62. Kapitel - Brandenbuger Tor
Müde öffne ich meine Augen. Max, der eng neben mir liegt und einen Arm um mich gelegt hat, schläft offensichtlich noch. Durch das Fenster scheint die Sonne in den Raum. Ich rücke ein bisschen weg von meinem Freund, bedacht darauf, ihn nicht zu wecken und schaue auf meinem Handy, wie spät es ist. Schon nach zehn. Egal, wir haben genug Zeit. Das Problem ist, dass wir nur bis zwölf frühstücken können. Seufzend lege ich mich zurück und schiebe das Kissen in eine angenehmere Position. Einschlafen wird nichts mehr, aber im Halbschlaf da zu liegen ist auch in Ordnung. Dafür, dass es Berlin ist, ist erstaunlich wenig Lärm vom Autos und so zu hören. Und das, obwohl wir fast vor dem Ku'damm sind und dort Massen an Autos entlangfahren. "Max.", flüstere ich meinem Freund zu, als ich eine halbe Stunde seinem leises Atmen zugehört habe und da lag. Max zu wecken ist nicht einfach, das weiß ich. Wenn er keinen Wecker hat, kann er ewig schlafen. "Aufwachen!", sage ich ein wenig lauter und drehe mich zu ihm um. Dann ziehe ich ihm die Decke weg. "Was?", brummt Max verschlafen und öffnet die Augen. "Wir müssen aufstehen, sonst können wir nicht mehr frühstücken." Gähnend richtet sich Max auf und scheint gleich viel wacher zu sein. "Ok, wie spät ist es denn?", fragt er mich. "Kurz nach halb elf. Frühstücken können wir bis zwölf, aber wir sollten uns trotzdem beeilen."
Etwas langsam ziehen wir uns um und gehen dann zum Frühstück. Die meisten, die hier im Hotel schlafen, werden schon gegessen haben, denn in dem Raum ist es fast leer. Ich lege meine Tasche an den nächsten Tisch und gehe mir etwas vom kleinen Buffet an der Wand holen. Nach dem Essen gehen wir kurz zurück in unser Zimmer, ich ziehe mir bessere Schuhe an und Max nimmt sein Portemonnaie mit. Heute wollen wir auf jeden Fall zum Brandenburger Tor gehen, mehr hatten wir für diesen Tag eigentlich nicht geplant. Im Allgemeinen hatten wir uns nicht so viel überlegt. Eben die Sehenswürdigkeiten anschauen und ein bisschen durch die Großstadt gehen. Die Hoteltür schließt sich hinter uns und wir gehen zur nächsten U-Bahn Station. Max' Auto wollen wir gar nicht benutzen. Bei dem Verkehr wäre das sowieso keine gute Idee und mit der U-Bahn kommt man problemlos überall hin, da in ganz Berlin an gefühlt jeder Ecke eine Station ist. Deswegen müssen wir auch nicht weit gehen, bis wir die nächsten, mit einem U gekennzeichneten Eingang sehen. Max kauft die Tickets, während ich auf einen Plan schaue, um zu überlegen, mit welcher Bahn wir fahren müssen. Etwas später kommen wir an der Station beim Brandenburger Tor an. Die Bahn bremst und steht schließlich. Als sich die Türen öffnen, gehen Max und ich mit ein paar anderen Touristen nach draußen. Ich war schon mal beim Brandenburger Tor, genauso wie Max, aber das ist schon Jahre her. Ich nehme mein Handy aus der Tasche und fotografiere den Platz, bevor wir näher an das Tor herangehen. Hier ist viel los, viele Menschen machen Fotos oder gehen hier lang. Ich höre ein paar Leute Englisch sprechen und kleine Kinder herum quengeln. "Max, wollen wir zusammen ein Foto machen?", frage ich und tippe ihn auf die Schultern. "Klar, ich frage jemanden, ob er das macht.", sagt Max und spricht die nächste Familie an. Mein Freund und ich stellen uns so hin, dass man das Brandenburger Tor und lassen uns von dem jungen Mann fotografieren, während seine Frau die beiden Kinder an der Hand hält. Ich lächele in die Kamera, lehne meinen Kopf gegen Mac und spüre, wie dieser meine Hand hält. "Danke.", bedankt sich mein Freund nach zwei Fotos und nimmt seine Kamera wieder an. Der Mann meint nur: "Nichts zu danken." und geht wieder zu seiner Frau. Wir bleiben noch kurz da, ich schicke Lana und meiner Mutter das Foto das ich mit meinem Handy gemacht habe, dann beschließen wir langsam wieder woanders hinzufahren. Es ist bereits nachmittags, da wir wirklich sehr getrödelt hatten. "Wir können ins Nikolai-Viertel gehen.", schlägt Max vor. Ich zucke mit den Schultern. "Da gibt es auch ein paar richtig tolle Cafés.", fügt er hinzu und grinst mich an. "Überzeugt.", sage ich und lache.
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