"Flo?" Inzwischen hatten wir frühen Nachmittag. Ich war aus dem Krankenhaus wieder entlassen worden. Flo und ich waren gerade einkaufen, da ihm (zum Glück) eingefallen war, das er - bzw. wir - nichts mehr im Haus hatten und Einkaufen gehen mussten. "Ja? Was los, Kleene?", fragte dieser und kam mit dem Einkaufswagen rüber. "Kannst du damit aufhören, mich Kleene zu nennen? Frodo darf das, aber du nicht", antwortete ich gespielt (und zum Teil wirklich) genervt. Flo sah mich herausfordernd an. "Frodo - ein Typ, den du keine 24 Stunden gestern kennst - darf das, aber dein Bruder nicht?", fragte er belustigt. "Flo! Dich kenne ich doch auch noch nicht so lange! Und Frodo darf das, weil es zu ihm passt, mich so zu nennen. Frag nicht, wieso." Flo hob abwehrend und lachend die Hände. "Is ja gut, Wölfchen", sagte er und spielte damit darauf an, das ich vor gerade mal 5 Minuten eine Cap in den Einkaufswagen gepackt habe, auf der ein Wolf drauf ist. Aber was soll ich sagen? Ich liebe Wölfe nun mal. Ich gab ein unverständliches Grummeln von mir, woraufhin Flo lachte. Nachdem er sich beruhigt hatte, fragte er: "Also, was wolltest du mich denn nun fragen?" "Ähm, also", druckste ich rum. Jetzt wo ich sollte, traute ich mich nicht, es auszusprechen. "Was denn nun?", fragte Flo geduldig und neugierig. 'Wo nimmt er denn jetzt die Geduld schon wieder her?' "Also gut." Ich atmete noch einmal tief durch und fiel dann mit der Tür ins Haus: "Ich wollte fragen, ob ich mir die Haare teilweiße färben darf." Flo sah etwas überrumpelt aus und machte dann ein nachdenkliches Gesicht. "Wie viel willst du färben?", fragte er dann. Ich trennte mit den Fingern eine etwas größere Strähne meiner Haare vorne an der Stirn ab. (Zur Info: Lena trägt ihre Haare meistens mit so nem Seitenscheitel-dingens auf der linken Seite. Zudem bindet sie die Haare auch manchmal unterhalb ihres Ohres auf der rechten Seite zu einem Zopf zusammen) "So viel ungefähr", sagte ich und hielt mir die Sträne vors Gesicht. Nachdenklich nickte Flo, dann entschlossener. "Ja, du hast meine Erlaubnis. Obwohl ich irgendwie das Gefühl habe, du würdest es auch machen, wenn ich es dir verbieten würde", sagte er grinsend. "Ich doch nicht", sagte ich und schaute unschuldig in die  Luft, bevor ich mich zu den Haarfärbemitteln begab. Hinter mir hörte ich Flo lachen. 

Suchend stand ich vor dem Regal mit den Färbemitteln. 'Where the hell ist immer die Farbe, die ich suche?!' Schließlich entdeckte ich sie direkt vor meiner Nase und ich hätte mir am liebsten einen Facepalm verpasst. "Weiß?", fragte Flo überrascht, als ich die Farbe in den Wagen packte. "Ich finde, das würde gut aussehen." "Hm. Ja, hast recht", sagte Flo nachdenklich nickend. "Nachher helfe ich dir." "Ähm. Nicht nötig. Ich hab das schon mal gemacht", gestand ich. "Wirklich? Bei dir?", fragte Flo neugierig und schob den Einkaufswagen zur Kasse, wo wir alles aufs Band packten. "Nein. Bei einer Freundin", sagte ich ausweichend. Ich wollte nicht so gerne in einem Geschäft, wo uns, bzw. Flo, jederzeit jemand erkennen und uns in unserem Gespräch stören könnte, über Moira reden. 

Und als hätte ich es nicht gesagt, wurden WIR BEIDE am Auto dann von ein paar Fans erkannt. Sie kreischten aber zum Glück nicht, sondern fragen ganz normal, wenn auch etwas schüchtern: "Könnten wir bitte ein paar Autogramme und Fotos haben?" Während Flo auf den Zetteln, die die Mädels aus ihren Handtaschen hervor zauberten, unterschrieb und mit ihnen Fotos schoss, packte ich alles in den Kofferraum. "Hat es sehr weh getan, als du die lang gelegt hast?", fragte mich eine von ihnen. Sie hatte rote Haare und eine schwarze Nerd Brille. Zudem war ihr Gesicht mit Sommersprossen übersäht. Sie war ein wenig kleiner als ich und hatte eine Amsterdam-Handtasche. (@Chocolatecakepop142 weiß, worauf ich anspiele. Ich muss immer noch über die Nacht im Hotel lachen XD) Außerdem war sie ungefähr so alt wie ich. Überrascht sah ich sie an. "Was meinst du?", war meine ach so kluge Antwort. "Ich meine die Wunde auf deiner Stirn, die doch gestern im Stream angefangen hat, zu bluten. Weswegen auch immer", erklärte das Mädchen. Ich richtete mich auf, da ich gerade den letzten Einkauf-Rest in den Kofferraum gepackt hatte und knallte gekonnte an die Hecktür. (Für alle, die nicht wissen, was ich meine: Das ist diese Tür, die den Kofferraum verschließt.) Fluchend rieb ich mir den Kopf und sagte: "Also die Wunde gerade nicht so. Dafür aber der Hinterkopf." Flo fing an zu lachen, da er, gemeiner weise, unser "Gespräch" belauscht hatte. "Wie hast du das überhaupt geschafft?", fragte das Fangirl nun weiter. Schnell winkte ich mit den Worten "Nicht so wichtig" ab. Hoffentlich nicht zu schnell. "So, wir müssen dann mal los. Wir haben noch was zu erledigen", rettete Flo mich aus der Situation. "Wir auch. Wir wollten uns mit jemandem treffen", sagte das blonde Fangirl und die mit den krausen Haaren nickte. (Und hiermit erwähne ich@xMrsAnonym und @Jacky_Unicorn .Irgendwann finde ich raus, wie ich das mit der Besetzung mache) Wir winkten noch zum Abschied und setzen uns dann ins Auto, wärend die Mädchen ihren Weg gingen. "Weißt du was?", fragte ich Flo. Dieser sah mich an und schüttelte den Kopf. "Ne. Sach mal." "Es ist komisch, von wildfremden Leuten auf der Straße erkannt zu werden. Und von ihnen gefragte zu werden, ob es weh getan hat, als man 'sich lang gelegt hat'." Beim sich lang gelegt hat machte ich Anführungszeichen in die Luft. Flo fing an zu lachen. "Ach, glaub mir, Las. Daran gewöht man sich mit der Zeit", sagte er lachen und startete den Motor.