77. Kapitel - Vlog

Ich knie mich auf die kalten Steine am Ufer des Rheines und schaue dann zu Paluten, der sich ebenfalls hinkniet. "Ok, was muss ich machen?", frage ich. Paluten hat mich dazu überredet einen Vlog am Rheinufer mit ihm zu machen. Natürlich so, dass man mich nicht sieht, darum halte ich Palle's Kamera. Paluten lehnt sich zu mir und erklärt mir, was ich jetzt machen soll. Unsere Blicke kreuzen sich und ich erschaudere. Paluten lächelt, ich erwidere sein Lächeln. Dann meint er: "Gut, beginnen wir?" Der magische Moment ist zerstört. Ich nicke etwas verunsichert. "Drei, zwei, eins." Paluten's Mundwinkel heben sich wieder leicht an. "Hallo Leute, ich bin gerade am Rhein mit Lana.", beginnt er und macht eine Handbewegung zu der Kamera- mir. "Hallo.", sage ich und mache ein Peacezeichen in die Kamera. "Ja.", lacht Paluten. "Aber sie bleibt auch hinter der Kamera, also sehen werdet ihr sie nicht." Ich bejahe und stehe auf. "Genau. Aber schaut, hier sind meine Beine." Ich halte die Kamera nach unten, direkt auf meine Füße und die vielen Steine auf dem Boden. "Wow.", macht Paluten. "Ach und falls ihr euch fragt, warum Lana in Köln ist, nein GLP wohnt nicht hier." "Ich bin nur zu Besuch." Paluten nickt und hebt einen Stein auf. "Ja und wir haben eigentlich nichts zu tun. Lana, wollen wir Steine übers Wasser springen lassen?" Ich hebe auch einen Stein auf und werfe ihm in Paluten's Richtung. Dieser duckt sich, obwohl der Stein ihn so oder so verfehlt hätte. "Ey, du hättest mich treffen können!" Grinsend erwidere ich: "Habe ich aber nicht." Ich mache eine Pause und zitiere dann den achten Band von Skulduggery Pleasant: "So, Zitat: 'Du zielst unheimlich schlecht.' 'Ich wollte sie gar nicht treffen.' 'In diesem Fall warst du bewundernswert gut.'" Irritiert schaut Paluten mich an, als wäre ich irgendwie geistig verwirrt oder so. "Was war das?", fragt er lachend. "Ein Zitat, sag ich doch." Skulduggery Pleasant ist mein absolutes Lieblingsbuch und das meine Lieblingsstelle, weswegen ich die paar Sätze auswendig kann. "Ok, kenne ich nicht." Ich gehe zu Paluten und versuche dabei die Kamera in meiner Hand möglichst ruhig zu halten. Mit der anderen hebe ich einen weiteren Sein auf und fordere Paluten auf, seinen zuerst zu werfen. Der Stein plumpst einfach ins Wasser, ohne auf der Wasseroberfläche zu springen. "Nicht geschafft.", sage ich feixend. Paluten schaut in die Kamera und meint: "Seht ihr, Lana ist eigentlich total gemein." Und an mich gerichtet: "Jetzt du!" Ich gebe Paluten kurz die Kamera, ein großer Fehler, denn er hält sie lachend genau auf mich. Bevor ich werfe, fällt es mir auf und ich schaue ihn wütend an. "Palle!" "Jaja, ich schneide das raus, alles gut." Ich durchbohre ihn mit meinen Blicken und schleudere meinen Stein übers Wasser. Zweimal springt er, dann taucht er ab. Paluten applaudiert, soweit man das mit einer Hand kann.

Paluten und ich bleiben selbst nach dem Vlog an dem Strand. Langsam geht die Sonne unter und eigentlich sollten wir jetzt wieder zum YouTuber-Haus fahren, aber wir bleiben sitzen. Wir versuchen Steine übereinander zu stapeln, um einen möglichst hohen Turm daraus zu bauen, aber es stürzt ständig beim neunten Stein ein, sodass wir noch mal von vorne beginnen müssen. "Pass auf.", warnt mich Paluten, als er einen kleinen Stein vom Boden fischt und Richtung Turm bewegt. Dieses Mal können wir es vielleicht schaffen über die neun hinauszukommen. Ich sehe, wie Palle's Hand leicht zittert, als er den Stein platziert. Es hält! Paluten jubelt auf. "Geschafft!", ruft er laut. Ich lache auf. "Hast du toll gemacht." Paluten nickt. Dann schauen wir auf den Rhein, dessen Wasser immer dunkler wird. Die Sonne ist schon fast untergegangen, weggehen wollen wir nicht. Ich spüre, wie Paluten's Arm sich um mich legt. Fragend schaue ich zu ihm, aber Palle schaut auf das Wasser und nicht zu mir. Ich entspanne mich. Dieses Gefühl, das ich gerade für Paluten empfinde, ist nicht mehr Freundschaft. Ich kann nichts dagegen tun. Paluten's Hand liegt auf meiner Schulter und ich finde es schön. So unfassbar schön. Das sollte ich nicht. "Paluten, wollen wir nicht gleich mal gehen?", frage ich nervös und will mich aufrichten, Paluten zieht mich zurück und schüttelt den Kopf. Ich schaue in seine Augen, er hält den Blickkontakt. Ein angenehmes Kribbeln geht durch meinen Körper. Dann passiert etwas, mit dem ich niemals gerechnet hätte. Paluten küsst mich.

Cliffhanger! Hättet ihr damit gerechnet?
Ich bin die nächsten zwei Wochen nicht zuhause und weiß nicht, ob ich da Internet haben werde und Kapitel hochladen kann. Wenn ich kein Internet habe, geht es danach auf jeden Fall weiter. Und wenn ich Internet haben sollte, bis in ein paar Tagen oder so.
~Lujala (ich musste mich auch mal so 'verabschieden')

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