2. Auf Hochturen
Jason
Das kann doch nicht zu fassen sein! Ist mein Rudel etwa unfähig um das feindliche Rudel aufzufinden?
Ich habe ihnen nun vor vier Tagen aufgetragen nach diesem verdammten Rudel zu suchen. Mir ist kurz davor der Kragen zu platzen. Sie sind wie vom Erdboden verschluckt.
Es gab seitdem letzten Angriff keine weiteren mehr. Keine Eindringlinge mehr, nichtmal flüchtig jemanden aus dem Rudel gesehen. Das ist ganz und garnicht typisch, normalerweise lassen sie sich nie so viel Zeit zwischen ihren Angriffen.
"Jason, beruhig dich endlich, lenk dich mit irgendetwas ab", teilte Michael, mein Beta, mir über unseren Mindlink mit.
"Beruhigen? Warum sollte ich mich beruhigen? Mein Mate ist da draußen irgendwo und ihr? Ihr seid unfähig ihn zu finden."
"Dein ganzes Rudel spürt deine Wut. Jeder weiß, wie sauer du bist und sie versuchen ihr Bestes. Komm endlich runter. Wir finden ihn schon noch."
So einfach werde ich mich nicht beruhigen können, aber ich vertraute auf meine Jungs. Wenn jemand weiß, wie man es macht, dann sind es meine Jungs. Ich teilte einem anderen Beta kurz über den Link mit, dass alle Alphas in ihren Gebieten nach den feindlichen Wölfen Ausschau halten sollen. Es verging einige Zeit, doch ich hoffte jeden Moment auf Neuigkeiten.
Das ging den ganzen Tag über so. Ist doch echt zum Mäuse melken. Ein paar Alphas meldeten sich, doch diese teilten nur mit, dass sie niemanden von diesem Rudel finden konnten. Immer passiert mir sowas, nie kann man mal Glück haben.
In dem Moment kam Michael lautstark in mein Büro reingestürmt.
"Holla die Wölfin, was für ein Tornado ist denn hier durchgefegt?" Er stand sichtlich geschockt da aber kam danm zu mir und wies mich ziemlich zurecht.
"Komm, du stehst jetzt auf. Um das ganze Chaos hier kümmern wir uns später. Wir werden erstmal zusammen etwas unternehmen. Es kann doch nicht sein, dass du hier weiterhin so deprimiert rumsitzt."
Ich war echt froh, dass er mich dazu angestachelt hat. Ohne ihn würde ich wirklich nur hier rumsitzen und hoffnungslos auf Neuigkeiten warten. Trotz dessen habe ich die Angst, dass während meiner Abwesenheit Neuigkeiten eintreffen. Es wird aber bestimmt besser sein mal aus meiner Komfortzone auszubrechen.
Ich ging ins Bad, kämmte mir meine Haare zur Seite und machte mir noch dezent Parfüm drauf.
Ich sah kurz in den Spiegel und atmete tief durch. Innerlich sprach ich mir Mut zu, dass ich oder eher gesagt wir es schaffen werden.
Ich bin so weich geworden. Ich bin doch der Alpha, mich sollten alle fürchten. Zumindest fast alle. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn mein Mate mich fürchten würde.
Schon wieder geistert er in meinen Gedanken herum! Ich brauch echt eine Auszeit.
"Jasooon", schrie Michael nach mir.
Echt merkwürdig, dass er mir noch nicht auf die Nerven geht mit seiner Art. Ich ging die Treppen runter, in die Eingangshalle.
"Und Micha, was hast du jetzt vor?"
"Eigentlich nichts besonderes. Nur ein Treffen im Wald."
Hab ich da gerade richtig gehört? Ein Treffen? Mit wem denn bitte?
"Wie du willst, auf geht's."
Wir gingen beide vor die Tür unf verwandelten uns. Dieses altbekannte Gefühl der knackenden Knochen kehrt zurück. Schon kurz darauf spüre ich, wie ich auf meinen vier Beinen neben Michael stehe. Michael lief voran, leitete mich zu dem "Treffpunkt". Mit wem wir uns treffen, habe ich immernoch keinen Schimmer. Michael ist auch so ein Kindskopf. Er ist ein einziges Rätsel. Naja, wie dem auch sei. Dieses befreiende Gefühl, meinem Wolf freien Lauf zu lassen und über Stock und Stein zu rennen. Normalerweise mache ich es öfter wenn ich gestresst bin. Es hilft mir sehr, um mal den Kopf frei zu bekommen.
Michael lief langsamer, bis er irgendwann vor mir stehen blieb.
Wahrscheinlich ist hier der Treffpunkt, allerdings ist hier niemand.
"Verwandel dich zurück", meinte Michael und ich tat ausnahmsweise, was er verlangte.
Daraufhin warf er mir einen Rucksack entgegen, den ich nichtmal mitbekommen habe. War wohl viel zu abwesend gewesen. Ich hab mir neue Kleidung angezogen und nun stand ich abwartend da, bis mir Michael endlich mal erklärt, was Sache ist.
"Hey, guck mich nicht so an", grinste er mich an und hob seine Hände unschuldig nach oben.
"Warum nicht? Du solltest mir langsam mal erklären, was das alles soll", erwiderte ich nur tonlos.
"Es ist alles gut, Kumpel. Folg mir."
Er lief weiter geradeaus, unter ein paar Bäumen hindurch, wo ein kleiner Bach zum Vorschein kam. Aber mit ihm stiegen mir ebenfalls zwei bekannte Gerüche in die Nase.
Dort, auf einem Baumstamm, saßen zwei Mädchen, die sich aufgeregt miteinander unterhielten. Was sollte das? Als die beiden uns erblickten, stand die eine sofort auf und rannte auf Michael zu. Sie umarmten sich kurz, doch es kam mir alles ziemlich skuril vor.
"Micha", sagte ich mit einer bedrohlichen Stimme. Ich habe keine Lust auf solche Spielchen, denn ich ahnte schon, was gleich kommt.
"Ja, also, i-ich dachte an so etwas wie ein D-Doppeldate", stotterte er vor sich hin.
"An was?"
Er zuckte kurz zusammen, weil er schon spürte, dass ich kurz davor bin auszurasten, obwohl ich erstaunlich ruhig bin. Soll mir recht sein.
"Ist doch alles gut, wir können uns mit den beiden etwas entspannen und runterkommen, das hast du doch sonst immer gemocht." Er sah mich erwartungsvoll an, aber das konnte er knicken.
Ich ging auf ihn zu, nur um ihn an der Kehle zu packen und dann gegen einen Baum zu drücken.
"Hör mir mal zu. Mag sein, dass ich das früher gerne gemacht habe, aber ich habe verdammt nochmal einen Mate, der da draußen auf mich wartet. Und gnade dir Gott, wenn du so etwas nochmal machst, dann bist du deinen Status als Beta los." Ich wurde immer lauter zum Ende hin. Alle Anwesenden haben schon längst ihren Kopf vor mir gesenkt. Damit hab ich mal wieder meine Position gut verteidigt, doch das zweite Mädchen sah mich dann an.
"Stimmt es? Dass du deine Mate gefunden hast?"
Sie ließ sich echt nicht einschüchtern, das hat mir an ihr gefallen. Es ist allerdings schon längst vorbei mit ihr.
"Ja, ich habe meinen Mate gefunden. Und er ist schöner, als alles andere."
Nun wand sie sich ab und ging, ich will sie auch ehrlich gesagt nie wieder sehen. Sie erinnert mich nur daran, dass ich Frauen früher nur für meinen Vorteil ausgenutzt habe.
"Tut mir leid, Jason.", flüsterte Michael mir zu.
"Ist schon okay, aber merk dir das fürs nächste Mal."
"Jawohl, Alpha."
Ich legte ihm nochmal brüderlich eine Hand auf die Schulter. Aber dieser Moment wurde schnell zerstört, als uns beide eine alarmierende Nachricht erreicht.
"Jason, es gibt Neuigkeiten! Sie wurden gesichtet in Zellas Revier!<
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Bin ich nicht gemein? ^^
Dieses Kapitel war für mich so schwer ._. Hatte keine richtige Idee dafür, aber nun ist es fertig!
Und ich hoffe es geht auch schnell weiter ;D
Wie findet ihr den Alpha oder Michael, den Beta?
》Überarbeitet 24.02.19《
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