Storytime
Danke für über 500 reads ihr Bakas! Ihr seid einfach krass.
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PoV. Kazuko
Ich traute mich nicht ihm in die Augen zu sehen. Natürlich wollte er jetzt alles wissen aber ich wusste nicht ob ich bereit dazu war ihm alles zu erzählen. Es war alles meine Schuld gewesen. Wäre ich damals nicht so ein Arschloch gewesen. Hätte ich sie doch nur mitgenommen. Es war alles meine Schuld. Wegen mir war sie in so einem jungen Alter gestorben und das konnte niemand rückgängig machen. Ich hasste mich dafür. Und ich hasste es, dass ich nichts tun konnte. Auch wenn ich wusste, dass sie mich nicht hasste und mir bestimmt nicht die Schuld dafür gab, hasste ich mich. Und wenn ich es Haku sagen würde, dann würde er mich auch hassen. "Kazuko...?" Nein. Bitte nicht! Ich wollte nicht seine wunderschöne Stimme hören. "Bitte Kazuko...sieh mich an." Ich konnte das nicht. Wenn ich ihn ansah würde ich schwach werden. Er war der einzige der meine Mauern zum einstürzen bringen konnte und das allein mit seinem hübschen lächeln und seinen glänzenden Augen. "Kazuko bitte-" Ich konnte das nicht. Ich stand auf, rannte zum noch immer geöffneten Fenster und sprang raus. Ich konnte hören wie meine Schwester und mein Freund mir hinterherriefen doch ich flog so schnell ich konnte weg. Es tut mir leid mein Engel aber ich kann es dir nicht ins Gesicht sagen. Dass ich am Tod meiner Schwester schuld war.
PoV. Ayaka
Wir riefen ihm hinterher doch er flog weg. Seufzend setzten wir uns wieder auf das Sofa. Niemand von uns sagte etwas. Naja. Selbst wenn Haku etwas sagen würde, hätte ich es nicht gehört. Ich musste in Gedanken schmunzeln. Doch das hielt nur kurz an. Wie konnte es sein, dass er meinen Tod ernster nahm als ich? Ich hatte ihm doch schon oft genug gesagt, dass ich ihm nicht die Schuld gab. Es war mein eigener Verdienst gewesen. Ich bin durch meine eigene Sturheit gestorben. Ein Antippen von der Seite riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah zu Haku. Er hielt mir einen Block hin. Wann hatte er den denn geholt? War ich schon so lange in gedangen versunken? Ich lies was auf dem Zettel stand:
Ich verstehe, dass das ein sehr schweres Thema für euch beide ist. Wenn du nicht möchtest ist das okay aber...willst du es mir erzählen?
Ich lächelte. Er war so lieb und verständnisvoll. Kazuko hatte echt Glück. Im Gegensatz zu ihm konnte ich mit meinem Tod mitlerweile gut umgehen. Schließlich waren schon 896 Jahre seit dem Tag vergangen. Also drehte ich mich, sodass ich Haku gegenüber saß und fing an.
"Also es war so...Haku und ich lebten, als wir noch Menschen waren, in einem großen Haus. Unsere Familie war sehr wohlhabend und gehörte zum Adel. Es war also üblich, dass auch mal viele andere Adelige zu uns kamen und an einem Festmahl teilnahmen. Kazuko und ich hassten solche Abende. Einer dieser Abende war der 01.09.1123 also vor 896 Jahren. Damals war mein Bruder 22 und ich 19 Jahre alt. Wir hatten schon am Tag davor ausgemacht, dass wir noch bevor die Gäste auftauchten, verschwanden und erst nach dem Festmahl wieder auftauchten. Kazuko machte viel Mist damals. Er spielte oft Streiche und das brachte meine Eltern aber besonders meinen Vater immer zur Weißglut." Ich musste schmunzeln und als ich zu Haku blickte, sah ich, dass auch er ein Lächeln nicht verkneifen konnte. Doch dann verschwand mein Lächeln. "Noch bevor die Gäste kamen und Kazuko und ich abhauen konnten, rief mein Vater mich zu sich. Zwar war ich damals auch 19, so wie jetzt, doch ich war naiv und dumm. Vater wusste natürlich, dass Kazuko wieder etwas ausheckte und dass ich mich wieder mitreißen lassen würde. Also redete er mir ein, dass ich sein ganzer Stolz war. Dass ich schon so erwachsen und so klug war. Ich weiß noch genau wie er sagte "Du bist so viel besser als dein Bruder und nicht so ein Rebell. Heute Abend werde ich dich den höchsten aller höchsten vorstellen."
Ich war es nicht gewohnt so viel Anerkennung von ihm zu bekommen denn Kazuko war schließlich der Erstgeborene und ich NUR eine Frau. Ich hatte Vater alles abgekauft. Sein eigentliches Ziel war es jedoch mich von Kazuko und seinen Dummheiten fernzuhalten damit ich nicht so wild wurde wie er. Also ging ich naives dummchen zu meinem Bruder und sagte ihm, dass er viel zu kindisch sei und lieber hier bleiben sollte damit er endlich erwachsen wurde. Natürlich verletzte ihn das denn solche Worte hörte er immer von jedem. Von unseren Eltern, den Privatlehrern sogar die Bediensteten lästerten über ihn. Ich war damals die Einzige die ihn so liebte wie er war. Mein verrückter, abenteuerlicher großer Bruder. Du konntest dir also vorstellen wie schlimm es für ihn war sowas von der Einzigen Person zu hören der er vertraute." Ich sah vorsichtig zu Haku. Er nickte traurig. Ich seufzte und fuhr fort.
"Wir haben uns gestritten. Das war unser erster richtiger Streit. Wir haben uns gegenseitig angeschrien und beleidigt. Es war schrecklich. Ich hatte so schlimme und verletzende Dinge zu ihm gesagt. Und das ohne Recht." Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und kämpfte mit den Tränen. Haku rutschte näher an mich ran und umarmte mich sanft. Er schrieb wieder etwas auf den Block und reichte ihn mir.
Es ist okay sich zu streiten. Das ist vollig normal. Meine Schwester und ich hatten auch schonmal einen schlimmen Streit. Wir haben Dinge gesagt die wir gar nicht so meinten doch wir haben uns wieder vertragen. In solchen Situationen sagt man eben Dinge die man gar nicht so meint. Das ist alles okay Ayaka.
Schluchzend nickte ich und entfernte meine Hände von meinem Gesicht. Als ich mich einigermaßen beruhigt hatte, fuhr ich fort. "Als er dann abhaute blieb ich im Haus. Ich war sauer auf ihn. Ich dachte er wäre eben nur neidisch weil er auch so von unseren Eltern gepriesen werden wollte. Gott ich war so dumm! Jedenfalls blieb ich beim Festmahl. Es war schrecklich. Ekelhafte alte Männer, hochnäsige Tussis und überall der gastank von Alkohol. Jeder hielt sich für was besseres. Überall dieses falsche Lachen und langsam plagten mich auch Schuldgefühle. Ich hatte Angst, dass Kazuko vielleicht alleine da draußen etwas passieren könnte. Und ich wäre nicht da um ihm zu helfen. Doch ich wusste nicht, dass ich an dem Abend diejenige war, die in Gefahr war. Mein Vater war gerade dabei eine sterbenslangweilige aber anscheinend wichtige Rede zu halten als wir einen lauten, schrillen Schrei hörten. Eines der Dienstmädchen kam rein gestürmt. Wütend schimpfte mein Vater mit ihr, weil sie ihn unterbrochen hatte. Doch sie hörte ihm nicht zu sondern schrie einfach nur dieses eine Wort. 'Feuer'. Sofort schrien alle laut und rannten durcheinander. Ich lief schnell in Richtung Eingangshalle doch diese stand schon in Flammen. Ich überprüfte die Fenster doch sie waren von außen verriegelt. Es war ganz klar ein Hinterhalt gewesen. Verzweifelt sah ich mich um und bemerkte einen Typen. Ein großer, schwarzhaariger Mann der in einer Ecke stand und mich intensiv ansah. Irgendwoher kannte ich ihn doch ich war mir nicht sicher. Seelenruhig stand er in dieser Ecke. Merk ihn dir der wird später noch wichtig."
Ich zwinkerte dem noch vom Feuer geschockten Haku zu. Er schien überfordert. Ich erzählte einfach weiter. Ab hier kippte meine Stimmung. "Das Feuer schloss uns alle im Speisesaal ein und langsam drang es auch in diesen Raum. Es gab keinen Ausweg. Man hatte alles versucht. Fenster öffnen, Fenster einschlagen, Das Feuer mit Jacken zu ersticken, mit den Getränken das Feuer löschen doch nichts davon klappte. Die Fenster waren extrem stabil gebaut damit man nicht in das Haus einbrechen konnte. Die Jacken wurden einfach von dem Feuer verschlungen und wir hatten eindeutig zu wenige Getränke, als dass wir damit irgendwas bewirken konnten. Immer weiter drang das Feuer in den Saal und glaub mir: Wenn du erstmal an dem Punkt angekommen bist an dem du kurz vorm Tod bist drehst du durch. Manche rannten schreiend durch den Bereich der noch nicht von Feuer bedeckt war, andere beteten so laut, dass sie sogar die schreienden übertönten und wieder andere...versuchten durch die Flammen zu rennen. Ich kann mich noch genau...an die Schreie erinnern." Ich hielt mir den Kopf um diese Erinnerung auszublenden. Haku saß mit aufgerissenen Augen und Hand vorm Mund da und starrte mich an. "Ich saß auf dem Boden, hielt mir die Ohren zu und rief mit geschlossenen Augen immer wieder Kazukos Namen. Immer wieder. Kazuko...Kazuko...Ich war wie besessen. Ich dachte an alle schönen Momente die ich mit meinem Bruder erlebt hatte. Plötzlich wurde ich angerempelt und knallte mit meinem Hinterkopf gegen die Wand. Und dann..." Ich schaute Haku an und lächelte traurig.
"Dann starb ich."
Geschockt sah er mich an doch ich fuhr einfach fort. "Nie werde ich das Gefühl vergessen...die Hitze, die Schmerzen, die Schreie, die Menschen die sich verzweifelt versuchten zu löschen und dabei hysterisch kreischten. Dann wurde alles schwarz." Tränen liefen mir über die Wangen doch ich wischte sie nicht weg. Es war mir egal. "Als ich aufwachte war ich in einem kleinen Zimmer in einem kleinen Häuschen und gerade als ich dachte, dass ich mir den Himmel immer ganz anders vorgestellt hatte, kam jemand in den Raum. Es war der schwarzhaarige Mann." (Bild oben) Ich schaute zu dem kleinen Neko. Er sah mich verzweifelt an. Ich nahm seine Hand und lächelte beruhigend. "Er...fing an zu reden doch...ich verstand ihn nicht. Es war nicht so, dass er eine andere Sprache sprach. Er redete auch nicht zu leide und er nuschelte auch nicht. Nein. Ich hörte keinen einzigen Ton mehr. Der Typ schien das zu verstehen denn er holte Papier und Feder und schrieb alles auf. Alles was passiert war."
Ich stand auf und verließ das Wohnzimmer. In meinem Zimmer angekommen, holte ich einen versteckten Schlüssel und öffnete damit ein verstecktes Fach in meinem Schrank. Daraus holte ich einen Zettel und ging wieder zu Haku. Ich gab ihm das Papier und er fing sofort an zu lesen.
Hallo,
Mein Name ist Sebastian. Keine Sorge. Ich werde euch nichts tun. Ich werde nur erläutern was passiert ist und warum ihr hier seid, junge Dame. Ich möge ihnen bestimmt bekannt vorkommen. Tatsächlich haben wir uns schon des öfteren gesehen. Ich bin der Unbekannte vom See. Der, der sie damals vor dem Ertrinken gerettet hatte.
Sie sollten wissen dass ich seit damals nicht mehr aufhören kann an euch zu denken. Als ich sie bei dem Festmahl erblickte hüpfte mein Herz vor Freude. Das ist der Grund warum ich euch rettete. Ich bin kein Mensch meine teuerste. Ich bin ein Vampir. Kurz nach eurem Tod wollte ich euch gerade hierher bringen, als ich laute rufe vernahm. Ein junger Mann schrie euren Namen. Ich schaute nach und auch dieser Mann war kurz vor seinem Tod. Also brachte ich euch beide hier her und verwandelte euch zu meines Gleichen. Ich hoffe ihr nehmt mir das nicht übel.
Wegen eurer Gehörlosigkeit weiß ich jedoch auch nicht weiter. Ich denke das kam davon, dass ihr angerempelt worden seid und euch den Kopf gestoßen habt.
Ich nehme mal an der Junge Mann ist euer Bruder? Er ist noch nicht erwacht aber es sollte auch jeden Moment soweit sein. Dann bringe ich euch beiden bei wie mann als Vampir lebt.
Erstaunt sah Haku mich an. "Kurze Zeit später ist Kazuko erwacht und am gleichen Abend zeigte Sebastian uns wie man jagte und wie wir mit unseren Kräften umgingen. Und wie der Zufall es so wollte...war Sebastian mein Mate." Verwirrt sah Haku mich an. Ich lachte bitter. "Du fragst dich bestimmt warum er nicht hier ist. Naja..." ich fing an zu zittern. "E-Er wurde von einem anderen Vampir...umgebracht." Sofort schloss Haku mich in seine Arme und streichelte mich beruhigend. Als ich mich endlich beruhigt hatte fuhr ich fort. "Kazuko gibt sich die Schuld an meinem Tod weil er mich damals nicht überreden konnte mit ihm abzuhauen. Aber ich weiß dass es meine Schuld war. Ich war einfach zu dickköpfig. Ich hatte es nicht anders verdient. Doch Kazuko schon. Er hätte weiter leben müssen. Nur weil er mich damals retten wollte ist er gestorben."
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2019 Wörter.
Wow. Das Kapitel ist lang. Aber ich wollte die ganze Story in einem Kapitel haben ^^'
Das mit der Anzahl der Wörter war übrigens keine Absicht lol.
Bye Bakas!
Allmächtiger Kakuzu~
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