¤ Kapitel 5 ¤
Ich lief die Treppen langsam runter, da meine Geschwister schlafen, denn sie haben erst später Schule und Uni. Mein Bruder Ahmad macht gerade sein Abitur. Er ist im letzten Schuljahr und will später Informatik studieren. Meine Schwester Shaam studiert an einer Universität Pharmazie. Ihr Traumberuf war schon immer Apothekerin, was sie jetzt verwirklicht. Und ich? Ehm ja, hab' keinen Plan, da meine Meinung sich jedes Mal ändert.
"Mist, will nicht schon wieder zu spät kommen.", fluchte ich leise vor mich hin. Schnell öffnete ich den Schrank, indem die Schuhe ordentlich aufgereiht nebeneinander stehen. Ich nahm meine Adidas Schuhe raus und zog sie an. Als ich meine Schuhe zusammengebunden habe, schnappte ich meine Tasche und verließ das Haus.
Ich rannte zur Bushaltestelle. Langsam merkte ich, dass ich langsamer wurde und mein Herz schneller gegen meine Brust schlug. Meine Tasche hinderte mich auch daran, schneller zu laufen, da sie auf und ab fliegt und gegen meinen Rücken schlug.
Noch 2 Minuten. Sofort fing ich an schneller zu rennen. Als ich angekommen bin, fuhr er schon vor meiner Nase vorbei.
"Verdammt! Der behinderte Busfahrer hat mich doch gesehen, so ein Hund!", fluchte ich aus der Puste und hielt mich an meiner Brust, weil mein Herz schmerzte, da ich zu schnell ein- und ausatmete. Ich ließ mich auf der Bank nieder um mich vom Rennen zu beruhigen.
Nur wegen diesen behinderten Bus, bin ich fast Marathon gelaufen, da kann ich mich gleich bei Olymipia anmelden.
Der nächste Bus kommt erst in 30 Minuten. Genervt schnaubte ich auf und verschränkte meine Arme zusammen. Ich komme definitiv zu spät, deshalb beschloss ich meinen Freunden zu schreiben, damit sie nicht auf mich warten müssen und schickte die Nachricht sofort ab.
~
Mit großen Schritte lief ich den langen Flur entlang und kam endlich an. Ich stand vor der Tür und starrte sie an, als wäre sie eine Kinoleinwand. Ich atmete tief ein und öffnete die Tür. Als ich reinlief, guckte mich jeder so an, als hätte ich gerade einen Mord begangen.
Die Lehrerin, Frau Allonso, räuperte sich "Guten Morgen Hala. Na, ausgeschlafen?", fragte sie mit einem gefälschtem Lächeln.
Ha ha wie lustig
"Nein, ich hab' nur den Bus verpasst.", erwiderte ich und lief zu meinem Platz.
Sie trug mich ins Klassenbuch ein und machte sich Notizen, dass ich zu spät kam.
Sie tut so, als sei die Welt untergegangen. Wie sie übertreibt man.
Ich drehte genervt die Augen.
"Hey.", flüsterte Hüseyin und sah mich an.
"Hey.", erwiderte ich, "Der Bus ist eiskalt vorbeigefahren pff."
"Haha du Opfer.", sagte er und lachte leise.
"Ach sei leise man.", zischte ich genervt.
"Chill, war Spaß Mensch."
"Ok wenn du meinst.", sagte ich.
"Hala! Warum sind deine Sachen immer noch nicht auf dem Tisch? Wir sind in der Schule und in der Schule wird gearbeitet und nicht gequascht.", ertönte Frau Allonso's Stimme und sah mich streng an.
Boa was hat sie gegen mich? Immer nur mich meckert sie an.
"Ach echt? Wusste ich nicht.", meinte ich ironisch. Hüseyin fing an zu lachen.
"Sei froh. Dich meckert sie nie an.", flüsterte ich.
"Bin ich auch.", grinste er.
Ich schlug ihn auf dem Arm und sagte "Idiot."
"Idiotin"
"Blödmann"
"Opferin"
"Hund"
"Esel"
"Vollidiot"
"Noob"
"Spacko"
"Arsch"
"Spacko"
Das ging so lange weiter, bis die Lehrerin anfing zu sprechen und uns unterbrochen hat.
"Die Zeugnisferien fangen in 3 Wochen an.", sagte sie.
"Endlich!", rief ich. Alle lachten.
"Nächste Woche schreiben wir eine Deutscharbeit über Gedichtanalyse.", fuhr sie fort, "Alles steht in eurer Mappe. Ich will solche Sätze wie »Ich hab' es nicht gewusst« oder »Wir hatten das nicht« nicht hören. So das war's auch schon. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende. Tschüß."
"Ohhh man!!", stöhnten alle auf.
Die Pausenklingel läutete. Wir standen auf und verließen den Raum.
"Boa 'ne Arbeit? Das hat mir noch gefehlt.", rief Mustafa.
"Omg ich kann das Thema nicht.", jammerte Esra hinter uns.
"Wie wär's, wenn wir uns treffen würden und zusammenlernen?", schlug ich vor.
"Jaa gute Idee.", stimmte Esra zu und die anderen nickten als Antwort.
Wir liefen um den Pausenhof, unterhielten uns und lachten viel. Plötzlich kam Julia mit ihren neuen Freunden auf uns zu. Langsam verschwand mein Lächeln, auch die des anderen. Ich schaute sie an und sprach ernst aus "Was willst du Julia?"
Ich kann es immer noch nicht glauben, dass sie sich verändert hat. Sie zog sich kürzer an, schminkte sich übertrieben und verhielt sich arrogant. Was ist mit ihr passiert, dass sie sich so krass verändert hat? Früher wollte sie niemals so sein und jetzt ist sie so geworden.
Wie sagt man so schön?
»Zeiten ändern sich. Zeiten ändern dich.«
Wie wahr dieser Spruch doch ist.
Zu diesen Zeitpunkt wusste ich nicht, dass dieser Spruch auch bald mich zutreffen wird.
Sie warf ihre Haare nach hinten, lächelte gefälscht und redere in einen arroganten Ton "Darf ich nicht nach meinen alten Freunde sehen?", und betonte das Wort »alten Freunde«.
"Nein darfst du nicht.", rief ich.
"Julia verpiss dich! Wir sind nicht mehr deine Freunde.", sagte Hüseyin leicht sauer.
"Oh wie ich sehe haben dir deine Freunde alles erzählt.", sagte sie erstaunt.
"Na klar, was denkst du denn?", erwiderte er.
"Geh zurück wo du hergekommen bist Mädchen.", sprach Smyrna dazwischen.
"Jaa zu deinen Tussen Freunde.", sagte Esra angewidert.
"Das werdet ihr sowas von bereuen.", schrie Julia laut aus sich.
Ich fing an zu lachen "Hahaha, der war gut. Das sagst gerade du?, sagte ich spöttisch, "Was willst du denn machen?"
"Das wirst du früh genug erfahren.", sagte sie, lachte gefakt auf und stolzierte weg.
"Alter, was ist sie für eine? Was haben wir ihr getan, dass sie so geworden ist?", fragte Smyrna.
"Keine Ahnung was mit der schief gelaufen ist.", sagte Mustafa und zuckte mit den Schultern.
"Und die hatten wir mal als Freundin? Omg!", rief Esra und verzog ihr Gesicht.
"Egal, wir ignorieren sie einfach. Was kann sie schon machen?", sprach Hüseyin.
Ich stimmte ihm zu. "Jaa sie kann nichts machen und außerdem halten wir eh zusammen, oder?", fragte ich und schaute in die Runde.
Alle nickten mir zu.
"Wir sind doch unzertrennlich und nie alleine.", sagte Esra und grinste.
"Genau für immer.", sprach Smyrna.
Wenn ich gewusst hätte, zu was Julia und ihre Clique fähig wären. Hätte ich nur bloß meine Finger aus ihrem hinterhältigen Plan rausgelassen, dann wäre nichts passiert. Aber die Erkenntnis kam zu spät...
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Salam Aleikum und ein Hallo an die Anderen.
Ich weiß, dass das Kapitel sehr spät kommt, tut mir leid hierfür. Ich hoffe es gefällt euch. ♥
~ Bis zum nächsten Update ~ ✏
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