PoV. Haku

Ich wurde von dem Gefühl geweckt, dass mein Mate sich schlecht fühlte. Wir befanden uns anscheinend immernoch im Auto. Ich öffnete meine Augen und sah direkt in die meines Mates. "Wieder wach mein süßer? Wir sind gleich da." Er lächelte, doch es war nicht sein normales Lächeln. Irgendwas bedrückte ihn. Ernst sah ich ihn an und erhob meinen Kopf, der bis eben noch auf Kazukos Schoß lag. Dann flüsterte ich ihm zu, sodass die anderen uns nicht hörten. "Was ist los? Dich bedrückt doch was." Erst sah er mich überrascht an. Dann wandte er den Blick von mir und murmelte nur ein "Das bildest du dir nur ein. Mir geht's gut." Mit einem flüchtigen Kuss auf meine Wange beendete er die 'Unterhaltung'.

Verletzt sah ich aus dem Fenster. Vertraute er mir nicht? Es war offensichtlich, dass ihn etwas bedrückte. War es vielleicht...meine Schuld? War es wegen dem Umzug? Oder hatte ich etwas falsch gemacht? Anscheinend bemerkte Kazuko dass es mir nicht gut ging. Sanft nahm er meine Hand in seine. Ich schaute jedoch weiterhin aus dem Fenster. "Hey...Haku..." Ich reagierte nicht. Vielleicht lag es wirklich an mir, dass er sich so schlecht fühlte. Bedrängte ich ihn?! Mir fiel auf, dass ich mit ihm immer nur über meine Probleme sprach. Nervte ihn das? Bestimmt. Ich sollte aufhören mich immer nur zu beschweren...

"Haku?" Wieder reagierte ich nicht. Ich wollte ihn nicht mit meinem gelaber zumüllen. Er wollte gerade noch etwas sagen als der Fahrer ihm zuvor kam. "Wir sind da." Der Wagen hielt an und ich stieg sofort aus. Ich ging zum Kofferraum, holte meine Tasche und lief in die Lobby. Dort setzte ich mich auf eines der Sofas und wartete bis die anderen kamen. Am Empfang meldeten sich alle an und ich sah wie Kazuko eine Karte von der Frau bekam, die genauso aussah wie seine Schlüsselkarte. Die war wohl für mich. Schließlich zogen wir zusammen und ich brauchte meine eigene Karte. Dann kam Kazuko auf mich zu. Gerade als er was sagen wollte stand ich auf, nahm ihm die Karte aus der Hand und rannte mit meinem Gapäck zum Aufzug. Dort angekommen stieg ich ein und spamte solange den Knopf zum Türen schließen bis sie sich endlich schlossen. Als der Fahrstuhl sich in bewegung setzte seufzte ich erleichtert auf. Wenn Kazuko mit mir in dem Aufzug gewesen wäre, hätte ich ihn bestimmt genervt.

Oben angekommen öffnete ich die Tür zum Apartment und ging rein. Sofort wurde ich umarmt und dabei fast erdrückt. "HAKUUUU!" "Hallo Ayaka. Ich freue mich auch dich wiederzusehen." Ich wusste natürlich dass sie mich nicht hörte aber ich hielt es trotzdem für unhöflich wenn ich sie nicht begrüßen würde. Als sie mich losließ, sah sie sich verwundert um. "Sag mal Haku...wo ist denn mein Bruder? Normalerweise lässt er dich doch keine zwei Sekunden aleine." Ich zeigte nach unten, um ihr zu sagen dass er noch in der Lobby war. Dann nahm ich meine Sachen und ging ins Badezimmer. Dort angekommen schloss ich mich ein. Seufzend setzte ich mich auf den Boden. War es wirklich so, dass ich Kazuko nervte? Er hatte zwar nie was gesagt aber...vorhin war er sehr abweisend. So hatte ich ihn noch nie erlebt. Doch er...hatte noch nie mit mir über seine Probleme gesprochen. Vertraute er mir wirklich so wenig? Ich lehnt mich an die Badewanne und schloss die Augen. Ewig konnte ich mich hier ja nicht verstecken. Ich musste raus gehen aber nicht jetzt. Ich war zu...erschöpft und...Müde.

"...KU! HAKU BITTE MACH AUF! HÖRST DU MICH NICHT?! BIST DU VERLETZT?! BITTE ANTWORTE DOCH ENDLICH!" Ich riss meine Augen auf. War das- Bevor ich reagieren konnte wurde die Tür aus den Angeln getreten und landete in der nächsten Ecke. Mit aufgerissenen Augen und geöffnetem Mund starrte ich meinen Freund an, der auf mich zugerannt kam und mich plötzlich in den Arm nahm. Ich war total mit der Situation überfordert. Nach einer Weile des schweigens brach mein Mate die Stille. "Warum hast du nicht geantwortet? Ich stand minutenlang vor der Tür und habe dich gerufen. Ich dachte du wärst ausgerutscht und hättest dich verletzt!" Was sollte ich sagen? Ich würde ihn wieder nerven wenn ich über meine Probleme redete. Also ließ ich einfach den Teil mit dem Grund warum ich hier drin war weg. "Mir geht es gut." Ernst sah er mich an. "Das beantwortet nicht meine Frage, Haku." Ich schluckte. Irgendwie machte er mir Angst. "Ich bin eingeschlafen. T-Tut mir leid." Misstrauisch sah er mich an. "W-Wirklich!" Er seufzte. Warum seufzte er?! Hatte ich zu viel geredet? Nervte ich schon wieder? Er sah mich weiterhin ernst an. "Und warum gehst du mir aus dem Weg?" Verzweifelt suchte ich nach einer Ausrede. "Äh..tu ich doch garnicht." Sein ernster Blick wurde zu einem wütenden. "Du meinst also 'mich zu ignorieren und vor mir wegzurennen' ist nicht das gleiche wie 'aus dem Weg gehen'? Sag mir sofort die Wahrheit Haku!" Ich legte ängstlich meine Ohren an und fing an zu zittern. "I-Ich dachte ich würde dich nerven w-wenn ich immer an dir hänge." Er riss die Augen auf. "Was?!" Leicht fing ich an zu wimmern. Ich sprang auf und rannte ins Schlafzimmer. Dort kroch ich unter das Bett und versuchte so leise wie möglich zu sein. Ich hatte noch nie vor ihm gewimmert. Der einzige vor dem ich jeh gewimmert hatte war...Nakuto. Wieder überkamen mich die Erinnerungen an damals und immer mehr Tränen liefen über mein Gesicht. Ich wimmerte lauter und auch mein Zittern wurde immer stärker. Ich fühlte mich hilflos und alleine. Ich kauerte mich zusammen. Na toll. Ich sah aus wie ein schwaches Häufchen Elend. Immer mehr Erinnerungen liefen mir duch den Kopf.

Nakuto, der Keller, die dunkelheit, die Einsamkeit, der Schmerz, meine Schreie, meine schmerzerfüllten Hilferufe die nie erfüllt wurden, sein ekelhaftes Grinsen während er...mich immer wieder...

Ich war nur sein Experiment gewesen. Ich war damals so naiv und glaubte ihm dass er mich immer lieben und beschützen würde doch...

Ich war nichts weiter als ein Schwächling.

Plötzlich wurde ich von hinten an meiner Hüfte gepackt.

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1019 Wörter.

Ich weiß. Es tut mir selbst weh so etwas zu schreiben T^T
Aber es kann eben nicht immer alles happy sein.
Bye Bakas!

Allmächtiger Kakuzu~