Gedankenfluss

Er rannte. Er rannte so schnell er konnte, aber ob er seinen Problemen wirklich entkam war in Frage gestellt. Der Regen peitschte ihm nur so ins Gesicht, dass es sich anfühlte als würden tausende von Nadeln ihn picksen.

Seine Gedanken überschulgen sich. Er musste seine Tränen laufen lassen, denn er hatte sie schon zu lange zurückgehalten. Alle haben auf ihn gesehen, zu viel erwartet. Doch er hatte nur auf eine Person gehofft. Auf SIE. Ein Mädchen, dass ihm niemals auch nur einen Blick oder ein "Hallo" geschenkt hatte.

War er etwa zu hässlich, zu schlecht für sie, oder warum behandelte sie ihn wie Luft? Nichts wünschte er sich lieber, als gleich in ein Erdloch zu fallen und nie wieder aufzutauchen. Überall wo er hinschaute war sie. Ihr liebliches Gesicht und er sah wie sich ihre Lippen bewegten, jedoch redete sie nicht mit ihm. Sie würdigte ihn keines Blickes. Ein einfaches "Hallo" würde ihm den Tag versüßen. Doch das würde niemals passieren.

Sein Herz brach bei jedem Schritt den er tat. Er hatte diesem Mädchen alles gegeben wenn sie ihn gelassen hätte. Er hätte ihr jeden Cent geschenkt den er besaß. Er hätte ihr alle weißen Gummibärchen in der Packung gelassen-die sie so sehr liebte-er hatte noch nie jemanden gekannt, der die weißen mochte anstatt die roten. Er hätte alles für sie getan, doch nein, er musste sich damit abfinden.

So langsam ging ihm die Puste aus und er blieb stehen. Er schaute in den Himmel und fiel auf die Knie. Er versenkte sein Gesicht in seine nassen Hände. Der Regen prasste nur so auf ihn hinunter und in jeder Sekunde die verging, wünschte er sich jemanden an die Seite den ihn akzeptierte wie er war.

Die nassen braunen Haare klebten ihm an der Stirn und seine Hose durchweichte immer weiter. Er hatte keine Ahnung was er noch machen sollte als zu weinen. Seinen Schmerzen weniger werden zu lassen. Vielleicht würde dieses Gefühl aufhören, vielleicht würde es aber auch auf ewig so bleiben.

Die Geräusche um ihn herum wurden immer lauter. Er zitterte am ganzen Körper und spürte wie seine ganze Kraft aus seinem Körper entrann. Doch er musste weiter. Er musste sich selber finden, selbst wenn die Sonne niemals wieder aufgegehen würde, er musste stark sein, durfte nicht verweilen, immer weiter und weiter, den Schatten nicht die Kontrolle überlassen.

Wenn man die ganze Zeit daran denkt wen man wirklich will, vergisst man wer man selbst ist und findet den Weg nicht mehr zurück zu sich selbst zurück. Er hatte Angst wie er da so saß und überlegte. Er sah die ganze Zeit ihr Gesicht, wenn er schlief, hörte er ihr Lachen, wenn er sich an ihre Stimmer erinnerte lächelte er immer und wenn er ihren Geruch einatmete fühlte er sich leichter als zuvor. Millionen Träume die er hatte, sie waren alle wie verschwommern, er hatte solche Angst, wovor genau das wusste er nicht genau. 

Plötzlich spürte er etwas warmes, etwas das sich nicht wie Wasser oder sonstiges anfühlte. Es war eine Hand die ihm helfen wollte. War es seine Rettung, sollte er sie ergreifen?

Nein, er bildete es sich ein. Er sah Sachen und Dinge von ihr, die ihn verfolgten, er wollte bei ihr sein, er wollte zu ihr rennen, sie nie alleine lassen aber es ging nicht, sie war zu weit weg, aber er musste zu ihr. Es wäre besser sie gehen zu lassen, aber er konnte es nicht, er schloss seine Augen und dachte an sie. Ihre dunklen Augen, ihr blumiger Geruch und ihre Leichtigkeit, die sie immer mit sich brachte.

Er hob seinen Kopf und sah wie die kleinen Lichter in der Stadt angingen. Die Landschaft um ihn herum wurde mit kleinen Lichtpunkten bestreut, es wirkte wie kleine Glühwürmchen die durch die Luft schwirrten. Er fühlte sich ein Stück weit besser. Er musste an diesen magischen Moment denken. Er gab ihm Kraft.

"Ich komme zu dir, egal wie!"

Er rief es so laut, wie seine Stimme es ihm erlaubte. Er rappelte sich auf und legte die ersten Schritte hinter sich. Er brauchte eine Zeit um an eine Bushaltestelle zugelangen. Dort saß er dann unter dem Dach und wartete. Worauf wusste er selber nicht. Er wusste nur, dass er wieder zu ihr zurück musste. Er brauchte sie um zu leben. Nur so ergab alles seinen Sinn.

Schnell fuhren Autos an ihm vorbei. Doch dann endlich kam der Bus. Er stieg ein und setzte sich hinten an einen Fensterplatz. Er beobachtete die kleinen Regentropfen. Sie flossen in schneller Fahrt die Scheibe hinunter, sie wussten wo sie hin mussten-genau wie er.

Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, als er endlich angekommen war. Er machte sich auf den Weg und rannte wieder durch den Regen. 

Er rannte. Er rannte so schnell er konnte ob er seine Probleme lösen konnte würde sich irgendwann herausstellen. Der Regen peitsche ihm um die Ohren, aber er wischte sie sich weg, genau wie Tränen die ihm die Wangen herunterrannen. Was kam wohl noch alles auf ihn zu? Er würde es herausfinden müssen. Er lachte. Er fühlte sich gut, besser als sonst, er konnte nichts mehr falsch machen es würde schlimmer kommen können oder auch nicht. Die Sonne hatte sein Herz wieder gefunden und den Schatten vertrieben. Er würde immer für sie da sein, egal was käme.

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