PoV. Ayaka

Ich seufzte. Erst gestern wurde Haku ins Krankenhaus gebracht und Kazuko stand nun in Untersuchungshaft. Ich wusste weder wie es meinem Bruder, noch seinem Mate ging. Es war meine Schuld...ich hätte Kazuko nicht nur einmal daran erinnern sollen, dass er genug Blut trank. Er war ein starker und sehr mächtiger Vampir -auch wenn er sich nicht so verhielt. Wir beide lebten nun schon seit fast 900 Jahren als Blutsauger auf diesem Planeten. Deshalb brauchten wir weniger Blut als Vampire die erst seit ein paar jahrzehnten existierten. Doch das hieß nicht, dass wir garkein Blut brauchten. Wieder entwich mir ein Seufzen. Gedankenverloren kritzelte ich ein wenig auf meinem Block herum. Wann hatte ich das letzte Mal gezeichnet? Ich sah zu meinen Schülern. Sie hatten gerade eine Partnerarbeit und sollten dem anderen einen Gegenstand beschreiben. Der Partner sollte dann erraten was dieser Gegenstand war. Wir befanden uns hier in einem Klassenraum einer Grundschule. Der Direktor hatte mir und meinen Schülern freundlicherweise die Nutzung des Raumes erlaubt. Schüler...Naja eigentlich nannte ich sie nicht gerne so. Ich brachte ihnen zwar bei, Gebärdensprache zu lernen aber ich sah eben auf Ewig so aus wie 19 während viele der Leute hier im Kurs mitte 20 oder auch Anfang dreißig waren. Doch bisher konnte niemand meine eigentlichen 896 übertreffen.

Ich sah auf die Uhr. Die Stunde war beendet. Ich stand auf und sah zu den anderen. "Die Stunde ist beendet. Geht die neu gelernten Zeichen bitte zu Hause nochmal durch. Wir sehen uns morgen." Während ich redete machte ich die passenden Fingerzeichen. Schließlich war der Großteil meiner Schüler gehörlos. Ich hatte aber auch Schüler, die aus reiner Interesse oder wegen einem tauben Familienmitglied in meinen Kurs gingen. Auch Kinder besuchten meinen Kurs. Hina zum Beispiel. Sie war zehn Jahre alt und wollte Gebärdensprache lernen, da sie vor Kurzem einen kleinen Bruder bekommen hatte, der leider von Geburt an gehörlos war. Ich hatte das Glück, erst kurz vor meinem Tod -also mit 19- gehörlos geworden zu sein. Dadurch konnte ich normal sprechen und wusste auch in welcher Tonlage ich reden musste. Ich verabschiedete alle und ließ mich auf den Stuhl des Pultes fallen, als keiner mehr im Raum war. Wieder breiteten sich meine Sorgen um Kazuko und Haku aus. Ein langes Seufzen entfloh mir.

Plötzlich bemerkte ich, dass jemand vor mir stand. Ich sah die Person an und bekam sofort Herzklopfen. Es war Mia Baker. (Bild oben) Sie ist 21 Jahre alt und kommt aus New York. Um es klar auszudrücken: Ich mochte sie. Vielleicht auch mehr als ich sollte. Ihre schwarzen, glatten Haare, ihre Bernsteinfarbenen Augen, ihre vollen Lippen und ihr wunderbares Lächeln hatten es mir einfach angetan. Sie war einfach besonders. Nicht nur wegen ihrem Aussehen. Ihre Art war einfach besonders. Sie war witzig und total nett. Dazu war sie eine meiner besten Schülerinnen. Es gab hier niemanden der sie nicht mochte. Sie trug eine schwarze, enge Jeans die ihre Figur betonte und eine lockere weiße Bluse mit tiefem Ausschnitt. Darüber eine schwarze Lederjacke. An ihrem Zeichen an der Stirn, das eine Sichel darstellte, erkannte man, dass sie eine Hexe war. Doch das störte mich nicht im geringsten. Zwar hatten Hexen und Vampire sich schon oft in den Haaren, doch ich hasste Schubladendenken und machte mir lieber ein eigenes Bild von Personen.

Mit ihren wunderschönen Augen sah Mia mich an. Konnte ich dort besorgnis erkennen? Sie beherrschte Gebärdensprache schon sehr gut, weshalb sie sofort anfing zu reden. "Ayaka? Ich habe bemerkt, dass sie heute nicht ganz auf der Spur waren und wollte sie fragen, ob sie vielleicht mit mir einen trinken wollen? Geht auf mich." Sie lächelte warm. Ich merkte wie mir die Röte in die Wangen stieg. Sie grinste. "Äh...sicher. Aber nur wenn du mich ab jetzt duzt." Ich packte meine Sachen. Wärenddessen machte ich mir natürlich tausende Gedanken. War das okay? Schließlich war ich ja keine richtige Lehrerin. Ich leitete lediglich den Kurs. Sah sie das überhaupt als Date? Sah ich das als Date?! Hatte ich überhaupt die richtigen Klamotten an? Ich trug einen schwarzen rock und eine dunkelblaue Bluse mit kurzen Ärmeln. Dazu schwarze Kniestrümpfe und Turnschuhe. Meine Haare hatte ich zu einem lockeren Dutt gebunden. Mit einem "Keine Sorge. Du siehst super aus." schaffte Mia es mich wieder rot werden zu lassen. Als ich fertig war liefen wir aus der Schule zum Parkplatz. Dort stand Mias Motorrad. Sie drückte mir einen Helm in die Hand und zog sich ihren an. Ich tat es ihr gleich. Zusammen fuhren wir bis zur nächsten Kneipe. Wir stiegen vom Motorrad und betraten das Gebäude. Sofort stieg mir der Geruch von Alkohol und altem Leder in die Nase. Es war recht viel los. An den Tischen saßen mehrere Männer und Frauen. An der Theke saßen nur zwei Männer, die beide so aussahen als würden sie gleich vom Stuhl fallen. In einer Ecke der Kneipe spielte eine Dame in rotem Kleid Klavier. Mia und ich setzten uns an die Bar. Wir unterhielten uns ein wenig. Zum Beispiel erfuhr ich, dass Mia allein wohnte und dass sie einen älteren und einen jüngeren Bruder hatte. Ich war überrascht als sie sagte, ihr älterer Bruder arbeite in dieser Bar. Ich erzählte ihr ein wenig über Kazuko und Haku. Dabei vermied ich jedoch zu erzählen, dass Kazuko in Untersuchungshaft und Haku im Krankenhaus war. Nach einer Weile kam der Barkeeper. Mia umarmte ihn über die Theke. "Ayaka, das ist mein Bruder Liam. Liam, das ist Ayaka."

Ich schüttelte Liam etwas verwundert die Hand. Die beiden sahen sich ja überhaupt nicht ähnlich. Warum das wohl so war? Wie auch immer. Liam brachte uns beiden ein Bier. Wir unterhielten uns noch ein wenig. Mia übersetzte immer für mich, denn Liam konnte zwar Gebärdensprache aber eben noch nicht gerade gut. Nach meinem vierten Bier wurde mir schon etwas schwindelig. Ich vertrug eindeutig keinen Alkohol. "Ich...nach Hause." Das war das einzige was in an den Fingerzeichen von Mia erkennen konnte. Sie nahm meine Hand und zog mich vom Hocker. Anscheinend wollte sie mich nach Hause bringen.

Wir liefen aus der Kneipe. Die Frische Luft tat mir gut. Nachdem ich Mia meine Adresse mitgeteilt hatte, fuhr sie mich nach Hause. Dort angekommen schleifte sie mich in den Fahrstuhl und drückte auf den Knopf meines Apartments. Sie nahm meine Tasche und wühlte darin rum. Nach einer Weile holte sie die Schlüsselkarte für meine Wohnung raus und öffnete die Tür. Ich hatte sie die ganze Zeit mit irgendeinem quatsch belabert. "Wo ist dein Schlafzimmer?" Ich zeigte auf die Tür und fiel dabei fast um. Sofort fing Mia mich auf. "Langsam, Ayaka." Sie lächelte mich warm an. Meine Wangen wurden leicht rot. Schritt für Schritt liefen wir in mein Schlafzimmer. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und starrte die Zimmerdecke an. "Kannst du dich alleine umziehen?" Ich schüttelte den Kopf. Mia lief zu mir. Sie zog mir erst meine Schuhe und dann meine Klamotten aus. Nur in Untwerwäsche lag ich vor ihr. Sie lief zu meinem Schrank und holte ein großes T-Shirt raus. Dieses zog sie mir über. "Geht es so?" Ich antwortete nicht. "Ayaka-"

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1183 Wörter.

Was haltet ihr von Mia?
Bye Bakas!

Allmächtiger Kakuzu~