Kapitel 37: Sarah und Dean für Sarahdreamland ✔

Die Kinder schauten mich gespannt an. Ich liebte diese Stille wenn sie abwarteten was sie gleich machen durften. Diese Zeit genoss ich immer und kostete sie fast bis zur Unendlichkeit aus, die vermutlich nur zehn Sekunden ging. 

»Sarah, mach es doch nicht so spannend für die Kinder.«, mischte sich Carola ein. Sie war eine Vollwertige Erzieherin, ich hingegen war Auszubildende, aber ich hatte viele Ideen, weshalb mir Carola die Freiheit gab, jeden zweiten Tag alles entscheiden zu dürfen. Heute war wieder so ein Tag und ich hatte sozusagen die Macht über meine Gruppe. Carola war nur da um die Aufsichtspflicht zu erfüllen und wenn ich Hilfe benötigte. Den Genervten Seitenblick schenkte ich nur ihr und schaute die Kinder breit lächelnd an. »Wisst ihr, ich hatte ja eigentlich vor mit euch in die Turnhalle zu gehen ...«, die Kinder fingen an zu jubeln und aufzuspringen, aber ich hatte mein Satz ja noch nicht mal wirklich beenden können. »Ohh schade! Hört mir zu.«, sagte ich und wartete bis die Kinder wieder ruhiger wurden und mich wieder gespannt anblickten. »Ich möchte aber heute mit euch etwas besseres machen als in die Turnhalle zu gehen, wisst ihr, wir waren schon ewig nicht mehr spazieren. Deshalb habe ich beschlossen, dass wir jetzt noch spazieren gehen mit einer kleinen Überraschung.«, sagte ich geheimnisvoll um die Kinder anzuheizen. Carola blickte mich überrascht an, normalerweise erzählte ich ihr immer was ich vorhatte, aber heute wollte ich auch sie mal überraschen und da Freitag war, konnte ich nicht viel falsch machen, da bei uns Erziehern die Luft raus war.

»Carola, gehst du bitte raus, ich schicke dir ein Kind nach dem anderen.«, bat ich sie. Sie nickte und stand auf, räumte ihren Stuhl weg und lief aus dem Gruppenzimmer. »Gut ... das erste Kind, dass raus gehen darf, hat eine rote Hose an und eine rote Haarspange im Haar.«, sagte ich und wartete bis das Kind es bemerkte. Das Mädchen sprang auf und schrie »Ich?!« Als ich nickte räumte sie ihren Stuhl auf und ging sich anziehen. Und so machte ich es bei jedem Kind, die Kinder waren manchmal echt zum kotzen, aber heute präsentierten sie sich wieder von ihrer liebenswürdigsten Seite. Das letzte Kind lief nach draußen und ich räumte mein Stuhl auf, schnell trank ich nochmal ein Schluck meines Wassers und lief in die Garderobe um zu helfen.

Als wir den Spielplatz erreichten, ließ ich die Kinder springen. Ich wusste das sie es liebten wenn sie einfach machen konnten was sie wollten und ich hatte keine große Lust ihnen jetzt was vorzuschreiben. Ich lief hinein und Carola hinterher. »Super Idee mit dem Spaziergang und vor allem mit dem Spielplatz.«, meinte sie und schloss die Tür. »Danke, ich hatte gehofft das es dir gefällt. Aber wie machen ... «, sagte ich und wurde jäh unterbrochen.

»Sarah!«, schrie eine Stimme. Ich blickte nach den ganzen Kindern, die aber alle am spielen waren, niemand schaute mich an. Ich schaute mich verwirrt um, aber entdeckte einfach niemanden. »Sarah.«, sagte Carola und blickte hinaus aus dem Spielplatz. Ich schaute ebenfalls nach draußen und entdeckte eine Person, an die ich gar nicht mehr gedacht hatte zu sehen. »Dean?«, fragte ich und lief zum Gartentor. Er öffnete es und ich fiel ihm stürmisch um den Hals. »Gott ist das lange her das ich dich gesehen habe. Was um alles in der Welt tust du hier?«, fragte ich ihn und entfernte mich von ihm um ihn genauer anzuschauen. »Gott bist du groß geworden! Und so stark!«, staunte ich. Ich kannte ihn schon als wir beide Kinder waren. Wir waren zusammen in den Kindergarten gegangen, ich hatte auch Sam kennengelernt als er ein Baby war, jedoch hatten wir uns schnell aus den Augen verloren als seine Mutter starb und sie weg gingen.

»Aber du erst! Gott Sarah, du siehst echt fantastisch aus ... bist du jetzt Kindergärtnerin?«, fragte Dean und schaute zwischen den Kindern und mir hin und her. »Es heißt Erzieherin! Aber was machst du hier?«, fragte ich ihn überrascht. Es machte mich stutzig was er hier machte. Wir waren zwar Freunde, aber ich hatte mit ihm nur Kontakt übers Internet, manchmal auch übers Handy. Wir hatten uns aber seit früher nicht mehr gesehen, mit Sam hatte ich noch weniger zu tun, aber er war für mich wie ein kleiner Bruder, da ich auch früher auf ihn aufpassen durfte. »Ich wollte dich besuchen kommen. Ich hatte bloß nicht damit gerechnet das du mir den falschen Wohnort genannt hattest.«, vorwurfsvoll blickte er mich an. Ein Kind kam angerannt und fragte »Bist du ihr Mann?« Das Todernste Gesicht und die Frage des Kindes brachte uns dazu los zu lachen. Das Kind schaute uns verwirrt an und fühlte sich total missverstanden. Langsam kriegte ich mich ein und kniete mich zu dem Kind runter. »Nein, er ist nicht mein Mann, wir sind Freunde, so wie du und Chris.«, erklärte ich ihm und stand wieder auf und blickte Dean an. »Gut hast du das gemacht.«

»Danke, aber was machst du denn jetzt hier?«, fragte ich ihn erneut. »Ich wollte dich mal überraschen und mit dir das Wochenende verbringen, falls du Zeit hast.«, sagte Dean. Ohne Groß zu überlegen antwortete ich mit klopfendem Herzen »Logo, ich hab nichts vor übers Wochenende.« Als er breit grinste, hatte ich das Gefühl mein Herz würde aufhören zu schlagen. Verdammt! Die Gefühle kommen wieder., dachte ich.

Ich hatte früher schon mal Gefühle für ihn entwickelt, im Kindergarten war das natürlich nur Freundschaft, aber über das schreiben hatte ich mich in ihn verliebt und wollte dies nie wahr haben, da es eh nie funktionieren würde, er war kein Mann der sich niederließ bei einer Frau. Und ich war definitiv nicht in der Position ihn dazu zu zwingen und mitnehmen würde er mich auch nicht. Ich wusste zwar bis heute nicht was er eigentlich beruflich machte, aber ich wollte ihn auch nicht drängen und ihn ständig danach fragen. 

»Super, wann hast du denn Schluss? Soll ich dich dann abholen?«, fragte er lächelnd. Ich spürte den Blick von Carola im Rücken und antwortete hastig »Bloß nicht ... « Als ich sein schockiertes und trauriges Gesicht wahrnahm antwortete ich ihm ebenso hastig wie zuvor »Ich meinte, du musst mich doch nicht abholen, hier hast du mein Schlüssel ... «, ich reichte ihm mein Schlüssel, » ... mach es dir gemütlich bei mir. Der Kühlschrank ist voll falls du was essen magst. Ich komme dann um 3 p.m. in etwa.«, sagte ich, mein Herz raste wie verrückt als ich dran dachte das er auf mich zu Hause warten würde. »Du überlässt mir deine Wohnung? Bist du dir da wirklich sicher?«, fragte Dean vorsichtig, dennoch nahm er den Schlüssel entgegen und steckte ihn in seine Hosentasche, schaute mich aber noch fragend an. »Ja natürlich bin ich mir sicher, also los, geh. Ich sollte arbeiten und im Kühlschrank steht auch Bier.«, meinte ich und drückte ihn nochmal bevor er ging. Als ich mich umdrehte blickte mich Carola wissend an. »Was?«, fragte ich überempfindlich und lief zu Chris der da stand und weinte. Ich hoffte Carola würde mich damit nicht ewig aufziehen.

»Schön das du da warst, bis Montag.«, verabschiedete ich mich von dem letzten Kind das gerade abgeholt wurde. Während ich das Zimmer aufräumte verabschiedete Carola das Kind bei der Mama. »Und Sarah, was machst du heute noch so mit deinem Schwarm?«, fragte Carola und lächelte mich süffisant an. Ich atmete einmal tief durch bevor ich antwortete, da ich wusste das ich sonst nur rum meckern würde. »Das ist ne sehr gute Frage, wahrscheinlich genau das selbe wie du und dein verstaubter Ehemann!« Ich konnte mir eine Gemeinheit doch nicht ganz verkneifen. Carola sah mich fassungslos an. »Wir werden nur reden.«, sagte ich schließlich. Sie schaute mich ungläubig an »Nur reden? Das glaube ich kaum, da wird mehr passieren als nur reden, so wie du den angeschmachtet hast!«, meinte sie und schaute zu unserer Kindergartenleiterin Andrea. »Was macht ihr denn noch hier? Ihr habt doch schon längst Feierabend.«, fragte sie und schaute uns fragend an. »Acht nichts, Carola will mich mal wieder ärgern, aber wir gehen jetzt.«, zischte ich und schnappte mir meine Sachen und lief zur Tür. Ich wollte hier einfach nur noch raus. »Viel Spaß und mach nicht zu viel Matratzensport!«, warnte sie mich. Andrea folgte mir zu Tür und öffnete diese. »Fick dich!«,rief ich Carola zu und lief aus der Tür. Andrea warf mir ein geschockten Blick zu, sagte aber Gott sei Dank nichts. Ich lief endlich ins wohlverdiente Wochenende.

Ich lief den gesamten Weg heute langsam nach Hause, ich wollte noch genügend Zeit haben zum Nachdenken. Ob ich das Wochenende  normal mit ihm umgehen konnte? Ob er herausfand das ich total in ihn verknallt war? Ich kramte mein Handy mit meinen Kopfhörern aus der Tasche und ließ mich beschallen von meiner Lieblingsmusik. Wirklich Lust zum nach denken hatte ich aber jetzt nicht gerade, da Dean und ich eh nie ein Thema war. Mir schossen immer wieder Gedankenblitze und Erinnerungsfetzen durch den Kopf wenn ich nur kurz an Dean dachte. 

Ich passierte die Einkaufsstraße und sah viele Leute hin und her rennen, einige waren sogar ziemlich hektisch unterwegs als hätten sie irgendetwas geklaut. Kurz blieb ich vor dem Supermarkt stehen und dachte darüber nach noch etwas einzukaufen, aber ich hatte alles daheim was ein Männerherz begehrte. Also eigentlich benötigte ich gar nichts. Ich lief weiter und sah eine Freundin von mir, aber sie war mit ihrem Freund unterwegs, weshalb ich sicher war das sie mich gar nicht beachten würde. Schnell lief ich ohne sie zu beachten an ihr vorbei und kam endlich in meiner Straße an in der ich wohnte. Vor meiner Wohnung stand ein alter Impala, wüsste ich es nicht besser, würde ich dieses Auto als Schrott bezeichnen, aber Dean würde mich dafür erschießen. Dieser Wagen gehörte ursprünglich seinem Vater und jetzt gehörte er ihm. Das Auto wahr ihm am heiligsten und nichts stellte er über dieses Auto, es sei denn seine Familie wäre in Gefahr. Vor meiner Haustür blieb ich stehen und kramte in meiner Tasche nach dem Schlüssel, aber den hatte ich Dean gegeben, weshalb ich mir einmal meine Hand gegen die Stirn klatschte und dann klingelte. Der Summer wurde gedrückt und die Tür sprang auf. Der typische Geruch von alten Reinigungsmitteln der Nachbarn kam mir entgegen. Ich erklomm die Treppen die mir bei meinem Einzug damals ziemliche Probleme bereiteten, immer wenn ich in meinem Stock ankam war ich fertig wie ein Schnitzel. Heute, war es nicht mehr so schlimm, ich konnte die fünf Stockwerke hochlaufen ohne außer Atem zu sein.  

Ich erreichte mein Stock und sah Dean im Türrahmen stehen, er war glücklich und strahlte mich an, er sprach mit mir, aber ich verstand kein Wort. Ich nahm meine Ohrstöpsel aus den Ohren und fragte »Was hast du gesagt?« Manchmal kam ich mir richtig dumm vor, wenigstens hatte ich nicht laut ›Hä?‹, geschrien. »Ich sagte: ›Hey Sarah, da bist du ja endlich.‹« Ich sah ihn entschuldigend an und meinte »Sorry, meine Kollegen hielten mich heute etwas länger auf, ich konnte nicht wirklich früher gehen.« Er trat auf die Seite um mich herein zu lassen und schnurstracks bewegte ich mich ins Wohnzimmer, dort schälte ich mich erst mal aus meiner Jacke und streifte die Schuhe ab, diese landeten laut klappernd auf dem Boden, tief atmete ich durch und genoss die Ruhe die mich auf einmal ergriff.

»War es heute wieder anstrengend?«, fragte Dean und zwang mich damit wieder meine Augen zu öffnen und ihn anzuschauen. »Und ob. Schlimmer als sonst sogar, aber das ist egal. Hast du zufällig auch Hunger?«, fragte ich, da gerade mein Magen anfing zu knurren. Er grinste mich an »Ne danke, hab schon was gegessen.«, und atmete einmal lächelnd durch als müsste er sich gerade überwinden etwas zu sagen. »Aber hast du vielleicht Lust, Morgen mit mir Essen zu gehen?«, erkundigte er sich. »Na klar, gerne.«, antwortete ich und stand auf. Ich lief in die Küche und blickte in den Kühlschrank hinein. Viele Lebensmittel schienen mich anzulächeln, doch keines wollte ich davon essen und kombinieren wollte ich es ebenfalls nicht, da dann das Kochen anstand. Schnell schloss ich den Kühlschrank wieder und nahm mir ein Apfel und biss in diesen hinein. »Hast du doch kein Hunger?«, fragte Dean grinsend, als er sah das ich wenig begeistert in den Apfel biss. »Doch, aber ich habe absolut keine Lust jetzt zu kochen. Und so will ich das alles nicht essen ... «, verteidigte ich mich und schaute Dean überfordert an. »Versteh ich gut, sollen wir reden oder soll ich dir was kochen?«, fragte er. »Reden klingt gut.«, antwortete ich, obwohl ich nicht genau wusste worüber eigentlich. Er lief voraus ins Wohnzimmer in das ich ihm folgte, währenddessen biss ich erneut in mein Apfel. 

»Also, worüber möchtest du denn reden?«, fragte ich ihn. »Über alles. Was hast du die letzten Jahre gemacht?«, fragte er neugierig. Ich überlegte »Ja, ähm, nicht viel. Ich habe die Schule beendet, bin dann zum Praktikum in einen Kindergarten verschwunden und hab dann angefangen die Ausbildung zu machen.«, erklärte ich meinen Werdegang der letzten Jahre. »Und du?«, fragte ich hoffnungsvoll, da ich hoffte das ich endlich mal was gescheiteres über sein Leben erfahren würde. »Ich bin so durch die Staaten gefahren mit Sammy und wir haben einige Jobs erledigt.«, sagte er wage. Entweder tat er dies mit Absicht, oder unbewusst, jedoch wusste ich jetzt erst recht nicht was er gemacht hatte. »Und was für Jobs hast du denn gemacht?«, fragte ich nochmal hoffnungsvoller nach und biss nochmal in mein Apfel hinein. Mittlerweile hatte ich total klebrige Finger von dem Apfel und ich hasste es, da brachte es nicht mal die Finger ab zu schlecken und abzuwischen, die Finger würden trotzdem klebrig sein. 

»Ja, so Jobs ... «, sagte er. »Dean.«, stöhnte ich entnervt. Er wollte mir wohl nichts erzählen, damit musste ich mich leider abfinden, so war er schon immer gewesen. Aber er schien mir doch noch etwas sagen zu wollen, ob es mit seinen Jobs zu tun hatte oder nicht, wusste ich nicht genau. »Gelegenheitsjobs wie Klos reinigen, Hunde ausführen, Babysitten und so nen scheiß.«, meinte Dean dann und grinste breit. Ich konnte ihn mir nicht bei Toiletten vorstellen wie er diese reinigte, dass ging einfach nicht in mein Kopf rein. »Ich weiß was du denkst, halte dich also zurück! Ich fand das auch nicht gerade toll.«, warnte er mich grinsend. »Ach, bist auch unter den Hellsehern gewesen?«, fragte ich und prustete vor lachen. Ich stellte mir Dean mit einem Turban auf dem Kopf vor und mit einer Kristallkugel in der Hand. Er grinste noch breiter und schien zu überlegen. »Gar keine schlechte Idee. Aber du bist ein offenes Buch für jeden Menschenkenner.«, erklärte er. »Okay, dann versuche ich das mal zu ändern, dann tust du dir schwer hell zu sehen. Passt es eigentlich für dich auf der Couch zu schlafen?«, fragte ich ihn. »Ich kenne viel schlimmeres, natürlich ist das für mich okay.« 

Viel redeten wir nicht mehr da ich Hundemüde war und echt nur schlafen wollte. Ich hatte ihm noch ein größeres Kissen aus meinem Bett gegeben und eine Decke und hatte ihn sich selbst überlassen um selber endlich schlafen zu können.  Dies war eine sehr unruhige Nacht. Ich wurde von einem Albtraum nach dem anderen geweckt. Wenn ich von einem erwachte und wieder einschlief, erwachte ich gefühlt zehn Minuten später wieder. Jedoch erinnerte ich mich nie an den Traum wenn ich wach war, ich wusste nur das es nichts gutes war, da ich Herzrasen hatte und schwitzte. Nach dem dritten Traum blieb ich mit rasendem Herzen im Bett sitzen und keuchte vor Angst. Völlig durch geschwitzt schwang ich meine Beine über die Bettkante und stellte diese auf den Boden ab und schluckte einmal. Mein staubtrockener Mund brachte mir dadurch aber keine Linderung und meine letzte Flasche Wasser hatte ich heute Morgen weggebracht. Weshalb ich mit zitternden Füßen durch das Wohnzimmer in die Küche lief. Dort öffnete ich den Kühlschrank und und holte mir eine Wasserflasche heraus, machte den Kühlschrank zu und lief wieder in Richtung Zimmer und Bett. 

»Ist alles okay bei dir?« Ich schrie erschrocken auf und ließ die Glasflasche fallen. Sie zerschellte noch während meines Schreis und die Splitter verteilten sich im gesamten Wohnzimmer. Welcher Einbrecher war nun in meine Wohnung eingedrungen? Während mir die Luft ausging, hörte ich die Stimme erneut »Sarah?« Die erschrockene Stimme von Dean, der von meinem Schrei vermutlich aufgewacht war, erreichte mich und ich registrierte das er mich gerade eben schon mal angesprochen hatte. Ich sah mich um und war von Scherben und Wasser umgeben. Ich würde kein Schritt machen können ohne mich zu schneiden. »Dean?«, fragte ich dennoch vorsichtshalber um wirklich sicher zu gehen das auch wirklich nur er da war, mein Hirn hatte noch die schlimmsten Szenarien im Kopf. »Ja Sarah, ist alles okay?«, fragte er und ich sah eine Bewegung auf der Couch. Hätte ich den schwarzen Schatten vorher entdeckt, wäre ich auf dem Hinweg zur Küche bereits durchgedreht und hätte den Schlamassel mit den Scherben jetzt nicht. »Bleib da stehen!«, meinte er und ich erkannte das er sich von der Couch bewegte. »Dean nicht!«, rief ich laut, aber er hörte gar nicht auf mich. Zielstrebig kam er auf mich zu und nahm mich hoch und trug mich zurück in mein Zimmer. Bei jedem Schritt den er machte, hörte ich in seinem Atem das es ihm Schmerzen bereitete. Ich blickte auf den Boden und erkannte das überall blutige Abdrücke waren. Er setzte mich auf meinem Bett ab und wollte Anstalten machen zu gehen. 

»Du mein Freund, setzt dich hier hin!«, befahl ich und ließ meine innere Erzieherin raus der man nicht widersprechen sollte. Zwangsläufig setzte er sich auf das Bett und schaute mich abwartend an. »Sitzen bleiben!«, warnte ich ihn erneut und schlüpfte in meine Schlappen die ich neben meinem Bett hatte, an. Vorher hatte ich sie total vergessen. Vorsichtig versuchte ich durch das Wohnzimmer zu gehen und spürte wie sich unter meinen Füßen bereits Glassplitter in den Schlappen drückten. Nach einigen Schritten, hatten sie sich durch das Material gedrückt und in mein Fuß geschnitten. »Fuck!«, schrie ich, als noch mehr Splitter eindrangen. Ich erreichte endlich mein Ziel - das Badezimmer. Dort holte ich mir mein Ersthilfekasten und lief aus dem Bad. Ich hatte mir den mal angeschafft, da die Sachen sonst alle irgendwo verschwinden würden. In dem Kasten war wenigstens alles aufgeräumt und sofort auffindbar. Es klingelte an der Tür und ließ mich nochmal zusammenzucken. Wer klingelte in der Nacht?

»Sarah? Ist alles in Ordnung?«, fragte die ruhige Stimme meines Vermieters der vermutlich auf der anderen Seite der Tür stand. Tief durch atmend lief ich zur Tür und öffnete diese. Das Licht flutete mein Flur und ließ Eric von Hinten erleuchten. »Hallo Sarah, ist alles in Ordnung bei Ihnen. Ich habe Sie schreien gehört.« Er versuchte an mir vorbei zu schauen und zu entdecken was los war. Sein Gesicht veränderte sich von besorgt in eine Entschlossenheit die ich anhand seines Ausdruckes nicht einschätzen konnte. »Ist jemand eingebrochen. Soll ich die Polizei rufen?«, fragte er ernst. »Nein Eric, es ist alles in Ordnung. Ich habe einen Freund zu besuch und der hat mich vorher so erschreckt das ich eine Glasflasche fallen hab lassen.«, versuchte ich ihn zu beruhigen. »Na gut, wenn irgendetwas ist ... « 

» ... Dann weiß ich wo ich Sie finden kann. Gute Nacht Eric.«, sagte ich und schloss die Tür mit einem lauten seufzer. Manchmal waren die Leute wirklich nervig. Ich nahm wiederum meine Tätigkeit auf und lief zu Dean. Der war inzwischen auf dem Bett eingeschlafen. »Dean?«, fragte ich ein bisschen lauter und berührte ihn am Knie. Erschrocken setzte er sich rapide auf und packte meine Kehle und drückte schnell zu. »Dean!«, keuchte ich nun schon zum zweiten mal geschockt und versuchte meine ganze Kraft gegen Dean einzusetzen, aber er war einfach viel zu stark. »Dean!«, viel Luft hatte ich nicht mehr und schlug Dean mit meiner letzten Kraft ins Gesicht. Erst da bemerkte er wohl das ich es war und ließ mich los. »Oh Shit! Sarah, es tut mir so leid.«, entschuldigte sich Dean und half mir auf und entschuldigte sich immer wieder. Ich fragte mich woher er so einen starken Erhaltungstrieb hatte das ich ihn nur berühren musste damit er so durchdrehte. Gierig holte ich Luft. Die Luft drang schnell wieder in meine Lunge und brannte auf ihrem Weg in mein Körper. So ein Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr gehabt. Das letzte mal war als ich vor zehn Jahren fast ertrunken war und noch rechtzeitig geschafft hatte aus dem Wasser zu kommen. 

»Sarah, es tut mir so leid. Oh Gott.«, er klang als hätte er Schuldgefühle. In seinem Gesicht spiegelte sich das schlechte Gewissen wieder, aber ich achtete darauf gar nicht. Nicht mal als ich wieder Luft hatte. »Dean! Füße hoch, du blutest mir hier alles voll.«, sagte ich sauer. Halb benebelt durch den Sauerstoffmangel packte ich seine Füße und zog die Glassplitter heraus. 

Ich wachte in Deans Armen auf. Die Erinnerung der Nacht überflutete mich und ich wollte gar nicht mehr ins Wohnzimmer gehen. Der Körper neben mir bewegte sich und der Arm in meinem Nacken ebenso. »Guten Morgen.«, flüsterte er in mein Ohr, dass Unausgesprochene Wort bemerkten wir wohl beide: Schatz. »Guten Morgen!«, antwortete ich. »Wie geht es deinem Füßen?« Wir setzen uns gemeinsam auf und blickte auf seine Fußsohlen die ich einbandagiert hatte, damit er mir das Bett nicht voll blutete. Er führte seine Hände an die Fußsohlen und drückte erst leicht hinein und dann immer fester bis er keuchte vor Schmerzen. »Dean, lass das doch!«, sagte ich und seufzte. »Wie geht es deinen Füßen?«, fragte er und faste zärtlich an meine Verletzten Sohlen. Sie taten nicht so weh wie ich befürchtet hatte. »Geht es?«, fragte er. »Ja, sollen wir Frühstücken gehen?«, fragte ich ihn. »Du meinst Mittagessen gehen, schau mal auf die Uhr, wir haben fast schon Mittag.«, meinte er lächelnd. »Wir können beides in einem machen. Wir haben hier ein Café das Frühstück und Mittagessen anbieten.«, erklärte ich ihm und freute mich schon drauf mit ihm weg zu gehen. »Können wir fahren oder müssen wir laufen?«, fragte er und warf ein kurzen kritischen Seitenblick auf seine Eingepackten Füße. »Da können und vor allem müssten wir fahren.«, sagte ich. »Außer du hältst es aus ewig zu laufen.« Kritisch blickte ich seine Füße an, ich glaubte keine Sekunde daran das er viel laufen könnte. »Ne wohl eher weniger. Sollen wir los?«, fragte er lächelnd und ich hörte sein Magen knurren. »Na klar, ich geh mich mal anziehen, solltest du dir vielleicht auch überlegen.«, sagte ich lächelnd und zeigte auf seine Boxer und T-shirt an. Er blickte kurz nach unten und blickte sein Outfit an und lächelte. »Ja gute Idee.«, meinte er und stand ebenfalls auf und lief zu seinem Koffer der an dem Sofa stand.

Ich hingegen lief sofort ins Bad und schaute ab dort bereits meine Klamotten lagen, aber da war nichts. Weshalb ich wieder in mein Schlafzimmer lief und dort meine Klamotten aus dem Schrank holte. Während ich mich anzog, wartete Dean bereits auf mich. Er stand nicht im Flur, sondern hatte sich auf einen Hüfthohen Schrank gesetzt um seine Füße zu schonen. »Geht es?«, fragte ich nochmal vorsichtshalber, da ich mir langsam Sorgen machte. »Jo können wir?«, fragte er und ging runter vom Schrank und stellte sich hin. Wir gingen aus der Wohnung und liefen langsam die Treppen herunter. Ich sah ihm die Schmerzen bei jedem Schritt an und verfluchte die Nacht. Hätte ich mich nicht erschreckt, wäre alles super. Wir erreichten das Auto und in seinen Augen war ein glitzern das ich gerade nicht einordnen konnte. Gleichzeitig öffnete wir die Autotüren und ließen uns auf die Sitze fallen. »Das war echt schlimm.«, meinte Dean und lächelte mich an. »Kannst du überhaupt Autofahren? Hast du überhaupt ein Gefühl in den Füßen?«, fragte ich vorsichtig. »Sie sind zwar verletzt, dennoch voll Funktionstüchtig!«, meckerte er und steckte endlich den Schlüssel in das Zündschloss und schaltete den Wagen an. Sofort kam Ohrenbetäubend laut ›Eye of the Tiger‹ aus den Anlagen und Dean schmetterte mir ein Ständchen. Überfordert durch das ganze fing ich an mitzusingen. Das Lied endete und wechselte zu einem anderen das wir beide mit sangen. 

Dean fuhr langsam los und ich lotste ihn durch die Stadt zu dem kleinen Café zu dem ich mit ihm wollte.  Er verzog kein einziges mal das Gesicht wenn er auf das Gaspedal drückte oder bremsen musste. Es interessierte ihn auch gar nicht. Wir sangen beide die Lieder mit die in seinem Wagen liefen und wurden von den umstehenden Personen blöd angeschaut, als wären wir sprechende Autos die in einem Auto saßen. Kurz bevor wir das Café erreichten, machte Dean das Radio leiser. »Bist du dir sicher das du mit mir da rein möchtest?«, fragte er vorsichtig. »Wieso denn nicht? Ist doch nur ein Café und kein Nobelrestaurant.« Ich verstand nicht worauf er hinaus wollte. »Ja, Ehm ... «, stotterte er herum und wurde rot. Er fuhr auf ein Parkplatz und hielt an. »Dean was ist los? Warum sollte ich nicht mit dir da rein gehen wollen? Ich habe es doch vorgeschlagen.«, fragte ich, irgendetwas verheimlichte er mir. »Okay, ich muss dir was erzählen, aber ich weiß nicht ob du es gut findest oder mich danach noch mögen wirst.«, meinte er und blickte unschlüssig auf seine Hände. »Dean rück mit der Sprache raus!«, drängte ich ihn. »Ich habe dich beobachten lassen von einem Freund der hier in der Gegend wohnt. Ich wusste all die Jahre wo du warst und was du machst.«, murmelte er so leise wie möglich, dennoch verstand ich jedes Wort. »Du hast mich beschatten lassen?! Wieso?« Traurigkeit, Freude oder Wut, ich wusste nicht was mich davon gerade mehr überschwemmte.

»Es tut mir leid. Ich wollte dich damals schon nicht aus den Augen verlieren ... « Ich schaute kurz aus dem Auto und atmete tief durch »Dean, ich finde es nicht in Ordnung das du mich beschatten lässt, dennoch möchte ich nicht mit dir streiten. Ich möchte einfach nur etwas Essen. Kommst du nun mit rein oder nicht ... «, dann fiel mir aber noch etwas ein, »Warum sollte ich aber nicht mit dir da rein gehen?« Er wurde wieder rot und schaute mich nicht an. »Du warst da mit deinem ersten Freund der da drin mit dir Schluss gemacht hat. Ich weiß deshalb nicht ob du da wirklich rein willst, vor allem mit mir.« Augen verdrehend schlug ich ihn »Komm jetzt mit rein.« Ich stieg bereits aus dem Wagen aus und lief auf das Café zu, Dean überlegte es sich nochmal kurz, folgte mir dann aber ganz brav. 

Wir setzten uns rein und eine Kellnerin kam auf uns zu »Möchten Sie etwas bestellen?« Ich nickte und sagte »Ich hätte gern die Frühstückskarte und mein Freund hier gerne schon die Mittagskarte.« Die Kellnerin blickte kurz zu Dean und schluckte einmal übertrieben. Sie stand wohl auf ihn, was ich ihr nicht verübeln konnte. Dean schaute sie an, bemerkte zwar den Blick, wendete diesen aber sofort wieder von ihr ab und lächelte mich an. Schief grinsend schaute ich zur Kellnerin und dachte: Tja Schätzchen, der gehört mir!

Sie verließ unseren Tisch und lief auf die Theke zu um dort die Speisekarten zu holen und dann wieder zu uns zu kommen. Dean gab sie eine rote Karte, während ich noch eine blaue bekam. »Wissen Sie schon was sie trinken möchten?«, fragte die junge Frau die ich auf Anfang 20 schätzte. »Ich würde gerne eine Cola trinken.«, meinte Dean und schaute zu mir »Du auch?« Ich überlegte kurz und nickte. »Also zwei Cola.«, wandte sich Dean nochmal an die Kellnerin. Sie schien sich über jedes Wort zu freuen das aus seinem Mund kam das an sie gerichtet war. »Ja und noch ein Bier und ein Kaffee.«, sagte ich und bemerkte das sie wieder von ihrem siebten Himmel hart auftraf auf dem Boden und mich schon fast grantig anblickte. »Alles klar. Kommt sofort.« Sie verließ den Tisch und machte sich wieder an die Arbeit. »Boar war die nervig.«, meckerte ich und blickte bereits in die Karte um zu schauen was ich essen mochte. »Findest du? Ich fand sie ganz nett.«, meinte Dean und grinste. »War klar.«, brummte ich und hatte mich bereits für ein Frühstück entschieden. Mit einem lauten klatschten, schlug ich die Karte zu und bemerkte wie sich die meisten Leute erschreckten und sich wütend zu uns drehten. Dean klappte seine leise zu um nicht noch mehr Leute zu verärgern. 

»Alles okay Sarah?«, fragte Dean und legte seine eine Hand auf meine. Ein Kribbeln schoss durch mein Körper und ließ mich nur kurze Schnappatmungen machen. »Ja.« Die Kellnerin kam schon wieder und stellte Dean eine Cola ein und sein Bier und grinste ihn dabei an während sie ihm ihre Brüste schon fast vor die Nase hielt. Mich schaute sie böse an und knallte die Cola auf den Tisch das es überschwappte und der Kaffee war bereits nur auf dem Unterteller als in der Tasse. »Entschuldigung. Aber ich möchte mein Kaffee in der Tasse und nicht neben der Tasse.«, sagte ich und veranschaulichte ihr was sie gerade eben gemacht hatte. »Oh, entschuldigen Sie bitte. Ich werde Ihnen natürlich sofort einen neuen holen ... und einen Lappen damit wir die Colapfütze aufputzen können.«, sagte sie höflich und verschwand. Hatte ich mir ihre Zickige Art gerade nur vorgestellt oder was war los. Aber die Pfütze und der fast ausgeleerte Kaffee bewiesen das sie wirklich gerade so drauf war. Ein Kollege von ihr kam und fragte währenddessen »Möchten Sie noch etwas bestellen?« 

»Ich nehme den Burger des Hauses.«, verkündete Dean und schaute dann zu mir. »Ich nehme das Ham - Frühstück.«, sagte ich und schaute kurz zur Theke wo die Frau wieder kam mit einem frischen Kaffee und einem Lappen. »Ich habe ihre Essensbestellung aufgenommen, du gehst bitte nach hinten und setzt dich mal hin!«, sagte der Mann zu der jungen Frau. Diese übergab ihm den Kaffee und den Lappen, dann verschwand sie von der Bildfläche. »Ich muss mich wirklich für meine Kollegin entschuldigen. Soll ich Ihnen auch noch eine neue Cola bringen?«, fragte er und blickte mein Glas an. »Nein nein, alles in Ordnung. Sie können mir auch kurz den Lappen geben, dann mache ich das selbst weg.«, schlug ich hilfsbereit vor. Den Lappen hatte ich schnell in der Hand und machte die Sauerei um mein Glas weg und gab ihm die Kaffeetasse und den Lappen, während er mir mein neuen Kaffee hinstellte. »Ihr Essen kommt sofort.«, verkündete der Mann und verschwand. Dean hatte belustigt die Szene angeschaut und verkniff sich nun ein Kommentar. »Der war ja echt freundlich.«, gab ich von mir. »Mhm.«

Wir waren schnell fertig mit Essen gewesen und hatten uns zurück nach Hause verzogen. Dean bekam langsam aber sicher eine Depriphase. Das merkte ich ihm an, weil er seit wir Essen waren, nicht mehr gelacht hatte, oder Witze gerissen. Zu Hause schmiss er sich auf die Couch und schien abwesend zu sein. Mir reichte es jetzt so langsam, vor allem weil ich nicht verstand wieso er gerade so drauf war. »Dean, was ist los?«, fragte ich und setzte mich neben ihn auf die Couch. »Nichts, was soll los sein?«, kam die Gegenfrage. »Du bist voll schlecht drauf seit wir vom Café zurück sind. Ist was mit Sam? Hab ich was falsch gemacht?«, fragte ich. »Nein, alles ist in Ordnung.« 

»Du kannst wen anders anlügen, aber mich nicht. Was ist los? Ich werde dir solange auf die Nerven gehen bis du mir sagst was los ist.«, warnte ich ihn. Er wusste bestimmt noch von früher das ich echt hartnäckig war wenn ich etwas wissen wollte. »Man Sarah, es ist doch völlig egal was mit mir los ist.«, meckerte er und schlug wütend auf seine Oberschenkel. Ich nahm beide Hände in meine und drückte diese leicht »Dean, ich bin für dich da, was ist los?«, fragte ich. »Keiner liebt mich! Keiner braucht mich!«, ließ er die Bombe platzen. Irritiert von dem ganzen schaute ich ihn an. »Da bist du sprachlos gell!«, meckerte er und wollte seine Hände aus meinen ziehen, aber das ließ ich nicht zu. »Dean das stimmt doch gar nicht! Sam braucht dich, ich brauche dich! Und die Kellnerin war auch total verknallt in dich!«, damit traf ich aber ein wunden Punkt bei ihm. »Ich möchte aber das die Person die ich liebe, mich auch liebt!«, er schaffte es seine Hände aus meinen zu ziehen und schlug sie sich vors Gesicht. »Dean, das tut sie bestimmt!«, sagte ich und stand auf und kniete mich vor ihm hin. Langsam löste ich seine Hände von seinem Gesicht und schaute ihm tief in die Augen. »Ich bin es aber nicht wert geliebt zu werden.«, jammerte er wie ein kleines Kind was ich unglaublich süß fand. »Und wie du es Wert bist.«, flüsterte ich und kam ihm immer näher. Er bemerkte wohl was ich vorhatte, denn er kam meinem Gesicht auch immer näher. Unsere Lippen waren nur noch wenige Millimeter voneinander getrennt. Er schaute mich fragend an, ob er es wirklich tun sollte, und überbrückte schließlich die letzten Millimeter und küsste mich.

Das Feuerwerk in meinem gesamten Körper fing an zu explodieren und mich in Flammen zu stellen. Ich fühlte mich als wäre mein schönster Traum in Erfüllung gegangen. Dean küsste mich! Ich erwiderte seine Küsse und wir fanden uns bald in einer wilden Knutscherei wieder. Mein Feuerwerk schien wohl auf ihn über zu gehen, denn wir schafften es beide nicht mehr still zu sitzen. Er zog mich an sich hoch und setzte mich auf seine Oberschenkel. Während wir uns küssten legte ich meine Hände in sein Nacken und zog ihn enger an mich heran. Das Feuer das uns beider erhitzte, fand ihren Punkt ganz klar in unser beider Körpermitte. Wir lösten uns kurz voneinander, aber nur damit ich ihm sein Shirt über den Körper ziehen konnte, zum ersten mal sah ich sein Tattoo auf seiner Brust und fuhr es mit zitternden Fingern nach. Er erschauderte unter meiner Berührung und küsste mich leidenschaftlich. Mein Hirn setzte komplett aus und ich ließ mich ganz von meinen Gefühlen leiten. Deans Hände fuhren von meinem Kopf langsam an mein Hals herunter, umschlossen kurz meine Brüste und krallten sich am Schluss an dem Saum meines Shirts. Schnell zog er es mir aus und unterbrach somit erneut unsere Küsse. Mit geübten Fingern, öffnete er mein BH und ließ ihn zu Boden fallen. Während ich sein Tattoo weiter musterte, war er von meine Brüsten erstaunt. Wir hatten uns beide so ewig nicht mehr gesehen und hatten uns auch von unseren Körpern sehr verändert und das faszinierte nicht nur mich, sondern auch ihn. 

Seine Arme legte er um meine Hüfte und stand mit mir auf seinem Schoß auf und lief in mein Schlafzimmer. Dort legte er mich sanft auf dem Bett ab und öffnete den Knopf meiner Hose und zog mir diese mit Samt Slip aus. Nun lag ich komplett nackt vor ihm und fühlte mich ein bisschen unwohl, jedoch wusste ich auch das er nicht lange so stehen bleiben wollte in seiner Hose. Ich setzte mich auf und öffnete den Knopf seiner Jeans und zog ihm alles herunter. Dean erschauderte leicht als ihn nichts mehr einengte und sein Penis aufsprang. Gerade als ich sein Penis in die Hand nahm, verfrachtete er mich wieder aufs Bett und legte sich fast auf mich drauf und positionierte sich bereits vor meinem Eingang. Er wollte wohl komplett auf das Vorspiel warten. Er küsste mich um mich damit abzulenken und drang dann ganz langsam und vorsichtig in mich ein. Ich keuchte in dem Kuss hinein und wurde von Deans Zunge völlig abgelenkt die nun den freien Lauf hatte in meinem Mund. Während er sich in mir bewegte, lösten sich unsere Münder und wir schauten uns beide mit roten Köpfen an. Die Erregung war in der Luft zu spüren und durch Deans Stöße, trieb es mich in eine andere Welt wo ich ganz mit ihm alleine war. Dean, meine große Liebe!

Viel Zeit ließ er uns beiden nicht. Ich wusste nicht ob er abhauen wollte oder musste. Als sein Handy geklingelt hatte, lagen wir im Bett und versuchten von unserem gemeinsamen Höhepunkt runter zu kommen. Ich bekam gar nicht mit, mit wem er sprach, aber ich schätzte es war Sam. »Ja, in Ordnung.«, hatte ich nur vom ganzen Gespräch mit bekommen. Und danach ging alles rasend schnell. Dean hatte sich wieder angezogen und war ins Wohnzimmer verschwunden. Ich hatte mir schnell ein zu großes T-shirt über meine nackte Haut geschmissen und war ihm gefolgt. 

»Verschwindest du jetzt einfach?!«, fragte ich fast sauer. »Ja, ich muss zu Sam. Er braucht ganz dringend Hilfe. Ich werde aber wieder kommen.«, verkündete er und lief zur Tür. Ich folgte ihm schnell und zog ihn an einem Arm zurück. Er drehte sich zu mir und ich küsste ihn nochmal leidenschaftlich. »Wehe du sagst das du es nicht Wert bist, geliebt zu werden!«, warnte ich ihn und ließ ihn damit ziehen. 

Es waren zwei Wochen seit dem vergangen in denen ich kein Wort mehr von ihm gehört hatte. Ich hatte auch versucht herauszufinden wer mich eigentlich beschattete, aber ich wusste es nicht. Ebenfalls machte ich mir Gedanken darüber ob ich ihm mit dem Sex vertrieben hatte und mit der Aussicht das ich ihn liebte. Vielleicht hatte er mich ja gemeint vor dem Sex, vielleicht auch jemand anderes und er wusste jetzt vielleicht einfach nicht mehr was er machen sollte. Ich aber genauso wenig. Das Arbeiten wurde schwieriger, da ich mir nur noch Gedanken darüber machte was mit Dean los war und ob ich ihn je wieder sah. Das bezweifelte ich jeden Tag mehr. Heute war wieder Freitag und ich hoffte das er wieder vor meiner Tür stehen würde. Aber als ich nach Hause kam, war niemand da. Ich hatte nirgends ein Auto gesehen und das machte mich traurig. »Ich sollte was einkaufen gehen.«, meinte ich als ich in den Kühlschrank sah. Er war fast leer. Deshalb schloss ich ihn wieder und lief zur Tür und riss diese auf. »Hallo Sarah.«, strahlte ein glücklicher Dean und mein Herz setzte aus. Er war wieder gekommen.
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Hey Leute, hier ist wieder ein OS für @Sarahdreamland 
Ich hoffe er hat euch und auch dir Sarah gefallen. Deine Wünsche sind hoffentlich auch soweit ganz gut drin ... 

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