wohl kaum noch zusammen, oder nicht?«

»Was ist, wenn er das bereits bereut? Wenn er mich gar nicht mehr Heiraten will?«, flüsterte ich als auch die anderen beide langsam leiser wurden und somit vermutlich bald jedes Wort verstehen würden. »Dann ... «, Mum stoppte als auch sie die plötzliche Stille bemerkte und schaute die beiden mitfahrenden mit einem undefinierbaren Blick an. Jedoch verstanden sie ihn und fingen sofort an, weiter zu feiern, damit meine Mutter wieder mit mir sprechen konnte. »Dann hätte er doch schon längst alles abgeblasen. Was machst du dir eigentlich für Sorgen? Du bist doch sonst nicht so!« Da hatte sie definitiv recht, außer die Sache mit dem Singen, da hatte ich mich auch so angestellt.

»Ich glaube ja, dass die ganze Sache mit dem Singen, dich so fertig gemacht hat. Du bist nicht mehr meine kleine Kämpferin.«, seufzte Mum und schaute mich traurig an. Die Aussage traf mich tief und brachte in mir etwas zum zerbrechen, aber auch zum kämpfen. Wollte ich so klanglos und still aufgeben und rum jammern? Die Hater hatten mich schon nicht klein bekommen, wieso glaubte ich jetzt das so eine mickrige Hochzeit das schaffte? Ich war eine Tomlinson und würde definitiv kämpfen dafür, dass ich und Liam ein Paar waren und wir heiraten, dafür das ich meine Ängste endlich vergrub und dafür, dass mich alle einfach mal am Arsch lecken konnten, die etwas dagegen zu melden hatten!

»Du hast Recht Mum, ich sollte wieder anfangen zu kämpfen! Reich mir mal jemand einen Sekt!«, rief ich in die Mitte und sah wie Perrie und Lilly sich kurz erstaunt anschauten, mir aber dann ein Sektglas in die Hand drückten, dass ich mit einem Zug leerte. »Auf diesen Tag Mädels!«, schrie ich feierwütig und grölte nun ein paar Lieder endlich mit. Ob meine Mum das bezwecken wollte, war mir unklar, aber ich freute mich darüber, endlich auszubrechen. 

Als der Wagen hielt, schaute ich traurig zu dem Fahrer, da ich noch nicht hinaus wollte. Wollte ich mir das Desaster echt schon antun? Lilly, Perrie und meine Mum stiegen bereits aus und warteten draußen auf mich. Ich schloss kurz die Augen, atmete tief durch und fügte ein stummes Gebet hinzu, dass an Gott gerichtet war, sprach es aber dann dennoch laut aus, damit er es auch hörte »Lass es wenigstens eine Chance auf ein Kleid geben!« Langsam kämpfte ich mich aus dem Auto raus und schob mich an um meine Leute einzuholen um das perfekte Kleid zu finden. 

»Wollen Sie, Kim Tomlinson, den hier erschienenen Liam James Payne zu Ihrem angetrauten Ehemann nehmen, antworten Sie jetzt mit: Ja ich will!«, sagte der Pfarrer und warf mir ein lächeln zu, dass ich kurz erwiderte, bevor ich Liam anschaute. Auch er schaute mich lächelnd an und wartete auf meine drei Wörter die unser Leben miteinander verbanden. »Ja ... «, in dem Moment, den ich mir am sehnlichsten Wünschte, krachte etwas in der Kirche und eine Detonation brachte das Dach zum explodieren. Alle Gäste schrien und kreischten um die Wette und versuchten aus der Kirche zu stürmen. 

»Kim!«, rief Liam und nahm sofort die Griffe meines Rollstuhles in die Hand und schubste mich weg. Gerade als ich hinter mich blickte, sah ich, wie Teile der Decke hinabstürzten und mich erschlagen hätten. Liam hatte mich aus der Gefahrenzone gestoßen, fürs erste. »Kim, wir müssen hier raus!«, rief er erneut. Ein nicken war das einzige was ich zustande brachte und blickte zu der Menge an der Tür die verzweifelt an dieser rüttelte. »Liam, die Tür!«, sagte ich und deutete mit zitternden Händen auf die Menge die verzweifelt schrien. »Sie ist zu.«, keuchte er und schaute sofort zu dem Pfarrer, der kreidebleich war. »Gibt es noch einen Ausgang?!« Liam verlor selten die Fassung und wurde noch seltener lauter, jetzt aber schrie er den Pfarrer an um ihn zu Vernunft zu bringen. 

»Ja, zwei sogar. Kommen Sie.«, meinte er und im Nu bewegte sich mein Rollstuhl wieder und ich sah den zweiten, sehr kleinen Raum, der zu einer weiteren Tür führte. »Hier ist ein weiterer Ausgang, denken Sie, dass dieser nicht versperrt wird?«, fragte der Pfarrer und blickte mich an. »Das weiß ich doch nicht, probieren Sie es doch aus!«, schrie ich ihn an. Im Hauptraum der Kirche krachte es ohrenbetäubend und ich hatte um alle Angst, die dort waren. War jemand verletzt? Gar tot?

»Verschlossen!«, zischte der Pfarrer und verlor den Hoffnungsschimmer in seinen Augen. »Sie sprachen von zwei Ausgängen die es noch gibt, wo ist der andere?«, fragte Liam prompt und schien wieder fokussiert zu sein. »Im Hauptraum der Kirche, da werden aber auch schon alle stehen.«, sagte er niederschmetternd, er hatte gedanklich schon aufgegeben. »Ist das jetzt Ihr ernst?! Es gibt kein Ausweg mehr?«, fragte ich sauer und den Tränen nahe. »Nein, keine Chance.«  

»Das kann doch nicht sein! Die Fenster?«, fragte Liam und lief hin und her. Ich fragte mich langsam wirklich, ob die Chance bestand hier noch lebend hinaus zu kommen. »Die Fenster sind zu hoch, sollte es jemand schaffen dort hinaus zu kommen, ist es fraglich, ob er sich dabei nicht komplett aufschneidet, geschweige denn sich die Knochen bricht bei der Landung.«, meinte der Pfarrer und schaute mich noch trauriger an. Mir liefen mittlerweile die Tränen die Wange hinab. So hatte ich mir mein Hochzeitstag nicht vorgestellt. 

»Wir müssen es versuchen!«, meinte Liam und schob mich bereits wieder in den Hauptraum. Das Gebrüll war lauter geworden und noch verzweifelter. Die Decke fehlte an mehreren Stellen und lag zersplittert am Boden, mit den Überresten der Sitzreihen. Paar der Gäste hatten sich in eine Ecke verkrochen und weinten bitterlich um ihr Leben, einige versuchten immer noch fassungslos die Tür auf zu bekommen. Selbst die zweite Tür wurde bereits entdeckt und versucht aufzumachen, aber auch diese war verschlossen. 

»Kim!«, schrie eine laute Stimme an der Tür und kam dann durch die Menge durch gerannt. »Mum!«, rief ich und schluchzte nun hemmungslos, bisher hatte ich mir nicht mal so große Sorgen um sie gemacht, jetzt wo ich sie hörte, kam die geballte Sorge um alle hier. Sie kam auf mich zu gerannt und nahm mich ebenfalls heulend in den Arm. »Es wird alles gut, Süße.« Ich bezweifelte es stark, wenn es wirklich jemand raus schaffen sollte, war es fraglich ob er uns auch wirklich helfen konnte. 

»Ich geh mal jemand sportliches suchen, der das Wagnis eingehen möchte.«, meinte Liam und rannte zu der Menge. »Welches Wagnis?«, fragte meine Mum prompt und schaute mich mit großen Augen an. »Es soll jemand durch die Fenster klettern um raus zu kommen.«, erklärte ich und wischte meine Tränen weg. Liam kam unterdessen mit drei Männern wieder, die er eingeladen hatte. Diese sahen alle recht sportlich aus und gingen energisch auf eine Fensterfront zu. Das diese Minimum drei Köpfe über ihnen war, vergaßen die drei komplett. »Schnapp dir irgendwas, was du werfen kannst!«, brüllte Liam die anderen an und suchte ebenfalls nach etwas, er lief schnell in den Nebenraum und holte drei Kutten des Pfarrers, der ein halben Herzinfarkt bekam, als er das sah. 

»Entschuldigung!«, schrie er erbost und ging schnellen Schrittes auf Liam zu. »Sie können doch nicht diese Kleidung benutzen!« Liam drehte sich um und baute sich wütend vor dem Pfarrer auf »Das werde ich tun und wenn Sie sich in den Weg stellen, sterben wir alle!« Liams Wut war angsteinflößend und selbst ich musste kurz nach Luft schnappen. »Alles geschieht aus einem bestimmten Grund, wenn das Gottes Wunsch war ... «, ein Kumpel von Liam unterbrach den Pfarrer wütend »Dann sterben Sie definitiv zuerst! Das kann ja nicht ihr Ernst sein!«  

Eine erneute Detonation war direkt hinter mir zu hören und ich drehte mein Kopf in die Richtung des zweiten Zimmers, indem wir vorher noch standen und keuchte erschrocken auf. Das Zimmer war in alle Einzelteile zerfetzt worden, nur die Grundmauern standen noch. Wären wir dort noch drin gestanden, wären wir jetzt auch tot. »Mum, ich will noch nicht sterben!«, weinte ich und schaute kurz zu Liam und Co. die bereits Teile der Decke nach den Fenstern warfen, die zersplitterten und ein Regenschauer aus Glas erschufen.

»Kommt, helft mir!«, meinte Liam und er stellte sich wankend auf die Schultern von zwei seiner Kumpels und band eine Kutte des Pfarrers mehrere Male um sein Unterarm und schlug die restlichen Scheibenteile hinaus damit sie hindurch kamen, ohne sich überall aufzuschneiden. »So, wer will da jetzt durch?«, fragte er und schaute mich an. Wenn er jetzt da durch würde, würde ich vermutlich zusammenbrechen. »Ich machs!«, rief mein Bruder von der anderen Seite der Kirche und überraschte damit alle. »Louis?! Auf keinen Fall!«, schrie meine Mum und hielt ihn auf als er erst zu uns kam und dann weiter zu Liam wollte. »Doch, ich habe auch ein Handy dabei und kann dann Hilfe rufen! Hier drinnen ist es viel zu laut um das zu machen.«

»Du wirst ... «, fing meine Mum an, aber ich ignorierte das, denn Liam sprang auf den Boden und einer seiner Kumpels, der sich auch freiwillig meldete, kletterte auf die Schultern seiner Freunde und dann durch das Loch in den Fenstern. Liam kam sofort zu mir und umarmte mich stark »Alles wird gut.« Ein nicken meinerseits war das letzte, bevor mich meine Mum mit in die Streiterei mit rein zog »Kim, sag doch auch mal was!« 

»Es ist zu spät, Jake ist bereits durch geklettert.«, meinte Liam und rettete mich somit vor einer langen Diskussion und zog mich in eine Ecke in der wir vor herabfallenden Deckenteilen geschützt wären. »Alles wird gut!«, sprach er immer wieder auf mich ein und beruhigte mich ein bisschen. 

»Scheiß Rollstuhlfahrer!«, brüllte von draußen jemand und direkt neben meiner Mutter und meinem Bruder, explodierte etwas und sie wurden in unsere Richtung geschleudert. »Mum!«, kreischte ich verzweifelt und rollte auf sie zu, nur um im nächsten Moment, ebenfalls fortgeschleudert zu werden, da neben mir auch etwas explodierte und alles schwarz wurde. 

»Sie wird aufwachen, Mrs. Tomlinson.«, meinte eine fremde Frauen Stimme. »Wie können Sie sich da so sicher sein?«, fragte meine Mutter hysterisch. »Weil die Werte Ihrer Tochter bereits wieder auf dem Normalwert gesunken ist.«, erklärte die Frau weiterhin, vermutlich die Ärztin. Diese würde bestimmt bald ihren Verstand bei meiner Mutter verlieren. »Ich schwöre es Ihnen ... «

»Mum! Es reicht, dass hilft hier keinem weiter!«, meckerte Louis dazwischen. Mir viel ein Stein vom Herzen. Beide waren zuvor von einer Explosion getroffen worden und schienen putzmunter zu sein. »Aber sie liegt bereits seit letzten Mittwoch hier!«, so wie sich das anhörte, schien es schon über eine Woche zu sein. »Mrs. Tomlinson, Ihre Tochter benötigt ruhe, wenn Sie hier ... «, meine Mutter unterbrach sie jäh »Sie haben doch keine Ahnung was meiner Tochter fehlt!« Die Stimmung im gesamten Raum sank auf den Nullpunkt und schoss dann wieder hoch auf hundertachtzig und selbst die Ärztin wurde jetzt wütend. »Wenn Sie nicht sofort aufhören, hier rum zu brüllen, lasse ich Sie raus werfen!«, meinte die Ärztin und wurde ebenfalls lauter. 

»Das werden Sie nicht wagen!«, erwiderte meine Mum sofort. »Lassen Sie es nicht drauf ankommen!«, warnte die Ärztin und klang bedrohlich nah dran, dass sie meine Mum raus warf. »Mum, geh mal ans Auto und hol Kim ihr Kuscheltier, was sie von Liam bekommen hat. Das hilft bestimmt beim aufwachen.«, meinte Louis und ich hörte Mum nur schnaufen, aber kurz drauf eine Tür. »Danke Mr. Tomlinson.« 

Mein Hals kratzte, als hätte ich Halsschmerzen, weshalb ich mich kurz räusperte und die Augen nur langsam und schwer aufmachte. »Kim!«, rief Louis neben mir und ich spürte seine Hand an meiner die mich drückte. »Lou-is?«, fragte ich abgehackt und räusperte mich erneut. Sofort hörte ich die Ärztin etwas sagen, die dann in meinem geringen Sichtfeld auftauchte und anfing, mich voll zu labern. »Wa-was?«, fragte ich krächzend und schaffte es die Augen weiter zu öffnen. 

»Miss Tomlinson, wissen Sie, wo Sie sich befinden?«, fragte sie und schaute mich interessiert an. »Im Krank-enhaus, schätze ich.«, antwortete ich bissig und konnte mir das auch nicht verkneifen, als Wiedergutmachung lächelte ich sie verlegen an. »Der Apfel fällt wohl nicht weit vom Stamm.«, meinte sie und schaute kurz zu mir und meinem Bruder um zu schauen ob wir es verstanden hatten. »Miss Tomlinson, wissen Sie noch, was passiert ist?«, fragte die Ärztin. »Kirche ... und heiraten.«, meinte ich und erinnerte mich daran wie ich gerade ja sagen wollte. »Explosionen.«, ich schauderte als ich das Wort sagte und hörte jede einzelne die mein Trommelfell herausgefordert hatten, eine war am lautesten. Das war diejenige, die mich ausknockte und mich ins Land der Träume beförderte hatte.

»Genau, die Polizei wird ebenfalls bald kommen um mit Ihnen zu sprechen, jetzt ist erst Mal Ihre Gesundheit am wichtigsten. Ist irgendetwas anders als sonst? Außer die Benommenheit?«, fragte die Ärztin und ich schaffte es endlich meine Augen ganz zu öffnen. »Ich spüre meine Beine kaum ... «, sagte ich und schaute von meinem Bruder zur Ärztin. »Miss Tomlinson, Sie haben Trümmersplitter in ihrem Rückenmark, diese Bewegen sich noch. In dieser Phase können wir wenig tun um sie zu stoppen. Die Gefahr besteht, dass Sie jegliches Gefühl für Ihre Beine verlieren.« Ich schüttelte den Kopf, dass konnte doch nicht sein. Ich war schon bestraft worden, indem ich im Rollstuhl sitzen musste, und nun wurde mir jegliches Gefühl verwehrt darauf?

»Die gute Nachricht könnte aber auch sein, dass sich die Splitter absetzen werden und durch eine einfache Operation dann alles normal wird. Sie werden Ihr Leben wie früher fortsetzen können.«, erklärte die Ärztin und lächelte mich aufmunternd an. »Was soll denn daran normal sein!«, schrie meine Mutter. Ich hatte gar nicht bemerkt wie sie in den Raum gekommen war. »Das ist doch jetzt egal, wie geht es Liam?«, fragte ich und schaute die Ärztin an. Diese fing an sich kleiner zu machen. »Was ist mit ihm?! Wo ist Liam?!«, schrie nun auch ich. »Mr. Paynes Zustand darf ich Ihnen leider nicht verraten.« 

»Das ist doch schwachsinnig, ich bin seine Frau! Wo ist er?«, fragte ich böse und setzte mich, trotz schmerzen, auf. »Miss Tomlinson, Sie müssen liegen bleiben.« Ich schlug ihre Hand weg und schaute sie böse an. »Wo ist mein Mann! Wagen Sie es nicht erneut mich zu enttäuschen!«, warnte ich. Ich würde sie verklagen! Ich würde das gesamte Krankenhaus verklagen, wenn mir nicht gesagt wird, was mit Liam war. Die Ärztin blickte zwischen mir und meiner Familie hin und her. »Jetzt sagen Sie es schon!«, keifte Louis und zeigte der Ärztin damit, dass sie völlig alleine war. »Er wurde von der Explosion nur leicht erfasst, nicht so wie Sie, er hat nur leichte Verletzungen, jedoch ist bei ihm die psychische Verfassung nicht angemessen.«, erklärte sie und meinte dann noch »Er ist beim Hausinternen Psychologen.«

»Ich werde sofort zu ihm gehen!«, rief ich und warf meine Decke auf den Boden. »Miss Tomlinson, Sie riskieren, dass Sie jegliches Gefühl für die Beine verlieren!«, warnte mich die Ärztin. »Ich. Will. Zu. Meinem. Mann!« Während ich das sagte, warf ich meine kaum spürbaren Beine über das Bett und stellte sie auf den Boden auf. Mein Rollstuhl war in der anderen Ecke des Zimmers. »Miss Tomlinson!«, rief die Ärztin überrascht als ich voller Wut mich aufrichtete und zu meinem Rollstuhl stolperte. Jeder Schritt brachte mich damit weiter dazu, umzukippen, aber das war mir egal, ich wollte zu Liam. »Bringt mich jetzt endlich jemand zu meinem Mann!«, ließ ich verlauten als ich in meinem Rollstuhl plumpste und wurde Augenblicklich von meiner Mutter geschoben. 

Mein Kopf ließ ich nach hinten hängen, schloss die Augen und atmete tief durch. Die Schmerzen waren kaum auszuhalten in den Beinen, selbst mein Rücken stand in Flammen. Ich würde das wohl kaum ein zweites Mal hinbekommen, ohne endgültig zusammen zu brechen. Aber ich tat alles dafür um zu Liam zu kommen. Meine Mum stoppte vor einem Zimmer und ich öffnete die Augen und sah die Schrift des Psychologen. Ich nickte meiner Mutter zu, die mich hineinschob und ein zusammengesackten Liam und den Psychologen Preisgab. 

»Liam.« 
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Hallo Leute, ich wünsche euch noch einen guten Rutsch ins neue Jahr! Hoffe ihr seit gut rein gekommen. Es tut mir echt wahnsinnig leid, dass ich solange nicht mehr was geupdatet habe, aber ich hatte weder die Zeit, noch die Muse für meine laufenden Storys. Jedoch war ich nicht ganz unnütz unterwegs. Hab eine neue Story angefangen zu schreiben, die mit viel Glück auch bald kommt. Möchte aber erst mal vorschreiben ;D
SchoggoGuchen hat sich ein zweiten Teil von ihrem OS gewünscht und ich hab ihn gern weiter geschrieben. Du hast mir freie Hand gelassen, was raus kommt. Eigentlich war es auch anders geplant, dass ganze in der Kirche hätte ein Traum sein sollen, aber ich war dann so drin und konnte nicht mehr aufhören, es tut mir leid. Drama kann ich einfach am besten schreiben :I 
Ich hoffe es hat euch trotzdem allen gefallen und ihr könnt gerne eure Wünsche schicken, ich versuche dieses Jahr mal wieder mehr zu schreiben, obwohl ich dieses Jahr meine Prüfungen habe :( 

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