Aggressiv?
PoV. Haku
Ich wartete nun seit ein paar Minuten in der Kabine der Jungs Toiletten und versuchte mich zu beruhigen. Inzwischen hatte ich es geschafft die Erinnerungen an meine Vergangenheit wieder zu verdrängen. Ich verdrängte sie so lange, bis sie das nächste Mal wieder alle hoch kamen und mich fertig machten. Natürlich wusste ich dass das nichts bringen würde aber das war mir egal. Damals hatten meine Mutter und meine Schwester mir Termine bei einem Therapeuten geholt, die ich gekonnt geschwänzt hatte. Ich wollte nicht mit irgend einer fremden Person über diese Sache reden, die mir dann einfach irgendwelche Pillen verschrieb. Nein danke. Ich hatte mich dann immer im Manga Laden versteckt da weder meine Schwester noch meine Mutter wussten wo dieser lag und dadurch hatte ich Yuka kennengelernt. Also hatte sich das doch gelohnt.
Plötzlich hörte ich wie die Tür der Jungs Toilette aufgerissen wurde. "Haku?!" Es war Kazuko. Ich stand auf und öffnete die verschlossene Tür. "I-Ich bin hier Kazu-" Sofort wurde ich von zwei starken Armen gedrückt. Kazuko hatte mich in seine Arme geschlossen und sein Gesicht in meinem Nacken vergraben. Er atmete schnell. War er gerannt? Als er von mir abließ schaute er mich besorgt an. "Was ist passiert mein süßer? Warum weinst du?" Ich weinte? Das war mir gar nicht aufgefallen. Erst jetzt merkte ich dass mir wirklich Tränen über die Wange liefen. "I-Ich...ich..." Ich konnte nicht reden. Kazuko merkte dass ich keinen normalen Satz rausbringen konnte denn er unterbrach mich. "Ich bring dich erstmal nach Hause und dann reden wir, ja?" Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte nicht nach Hause. Meine Mutter würde sich nur Sorgen machen und dann wieder einen Therapeuten anheuern. Diesmal würde sie aber dafür sorgen dass ich nicht wieder schwänzte. Kazuko überlegte kurz. "Willst du zu mir?" Sofort nickte ich. Ich war noch nie bei Kazuko gewesen. Er lächelte und nahm meine Hand. Sofort kribbelte diese angenehm. Ich wusste dass ich Gefühle für meinen Mate empfand. Logisch. Aber ich traute mich nicht mit ihm darüber zu reden und einen guten Zeitpunkt hatte ich auch noch nicht gefunden. Zusammen gingen wir raus. Die Schule hatte schon angefangen und die Schüler waren in ihren Klassen, weshalb wir ungestört über den Schulhof laufen konnten.
Wir kamen bei seinem Auto an und setzten uns rein. Doch Kazuko startete nicht den Motor. Er schaute mich einfach nur an. Ich tat es ihm gleich. "W-Was ist?" Ich klang ruhiger und hatte auch wieder das Sprechen erlernt. Auch wenn ich noch etwas stotterte. Er sah mich weiterhin an. "Du bist ganz schön blass. Blasser als sonst." Ich schaute auf meine Hände. "I-Ich habe...ich habe mich übergeben." Mir war das peinlich. Doch Kazuko nahm meine Hände in seine, sodass ich wieder zu ihm schaute. Wieder fingen meine Hände bei seiner Berührung an zu kribbeln. Er sah mich liebevoll aber noch immer besorgt an. Dann startete er den Motor und fuhr los. Während der Fahrt war es still. Ich dachte darüber nach was ich Kazuko erzählen konnte wenn er fragte was passiert war. Sollte ich die Wahrheit sagen? Ich wollte ihn natürlich nicht anlügen. Niemals. Aber die Erinnerungen an damals...Ich wollte mich nicht erinnern. Ich wollte nicht aussprechen was damals geschehen war, doch irgendwas musste ich Kazuko ja sagen. Ansonsten würde er sich noch mehr Sorgen machen. Und das wollte ich auf keinen Fall. An was er wohl gerade dachte? Vermutlich überlegte er selbst was mit mir passiert war. Hatte er auf dem Weg hier her Maki getroffen? Dann hätte sie ihm wahrscheinlich erklährt was da mit Kaito abgelaufen war...moment...MAKI! Ich riss die Augen auf und holte mein Handy raus. Kazuko sah mich verwirrt an also fing ich an zu erklähren. "Maki macht sich bestimmt Sorgen! Ich schreib ihr schnell." Er nickte und konzentrierte sich wieder auf die Straße. Ich sah dass Maki mir mehrmals geschrieben und mich angerufen hatte.
Haku(H), Maki(M)
M: Wo bist du?
Verpasster Anruf.
M: Wir suchen dich überall
M: Haku!
Verpasster Anruf.
Verpasster Anruf.
Verpasster Anruf.
M: Takashi und ich machen uns Sorgen!
M: Melde dich doch bitte
Verpasster Anruf.
Verpasster Anruf.
Verpasster Anruf.
Verpasster Anruf.
M: Der Unterricht fängt an. Wenn du bis Ende der Stunde nicht zurück geschrieben hast, rufe ich die Polizei!
Schnell tippte ich die Nachricht ein:
H: Tut mir leid dass ich nicht früher geschrieben habe. Mir ging es nicht so gut. Macht euch keine Sorgen. Kazuko hat mich abgeholt. Ich komme wahrscheinlich später nach Hause.
Ich schickte die gleiche Nachricht auch an Takashi da er auch mehrmals angerufen und geschrieben hatte. Dann steckte ich mein Handy wieder ein und schaute aus dem Fenster. Ich versuchte meine Gedanken irgendwie zu ordnen was mir aber nicht gelang. Sollte ich es Kazuko erzählen? Sollte ich lügen? Ich wollte nicht lügen. Er war mir unglaublich wichtig. Aber ich musste lügen. Oder? Was war wenn ich ihm die Wahrheit sagte, er mich aber auslachen würde?! Das würde er nicht tun. Oder? Nein. Und wenn er angeekelt wäre? Schließlich hatte...ER...
"Wir sind da mein süßer." Ich wurde von ihm aus dem durcheinander in meinem Kopf gerissen, wofür ich sehr dankbar war. Ich schaute ihm in die Augen. Er lächelte liebevoll, nahm meine Hand und küsste sie. Ich bemerkte dass meine Wangen sich leicht rosa färbten und es anfing in meinem Bauch zu kribbeln. Wir stiegen aus dem Auto und ich staunte nicht schlecht. Vor uns befand sich ein riesiges Hochhaus. So eins wie aus den Filmen. Es sah schon von außen edel und teuer aus. Kazuko nahm wieder meine Hand und wir gingen durch den Eingang in einen riesigen Empfangsbereich. Anscheinend konnte man sich hier Apartments mieten. Rechts von mir war die Rezeption an der vier Frauen saßen. Sie begrüßten Kazuko mit einem Lächeln und er tat es ihnen gleich. Ein paar andere Leute in schicken Klamotten, die wahrscheinlich teurer waren als mein kompletter Kleiderschrank, saßen auf den Sofas die links verteilt standen und schauten auf ihr Handy, das wahrscheinlich dreimal so teuer war wie mein Handy + das meiner Schwester. Der rote Teppichboden, über den wir in richtung Aufzug liefen sah eindeutig zu teuer aus als dass man darüberlaufen dürfte. An der großen Decke hingen zwei riesige, goldene Kronenleuchter die mit Diamanten bedeckt waren und die Wände waren weiß mit goldenem Blumenranken Muster. Passend zu den Kronenleuchtern. Die Möbel waren aus edelem, dunklen Holz mit goldenen Verzierungen. Und die Sofas waren weiß.
Kazuko und ich blieben vor dem Aufzug mit weißen Türen und goldenem Türrahmen und warteten bis dieser bei uns angekommen war. Die Tür öffnete sich und ich erschrak. Nicht weil der Aufzug genauso luxuriös aussah wie eigentlich alles hier, sondern weil die gegenüberliegende Wand ein Spiegel war und ich mich nun selbst sehen konnte. Ein halbverrotteter Zombie sähe wahrscheinlich besser aus als ich. Ich war leichenblass und hatte, dadurch dass ich geweint hatte, rote Augen. Darunter zierten dunkle Augenringe mein Gesicht. Ich sah schrecklich aus. Kazuko und ich stiegen in den Aufzug und er bemerkte anscheinend meinen erschrockenen Blick denn er lachte. "Du bist wunderschön." Entgeistert sah ich ihn an. War er blind oder was war los?! Wieder lachte er als ich ihm den Vogel zeigte. Dann sah er mich sanft an. "Du bist immer wunderschön. Und das sage ich nicht nur weil ich dein Mate bin. Ich meine es tot ernst." Ich sah ihn mit geweiteten Augen an. Sofort stieg die Röte in mein Gesicht und mein Herz klopfte schneller. Wie konnte man nur so süß sein?! Fest drückte ich ihn in meine Arme. Ich liebte es ihn zu spühren. Er war wundervoll.
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1267 Wörter.
Wieder etwas länger geworden. Es ist nicht wirklich viel passiert aber es kann ja auch nicht in jedem Kapitel Action geben oder? Aber wir wissen schonmal, dass Haku eindeutig Gefühle entwickelt hat.
Bye Bakas!
Allmächtiger Kakuzu~
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