Ausbildung
2000-2003
Mit 17 habe ich die Ausbildung begonnen zur Kinderpflegerin. Es war schon immer mein Traum gewesen, mit Kindern zu arbeiten. Seit ich im Kindergarten selbst war, behaupte ich, eigentlich behaupte ich im Prinzip, seit ich 4 Jahre alt bin, das ich werde Erzieherin oder sowas in der Richtung. OK, ich habe auch geguckt, dass ich die Ausbildung beginnen kann, nach meinem Wirtschaftsschulabschlusses. Es ist schon sehr chaotisch losgegangen, in meiner Ausbildung.
Das erste Jahr, war ich in einem Kindergarten, da war die Chefin Chaotin pur, die Kinderpflegerin alt und hochnäsig. Ich mit 17 keine Ahnung von gar nichts wurde ständig mit 25 Kindern alleine gelassen und mir wurden. Dann alle Fehler die, die beiden gemacht haben, wurden mir dann auferlegt, dass ich daran Schuld war. Was natürlich für meine Psyche ganz und gar nicht gut war, als ich dann hat Sie mich durchfallen lassen. Was allerdings die Eltern überhaupt nicht verstanden haben, weil ich ja eigentlich nur die Einzige war, die im Gruppenraum vorhanden war und mit den Kinder was gemacht oder gespielt hatte. Man kann einem 17-jährigen Mädchen, doch keine Verantwortung für 25 Kindern übertragen, die im Prinzip eigentlich keine Ahnung hat, von dem ganzen Ablauf her. Ich musste das ja schließlich erstmal lernen und eine Routine bekommen, aber nachdem ich nach drei Monaten, immer noch nicht so weit war, wie sie mich haben wollten, weil jeden Tag irgendwas nicht passte. Es war eigentlich immer nur Knatsch, aber ich versuchte mein Bestes, aber es war nie genug, weil die Chefin sich für was ganz tolles hielt und die Kinderpflegerin, sowieso, die hielt sich für was Besseres und war sehr hochnäsig. Das ich aber den ganzen Tag eigentlich mehr oder weniger war ich nur in der Gruppe oder beim Spülen in der Küche und dann kam das Mittagessen. Das musste ich alles vorbereiten, d. h. die Tische decken, Essen in die Schüsseln verteilen und danach Essen verteilen, dann durfte ich kurz mit Essen und danach wieder in die Küche zum Abspülen, weil die blöden Spülmaschinen nie funktionierte. Aber repariert wurde sie auch nicht mehr. Ich war eigentlich von 8 Uhr bis 10 Uhr in der Gruppe und dann war ich eigentlich bzw. hauptsächlich in der Küche bis um 2 Uhr beschäftigt. Dann wieder in der Gruppe mit aufräumen, putzen oder irgendwas anderem, weil die Kinder wurden ja meistens um 2 Uhr abgeholt. Ja so lief es Tag für Tag, im ersten Jahr ab. Die Chefin teilte mir fünf vor Zwölf immer irgendwas mit, was erledigt werden musste bzw. schon längst erledigt sein sollten. Bzw. das noch bis zum selben Abend oder am nächsten Tag gebraucht wurde, was ja eigentlich nicht zu schaffen gewesen wäre, aber ich habe es trotzdem immer irgendwie hingekriegt. Als dann das 1. Jahr endlich vorbei war, ich war froh deswegen, da ich mich dort nicht wohlfühlte, teilte mir dann die Erzieherin mit, dass ich durchgefallen bin, weil ich so schlecht wäre und nichts gelernt hätte. Das verstanden die Eltern, meine Freunde, meine Familie und ich, überhaupt nicht und ermutigt mich trotzdem weiterzumachen und nicht aufzugeben.
Aber ich hatte eine sehr verständliche Chefin, in der 2. Ausbildungsstelle, die dann wieder zur 1. Ausbildungsstelle wurde. Die ermutigte mich auch weiterzumachen und versprach mit mir nach spätestens nach einem halben Jahr, Bescheid zu geben, ob ich geeignet bin oder nicht. Aber sie meinte sie hätte daran keine Zweifel daran, dass ich das schaffe. Aber ich hatte zu der Zeit, dann plötzlich das Problem, dass ich nach jedem Essen, solche Bauchschmerzen bekommen habe. Dass es ganz aus war oder ich wachte am Morgen schon mit solchen Bauchschmerzen auf, dass ich mich nur noch vor Schmerzen gekrümmt habe. Es war nicht immer der Bauch schuld, sondern unter anderem auch die Periode. Nachdem die Ärzte nichts gefunden hatten, bekam ich mit 17 meine erste Darmspiegelung, super bevor man eigentlich nicht 50 Jahre alt ist, wird die eigentlich überhaupt nicht bezahlt, aber anscheinend bei bestimmten Verdachtsdiagnosen schon. Aber gut die Ärzte haben allerdings nicht groß was gefunden zu der Zeit, außer eine Darmentzündung, da bekam ich wieder Antibiotika. Na gut das ging dann einige Jahre noch so weiter, immer wieder und ich hatte seitdem ich 17 Jahre bin nur noch Durchfall. Ich habe kein Essen mehr bei mir behalten, ich habe gegessen und 10 Minuten später, saß ich auch schon auf der Keramik, (Kloschüssel) das war schon eine ziemliche Qual für mich, denn wenn du einen Ausflug gemacht hast, konnte ich nicht so essen, wie ich gerne wollte, bzw. Hunger hatte ich sowieso nie. Aber ich habe Essen nie genießen können.
Dazu kam dann auch noch, dass der Schule einfiel, so jetzt schmeißen wir mal das ganze System um und bauen Noten ins Vorpraktikum ein und nach dem 2. Jahren Vorpraktikum kam dann die Prüfung der Kinderpflegerin dazu. Vorher war es zwei Jahre Vorpraktikum und 3 Jahre Schule, bzw. 2 Jahre Schule und dann das Anerkennungsjahr und das Kolloquium. Aber wenn du im fünften Jahr durchgefallen bist und keinen Abschluss gehabt und hattest du nichts in der Hand, gar nichts. Das haben sie geändert und wir waren die Experimentier-Klasse. Also begann ich die Ausbildung in der 2. Stelle noch einmal neu. Endlich lernte ich auch mal was dazu und ich durfte auch, durch die verschiedenen Gruppen mich mal durcharbeiten und konnte sehen, wie jeder einen unterschiedlichen Arbeitsstil hatte, aber ich habe nun mal meinen eigenen und den habe ich mir nie wegnehmen lassen. So verging das Jahr recht schnell. Als Abschluss, hatte ich noch das Feuerwehrprojekt und holte die Feuerwehr zu uns in die Kinderkrippe, in den Garten und die Kinder bekamen eine kleine Einführung in das Leben der Feuerwehr und durften sich das Auto, die Uniform usw. alles genau ansehen. Ich hatte viel Unterstützung und habe dieses Jahr, erfolgreich abgeschlossen.
Dann bekam als letztes, die Stelle hier bei mir um die Ecke in einer Kooperationseinrichtung. Die Chefin war mir schon von Anfang an unsympathisch und sagen wir mal, sie war etwas seltsam, was sich später dann auch als sehr negativ und echt schlimm für 3 Mitarbeiter und mich herausstellen sollte. Klar war ich wieder wie jeden Winter krank oder war halt ständig kränklich. Das hat sich dann immer als Grund für Vorwürfe genommen, aber sie war ja nur selten in den Gruppen vertreten und hatte im Prinzip keine Ahnung von meiner Arbeit. Denn wenn sie mal als Aushilfe, in meine Gruppe kam, da kam dann folgender Satz von den Kindern. "Och nö, nicht die Schon wieder, oder ach die Alte ...(Name) kommt schon wieder zu uns, die wollen wir nicht haben, aber wie ich dann zur Tür hereinkam, sind sie über mich hergefallen und haben mich abgeknutscht und mich nicht mehr losgelassen, manchmal fingen sie an zu streiten, wer auf dem Schoß sitzen durfte. Da es auch schon eine Entwicklung in Richtung sozialer Brennpunkt wurde, es waren da auch dementsprechend genügend Kinder vorhanden, also mit denen man jeden Tag harte Kämpfe austragen musste. Zum Beispiel hatte ich ein Kind, das täglich mit Tobsuchtsanfällen, aber vom Feinsten, daher kam. Ich meine keine kleinen Wutanfälle, nein, so richtig mit Selbstverletzungsneigung und kompletten Aussetzern und danach Erinnerungslücken und ich die aber recht gut in den Griff bekam, hatte, bzw. ich war mal wieder die Einzige, die das schaffte, da ich die Geduld hatte. Es hat mich immer sehr viel Kraft gekostet, solche Tage, weil ich dieses Kind, bzw. diese Kinder, ich hatte leider gleich 2 von der Sorte, in der Gruppe, mit aller Kraft festhalten musste, damit sie sich nicht in ihrem Wahn, noch selbst verletzen konnten und glaubt mir ein Kind von 3 Jahren, das einen richtigen Tobsuchtsanfall hat, kann stärker als ein Erwachsener sein. Also blieben die Problemfälle mal wieder bei mir hängen und ich war gerade mal 18 Jahre alt. Die Chefin fing dann irgendwann an die Leute raus zu mobben, erst eine Kollegin, kurz bevor ich kam, schon mal eine Kollegin, dann die Köchin. Plötzlich stürzte sie sich auf mich und fing an mich fertigzumachen. Denn sie meinte dann mal zu mir, ich hätte ein ganz großes psychisches Problem und würde an Essstörungen leiden, weil ich hier nie oder kaum was esse und ich aber nach ihrer Meinung zu fett gewesen bin. Ich bin nicht dick gewesen, aber ich war halt etwas übergewichtig. Bzw. Ich habe in diesem Jahr 25 Kg zugenommen, ohne das ich mein Essverhalten, das eh kein großes war, da ich nie Hunger hatte, zu ändern oder etwas in der Art. Niemand wusste, warum ich anfing zuzunehmen. Das kam erst später ans Licht. Aber diesmal ließ ich mir das nicht gefallen und konterte und das passt ihr ja gar nicht, dass jemand Widerworte gab. Deswegen schickte sie mich dann hoch zum hausinternen Kinderpsychologen bzw. sie brachte mich direkt zu ihm ins Zimmer, ohne mich zu fragen, was ich davon halte. Ich dachte mir OK, du wirst schon sehen was du davon jetzt hast. Dieser schaute dann etwas verwirrt und bekam dann nur von ihr zu hören, das er sich mal mit mir unterhalten solle, da ich gewaltige psychische Probleme habe. Als sie dann weg war, fragte er dann mich erst einmal warum ich zu ihm gehen soll. Ich erzählte ihm dann, dass sie mich zu ihm hoch geschleppt und hat gesagt ich sie möchte, dass ich mit ihnen reden soll. Ich wurde dann so sauer und habe gesagt gut, ich rede mit ihnen, aber dann erzähle ich auch, was eigentlich hier los ist und was hier so abgeht in der Einrichtung. Er war geschockt und sagte, dass wir das besser nicht hier besprechen sollten, sondern lieber in seiner Praxis und habe dann einen Termin bei ihm bekommen. Als ich dann dort war erzählte ich ihm erst einmal, wie die Frau uns behandelt. Der war so entsetzt und konnte es erst gar nicht glauben, was ich ihm alles noch danach erzählte. Er machte mir dann einen Vorschlag. "Ich schreibe dich jetzt drei Wochen krank und anschließend hat ja die Einrichtung, ganze drei Wochen geschlossen, damit kannst du dich erst einmal erholen und die müssen schauen wie sie mal ohne dich klarkommen, du bist doch nicht der Depp vom Dienst." Das tat er dann auch, ohne zu zögern und ich war dann sechs Wochen, einfach mal nicht da. Wenn hätte es auch gewundert, es kam so wie es kommen musste, die Gruppe versank im totalen Chaos. Denn dazu kam noch, dass die Erziehen krank wurde und ein paar der anderen Mitarbeiter waren bereits im Urlaub, da wir erst in der 2. Hälfte der Sommerferien geschlossen hatten und viele restlichen Urlaub oder eine Menge an Überstunden abzubauen hatten. Es fehlte Personal hinten und vorne. Ich kam dann nach diesen sechs Wochen wieder, aber nur für zwei Wochen, denn dann war der Vertrag in dieser Kooperation beendet. Es war, oh welch eine Freude, ziemlich bizarr, denn sie war dermaßen scheiß freundlich, als wären wir die besten Kollegen ever, haha. Sie fragte mich, wie es mir ginge und sie hätte sich große Sorgen gemacht und lauter so ein unsinniger Schwachsinn. Ich habe sie wie eine Eule angeguckt und gesagt, "Sorry ich glaube dir kein Wort mehr und mir geht es bestens, noch besser wenn ich aus diesem Laden verschwinden kann". Ja dort habe ich gelernt mich zu wehren, auch gegen Chefs mich durchzusetzen, zu mindestens habe ich damals es dort angefangen. Aber trotzdem habe ich die Abschlussprüfungen bestanden und war nun staatlich geprüfte Kinderpflegerin.
Im September 2003.
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