12. Kapitel - Spaziergang im Regen

Wir gehen in die Innenstadt und die Kälte begleitet uns. Trotz einer Winterjacke, Stiefeln, Handschuhen und einem langen Schal friere ich. Es ist fast keiner draußen, nur wir, Manu und ich. "Und, gefällt es dir?", werde ich von Manuel gefragt. Ich zucke mit den Schultern. "Es ist eben kalt, aber sonst... Ja, es ist schön. Wegen dir." Ich stoße meine Schulter gegen die von Manu. "Nicht wahr?", frage ich. Manu nickt und nimmt meine Hand. Als ich zudrücke, drückt er auch, dann lächeln wir uns an. "Was wollen wir jetzt machen?", unterbricht Manu unser Schweigen. Ich zucke wieder mit den Schultern. "Keine Ahnung, und irgendwo hinsetzen?", schlage ich vor. "Aber dann ist es kalt." "Das ist doch egal. Mir ist auch so schon kalt." "In den Park?" Ich nicke und wir gehen weiter. Auf dem Weg begegnet uns kaum einer. Die meisten sind wahrscheinlich bei sich zuhause und genießen die Wärme der Heizung und trinken Tee. Draußen sein ist allerdings auch schön. Ich war erst zweimal in der Innenstadt von Wiesbaden, deswegen ist es ganz gut, dass ich Manu habe. So lange wohne ich hier ja auch noch nicht und bisher war ich nur einmal mit meiner Mutter in der Stadt, um die Möbel für den Wohnung hierher zu bringen und einmal bin ich durch die Stadt gegangen, um mir die Umgebung anzuschauen. Das war einen Tag bevor ich Manu kennengelernt habe. "Und, magst du Wiesbaden?" Ich nicke. "Mehr als Köln?", fragt Manu. "Na ja, es ist schon ziemlich cool hier, aber in Köln bin ich eben aufgewachsen und deswegen mag ich Köln, glaube ich, mehr. Und du? Warst du überhaupt einmal in Köln?" Ich schaue Manu an. "Früher, als ich jünger war einmal mit meiner Mutter, aber nur für zwei Tage. Scheint eine schöne Stadt zu sein." Sollte ich Manuel fragen, ob er seine Freunde gerne mal in Reallife sehen würde? Ich bin mir aber nicht sicher, ob dass nicht unhöflich wäre. Schließlich traue ich mich. In Manu's Gesicht sind die unterschiedlichsten Emotionen zu sehen. "Klar... Ich glaube es ist besser so." Ein paar Minuten später beginnt es wieder einmal zu regnen. Ich hasse den Herbst. Nicht einen Tag ohne Regen. Zum Glück ist es nur ein bisschen Nieselregen, aber es macht das Ganze nicht angenehmer. "Ach man, wieso haben wir eigentlich immer Pech?", fragt Manu. "Tja, so ist das Leben halt." Leider hört es nicht mehr auf zu regnen. Im Gegenteil. Es wird immer schlimmer. "Lauf!", rufe ich Manu zu. Jetzt schüttet es. Ich ziehe mir die Kapuze über den Kopf und renne Hand und Hand mit Manuel zum nächsten Geschäft. Wir laufen hinein und lachen dann. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie ist es cool. Manu sagt: "Glück gehabt! Na toll, jetzt müssen wir auch noch warten, bis es aufhört zu regnen. "Immerhin ist es hier wärmer als draußen.", bemerke ich. Manu nickt. "Ja, da hast du recht."

Es regnet noch 20 Minuten weiter, bis die Sonne wieder hinter den grauen Wolken hervorkommt. "Und jetzt?", frage ich. "Wie, was jetzt?" "Was wollen wir jetzt machen?", wiederhole ich meine Frage. "Ich weiß nicht, wir habe heute doch schon viel gemacht." Ich schüttele ernst den Kopf. "Nein, eigentlich hast du mich nur geweckt und danach wollten wir eigentlich spazieren gehen. Das ist nicht viel." "Hä, doch. Ich habe dich aus deinem unendlichen Schlaf befreit, wir mussten vor dem Regen fliehen und uns dann ansehen, wie die Welt untergeht. Das ist viel." Ich grinse. "Hey, ich bin hier die, die übertreiben darf!" Manu antwortet: "Mmh, dann färbt das wohl ab..."

Ich sitze auf meinem Bett und schreibe mit Sara. Bei ihr in Köln regnet es nicht. In Wiesbaden hat es gerade schon wieder angefangen. Manu muss noch Bedwars und Happy Wheels  aufnehmen. Ich wollte ihm eigentlich dabei zusehen, aber Manu mag das nicht so gerne, wenn ich neben ihm sitze. Er meint, dass er dann aus Versehen mit mir reden würde. Ich glaube ihm das zwar nicht so ganz, aber ich kann es auch verstehen, dass er es nicht möchte, wenn ich ihn dabei höre, wie er aufnimmt. "Lana, hörst du mir eigentlich zu?", weckt mich Sara aus meinen Gedanken. "Oh, entschuldige, was hast du gerade gesagt?" Ich höre Sara durch meinen Lap-Top seufzen. "Was ist heute mit dir los? Hast du nicht gut geschlafen?" "Ja, es ist momentan nicht so einfach mit Freizeit und Uni.", lüge ich. Mein Handy klingelt. "Warte, ich werde gerade von... Palle... Patrick angerufen?!" Warum ruft mich Paluten einfach so an? "Wer ist Patrick?" In Sara's Stimme höre ich das Interesse und die Verwunderung. Man, was soll ich jetzt machen? Palle zurückrufen und Sara unwissend zurücklassen oder ihn ignorieren und so tun, als wäre nichts passiert?

Haha XD. Was wird Lana jetzt wohl machen?

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