Kapitel 5
Nun sitze ich hier hinter dem Gebüsch und Weine. Ich denke über alles nach. In letzter Zeit habe ich dauernd Stress mit Mama, selbst über ganz kleine Dinge. Ich weiß nicht wie lange ich hier sitze, aber irgendwann wird mir kalt und ich weiß das ich so oder so nach Hause muss, also stehe ich auf und gehe nach Hause.
Dort angekommen schließe ich die Haustür auf, laufe die Treppen hoch bis ins zweite Obergeschoss und schließ die Wohnungstür auf. Mama kommt direkt an und sagt das es ihr total leid tut und das sowas nie wieder vorkommen wird und das sie sich total Sorgen gemacht hat. Ich schaue auf die Uhr und bemerke das ich 3h draußen war. Wenn sie sich wirklich so große Sorgen gemacht hat, hätte sie doch die Polizei gerufen, oder? Aber dann hätte sie ja die Wahrheit sagen müssen und das will sie bestimmt nicht, weil sie Angst vor den Konsequenzen hat. Ihr ist also lieber das die Tochter weg ist, als sie zu finden und mit den Konsequenzen zu leben? Na vielen Dank auch!
Ohne ein Wort zu sagen verschwinde ich in mein Zimmer. An dem Tag passiert nicht mehr viel ich muss mir nur noch ein Gespräch mit Papa antun, warum ich den da gleich wegrenne und das ich es ja langsam mal sicher wissen müsste, wie man so ein Salat macht.
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Zeitsprung 2 Wochen
Es war mal wieder ein anstrengender Schultag, aber zum Glück war Donnerstag und ich habe kein Training. Nachdem wir 15:10 Schulschluss hatten will ich mit Cleo nach Hause fahren, aber Abigail kommt mir zuvor und da ich noch Putzdienst habe (zum Glück alleine), machen beide schon los ohne auf mich zu warten. Nach 20 min. bin ich fertig und nehme mein Ranzen und fahr nach Hause. Dort angekommen gehe ich durch die offen stehende Haustür, geh die Treppen hoch und schließ die Wohnungstür auf. Zuhause war noch keiner, da es aber schon nach 16 Uhr ist, ist Auf Streife und ASDS auch schon vorbei. Also gehe ich hinter in mein Zimmer und mache Hausaufgaben. Nach 3h war ich endlich fertig. Ich packe mein Ranzen für morgen und will mich gerade hoch auf mein Bett legen, als Mama mich vor ruft. Ich gehe also, schon leicht genervt (ich bin genervt weil ich einfach nur müde bin und mich ausruhen will und ich mir schon denken kann, was sie von mir will), nach vorne in die Küche, weil Mama dort ist. Als ich im Türrahmen stehe, frage ich was los ist. Sie meint ich soll doch nicht gleich so genervt sein (obwohl ich meiner Meinung nach ganz normal gefragt habe) und meint ich soll doch bitte die Wäsche aus der Waschmaschine nehmen und aufhängen. In letzter Zeit muss ich dauernd nur Hausarbeiten machen und meine Eltern machen meist gar nichts mehr davon und liegen meist auf der Couch. Also sage ich das ich es nicht machen will, weil ich einfach nur geschafft bin und Schlafen will und das Basil-Linus es ja auch langsam mal lernen könnte (ja ich weiß, er ist erst 5, aber mich kotzt es einfach an das ich dauernd alles alleine machen muss). Mama wird plötzlich laut und meint das ich mein Bruder da raus halten soll und das sie genauso geschafft sei von der Arbeit und ob sie mir jeden Tag ihre Schmerzen erzählen soll, damit ich mal merke wie Scheiße es ihr jeden Tag geht. Ich sage nichts dazu und setzte mich im Flur einfach auf unseren Schuhschrank, als Mama das sah kommt sie aus der Küche raus, zerrt mich am Arm hoch und meint ich soll jetzt mein A**** in das Bad bewegen und die Wäsche aufhängen und ehe ich mich versehe habe ich wieder ein Hand auf meiner Backe. Mich durchzieht der Schmerz und denke mir *So viel zum Thema ich mache es nie wieder*.
Ich renne weinend in mein Zimmer, nehm mir mein Handy, Schlüssel und Regenschirm, da es draußen regnet, gehe wieder vor, nehm mir meine Jacke und ziehe mir die Schuhe an. Mama versucht mich noch fest zu halten, aber ich bin schneller und verschwinde aus der Tür. Als ich draußen bin gehe ich wieder in den Park und wieder hinter den Busch. Ich spanne mein Regenschirm auf und lege mich hin, so das mein Kopf darunter liegt. Mir ist egal das ich am Rest des Körpers nass werde. Ich nehme mein Handy raus und sehe das ich eine Nachricht von Mama habe in der steht das ich nach Hause kommen soll, da sie sonst die Polizei ruft. *Soll sie doch die Polizei rufen, dann finden dich mich halt, aber ich kann den dann wenigstens alles erzählen* denke ich mir. Also bleibe ich sitzen und denke über alles nach wobei ich wieder anfange zu Weinen. *Was bringt dieses Leben überhaupt noch? Es ist doch alles sinnlos! Eigentlich kann ich es beenden oder? Aber Oma, ich kann es ihr nicht antun, oder mein Kaninchen, das wäre dann auch ganz allein. Ach man ich weiß es nicht, soll ich oder soll ich nicht? Na wenn mich die Polizei findet und ich alles erzähle wird es vielleicht wieder besser. Ok heute nicht, aber wenn irgendwie nochmal sowas passiert beende ich es!*
Ich weiß nicht wie lange ich hier sitze, aber mir war echt kalt und ich mache mir Sorgen um Felix (Kaninchen), also stehe ich auf und gehe langsam nach Hause. In der Wohnung angekommen ziehe ich mich gerade aus, als Mama kommt und mich umarmen will, aber ich lehne ab. Sie geht traurig ein Stück zurück und sagt dabei aber wütend, das ich froh sein kann, das sie die Polizei noch nicht informiert hat. Ich gehe trotzig hinter in mein Zimmer, ziehe mir Schlafsachen an, da es inzwischen kurz nach 22 Uhr war und leg mich ins Bett.
Ernsthaft, ich war 4h draußen, sie hat mir noch gedroht sie zu rufen und hat es trotzdem nicht gemacht? So viel zum Thema ,ich mach mir Sorgen und mit dem Gedanke schlaf ich ein.
Am nächsten Tag ist ein ganz normaler Schultag und danach Training. Mit Mama rede ich zwar wieder, aber trotzdem bin ich immer noch wütend auf sie.
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Zeitsprung 4 Jahre (Tut mir leid das der so groß ist)
Inzwischen bin ich noch 15 und wir haben Anfang Dezember. In den 4 Jahren ist nicht viel passiert. Mit meiner Klasse geht es, die Jungs mögen mich zwar alle nicht und machen mich manchmal dumm, schlecht oder runter, aber mit den 5 anderen Mädels verstehe ich mich soweit ganz gut. Beim Training hat sich etwas geändert, zwar ignorieren mich immer noch eigentlich alle und können mich nicht leiden, aber ich bin keine Sportlerin mehr, sondern seit ungefähr 1 Monat bin ich Übungsleiterin für die ganz kleinen (auch wenn ich kein Sport mehr mache, muss ich jetzt nicht von der Schule runter, da ich jetzt 10te bin und das das Abschlussjahr ist, kann man mich nicht mehr runter schmeißen). Mit meiner Familie geht es so. Zwar hat Mama mir nie wieder eine Backpfeife gegeben, aber trotzdem ist unser Verhältnis zueinander nicht mehr so gut, mit Papa geht es eigentlich noch. Mein Bruder ist inzwischen 8 und echt nervig, dauernd will er mit mir spielen. Auch tut er mich dauernd verpetzen, so das ich extrem oft mit Mama oder Papa, oder beiden zusammen streite. Wir haben auch neue Haustiere, da Felix leider vor 1 1/2 Jahren gestorben ist. Wir haben nun zwei neue Kaninchen, Mimi (meins, auch wirklich von meinem Geld gekauft) und Flecki (eigentlich von meinem Bruder, aber ich kümmer mich um beide immer alleine), dann haben wir seit fast 4 Jahren zwei Wellensittiche, Kiki und Charlie. Mama wollte sie haben, aber drum kümmern muss ich mich.
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Zeitsprung 2 Monate
Seit Anfang Januar bin ich 16. Wir haben jetzt Anfang Februar und da ich auch keine wirkliche Lust mehr auf Übungsleiterin bei Akrobatik hab, aber trotzdem noch Sport machen will, bin ich gerade auf der Suche nach einem neuen Sportverein. Da ich schon, seitdem ich mit Turnen angefangen habe (da war ich 4 und hab Turnen bis 10 gemacht), Trampolin springen mochte, habe ich mir überlegt Trampolinturnen zu machen. Wir haben auch schon ein Verein gefunden und angeschrieben und bald ist auch schon das erste Probetraining.
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Zeitsprung 3 Wochen
Es sind nun 3 Wochen rum, ich hatte auch schon die 3 Probetrainings und ich wurde beim Trampolinturnen angenommen. Da ich noch auf der Sportschule bin, muss ich weiterhin noch zu Akrobatik, aber ich konnte das so regeln, das ich Montag und Freitag zum Trampolin gehe und Mittwoch zu Akrobatik. Akrobatik und Trampolin macht so einen großen Unterschied! Beim Trampolin habe ich sofort Freunde gefunden, aber am meisten bin ich mit Leila und Nina zusammen, aber auch mit meiner Trainerin Luna verstehe ich mich sehr gut. Leider sind die Probleme mit meinen Eltern wieder größer geworden und ich bin manchmal am rande der Verzweiflung. Sie tun mir zwar nicht körperlich weh, aber seelisch und das ist fast noch schlimmer. Ich habe aber niemanden mit dem ich drüber reden kann und somit fresse ich alles in mich rein. Ich halte es langsam nicht mehr aus, ich frage mich wo der Sinn in meinem Leben noch ist?
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Zeitsprung 2 1/2 Monate
Wir haben Ende April und somit sind bald meine ersten Prüfungen. Im Trampolin Verein fühle ich mich Pudelwohl, Leila und Nina sind inzwischen meine besten Freunde und auch mit Luna habe ich ein echt gutes Verhältnis. Zu Akrobatik muss ich nur bis Mitte Mai und kann dann weg, aber trotzdem bleib ich noch Übungsleiterin, da ich beim Trampolinturnen die kleinen mit Trainieren darf und das macht mir auch echt Spaß. Meine Familie? Ich will eigentlich gar nicht drüber reden, sie machen mich dauernd schlecht und schein für sie einfach nur noch eine Last zu sein, ganz im Gegenteil zu Basil-Linus. Der wird von vorne bis hinten verwöhnt und selbst wenn sie sich mal streiten, brauch er sich nur Entschuldigen und die Welt ist wieder in Ordnung, aber wenn ich mich mit ihnen streite und dann Entschuldige, brauch ich mindestens zwei Tage nicht ankommen und irgendetwas wollen.
Ich sehe keine Sinn mehr zu Leben und möchte es einfach nur noch beenden. Ich habe Luna mal gefragt was sie zu dem Thema sagt, das heißt sie hat schon eine leise Ahnung, vielleicht kann ich ihr alles erzählen, vielleicht kann ich ihr es anvertrauen?
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Info:
Linea hat schon ziemlich viele Vertrauensbrüche durch gemacht. Nicht durch eine Beziehung, sondern durch anderes, deshalb vertraut sie so gut wie keinem und wenn, muss die Person sich es erst mühsam "erarbeiten".
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Zeitsprung 1 Monat
Ich bin mit meinen Prüfungen durch und habe zwar noch kein Zeugnis, aber weiß schon alle meine Noten und habe einen Durchschnitt von 2,08. Luna weiß inzwischen alles. Ich kann mir selber nicht erklären warum ich ihr so schnell vertraut habe, aber ich merke das es die richtige Entscheidung war. Denn sie ist nicht so wie viele, die einen dann sofort irgendwo hin schicken. Sondern sie möchte das es von mir kommt ,das ich sage das ich mit ihr zusammen, oder auch alleine, Hilfe hole. So kann ich zumindest mit jemandem drüber reden, aber trotzdem fresse ich noch ziemlich viel in mich rein, weil ich sie nicht zu sehr belasten möchte. So kommt es auch dazu das mich alles zu sehr belastet, aber ich will mich nicht ritzen, da mir das zu auffällig ist. So weiß ja jeder sofort das man Probleme hat. Ich suche ein andere Lösung und das ist Suizid (ich weiß auch nicht gerade unauffällig, aber so kann mich wenigstens keiner darauf ansprechen). Ich will es nachts machen, also warte ich an einem Tag bis meine Eltern ins Bett gegangen sind, ziehe mir was ordentliches an, mache mir einen Zopf, nimm mein Handy und Schlüssel (Keine Ahnung warum, ist einfach Gewohnheit) und gehe durch meine Wohnungstür raus, so können meine Eltern es nicht schnell bemerken. Ich gehe leise die Treppen runter und gehe auf der Hofseite raus und schließe auch die Haustür leise hinter mir (eigentlich fallen die von alleine zu).
Ich weiß genau zu welcher Brücke ich will und mach mich auf den Weg dahin. Nach 20 min. laufen komme ich an, gehe auf die Brücke und stelle mich an die Brüstung...
Wird Linea springen? Was denkt ihr?
Den Haus- bzw. Wohnungsaufbau könnt ihr ganz oben sehen.
2042 Wörter 🙈 ich habe nicht bemerkt das es so viele sind😅 Gefällt euch das so, oder sollen die Kapitel kürzer oder länger sein?
Und danke für 100 Reads😍❤💕
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