Kapitel 35.1: Sarah und Karsten (dirty!) für Sarahshadows✔

(Sarah)

»Kommst du heute mit?«, fragte Jessica. »Was?«, völlig in Gedankenversunken bekam ich gar nicht mit was sie von mir wollte, geschweige denn was ich darauf antworten sollte. »Kommst du heute Abend mit?Dann siehst du dein Karsten wieder!«, sie verdrehte die Augen als sie ihn erwähnte. Sie verstand einfach nicht das ich ihn klasse fand. »Ach sei doch still,du bist doch nur neidisch!«, konterte ich und dachte schon fieberhaft darüber noch was ich anziehen sollte. »Also kommst du jetzt mit oder muss ich mir jemand anderen suchen?«, etwas ungeduldig kramte sie schon ihr Handy aus der Hosentasche. Geschockt riss ich die Augen auf, wollte sie wirklich jemand anderem die Karte geben? »Das wagst du nicht! Natürlich komme ich mit!«

»Na geht doch.«, lobte sie mich und steckte das Handy wieder weg.»Freust du dich schon?«, fragte Jessica und schaute mich bereits wissend an. »Natürlich! Wieso fragst du überhaupt?«, das ich darauf keine Antwort wollte war auch Jessie klar, weshalb sie mir gar nicht erst antwortete. »Sag mal, was ziehst du an?«, fragte ich sie noch im selben Atemzug. »Keine Ahnung, irgendetwas auffälliges.Matt muss mich ja bemerken. Genauso wie Karsten dich bemerken muss!«,meinte sie als wäre das glasklar und ich völlig bescheuert, weil ich nicht selber drauf kam. »Machen das nicht alle?«, erwiderte ich eher leise damit sie es nicht hörte, aber ich war doch zu laut. Denn Jessica hatte es gehört »Natürlich, aber wie ne schüchterne kleine graue Maus brauchst du da gar nicht auftauchen! Karsten würde dich nie sehen.«, den Seitenhieb den sie mir mit diesen Worten verpasst hatte, würde ich ihr nicht so schnell verzeihen. Ich war halt nun mal schüchtern, was sollte ich denn dagegen machen -ich war halt so-, wollte es aber auch manchmal nicht ändern. Deshalb hatte ich aber Freunde wie Jessica die mich aus der Schüchternheit ziehen sollten, aber ohne mich runter zu machen, denn da blockierte ich komplett.

»Was wirst du denn anziehen?«, fragte Jessica mich auf einmal. Sie merkte noch nicht einmal das mich der Satz sehr verletzt hatte und er unterste Schublade war. »Weiß nicht.«, antwortete ich knapp, ich wollte einfach weg von ihr und dem Gespräch entfliehen bevor noch so ein Satz kam. »Zieh dich aber bitte gut an! Sehen wir uns dann in unserem Stammcafé, dann gehen wir zusammen hin, sonst finden wir uns eh nicht.«, schlug sie vor. Die Warnung am Anfang ignorierte ich aber gekonnt. »Ja wann?«, fragte ich. Ich hatte absolut keine Ahnung wann dieses Konzert begann. Ich hatte noch nicht mal mitbekommen das Feuerherz in der Stadt war, obwohl ich so ein Fan war. »Um 19:00 Uhr fängt das Konzert an. Lass uns schon um 17:00 Uhr im Café treffen, will gute Plätze ergattern.«, meinte sie und ich schaute auf die Uhr. »Das ist ja schon in drei Stunden!«,erschrocken blickte ich Jessie an. »Ja na also! Los gehen wir, bis später!«, sagte sie. Ich nickte und lief endlich aus dem Park heraus und weg von ihr. Wir hatten uns heute im Park treffen wollen,einfach weil es so ein schönes Wetter war und es einfach besser war hier. Da war man eher abgeschottet und konnte offen reden über alles, ohne Angst haben zu müssen das der nächste der neben dir sitzt gleich alles mithört. Ich musste mir echt totale Gedanken machen was ich denn heute Abend anzog, ich wollte ja Jessie zeigen das ich nicht nur eine ›graue Maus‹, war, aber andererseits wollte ich ja auch das anziehen was ich schön fand und gemütlich fand.

Ich lief zur nächsten Bushaltestelle und stieg ein um nach Hause zufahren. Insgeheim wünschte ich mir, die Karte für heute Abend bei mir zu haben, Jessie war oft gemein zu mir, ich wusste deshalb nicht ob ich später dann umsonst auftauchte und sie mich nur verarscht hatte. Aber die Vorfreude wuchs langsam aber sicher. Ich stellte mir schon jedes Szenario vor was passieren könnte das ich im Kopf trug,natürlich könnte ich es mir nie so ausmalen wie es wirklich geschehen würde. Es würde eh viel besser heute Abend werden, egal was ich mir jetzt nun vorstellen würde. Ich erreichte das Haus meiner Eltern und schloss die Tür auf. Der typische Geruch von Heimat umgab mich und ich fühlte mich bereits wohler. Dies war meine Zuflucht, der Anker der mich immer fest hielt und der mein Leben nicht ins Wanken bringen konnte. Langsam trat ich rein und schloss die Tür hinter mir. »Hey, schon wieder zurück?«, dies rief meine Mum von irgendeiner Ecke die ich bisher noch nicht entschlüsseln konnte. Wenn ich aber raten müsste, die Küche. »Ja, bin aber bald wieder weg.«, antwortete ich und zog meine Jacke aus und hängte sie an die Garderobe. Es dauerte ein bisschen bis ich eine Antwort bekam »Was sagtest du?« Meine Mum erschien im Flur und schaute mich fragend an. Wir hatten eine unglaubliche Ähnlichkeit, was mich insgeheim total freute. Von ihr hatte ich meine schwarzen Haare, die ich zwar liebte, aber im Sommer ziemlich heiß wurden. Auch meine braun-schwarzen Augen hatte ich von ihr, obwohl sie eher schwarz wirkten, es kam aber meistens auf meine Stimmung drauf an.

»Ich sagte, dass ich bald wieder gehe.«, wiederholte ich mich und zog meine Schuhe aus und stellte sie zu den anderen. »Ach wirklich? Was machst du denn heute noch so?«, fragte Mum gespannt und zog eine Augenbraue nach oben, bei manchen Menschen sähe das nun arrogant aus, bei ihr jedoch fand ich es normal und fast schon liebevoll. Ich drehte mich zu ihr um und sagte »Jessica hat Karten für Feuerherz ergattert! Die sind das erste Mal hier in Hamburg!«, die Vorfreude kam geballter zurück und ich konnte nicht mehr stillstehen und hampelte ein bisschen herum. »Woher hat sie bitte Karten bekommen? Aber schön das sie dich mit nimmt. Wann geht es denn heute los?«, fragte sie, sie war ein bisschen überrascht darüber das Jessie Karten hatte, ging mir ja nicht anders, aber solange ich heute Abend wirklich auf dem Konzert war,war mir das egal. »Um 19:00 Uhr, wir treffen uns aber schon früher um dann gemeinsam dort hin zu laufen.«, sagte ich und musste daran denken langsam mal anzufangen mich zu richten, sonst würde ich niemals fertig werden. »Soll ich dir noch etwas zu Essen machen,bevor du gehst?«, fragte sie liebevoll und schaute kurz in die Küche. Ich schüttelte dankend den Kopf »Nein danke, ich glaube ich bekomme eh nichts runter, bin zu aufgeregt!« Ich setzte mich endlich in Bewegung und lief an ihr vorbei in mein Zimmer, in meine Komfortzone. Ich öffnete die Tür meines Zimmers und trat hinein.Überall hingen Poster von Feuerherz, ich fühlte mich einfach nur gut. Glücklich ließ ich mich ins Bett fallen und starrte an die Decke. Dort hatte ich aufwendig ein Poster von Karsten aufgehangen,dass war echt schwierig, weil ich es ewig nicht gerade bekam. »Heute Abend werde ich dich sehen!«, sagte ich und schloss die Augen.

Ich stellte mir vor, wie mein Lieblingslied gesungen und ich glücklicher wurde und ich Schlussendlich mit Karsten sprechen konnte. Insgeheim gefiel mir diese Vorstellung aber nicht, ich wollte es nicht nur als Vorstellung, sondern alles in der Realität. Deshalb war ich auch so gespannt wie es heute Abend werden würde. Blitzschnell riss ich die Augen auf. Das Konzert! Wenn ich hier noch ewig rumlag, würde ich es auch noch verpassen! Das durfte auf keinen Fall passieren. Ich sprang aus dem Bett und schwarze Punkte nahmen mir kurz das Sichtfeld.»Misst!«, zischte ich, ich war mal wieder zu schnell aus dem Bett gestiegen, dass passierte mir leider öfters. Ich schaute auf die Uhr und bemerkte das ich nur noch ne Stunde Zeit hatte um mich auf das Konzert vorzubereiten. Sofort lief ich zu meinem Schrank und riss ihn auf. Meine Alltagskleidung empfing mich traurig. Wieso hatte ich denn nichts was für ein Konzert oder ein guten Anlass passte? Ich entschied mich aber dann doch für eine kurze Jeanshose – da ich keine Hotpants hatte und eine lange Hose zu warm wäre – , oben rum zog ich ein einfaches unauffälliges Top an. Ich würde kaum auffallen damit zwischen den kreischenden Mädels die wahrscheinlich alle Bauchfrei mit ihren Hotpants rum rennen würden. Ich konnte mir auch gut vorstellen das Jessie so ein Mädchen war.

Schnell lief ich ins Bad und sah im Spiegel ein Mädchen das definitiv jetzt schon zu viel von dem Tag hatte und nur noch ins Bett wollte. Ich kämmte mir dennoch ausreichend die Haare und versuchte verschiedene Frisuren. Als erstes wurde es ein Pferdeschwanz, der gefiel mir aber überhaupt nicht, weshalb es dann ein Dutt wurde, danach war es ein Zopf, und danach war es eine Flechtfrisur. Alles nichts für mich,weshalb ich mich dafür entschied meine Haare noch einmal durch zukämmen um sie offen zu tragen. Mein Handy in der Hand zeigte ganz deutlich dass ich los musste, sonst würde Jessica noch ohne mich gehen. Mein Verstand hing ganz schön hinterher, ich war körperlich bereits auf dem Weg in den Flur, geistlich jedoch stand ich noch im Bad vor dem Spiegel mit meinem Handy in der Hand.

»Schätzchen,willst du wirklich nichts essen?«, fragte meine Mum aus der Küche.Sie wollte wirklich nur sicher gehen das ich noch was in den Magen bekam. Das letzte was ich heute gegessen hatte, war das Frühstück.»Nein, danke.«, wiederholte ich mich von vorher und suchte meine ganzen Schuhe durch. Ich hatte ein paar auffällige Ballerinas die ich nun aus dem Regal zog. Etwas auffälliges brauchte ich,auch wenn man es nicht sehen würde. Meine Mutter erschien wieder im Flur und schaute mir aufmerksam zu, als ich gerade nach meiner Jacke greifen wollte sagte sie »Dann zieh wenigstens meine Jacke an, die neben dir hängt!« Sie seufzte,lächelte mich aber liebevoll an. »Aber das ist doch deine heilige Lederjacke die ich nie berühren durfte!«, entsetzt über diese Vorstellung blickte ich zu meiner Mutter. Sie hatte noch nie jemanden erlaubt sie anzufassen, geschweige denn zu tragen, und jetzt sollte ich sie einfach anziehen? Sie nickte und meinte »Ja mein Schatz,dieser Abend ist etwas besonderes für dich. Ich möchte deshalb das du diese Jacke trägst. Du weißt ja, ich trage sie auch nur an wichtigen Tagen, oder wenn ich ganz viel Glück brauche, du kannst vermutlich beides gebrauchen.« Was das nun für eine Anspielung war,verstand ich nicht. »Danke Mum.«, flüsterte ich. Ehrfürchtig bewegte ich meine Hand auf die Jacke zu, ich wartete nur darauf das es sich meine Mutter anders überlegen würde, aber sie tat es nicht.Ich berührte die Jacke und nahm sie an mich. Ich hatte mir immer vorgestellt, dass die Engel singen, die Jacke leuchtete, oder irgendetwas magisches passierte, dass mir zeigte das die Jacke mehr Wert war, als das Geld was sie gekostet hatte. Aber ich wurde enttäuscht. Die Jacke passte mir zwar als wäre sie für mich gemacht worden, aber mehr passierte nicht. »Steht dir, viel Spaß.«,flüsterte meine Mum hinter mir. Ich nickte nur, bekam keine gescheite Antwort über meine Lippen und verließ das Haus.

Im Café saß Jessica bereits und wartete auf mich. Sie hatte sich zu heute Morgen nicht groß verändert. Sie hatte zwar Hotpants an und ein Top, aber so war sie auch schon heute Morgen rum gelaufen, nur trug sie Ballarinas und keine High Heels. Sie blickte in dem Moment auf indem ich rein kam. Ihre Augen hatte vor sich hin gelächelt, als sie mich sah, verging ihr das lächeln aber. Unwohl, weil ich nicht wusste was nun schon wieder war, lief ich zur ihr und versuchte mir nichts anmerken zu lassen, und setzte mich zu ihr hin. »Sag mal geht es noch?!«, fragte sie kalt. Plötzlich von Panik überrollt, fragte ich »Was meinst du?« Das mulmige Gefühl in meiner Magengegend machte mich fertig. »Was um Himmelswillen trägst du?!«, fragte sie, ihr Blick flog verächtlich über meine Klamotten, sie war kurz vorm platzen. »Was meinst du? Was besseres hatte ich nicht im Schrank.«, erwiderte ich. Ob wir wirklich Freunde waren bezweifelte ich in diesem Moment sehr stark. Aber trotzdem schaute sie mich lächelnd an »Die Lederjacke ist aber cool, woher hast du die?«,fragte sie interessiert. »Gib mir die Karte und ich erzähle es dir.«, vor Selbstsicherheit antwortete ich und war endlich in der Position danach zu fragen. »Du verhandelst echt gemein.«, sagte Jessie und war überrascht über meine Klarheit. Dennoch zog sie aus ihrer Hosentasche eine Karte und reichte sie mir rüber. Ich schnappte sie mir schnell und schaute drauf. Es stimmte einfach alles, es war nicht einfach nur ein Stück Papier, es war mein Leben!Ich verstaute sie sofort und meinte achselzuckend »Aus unserem Flur.« Jessica riss die Augen auf vor Ungläubigkeit »Ist das alles was du mir sagen möchtest?!« Ich nickte und triumphierte kurzzeitig darüber was ich abgezogen hatte.

»Na gut gehen wir.«, meinte sie und stand abrupt als hätte sie es auf einmal eilig. Ich folgte ihr bis zur Tür und sah schon das eine alte Freundin von Jessie auftauchte, Kim hieß sie glaub ich. Außer Atem hielt Kim vor uns beiden »I-ich ... bin ... da.«, keuchte sie und versuchte Luft zu holen. »Das sehe ich.«, die Kälte in ihrer Stimme machte sogar mir etwas, obwohl es mich gerade nicht betraf.»Können wir zum Konzert?«, fragte Kim vor uns. Ihr schien diese Szene unangenehm zu sein, mir aber langsam auch. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in mir breit. »Welches Konzert meinst du denn?«,fragte Jessica ahnungslos. »Feuerherz! Du hast doch gesagt du hast Karten für uns beide.« Kim war nah dran zu hyperventilieren. »Ach das ...«, meinte sie und schaute mich kurz an, » ... da hab ich dich angelogen. Ich habe keine Karten bekommen. Komm Sarah, wir gehen.« Hinterlistige Kuh!,dachte ich und fühlte mit Kim mit.

Vornicht mal zwei Stunden hatte ich mir das genauso ausgemalt, nur das ich an Kims Stelle stand, und nun zog sie es bei ihr ab? Grausam.

»Was?!«,ihr blieb der Atem weg, dass hysterische Schreien ging unter. Sie krallte sich in Jessies Arm fest und drückte zu. »Lass mich los! Du bist so armselig. Meinst du wirklich, ich gebe mich mit dir ab?Lächerlich!«, zischte Jessie ihr leise ins Gesicht damit es niemand mitbekam, aber ich hatte es gehört und könnte speien, so ein schreckliches Gefühl hatte ich in der Magengegend. Hätte ich die Karte nicht vorher verlangt, hätte Jessica sie dann Kim gegeben und mich stehen lassen?»Und jetzt geh mir aus den Augen!« Jessica nahm mein Arm und zog mich mit sich zum Stadion.

Das Volksparkstadion hatte so viele Sitz- und Stehplätze, dass hier mehrere Tausend Besucher kommen konnten. Ich wollte aber kein einzigen mit irgendjemanden teilen. Ich war bisher nur einmal darin gewesen. Es war ein Ausflugsziel des Sportunterrichtes gewesen. Ich fühlte mich damals schon seltsam klein, aber dieses Mal war es ein ganz einzigartiges Gefühl. Viele Fans waren bereits da und hatten sich mit unter anderem die besten Plätze gesichert. Jessica zog ich mit sich und gesellte sich zu paar Mädels die dort standen und fing an mit ihnen zu reden. Ich blieb eigentlich still, da ich mit fremden Menschen nie so schnell ins Gespräch kommen konnte, geschweige denn wollte. »Ja, und das ist Sarah.«, stellte sie mich vor, im gleichen Atemzug fügte sie noch hinzu »Sie ist ein bisschen schüchtern. Seid ihr also nicht böse weil sie nicht mit euch redet.« Die Aggression in meinem Bauch machte sich breit. Wieso konnte Jessie nicht ein einziges mal die Klappe halten?!

»Hey,ich bin Sophie und du?«, fragte ein Mädchen das auf mich zu kam.Auch sie schien ein bisschen schüchtern zu sein. »Ich bin Sarah.«,meinte ich und schaute auf die Bühne. Dort lief gerade ein Mann herum. »Wurdest du auch von deiner Freundin mitgeschleppt?«, Sophie schaute mich fragend an. Ich blickte ihr in die blauen Augen und meinte »Ja und nein. Ich bin freiwillig mitgegangen.« Sophie blickte mich fassungslos an und zweifelte wohl an meinem Verstand»Bist du ein Fan von denen?« Ich nickte begeistert und sah zu wie Sophie sich von mir abwendete und zu ihrer Freundin trat und ihr etwas ins Ohr flüsterte. Die Freundin grinste breit und meinte»Tja, da hast du wohl Pech gehabt ... Sarah komm doch zu uns, als da alleine zu stehen.«, sagte das fremde Mädchen. Ich stand wirklich alleine da, Jessica war irgendwo verschwunden und hatte mich stehenlassen. Ich gesellte mich zu der Fremden und sagte »Hi, ich bin Sarah.«

»Hey Sarah, das hat mir Sophie auch gerade gesagt. Ich bin Katharina.«,meinte das Mädchen freundlich und fragte »Welches Girl bist du?«Ich schaute kurz zu Sophie hinüber und antwortete »Karsten und du Katharina?« Katharina grinste bis über beide Ohren »Ich auch!«,staunte sie und umarmte mich. »Eine Gleichgesinnte!«, freute sie sich. Ich nickte begeistert und schaute auf die Bühne wo gerade ein Mann vorbei kam, er schien noch einmal alles zu checken bevor es dann hoffentlich bald los ging. »In einer halben Stunde geht es schon los!«, sagte Katharina überglücklich und hüpfte auf und ab.»Warst du schon mal bei einem Konzert?«, fragte ich interessiert und sie nickte begeistert. »Ja bei drei Konzerten war ich schon.Kannst du auch alle Songs auswendig?« Ich wusste nicht ob sie am prahlen war oder ob sie einfach nur stolz drauf war das sie alle auswendig konnte. »Mhm.«, antwortete ich ohne dabei preis zu geben ob ich auch alle konnte oder nicht.

»Wo ist eigentlich deine Freundin abgeblieben?«, fragte Katharina interessiert. Sie blickte suchend um sich und schaute dann zu ihrer Freundin Sophie, aber Jessica war nirgends zu entdecken. Sophie blickte völlig genervt zurück und schien es sich verkneifen zu müssen etwas zickiges zu sagen. »Warum bringst du eigentlich deine Freundin mit die kein Feuerherz Fan ist?«, fragte ich interessiert.»Ich hatte sonst niemanden. Aber wo ist denn deine Freundin?« Ich blickte mich nun auch suchend um. Es konnte doch eigentlich gar nicht wahr sein, dass sie einfach weg war. »Das ist ne gute Frage Katharina, sie ist eigentlich schon ne ganze weile weg. Hab sie schon aus den Augen verloren seit mich deine Freuerherz-meidende Freundin angesprochen hat.«, beichtete ich Katharina und fasste es geradenicht mehr wie mich Jessie eigentlich zurück lassen konnte, obwohl sie wusste das ich mit fremden Menschen nicht sprach - Katharina war eine Ausnahme, vielleicht brachte es was das wir die gleiche Leidenschaft hatten.

»Hat sie vielleicht VIP - Karten? Für dieses Konzert gab es 4 VIP -Karten. Zeig mal deine Karte!«, drängte sie mich. Völlig überrumpelt holte ich meine Karte heraus und gab sie Kati. Während sie sie nach irgendeinem Zeichen absuchte das ich eine VIP - Karte hatte, musterte ich sie das erste mal. Mir hätte echt auffallen müssen das sie Karsten Fan war, sie schien fast ein Freak zu sein.Sie trug ein T-shirt mit dem Spruch ›I love Karsten‹, hintendrauf waren noch die anderen Jungs - das hatte ich vorher gelesen.Aber was mich am meisten schockierte war an ihrem Oberschenkel - da sie Hotpants trug, konnte ich genau sehen was sich dort verbarg -,dort prangte ein Porträt von Karsten, sie hatte sich einfach sein Kopf tätowieren lassen.

»Ne,du hast keine VIP - Karte. Schade eigentlich.«, meinte sie. Ich nickte nur, nicht mehr im Stande eine klare Antwort zu verfassen,dieses Tattoo schockierte aber faszinierte mich auch. Ihr zukünftiger Freund würde bestimmt nicht begeistert sein wenn er Karsten jeden Morgen ins Gesicht blicken muss, geschweige denn bei anderen Dingen.Auf der Bühne tat sich nun etwas, ein Vorhang wurde auf die Seite geschoben und Karstens Kopf erschien. Er suchte die Reihen voller Fans ab, die nicht gerade wenig waren - da ja bald das Konzert losging - und ließ sein Blick über mich schweifen. Völlig von Sinnen,fing ich an zu kreischen, Gott sei Dank kreischten die ganzen anderen Fans ebenso, da sie ihn endlich entdeckt hatten. »Da ist Karsten!«,schrie Kati lauthals neben mir und fing ebenfalls an zu kreischen.

»Hey Sarah.«, hörte ich neben mir eine Stimme und wendete mein Blick von Karsten ab, dieser suchte wohl noch immer jemanden, sein Blick schweifte ständig über mich, und wendete mein Blick zu der Person neben mir. Da war Jessica endlich wieder aufgetaucht und war rot im Gesicht, als wäre sie ein Marathon gelaufen. »Sag mal, wo warst du bitte?«, rief ich ihr zu als würde sie mehrere Meter weiter weg stehen, aber die ganzen kreischenden Mädels - die nicht gerade leise waren - ließen eine normale Unterhaltung nicht zu. Ich schaute schnell zum Vorhang zurück und sah Karsten immer noch dort stehen.Er nickte und ich erkannte eine Bewegung neben mir. Als Karsten die Bewegung neben mir als irgendetwas aufnahm was wichtig war, verzog er sich hinter den Vorhand. Die kreischenden Fans verstummten immer mehr was es vereinfachte miteinander zu sprechen. »Ich war auf der Toilette, weißt du wie schwer es ist, durch die ganzen Massen von Fans zu watten und dich aufs Klo zu kämpfen?«, fragte sie und verdrehte theatralisch die Augen. »Aha.«, antwortete ich, da ich nicht gerade überzeugt von dieser Ausrede war. »Hast du Karsten auch gesehen? Viele der oberen Fans hatten gemeckert das sie ihn nicht sehen konnten ohne ihre Kamera in denen sie ran zoomten.«,erkundigte sich Jessie. »Ich habe ihn auch erst die zehn Reihen hinter uns erkannt.« Ich tat so als hätte ich sie überhört, da mir ihr Geschwafel echt auf die Nerven ging. Sie konnte schon mal besser lügen. Immer wenn sie log, bewegte sie ihr Bein und zuckte unkontrolliert mit der Nase, beides war nun der Fall.

»Könntest du mir mal deine Karte zeigen?«, fragte ich sie gelangweilt. »Wieso denn?«, fragte sie und schnappte nach Luft, als hätte ich sie bei etwas schlimmes erwischt. »Ich möchte schauen ob du eine VIP -Karte hast!«, sagte ich gerade heraus. Ich konnte zwar besser Lügen als sie, wollte jetzt aber nicht ewig um den heißen Brei reden.Jessica fingerte in ihren Hosentaschen und meinte dann achselzuckend»Ich habe sie glaub ich verloren.« Der Fuß wackelte wieder und die Nase zuckte. »Hör sofort auf zu lügen und zeig mir die verdammte Karte!«, schnauzte ich sie an. Mit großen Augen ergab sie sich und reichte mir ihre Karte. Sie unterschied sich null von meiner, weshalb ich sie weiter an Katharina reichte »Kati schau mal, die Karte ist von Jessica.« Katharina schaute sie angestrengt an, schüttelte aber nach einer weile den Kopf. »Nein, auch nicht.« Enttäuscht schnaubte ich laut. Ich war mir sicher das Jessica eine VIP - Karte hatte, so wie sie sich benahm.

Auf der Bühne bewegte sich wieder etwas, die Scheinwerfer gingen an und erhellten die Bühne und die ersten Reihen, immer mehr Lichter gingen im ganzen Stadium an und erhellte die Fans, die ersten kreischenden Mädels hyperventilierten als die Jungs auf die Bühne kamen und die ersten Takte ihres ersten Songs anfing. Ich erkannte es sofort, sie fingen an mit einem neueren Song ›Achterbahn‹.Als ich Karsten erblickte setzte mein Herz kurz aus. Ich fasste es nicht. Ich hatte es endlich mal auf ein Konzert geschafft und schaute nur ihn an. Meine Augen lagen den ganzen Song über nur auf ihm.Niemand war für mich wichtiger als er. Ich konnte auch ehrlich nicht mehr sagen wieso ich nur Augen für ihn hatte. Ich hatte ihn einmal gesehen im Fernseher und nur einmal seine Stimme gehört und ich war verliebt. Die anderen drei waren natürlich auch super, aber Karsten war fantastisch für mich.

Als ich aus meinen Gedanken flog, waren sie schon ein oder zwei Lieder weiter, sie sangen mittlerweile ›Ich werd dich finden‹.Ich riskierte mal ein Blick zu Kati, sie sang die ganze Zeit mit und war eins mit ihren Idolen. Sophie neben ihr wurde immer wütender,ich fragte mich ob sie den Abend wirklich überstand, oder ob Kati den Abend überleben würde. Neben mir Jessica, blickte auch nur auf die Bühne, sie schien wie Kati eins mit den Songs zu sein und konnte jedes Wort mitsingen. Natürlich konnte ich das auch, weshalb ich dies endlich unter Beweis stellte und mit sang. Man musste sich noch nicht mal wirklich konzentrieren. Wenn man die Lieder öfters mit sang, konnte man sie so auswendig als wären sie deine eigenen. Dann konnte man sogar Dinge nebenher machen. Als nächstes sangen sie ›Ich& Du = Wir‹,bei dem ich auch alles mit sang und das Gefühl hatte das Karsten es für mich sang. Auch ›Genau wie du‹,schien nur für mich da zu sein. Mittlerweile hatte ich das Gefühl das dieses Konzert nur von Liebesliedern vertont wurde, denn als nächstes kam ›Ich steh immer wieder auf ... dich‹.Immer mehr Lieder wurden gesungen die ich alle laut mit sang, bzw.grölte damit man mich auch hörte. Mehrere kleine Pausen wurden reichlich genutzt von den Jungs, aber auch von den Fans, aber das Konzert neigte sich immer schneller dem Ende zu. Und sie widmeten sich ihrem letzten Song.

Das Lied fing an uns alle mitzureißen da wir es alle auf der original Sprache kannten und nun auf Deutsch hören würden ›Despacito‹,auf deutsch jedoch ›Baby langsam‹. Ich achtete aber wieder nur auf Karsten der gerade meine Lieblingszeile sang »Oh du, du bist der Magnet und ich bin das Metal. Wir kommen uns näher und wir ziehen uns an. Nur wenn ich daran denke steigt mein Puls hoch.«Zwischen durch sang noch Sebastian seine Zeile bis es zum Refrain kam. Dort sang Karsten wieder und ich fühlte nur noch mit und sah das er mich anschaute, niemand anderes, weshalb ich mich noch mehr angesprochen fühlte. Nach dem Refrain dauerte es nochmal gefühlt zehn Minuten bis Karsten wieder singen durfte »Ich bin ein Planet der sich ganz langsam um dich dreht.« Alleine dieser eine Satz mit seinem Blick auf mir brachte mich zum schweben. Als das Lied vorbei war verabschiedeten sich die Jungs und Karsten blickte mich noch einmal lange an bis sie von der Bühne gingen.

Ich,genauso wie die meisten anderen, wollten noch gar nicht gehen,wollten einfach das der Abend weiter ging, aber er war nun vorbei.Katharina drehte sich traurig zu mir um und sagte »Tschüss Sarah,hoffe wir sehen uns mal wieder.« Ich schenkte ihr ein nicken und sah das Sophies Miene sich immer mehr erhellte, sie hatte den Abend überstanden und konnte endlich gehen. »Sarah, komm mal mit.«, bat mich Jessie. Ich drehte mich fragend zu ihr um und fragte mich was nun schon wieder kam. Ich folgte ihr und wir gingen quer durch die Fans, in die Richtung lag eine Tür. Jessie öffnete sie zielstrebig und betrat den hinteren Teil der Bühne. »Jessie! Da dürfen wir nicht rein!«, warnte ich sie und blieb im Türrahmen stehen. Sie drehte sich lachend zu mir um und sagte »Sei nicht so ein Weichei!«Sie zog mich hinein und zog mich zielstrebig zu einer Tür und öffnete sie. Ich konnte noch nicht hinein blicken, wurde aber von ihr rein geschubst. Hinter mir schloss sich krachend die Tür und ich stand in einem einem Raum, der mit einem Tisch voller Essen gefüllt war, drei Sofas schienen Deko zu sein, aber das was dort auf den Sofas saß, waren keine Deko Artikel. Es waren die vier Jungs von Feuerherz. Dominique, Sebastian, Matt und vor allem Karsten. Mein Herz setzte erneut aus und ich bekam Schnappatmungen. Wo um alles in der Welt war Jessica?

Ich konnte und wollte mich nicht mehr bewegen, möglichst nicht auffallen war meine Devise. Aber ich war bereits aufgefallen. »Hallo Sarah.«,sagte Matt lächelnd und lief zu dem Tisch mit dem Essen. Ich konnte kaum an Essen denken, mein Herz fing an zu rasen als ich sah wie Karsten zu mir kam und sein Arm um meine Schulter legte und mich mit zog. Er führte mich zu einem Sofa und setzte mich dort hin, erkniete sich vor mich und fragte »Gehts wieder?« Besorgt schaute er mich an, war ich mal wieder bleich geworden vor Schock?

»Wo ist Jessie?«, fragte ich flüsternd und schaute nur Karsten an, der immer noch vor mir kniete. »Deine Freundin, oder?«, fragte Sebastian. Er saß mittlerweile neben mir und hatte meine Hand in seine genommen und streichelte beruhigend darüber. Wäre es meine Mutter gewesen, wäre ich vielleicht ruhiger geworden, aber so fing mein Herz an zu rasen. Ich nickte ihm zu und sah ihn fragend an. »Das wissen wir leider auch nicht.«, antwortete Sebastian bedrückt.Dominique kam zu uns zum Sofa und fragte mich »Wie hat dir denn das Konzert gefallen?« Ich achtete kaum auf ihn. »Wieso hast du mich immer angeschaut während dem Konzert?«, fragte ich Karsten ohne auf irgendwelche anderen Fragen von den Jungs einzugehen. Karsten schaute mich überrascht von unten an. »Das hast du gemerkt?«, fragte er überrascht und wurde kreidebleich als hätte ich ihm davon erzählt das er sterben wird. »Natürlich habe ich das bemerkt!«, antwortete ich ihm.

»Jungs ich will ja nicht stören, aber wir müssen bald ins Hotel.«, meinte Matt, lächelte mich entschuldigend an und lief bereits zur Tür. Die anderen drei schienen ihm zu folgen ohne widerrede bis Karsten einfiel das ich wohl noch auf der Couch saß. »Magst du vielleicht mit kommen? Dann könnten wir noch reden wenn du möchtest.«, schlug Karsten vor. Ich lächelte breit und sprang auf, natürlich würde ich mitkommen. Da er fragte würde ich nicht mal im Traum daran denken nein zu sagen, er war mein größtes Idol und das würde ich nie vergessen. Wir liefen viele Gänge entlang und raus aus dem Stadion. Dort warteten bereits zwei Autos auf sie. In eines stieg ich ein, gefolgt von Karsten und Matt, der Fahrer saß bereits drin und startete den Wagen. Im anderen Auto waren die anderen beiden Jungs. »Guten Abend die Herren und ... die Dame.«, sagte der Fahrer und fuhr los.

»Wollen wir später an der Bar noch etwas trinken, Sarah?«, fragte Matt und schaute mich lächelnd an. »Gerne, bist du auch dabei Karsten?«,fragte ich mein Freund in der Fantasie. Ich würde mit Matt nichts trinken gehen, wenn Karsten es verneinte, aber er antwortete und entschied somit für mich. »Matt nimms mir nicht übel, aber ich würde gerne mit Sarah reden. Trinken gehen können wir einander mal.«, antwortete Karsten und entschuldigte sich bei Matt.»Ach so ... «, überrascht schaute Matt zwischen mir und Karsten hin und her, »Wenn das so ist, schlafe ich heute bei den anderen.« Ich schaute ebenfalls zu Karsten und fragte mich warum er wohl mit mir reden wollte? »Ich danke dir, Matt.«

Der Wagen hielt an und der Fahrer verkündete »Wir sind da, soll ich den Herren die Tür aufhalten?« Die Frage verwunderte mich, ich würde so was gerne jeden Tag hören, aber heute fand ich dies eher unpassend. »Nein danke.«, antwortete Karsten dem Fahrer und öffnete die Autotür. »Nach dir Sarah.«, sagte er lächelnd und ließ mich als erstes aussteigen. Etwas ungeschickt- da ich auf Karstens Füße stand - schaffte ich es aus dem Auto.Rot angelaufen schaute ich peinlich berührt zu ihm. Er lächelte herzhaft und nahm meine Hand in seine und führte mich in das Hotel.Von den Jungs hatte ich nichts mehr gesehen, genauso wie von dem Hotel, da er mich schnell in den Aufzug zog. Dieser setzte sich nach kurzen in Bewegung. Karsten atmete tief durch, gab aber ansonsten kein Ton von sich. Verunsichert darüber das er so still war, hielt ich ebenfalls meinen Mund, da ich nicht wusste was ich hätte sagen sollen. Der Fahrstuhl schien sein Ziel erreicht zu haben, da die Tür aufging und Karsten mich wieder mit zog.

Im Hotelzimmer setzten wir uns aufs Bett und schauten uns erst mal an.Immer noch total still lauschte ich seinem Atem. Ich wollte nicht den Fehler machen irgendetwas zu sagen. »Also Sarah ... «, begann Karsten dann endlich und ich sah mich schon voll mit ihm in einem Gespräch. Aber daraus wurde erst mal nichts, er schien sich nicht mehr überzeugen zu können für ein Gespräch mit mir. Wir schauten uns blinzelnd an, die Stille war langsam Ohrenbetäubend. »Warum möchtest du mit mir reden?«, fragte ich Karsten. Ich hielt die Stille nicht mehr aus. Die Stille aber zu sprengen machte mich unsicher, aber Karsten würde wohl nicht so schnell von sich aus anfangen zu sprechen. »Weil ... ach das ist egal. Wie hat dir denn das Konzert gefallen? Ich fand es toll.«, fragte mich Karsten. »Ja,es war wirklich toll, aber wieso wolltest du jetzt mit mir reden? Das versteh ich nicht.«, gab ich offen und ehrlich zu und fragte ihn erneut. Ich wollte darauf endlich eine Antwort haben, und nicht das er ständig darum redete. Ich spürte das er mir etwas verheimlicht,ich wusste nur nicht was und wollte es unbedingt wissen. »Warum hast du mich während des Konzertes die ganze Zeit angestarrt? Nicht das es mir nicht gefallen hätte, aber es waren viel mehr Fans da, viel schönere ... «, ich musste aufhören zu reden, da sich Karstens Gesichtsausdruck stetig verschlechterte und ich mich wieder unwohl fühlte.

»Rede nicht so unbedeutend über dich!«, warnte er mich, in seiner Stimme lag eine gewisse Aggression die ich absolut nicht verstand. »Karsten,es ist aber so! Es waren so viele Fans da, neben mir stand zum Beispiel eine, die hat dich total vergöttert! Sie hatte sogar dein Kopf auf ihrem Oberschenkel.«, meinte ich und musste an Kim zurückdenken. Ich hätte ihr meine Nummer geben sollen, dann hätte ich ihr mal wieder schreiben können. Auch wollte ich herausfinden, warum er gerade mich genommen hatte. »Du bist mir aber aufgefallen und nicht deine Freundin die total vernarrt in mich ist. Ich hab dich von Anfang an gesehen und wollte deshalb mit dir reden.«, sagte er und lächelte mich aufmunternd an. »Hattest du Angst mich aus den Augen zu verlieren wenn du die anderen Fans mal angeschaut hättest?«, fragte ich ihn lachend, ich stellte mir schon den Twitterkrieg vor der bestimmt von dannen lief. »Ich wollte dich beobachten und vor allem wissen ob du jemand anderes anschaust.«,sagte er mir ehrlich. Seine Ehrlichkeit verblüffte mich. »Und was hast du gesehen während du mich beobachtet hast?«, fragte ich interessiert. »Du hast alle mal überblickt um dich herum, aber du hast am meisten mich beobachtet. Ich bin fasziniert von dir und wollte dich deshalb unbedingt kennen lernen.«

»Na gut, was möchtest du denn über mich wissen?«, fragte ich ihn überfordert da ich nicht wusste was er über mich hören wollte.»Ich möchte nur mit dir reden, ins Gespräch kommen und dich dadurch kennen lernen, nicht stur irgendwelche Fragen abarbeiten.«,meinte er. Ich hatte absolut kein Plan was er damit bezwecken wollte.»Du möchtest mich doch besser kennen lernen, wie willst du das denn ohne Fragen?« Darauf ging er gar nicht mehr ein, er fing an überein Thema zu reden und immer wieder mich mit einzubeziehen was ich sehr toll fand. Wir sprachen über sein bisheriges Leben was er alles erlebt hatte und was ich so erlebt hatte, wo wir beide her kamen, was wir am liebsten mochten und was überhaupt nicht. Auch das unwohl Gefühl verschwand immer mehr. Auch die Berührungsängste die wir beide am Anfang hatten, verschwanden auf Anhieb, immer wieder wurden sachte Hiebe ausgeteilt wenn jemand etwas lustiges, aber auch gemeines sagte.

Auf einmal schauten wir uns nur noch an und schafften kein Ton mehr raus zu bekommen. Ich wusste gar nicht ob ich nun was sagen, wegschauen oder sprechen sollte. Aber Karsten übernahm schnell die Kontrolle,da er mir immer näher kam. Seine Hand legte sich langsam und sachte in mein Nacken und zog mich zu sich heran. Ich schloss die Augen um das Gefühl auszukosten und spürte ein stetiges Kribbeln im Nacken,auch die Schmetterlinge in meinem Magen machten es mir nicht gerade einfach. Erschrocken öffnete ich den Mund ein spaltbreit als ich die sanften, aber auch harten Lippen auf meinen spürte. Automatisch vergrub ich meine Hände in seinen Haaren und erwiderte den Kuss. Mir wurde immer wärmer und die Küsse wurden intensiver. Beide verloren wir die Hemmungen und die Küsse wurden leidenschaftlicher und keiner wollte damit aufhören. Seine Hand in meinem Nacken bewegte sich langsam an meinem Rückgrat herunter und legte sich auf meinen Hintern, die andere Hand folgte sogleich und er zog mich auf sein Schoß. Während wir uns weiter küssten, spürte ich sofort die Beule in seiner Hose die immer deutlicher zu spüren war an meinem Hintern.

Ohne irgendwie zu fragen, da anscheinend Küssen alle Fragen beantwortete,legte er seine Hände an den Saum meines Tops und streifte es mir gekonnt über den Kopf. Der kurze Augenblick den wir uns dadurch nicht küssten, nutzte ich um sein T-shirt auszuziehen. Ich hatte gar nicht so viel Zeit ihn anzuschauen, da er relativ schnell wieder anfing mich zu küssen. Ihm schien das aber auf Dauer nicht zureichen weshalb er mit gekonnten Fingern mein BH öffnete und meine Brüste sanft umschloss. Ungeduldig fing ich an meine Hüfte zukreisen und entlockte ihm ein stöhnen, das ich gleichermaßen mit ihm teilte. Er löste sich von mir und hob mich mit beiden Händen hoch damit er aufstehen konnte, drehte uns und legte mich wieder auf dem Bett ab. Er stellte sich aufrecht hin und lächelte mich an. Ich konnte das erste mal wirklich über seinen Körper schauen. Er sah verdammt gut aus, indirekt fing ich sogar an zu sabbern.

Seine Hände legten sich auf sein Hosenbund und er wollte gerade selber seine Hose aufmachen, aber ich war schneller. Dieses Privileg wollte ich haben, wenn ich schon mit ihm diese Nacht teilen würde! Ich setzte mich ruckartig hin und öffnete ihm die Hose und schob diese nach unten. Mit großen Augen blickte er mich an als ich meine Hand in seine Boxershorts fuhr und sein steifes Glied umfasste. Ich kostete den Moment komplett aus und zog ihm mit der anderen Hand die Boxer aus. Nun stand er frei vor mir, so wie Gott ihn schuf und betrachtete ihn noch einmal. So Perfekt konnte doch niemand sein ...

Mit beiden Händen um sein Glied, fuhr ich auf und ab und sah ihm dabei ins Gesicht. Immer wieder schloss er die Augen und genoss jede Bewegung die ich machte, jedoch wollte ich es nicht dabei belassen und nahm ihn in den Mund. Er änderte die Situation nach einigen Minuten die er reichlich auskostete und zog mich hoch und küsste mich intensiv. Völlig berauscht von dem Gefühl mein Idol so nah zukommen, bemerkte ich erst spät das er mir meine restliche Kleidung ausgezogen hatte und achtlos weggeworfen hatte. Auch das nun er dran war dem Vorspiel, merkte ich erst als es fast vorbei war und ich seine Hände sacht an meinen Oberschenkel spürte. Er küsste mich erneut und ich spürte ihn an meiner Mitte und wartete gierig darauf das er endlich in mich eindrang. Langsam und vorsichtig drang er in mich ein und ich nahm ihn dankend auf. Es fühlte sich fast so an, als wäre Karsten nur für mich geschaffen worden. Nun war ich diejenige die jede seiner Bewegung voll und ganz auskostete und nicht wollte das dies jemals aufhörte. Er trieb mich immer näher an den Höhepunkt was mich innerlich zum zerreißen brachte. Ich wollte dieses unglaubliche Gefühl mit ihm Teilen,jedoch nicht das es danach aufhörte. Ebenso wollte ich, dass auch er dieses Gefühl mit mir teilte. Mein Becken streckte ich ihm weiter entgegen damit ich wirklich alles von ihm auskosten konnte. Gemeinsam erreichten wir den Punkt und ich wurde von den Gefühlen komplett überrollt.

Mich trieben diese Gefühle bis an einen Ort an dem es keine Probleme gab,nichts was das perfekte Leben zerstören konnte. Ich fühlte mich frei und Pudelwohl. Auch Karsten schien mit mir an diesem Ort zu sein, ich spürte seine Präsenz und freute mich darüber diese Erfahrung nur mit ihm zu teilen und mit niemanden anderem. Doch der sog trat fast augenblicklich wieder ein und riss mich, mitsamt einem rasenden Herzschlag, wieder ins hier und jetzt. Neben mir spürte ich Karsten, der genauso schwer atmend dort lag und erst mal von diesem Trip runter kommen musste, als wäre er auf Drogen. Die Wärme die mich an diesem Perfekten Ort heimgesucht hatte, stellte sich nun als Decke und seinem Arm heraus die über mir lagen. An den Ort wollte ich wieder zurück und suchte deshalb in meinen Träumen nach ihm, da ich immer schläfriger wurde und dann endgültig einschlief.


Als ich am nächsten Morgen erwachte blickte ich Orientierungslos an die Decke und stellte abrupt fest, dass dies nicht die Decke meines Zimmers war, da dort kein Karsten hing. Mein Kopf hob und senkte sich in einem gleichmäßigen Takt den ich nicht selber erschaffen konnte und setzte mich ruckartig auf und blickte hinter mich. »Ach du scheiße!«, flüsterte ich. Da viel mir wieder alles ein was ich am Vortag erlebt hatte. Ich war auf dem Konzert von Feuerherz gewesen,war mit Karsten und den anderen dreien ins Gespräch gekommen,anschließend ins Hotelzimmer zu Karsten gegangen und schlussendlich mit ihm im Bett gelandet. »Heilige Scheiße!«, rief ich aus und schlug mir die Hand vor den Mund. Karsten sah so unglaublich süß aus wenn er schlief und ich wollte diesen Zustand ihm gerne überlassen. Etwas fing an zu vibrieren und ich suchte danach, da dieses Geräusch das es machte, für mich ziemlich laut war und ich mich fragte wann Karsten davon aufwachte. Ich fand es schlussendlich in meiner Hosentasche, was sich als Handy herausstellte. Ein Handtuch aus dem Bad mir schnell um den Körper gewickelt ging ich ans Handy und raus auf den Balkon.

»Ja?«,fragte ich vorsichtig und noch etwas leiser, da ich nicht wusste wie laut meine Stimme für Karsten war. »Sarah? Guten Morgen. Wo bist du? Ich wollte dich zum Frühstücken abholen bei dir daheim. Deine Mum sagte du wärst nicht heim gekommen?«, fragte sie mich vorwurfsvoll. »Du würdest es mir nicht glauben wenn ich es dir erzähle ... Sollen wir uns im Café treffen?«, fragte ich. Ich musste hier weg, ich hielt es hier keine Sekunde mehr aus. »Ja,gleich?«, fragte Jessica und ich bejahte die Frage und legte auf.Auf meiner Mailbox waren fünf neue Nachrichten, alle von meiner Mum. Schnell schrieb ich ihr das ich bei einer anderen Freundin übernachtet hatte, gleich noch mit Jessie was Frühstücken ging und vermutlich bis zum Mittagessen daheim war, falls dies nicht der Fall sein sollte, würde ich mich nochmal melden.

Tief atmete ich ein und aus und lief wieder ins Hotelzimmer rein. Karsten drehte sich um und schlief seelenruhig weiter. Schnell sammelte ich mir meine Sachen zusammen und zog sie auf dem Weg zur Tür an. Gerade als ich die Tür öffnete, stand Matt vor mir und schaute mich an wie ein Auto. Geschockt riss ich die Augen auf, wie sah das denn für ihn aus? Ich gerade noch am anziehen, stürmte aus dem Zimmer und Karsten lag noch im Bett.

»Guten Morgen.«, sagte Matt und versuchte unauffällig an mir vorbei zuschauen. »Morgen.«, krächzte ich. »Karsten schon wach?« Ich schüttelte den Kopf und richtete meine Lederjacke und trat aus dem Zimmer, so dass Matt endlich in dieses konnte und an seine Sachen.»Äh Sarah ... was habt ihr gemacht?«, fragte er mich als er die Klamotten wild im Zimmer zerstreut sah die Karsten angehabt hatte. Ohne zu antworten und knallrot rannte ich den Flur entlang und die Treppen runter. Spätestens jetzt musste ich hier raus, ich hatte keine Kraft und schämte mich zu sehr es jetzt einem seiner Freunde zu sagen. Ich wusste noch nicht mal ob ich es Jessica wirklich erzählen sollte.

Eine halbe Stunde später kam ich völlig am Rande des Nervenzusammenbruches im Café an. Ich war hin und her gerissen ob ich es Jessie sagen sollte oder es für mich behalten sollte. Was würde sie nach dieser Nacht von mir halten, dass war mein größerer Gedanke der mich nicht los lies. Jessie saß bereits an einem Tisch.Vor ihr bereits alles mögliche zum Frühstücken. Gerade kam ein junger Kellner zu ihr und sie flirtete wieder was das Zeug hielt.»Nein mein Süßer, ich hab alles was ich brauche, oder hast du noch etwas spezielles im Sinn?« Ich drückte mich an an ihm vorbei und setzte mich gegenüber von Jessie auf den Platz. Überrascht schaute sie nun zu mir »Huch, du bist ja auch schon da.« Der Kellner verdrückte sich als er bemerkte das er nun abgeschrieben war und Jessica widmete ihre gesamte Aufmerksamkeit nur mir. »Was ist passiert?«, fragte Jessie gleich als sie mich musterte. »Ich ...ich ... «, ich schaffte es nicht mich zu überwinden es ihr zusagen. Ich hielt sie eher für das Flittchen, war das nun ich?

»Andere Frage, wie war es gestern mit Karsten?«, fragte sie und grinste breit. Sie schmierte sich ein Brötchen, während sie die Frage stellte und blickte mich nun an. Kreidebleich starrte ich sie an,wusste sie was geschehen war? »Sarah?«, fragte sie vorsichtig nach,»Du bist doch nicht wieder aus dem Zimmer gerannt mit den vier oder?Ich bin extra ein bisschen stehen geblieben.« Ich schaute sie verständnislos an »Wovon sprichst du?« Sie verdrehte die Augen und legte ihr Messer hin »Ich habe dir die Chance gegeben die du immer wolltest, mit den vier alleine zu sein, insbesondere Karsten. Ich habe extra die vier VIP - Karten gekauft damit nur du mit ihnen reden kannst.« Schuldbewusst schaute sie mich an. »Du hattest doch welche?«, fragte ich irritiert. »Ja die vier VIP - Karten und zwei normale, damit du es nicht so schnell heraus findest, als du mich da gestern drauf angesprochen hast hatte ich gedacht du hättest mich erwischt.«, erklärte sie mir. »Oh man, ich wünschte ich könnte auf dich sauer sein ... ich hab was viel schlimmeres gemacht!«,meine Stimme fing immer mehr an zu zittern und ich schaffte es nicht mehr meine Hände zu wärmen. Sie waren nun eiskalt, ich hatte Angst.»Was ist passiert?«, fragte sie mich interessiert und schaute mich an. Ich schloss kurz die Augen, sammelte meine Gedanken und sagte»Ich habe mit Karsten geschlafen.«

»Was?«,kam die Gegenfrage, aber sie schien danach zu versteinern. Sie bewegte kein Muskel, ihr Brötchen fiel ihr aus der Hand und sie schaute mich entsetzt an. »Wir haben es einfach getan, ich - ich weiß einfach gerade nicht mehr was ich machen soll.«, sagte ich ehrlich und erhoffte mir Rat von ihr. »Ihr hattet Sex? Um Gottes Willen!«, sie klang entsetzt und ich schloss schon ab mit meinem bisherigen Leben, »Glückwunsch Sarah! Das hatte ich zwar nicht im Sinn, aber ich freue mich für dich. Werdet ihr in Kontakt bleiben oder habt ihr beide nun abgeschlossen miteinander?«, fragte sie lächelnd. »Was?«, nun war ich die sprachlose. Sie verurteilte mich nicht? »Ja, er hat gestern total von dir geschwärmt als ich bei ihm stand und auf dich gezeigt hatte. Ich hab ihm sogar deine Nummer gegeben, aber sag: Was ist heute Morgen passiert. Habt ihr euch verabschiedet?«

»Nein,ich bin einfach abgehauen ... vielleicht hätte ich das nicht tun sollen.«, meinte ich und seufzte einmal. Ich hatte natürlich die falsche Entscheidung heute Morgen getroffen, aber auch nur weil ich raus musste und nicht damit gerechnet hatte das er vielleicht mehr wollte, immerhin gab es so viele bessere als mich. Wäre er jetzt da hätte er mir das sofort ausgeredet, oder war das gestern nur eine Masche? Ich hatte jetzt noch mehr Fragen im Kopf als ich heute Morgen im Bett neben Karsten hatte. Ich hoffte wirklich das ich mir diese Fragen irgendwann beantworten konnte.

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So ihr Lieben, 
ich höre jetzt mal hier auf, da ich finde das ist ein gutes Ende. Ich hoffe er hat euch gefallen, aber vor allem hoffe ich das er dir @Sarahshadows gefallen hat. 
Ich hoffe wir lesen uns bald wieder bei einem OS, hab euch lieb! 

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