Mein Bruder
Ich machte mich morgens früh auf den Weg, um Zeit mit Monika zu verbringen.
Ich kam erst spät Abends wieder und mir fiel auf, dass das Haus komplett dunkel war.
Ich schlich mich nach oben und zog mich in meinem Zimmer um.
Leise ging ich zu Harrys Zimmer rüber und öffnete leise die Tür.
Harry saß auf dem Bett und neben ihm lagen ein paar leere Flaschen Alkohol.
,,Harry! Warum hast du so viel gesoffen?'', fragte ich ihn erschrocken und trat ins Zimmer ein.
Er blickte auf und seine Augen waren gerötet und glasig.
,,Was ist denn los?'', fragte ich ihn besorgt und nahm ihn in die Arme.
,,Mich hasst einfach jeder, selbst du!'', lallte er wütend und Tränen rannen über sein Gesicht.
,,Das stimmt doch nicht! Ich liebe dich, immerhin bist du mein Bruder!'', sagte ich und drückte ihn fester an mich.
,,Wirklich?'', fragte er mich hoffnungsvoll und ich nickte wild.
,,Warum hast du so viel getrunken?'', fragte ich ihn und küsste seine Wangen.
,,Vor genau zehn Jahren haben sich meine Eltern getrennt!'', lallte er sauer und schlug um sich.
,,Du solltest jetzt schlafen gehen, Harry!'', meinte ich streng und er zog sich sein Shirt über den Kopf.
Ich drückte ihn in die Matratze und deckte ihn zu.
Ich griff mir sein Handy und rief Liam an.
,,Harry ist besoffen! Ich hab ihn zwar ins Bett geschickt, aber da wird er sicher nicht lange bleiben!'', sagte ich etwas verzweifelt und Liam meinte, dass er in fünf Minuten da sei.
Ich legte das Handy weg und ging nach unten.
Im Türrahmen wartete ich auf Liam, der kurz darauf auch kam.
Er nahm mich in die Arme und ich bemerkte, dass er nicht mehr als Boxershorts und Schuhe trug.
Wir gingen hoch und Liam kümmerte sich um Harry.
Schließlich waren wir uns sicher, dass Harry tief und fest schlief und gingen aus seinem Zimmer.
,,Es ist zu dunkel zum fahren, Liam.'', meinte ich mit roten Wangen und er grinste.
,,Eine offizielle Einladung, dass ich Platz in deinem Bett suchen darf?'', fragte er und ich nickte verlegen.
,,Die nehme ich gerne an.'', lachte er leise und ging mit mir in mein Zimmer.
Wir legten uns hin und ich schlief schneller als sonst ein.
Am nächsten Morgen wurden wir durch einen ziemlich wütenden Harry geweckt.
,,Was brüllst du hier so rum?'', fragte ich ihn verschlafen und rieb mir die Augen.
,,Die Frage ist eher, warum Liam halbnackt in deinem Bett liegt!'', brüllte Harry weiter.
,,Er ist gestern Abend so hergekommen, um sich um dich zu kümmern. Weil es dann zu spät zum Fahren war, hab ich ihm gesagt, dass er hier schlafen kann.'', erklärte ich ihm und rieb mir den restlichen Schlaf aus den Augen.
,,Dann hätte er auf der Couch oder im Zimmer unserer Eltern schlafen können!'', brüllte Harry und packte Liam, ehe er ihn aus dem Haus stieß.
,,Meine Schwester fasst niemand an!'', knurrte Harry unten hinterher und ich stand auf.
,,Du reagierst über, Harry.'', meinte ich und Harry funkelte mich an.
,,Du wirst noch zur verdammten Schlampe!'', zischte er und im nächsten Moment hatte er einen roten Abdruck auf der Wange.
,,Ich hasse dich!'', brüllte ich ihm ins Gesicht und rannte nach oben. Es tat verdammt weh, dass er sowas von mir dachte.
Ich ignorierte sein Klopfen und machte mich frisch.Ich nahm meine Handtasche und meine Schlüssel vom Motorrad. Ich ging auf den Balkon und sah über die Balustrade. Ich kletterte vorsichtig hinunter, bis ich im Garten landete. Ich schlich mich zu meinem Motorrad und stieg auf. Ich fuhr los und erinnerte mich, wo die anderen Jungs ihre WG hatten.
Auf dem Weg kaufte ich noch Kaffee und Brötchen.
Ich hielt vor dem Haus an und klingelte. Niall öffnete und ließ mich rein. ,,Ich hab Kaffee und Brötchen mitgebracht.'', grinste ich und stellte es in der Küche ab.
Sofort waren alle anderen da und machten sich über das Essen her. Ich wich Liams Blick aus und unterhielt mich mit den Jungs.
,,Wieso bist du denn alleine hier?'', fragte mich Zayn. ,,Streit mit Harry...'', nuschelte ich in meinen Kaffee. ,,Pipe nit Mary?'', fragte Niall. ,,Hörte sich wie 'Streit mit Mary' an.'', meinte Louis. ,,Verdammt, sie hat 'Streit mit Harry' gesagt, ihr Idioten!'', meinte Liam genervt. ,,Dann bist du auch nicht lange hier sicher. Wir verstecken dich lieber.'', meinte Louis und warf mich über die Schulter. Sie trugen mich einmal quer durch das Haus, bis sie mich in Liams Zimmer versteckten.
,,Wo ist Jessica?!'', hörte ich Harrys wütende Stimme. ,,Sie war vorhin kurz da.'', meinte Louis und darauf zischte Harry irgendwas.
Auf einmal klingelte mein Handy und ich machte es panisch leise, doch ich hörte schon Harrys Schritte auf der Treppe.
,,Komm raus! Es bringt eh nichts, sich zu verstecken!'', rief er. Ich hielt mir die Hand auf den Mund, um so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Ich hörte, wie die Zimmertür auf ging und musste ein Aufkeuchen unterdrücken. ,,Komm raus und ich bin dir nicht mehr böse.'', meinte er doch ich griff mir mein Handy und schrieb ihm eine Nachricht. ,,Komm nach Hause, Harry. John hat mich vorhin von den Jungs abgeholt.'', schrieb ich und hörte Harrys Nachrichtensignal. ,,Ach, und wieso?'', schrieb er zurück. ,,Komm einfach, Tortenfresse. Ich will nicht ewig auf dich warten müssen, um endlich etwas vom Kuchen zu bekommen.'', antwortete ich und hörte, wie Harrys Schritte vor meinem Versteck hielten. ,,Bin gleich da.'', schrieb er und ich hörte, wie sich seine Schritte entfernten.
Als die Haustür sich schloss, kam ich aus meinem Versteck und schlich mich nach unten. Zu meinem Unglück saß Harry im Wohnzimmer und sah mich ziemlich finster an. ,,Hast du wirklich gedacht, dass ich darauf reinfalle?'', fragte er mich und stand auf. ,,Würde ich dir jedenfalls zutrauen.'', meinte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. ,,Wir müssen zum Interview. Du kommst mit, weil wir dich nicht Zuhause absetzen können.'', meinte Harry und warf mich über die Schulter. ,,Ich kann auf meinem Motorrad nach Hause.'', brummte ich. ,,Nach der Aktion lasse ich dich bestimmt nicht mehr alleine.'', zischte Harry und setzte mich ins Auto.
Während der Fahrt fing ich an Uptown Funk zu singen. Die Jungs stimmten mit ein und stimmten danach ihren neuen Song an, bei dem ich mit sang.
,,Wie heißt der Song eigentlich?'', fragte ich.
,,The Story Of My Life.'', grinste Zayn und in dem Moment kamen wir an.
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